Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

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Kann mir jemand sagen, welche Qualitätsstandards für einen sendefähigen Radiobeitrag gelten hinsichtlich der Aufnahme- und Tonqualität?
Außerdem, welches Format verwendet man standardmäßig?

Wäre super, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte - Ich bin noch absoluter Neueinsteiger!

Vielen Dank!

:)
 
AW: Aufnahmequalität für Radiobeitrag?

Technische Qualität ist eigentlich etwas meßbares. Dennoch ist es schwer, genaue Aussagen zu machen, was die Mindestforderungen betrifft - wer kennt schon die Daten seiner Geräte?
Pauschal gesagt, sollte die Aufnahme im Frequenzgang ausgeglichen sein, kein Brummen oder Rauschen bei erhöhter Abhörlautstärke zeigen, nicht klirren oder zerren. Zischlaute sollten sauber kommen, weder verwaschen sein noch "spucken". Das alles bekommt man mit besseren Heimgeräten hin, dazu braucht man keine Studiotechnik. Soundkarten, die dem genügen, gibts für 50 Euro bei eBay (z.B. Terratec EWX 24/96), für die Außenaufnahme tuts der MD-Portie, wenn sein Mikrofoneingang ok ist. Auch Signale, die beim Beitragserstellen durch paar normale unsymmetrische Cinchkabel gegangen sind, haben immer noch exzellente Qualität, es sei denn, man hat wirklich eine Brummschleife.
Also - wenn der fertige Beitrag bei Dir auf ner halbwegs hochwertigen Stereoanlage so klingt, daß Du ihn ohne schlechtes Gewissen zum DLF oder zum BR schicken könntest, sollte er auch wirklich ok sein.

Rauscht der Mikrofoneingang des Porties, mixt man die beiden Kanäle bei Verwendung eines Mono-Mikrofons direkt nach dem Einspielen in das Schnittprogramm zusammen (50% links + 50% rechts auf beide Kanäle) - das gibt 3 dB mehr Rauschabstand als in stereo.

Wichtig ist auch die handwerkliche Qualität: Ploppgeräusche, Windgeräusche, Griffgeräusche haben auf Mikrofonaufnahmen nix zu suchen, es sei denn, man berichtet aus dem Tornado-Katastrophengebiet. Rauschende oder brummende PCs gehören ebensowenig auf Sprachaufnahmen wie deutlich hörbarer Straßenverkehr oder bemerkbar schlechte Raumakustik. Nimm mal die Forensuche und schau nach Akustik, Sprecherkabine, Hall und ähnlichen Begriffen.

Daß die Aufnahmen monokompatibel sein sollten, also nicht dumpf werden oder merkwürdige Auslöschungen zeigen, wenn man sie in mono abhört, ist selbstverständlich. In Zeiten ohne Bandgeräte sollten solche Probleme aber auch nicht mehr vorkommen.

Zum Format: üblicherweise gilt ein Spitzenpegel ("maximum permitted program level") von -9 dBfs, also -9 dB auf der bei 0 dB endenden Pegelanzeige digitaler Geräte. Vollaussteuerung bis 0 dBfs (digitaler Vollpegel, "normailsieren") ist unüblich. Nicht alle Anstalten halten sich jedoch daran, wie man schon beim Übergabepegel sieht. Die Abtastrate ist standardgemäß 48 kHz - es sei denn, Du schickst per CD ein, da sinds freilich 44.1 kHz. Es wird nach MUSICAM datenreduziert. Das File hat üblicherweise die Endung .mus, ist ein MP2 und einem MP3 ähnlich - der Winamp spielts nach Umbenennen in MP3 klaglos ab. Dumm bloß, daß MUSICAM-Konverter nicht an jeder Ecke zum Gratisdownload angeboten werden.

Externe können deshalb oft auch ihre Beiträge als MP3 abliefern. Die Anstalten sagen auf Anfrage, wie sie es gerne hätten. Ich empfehle für mono 128 kbps und für Stereo 256 kbps - es sei denn, die Anstalt wills anders. Das wird dann dort halt nochmal auf den Digas-Konverter gezogen und zum systemkonformen *.mus konvertiert.

Schau Dir an, was die ARD-Anstalten machen: der RBB legt seine Beiträge mit 256 kbps auf den Server, der SWR mit 384. Gerade eben habe ich ein 384er File konvertiert für jemanden, der den SWR-Standard auch zu Hause benutzt.
Weniger als 256 dürfte keine Anstaltbenutzen, aber: für nen Wortbeitrag, der von extern zugeschickt wird, reichen andernorts gar 128 kbps - im Falle eines ISDN-Codecs (in Echtzeit) sind sie Standard, auch in Stereo. Ich habe schonmal in eine Gottesdienst-Übertragung vom DLF reingezappt, die muß ISDN gewesen sein. Schauderhaft und wirklich nicht zu empfehlen. Aber eben möglich, und deshalb: frag Deinen potentiellen Auftraggeber, wie er es gerne hätte.
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!!!
:)

Vielleicht kann mir jemand in einer anderen Sache noch einen Tip geben.

Ich nehme zur Zeit mit dem Microtrack 24/96 auf und suche noch ein passendes Mikrofon. Am liebsten wäre mir ein Mikrofon, das sowohl eine Tele- als auch eine Richtcharakteristik aufweist. Hat jemand Erfahrungen mit dem Microtrack 24/96 und einem speziellen Mikrofon oder hat jemand ein paar allgemeine Tipps in Sachen Mikrofon (für Interviews und O-Töne, aber im besten Fall auch für Umgebung) für mich?

Was ist eigentlich von den tbone Mikrofonen von Thomann zu halten?
:confused:

Gruß & Dank
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

Und da sich die Aufnahmequalität nicht einzig in irgendwelchen technischen Randbedigungen definiert möchte ich noch ergänzen:

Außerordentlich wichtig ist die handwerkliche Qualität der Arbeit!

  • Das heißt zunächst einmal, daß der Sprecher eine angenehme Stimme mit einem gewissen phonetischen Mindestanspruch besitzen sollte. (Wo der liegt, wurde hier schon mehrfach erörtert, glaube ich. Im übrigen erteilen Dir freundlich Auskunft OnkelOtto oder Qualiton.)

  • Die Lautheit (das ist nicht der Pegel!) der einzelnen Elemente des Beitrages wie Sprecher, O-Ton, Atmo, Musik usw. sollte aufeinander abgestimmt sein und einen ausgeglichenen Höreindruck bewirken.

  • Die einzelnen O-Töne sollten so geschnitten sein, daß sie natürlich klingen. Insbesondere dürfen keine Silben an- oder abgeschnitten werden (Raumatmo!).

  • Atmos (bzw. O-Töne mit Atmo drunter) dürfen nicht an- bzw. abgeschnitten werden, sondern müssen sanft geblendet werden.

  • Der Beitrag darf mit einzelnen Elementen (Atmo usw.) nicht überladen sein. Effekte müssen immer im sinnvollen Zusammenhang mit dem Inhalt stehen und dürfen nicht um ihrer selbst Willen eingesetzt werden. (Doch hier geht es bereits ins Inhaltliche, dessen Erörterung würde hier zu weit führen.)

Womöglich habe ich noch was vergessen, aber für den Anfang sollte die Beachtung dieser Punkte schon mal auf dem Wege zum (technisch) guten Beitrag weiterführen.


Eine Anmerkung noch zu Radiowaves' Ausführungen zur Aussteuerung:

Die Aussteuerung auf -9 dBfs führt bei der Verwendung von Aussteuerungsmessern mit einer Integrationszeit ≤ 1 ms tendentiell zur Untersteuerung. Vollaussteuerung ist mit Meßgeräten mit einer Integrationszeit von 10 ms zu erreichen (DIN-Skala). In einer digitalen Produktionsumgebung ist dabei natürlich dem Pegel für Spitzen ≤ 1 ms besondere Beachtung zu schenken, die dann ruhig mal in den Headroom hineinreichen können. Genau genommen müßte man zwei Meßgeräte verwenden, bzw. eines, das beide Werte gleichzeitig anzeigt (z.B. NTP/DK-Technologies 478-200).


Gruß TSD
 
AW: Aufnahmequalität für Radiobeitrag?

Radiowaves schrieb:
Rauscht der Mikrofoneingang des Porties, mixt man die beiden Kanäle bei Verwendung eines Mono-Mikrofons direkt nach dem Einspielen in das Schnittprogramm zusammen (50% links + 50% rechts auf beide Kanäle) - das gibt 3 dB mehr Rauschabstand als in stereo.
Mit anderen Worten: Statt mit -40 rauscht es dann mit -43 db. Soll heißen, zu retten ist so auch nichts mehr.

Radiowaves schrieb:
Weniger als 256 dürfte keine Anstalt benutzen
Monodateien mit 128 kbit/s gibt es durchaus. Wobei die Betonung auf Mono liegt.
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

Musicam ist eine spezielle mp2-Version mit 256 ms-langen Frames und Hüllkurvendaten in den Frameheadern. Daß Winamp das trotz falscher Endung abspielt, liegt daran. daß mp3 eine rückwärtskompatible Weiterentwicklung von mp2 ist und das Programm den 'eigentlichen' Dateityp im Dateiheader ausliest. Deswegen kann man diese Dateien übrigens auch direkt schneiden, was bei mp3 nicht mehr möglich ist.
Ansonsten ist der Rauschabstand schon wichtig, vor allem bei den Computeranschlüssen (da rauschts bei Billigequipment mächtig). Ne externe Karte ist immer zu empfehlen. Und bei professionelleren Aufnahmegeräten gibts auch bessere Pegel-zu-Grundrausch-Verhältnisse.
Ach ja - und vor allem solltest Du bei Aufnahmen zuhause auf den Hintergrund achten. Sprachaufnahmen wie aus der Tropfsteinhöhle kommen nur in entsprechenden Hörspielen gut ...
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

kk schrieb:
Deswegen kann man diese Dateien übrigens auch direkt schneiden, was bei mp3 nicht mehr möglich ist.

Selbstverständlich lässt sich auch eine Datei im Format Layer 3 direkt schneiden. Mayah vertreibt mit Edit Pro ein solches Programm.
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

@micha: Das Programm wandelt vorher. Das Problem mit mp3 ist die Tatsache, daß es nicht framebasiert ist und der Algorhythmus zusätzlich zur Kompession des Files hörpsychologische Effekte nutzt, die aufeinander aufbauen. Das direkte Schneiden ist also alles andere als 'selbstverständlich'.
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

kk schrieb:
Deswegen kann man diese Dateien übrigens auch direkt schneiden, was bei mp3 nicht mehr möglich ist.

Und was ist mit MP3 Direct Cut ? Nutze ich sehr häufig um MP3-Dateien zu splitten oder Passagen zu entfernen oder auch die Lautstärke in 1,5-er Stufen anzuheben.

Die graphische Oberfläche schreckt zu Beginn ab. Wenn man aber erst mal eingearbeitet ist, ersetzt das doch einige unnötige Schritte des Hin- und Herkonvertierens.

MPEG-Dateien lassen sich auch direkt bearbeiten - zum Beispiel mit MP3 Direct Cut. Das kleine Freeware-Tool entfernt Pausen, blendet Musikstücke ein und aus, passt die Lautstärke an oder splittet Files in mehrere Teile.

mp3DirectCut ist ein kleiner aber leistungsfähiger MP3 (und teilweise MP2) Editor.
Das MP3 Format bietet nur wenige Möglichkeiten, Dateien direkt, das heißt ohne den qualitätsmindernden Umweg über das Wave Format zu bearbeiten. Dies sind vor allem Schnitte, Einfügen und Lautstärkeveränderungen. Genau dafür bietet mp3DirectCut ausgefeilte Werkzeuge!

http://www.mpex.net/software/details/mp3directcut.html
http://www.zdnet.de/downloads/prg/p/r/de0DPR-wc.html
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

kk schrieb:
Das Problem mit mp3 ist die Tatsache, daß es nicht framebasiert ist

Informiere Dich bitte zunächst über das Format MPEG 1 Layer 3, bevor Du einen solchen Blödsinn von Dir gibst. :wall: Selbstverständlich ist auch Layer 3 framebasiert, denn sonst wäre zum Beispiel überhaupt keine variable Bitrate möglich. Jedes Frame enthält nämlich einen Header, dem Audiodaten folgen. Im Header werden die Bitrate sowie andere Eigenschaften angegeben.

der Algorhythmus zusätzlich zur Kompession des Files hörpsychologische Effekte nutzt, die aufeinander aufbauen.

Auch dies ist unwahr! Wären die Maskierungen nämlich fortlaufend, so wäre kein MP3-Streaming möglich. Daraus resultiert übrigens, dass sich eine MP3-Datei, ohne Wandlung, framegenau schneiden lässt.

Wenn der Bauer keine Ahnung vom Melken hat, sollte er die Finger von der Kuh lassen. :wow:
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

Wenn der Bauer keine Ahnung vom Melken hat, sollte er die Finger von der Kuh lassen.
Solch profundem Sachwissen muß ich mich allerdings - und die Jungs vom Fraunhofer-Institut auch - beugen.

Meister oh Meister - ich verneige mich vor Dir - und mit mir all die die dummen Programmierer, die es lange Zeit nicht vermochten, Programme zu entwerfen, die in der Lage waren, mit variablen Bitraten und durch Maskierungseffekte verlorengegangenen Tonwellen so umzugehen, daß auch ein 'Ähh' ohne Artefakt wegzuschneiden war - und die viel zu lange nicht vermochten, die Huffmann-Entropie-codierten Blöcke nicht sauber voneinander zu trennen.
Oh Weiser im Morgenland, vergieb dem unwürdigen Melker ... Du weißt schon, dem mit dem vollen Eimer Milch da hinten ...
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

kk schrieb:
Solch profundem Sachwissen muß ich mich allerdings - und die Jungs vom Fraunhofer-Institut auch - beugen.

Ein Auszug aus der offiziellen (englischsprachigen) Dokumentation:

When you want to read info about an MPEG audio file, it is usually enough to find the first frame, read its header and assume that the other frames are the same. But this is not always the case, as variable bitrate (VBR) files may be encountered. In a VBR file, the bitrate can be changed in each frame. It can be used, as an exemple to keep a constant sound quality during the whole file, by using more bits where the music need more to be encoded.

The frame header is 32 bits (4 bytes) length. The first twelve bits (or first eleven bits in the case of the MPEG 2.5 extension) of a frame header are always set to 1 and are called "frame sync".

Frames may have an optional CRC checksum. It is 16 bits long and, if it exists, follows the frame header. After the CRC comes the audio data. By re-calculating the CRC and comparing its value to the sored one, you can check if the frame has been altered during transmission of the bitstream.


Ja ja, MP3 ist framelos und die Welt ist eine Scheibe. :wall:
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

Wer lesen kann ist klar im Vorteil: Ich schrieb der Einfachheit halber von 'framebasiert', was nicht bedeuten sollte, daß mp3 keine hätte. Es bedeutet vielmehr, daß in jedem mp2 Frame immer eine genau definierte (und einstellbare) Menge an Tondaten (also beisspielsweise immer 256 ms. Ton) enthalten sind, und somit ein mp2-File 'framebasiert' geschnitten werden kann.
In a VBR file, the bitrate can be changed in each frame. ...It can be used, as an exemple to keep a constant sound quality during the whole file, by using more bits where the music need more to be encoded.
Auch im Studio nebenan gilt: sähn-un-vastähn!
Das bedeutet eben nichts anderes, als daß bei mp3 4 Frames zum Beispiel nur jeweils 10 ms Ton enthalten können, und die nächsten dann aber jeweils 1000 (durch die variable Bitrate)! Da ist 'frame basiertes' Schneiden dann absolut Unsinn, weil viel zu ungenau! Ach ja - nicht zu vergessen - die Blockweise Codierung, in der dann immer (wechselnd) mehrere Frames übercodiert wurden, weshalb mp3-Files früher immer ein paar Frames am Schluß haben mußten, in denen nichts zu hören war -
master.gif

Aber jaaaaaaaaa! Meister, genug des Widerspruchs - ich will dich jetzt auch nicht mehr vom Entstauben Deines wunderbar erhaltenen EMTs im Hintergrund abhalten - aber meinst Du nicht Du solltest hin und wenn mal den Deckel herunterklappen? Verstaubt doch alles, die schöne Analogtechnik ...
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

kk schrieb:
Ich schrieb der Einfachheit halber von 'framebasiert', was nicht bedeuten sollte, daß mp3 keine hätte.

Das Format MPEG 1 Layer 3 ist also nicht framebasiert, weil es Frames enthält. Das ist sehr aufschlußreich. :wow: Und ein Wechsel der Bitrate innerhalb von Layer 3 (VBR) hat also eine Änderung der zeitlichen Länge der darin enthaltenen Audiodaten zur Folge. Sehr interessant, aber leider ebenfalls völlig daneben. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Aber lasse mich raten: Wahrscheinlich hast Du aktiv an Layer 3 mitentwickelt und alle anderen haben es lediglich falsch dokumentiert. :wow: *plonk*
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

Sie haben richtig dokumentiert - aber ich zitier mich ja nur ungern:
sähn-un-vastähn!

Zitat:
Die Länge des Frames kann sich jedoch bei Layer 3 durch das Wechseln der Bitrate oder das nicht aufgefüllte Bit-Reservoir unterscheiden. Vor Layer 3 existierte die Möglichkeit eines Bit-Reservoirs nicht. Theoretisch ist auch eine zerstückelte MPEG-Sounddatei abspielbar. Dies gilt jedoch nicht für nach Layer 3 kodierte Dateien, da hier die Frames auf Grund des Bit-Reservoirs verschachtelt sind.
findet man hier auch mal auf Deutsch:
http://www.fh-jena.de/contrib/fb/et/personal/ansorg/mp3/mp3_2_res.htm
Soviel zum Fach-chinesisch.
Praktisch gesehen unschneidbar, sowas. Punkt.
Aber mir fällt auf, daß sich unser Studiobewohner mit den von mir zitierten anderen Feinheiten der Audiokompression noch gar nicht auseinandergesetzt hat!
Und damit zur semantischen Weichspülerei:
Du hast Geisteswissenschaften studiert, gelle? (wenn überhaupt).
Damit würde sich zumindest die merkwürdige und unsinnige Wortklauberei erklären, die einem analytisch denkenden, technisch-mathematisch vorgebildeten Menschen eher abgeht. Oder war das der Rhetorik-Kurs vom letzten Jahr?
Vielleicht hätte ich für Dich, Micha, dazuschreiben sollen, daß sich das inkriminierte Wörtchen 'framebasiert' eben darauf bezog, daß im professionellen Audioschnitt die Größe der Frames - und zwar in ms enthaltenen Sounds - eine entscheidende Rolle spielt (da ja konstante Bitrate), während das im mp3 oft überhaupt nicht direkt einstellbar ist(wozu auch, siehe zitierte Definitionen). Und es soll auch noch Menschen geben, die keine Lust haben, sooo tief in die Materie einzusteigen (hab ich gehört). Da reicht dann im Normfall eine etwas ungenaue, aber eben doch im Kern stimmige Antwort. Dir als Lingustik-Experten mußte das natürlich in den Augen brennen - ich bitte vielmals um Entschuldigung.
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

kk schrieb:
ein - sagen wir - 512 Byte langes Frame mit Sound einer Bitrate von 5 KBit/s enthält halt weit mehr Audio (auf die Lauflänge des Audios gerechnet) als ein 512 Byte langes Frame mit Sound in 256 KBit/s -Qualität.

Dem Header folgen in Layer I 384, in Layer II und III 1152 Samples.

Ein 1MB großes Audiofile in durchgängig 256 KBit/sec enthält etwas mehr als 30 Sekunden Sound. Dasselbe Audiofile, allerdings in 32 KBit/s enthält - zwar scheppernde, aber immerhin - 4 Minuten Audio.

Ja, aber dabei enthält das 30 Sekunden lange MP3 weniger Frames und demzufolge Audiosamples als das vier Minuten lange. Ist das so schwer zu verstehen?

Praktisch gesehen unschneidbar, sowas. Punkt.

Dann konnte der Entwickler von MP3Cutter - eine Software die eine beliebige Anzahl an Frames aus einer MP3-Datei entfernen kann - wohl zaubern. Merkwürdigerweise sind die, auf diese Art geschnittenen MP3-Dateien, einwandfrei abspielbar. Gemäß Deiner technischen Schilderung dürfte ja nur Klangbrei herauskommen. Sehr merkwürdig oder solltest Du da doch etwas nicht so ganz verstanden haben? Nun ja, man ist ja lernfähig, nur Du allwissender kk nicht.

Damit würde sich zumindest die merkwürdige und unsinnige Wortklauberei erklären, die einem analytisch denkenden, technisch-mathematisch vorgebildeten Menschen eher abgeht.

Wenn Dir einer abgeht, dann interessiert das hier sicherlich niemanden. :wow:

Vielleicht hätte ich für Dich, Micha, dazuschreiben sollen, daß sich das inkriminierte Wörtchen 'framebasiert' eben darauf bezog, daß im professionellen Audioschnitt die Größe der Frames - und zwar in ms enthaltenen Sounds - eine entscheidende Rolle spielt (da ja konstante Bitrate)

Das ist der Grund, weshalb in der professionellen Studiotechnik eine Samplingrate von 48 kHz Standard ist und nicht, wie im Consumerbereich 44,1 kHz. Siehe hierzu den ersten Absatz dieses Postings.
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

Äpfel=Möhren=Birnen - und 1+1=23,75 :rolleyes:
- si tacuisses ...
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

wow, da hat sich ja eine richtige diskussion entwickelt.

vielen dank für das feedback!

anbei nochmal meine zweite frage:

Ich nehme zur Zeit mit dem Microtrack 24/96 auf und suche noch ein passendes Mikrofon. Am liebsten wäre mir ein Mikrofon, das sowohl eine Tele- als auch eine Richtcharakteristik aufweist. Hat jemand Erfahrungen mit dem Microtrack 24/96 und einem speziellen Mikrofon oder hat jemand ein paar allgemeine Tipps in Sachen Mikrofon (für Interviews und O-Töne, aber im besten Fall auch für Umgebung) für mich?

Was ist eigentlich von den tbone Mikrofonen von Thomann zu halten?

wäre super, wenn mir jemand weiterhelfen kann.

beste grüße
 
Normalisieren?

Hallo liebe Techniker und sonstige Berufene,

ich möchte diesen thread mal wieder aus dem Keller holen, statt einen neuen zu eröffnen.
Kernpunkt ist die Frage um "mp2" mit -9 dbfs und "normalisieren: ja / nein?".

Dazu hatte Radiowaves geschrieben:
Zum Format: üblicherweise gilt ein Spitzenpegel ("maximum permitted program level") von -9 dBfs, also -9 dB auf der bei 0 dB endenden Pegelanzeige digitaler Geräte. Vollaussteuerung bis 0 dBfs (digitaler Vollpegel, "normailsieren") ist unüblich.
TSD hatte sich auch dazu geäußert:
Die Aussteuerung auf -9 dBfs führt bei der Verwendung von Aussteuerungsmessern mit einer Integrationszeit ≤ 1 ms tendentiell zur Untersteuerung. Vollaussteuerung ist mit Meßgeräten mit einer Integrationszeit von 10 ms zu erreichen (DIN-Skala). In einer digitalen Produktionsumgebung ist dabei natürlich dem Pegel für Spitzen ≤ 1 ms besondere Beachtung zu schenken, die dann ruhig mal in den Headroom hineinreichen können.
Und genau hier setzt meine Frage an.
Sollten mit mp2 encodierte Musikstücke "normalisiert" werden oder nicht? Falls ja - wie?
Ich benutze CDex, und das kann in der Tat beim encodieren normalisieren. Hier sind die Angaben jedoch in % (oberer und unterer Schwellenwert). Prozentwerte halte ich jedoch für unsinnig, zumal wir, wenn ich mich richtig durchs Netz gewühlt habe, über eine logarithmische Funktion reden. Dazu bin ich auf diese interessante Seite mit folgendem Zitat gestoßen:
Aussteuerungsmesser nach DIN 45406: Auf der Skala sind die Prozentwerte und die dB-Werte der Aussteuerung gleichermaßen angegeben. Das ARD-Pflichtenheft schreibt beide Angaben vor.
Merke: Beim Quasi-Spitzenspannungs-Aussteuerungsmesser wird der 100 %-Wert, der auch der 0 dB-Wert ist, diesmal auf den Studio-Vollaussteuerungs-Spannungspegel von +6 dBu ⇒ 1,55 V bezogen.
Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, ob ich CDex regulierend eingreifen lassen sollte oder nicht. Es soll ja auch mal Sendungen geben, bei denen ich nicht ständig am Mischpult sitze ("Auto-Modus") und da möchte ich Überraschungen vermeiden. Ein Summen-Leveller befindet sich bei mir aktuell noch nicht im Signalweg (Zwischenfinanzierer gesucht ;) ). Wie also das Problem angehen, wie meine neuen CDs encodieren?

Wer jetzt wissen will, warum ich kein mp3gain benutze: mp3gain kennt nur mp3 und verweigert sich gegenüber mp2. Und von mp3 bin ich nach Tests runter - zumal mp2 von fast allen Programmen - sogar BPM Studio - gefressen wird. Alles klar? :p

Vielen Dank & Gruß, Uli
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

Ich würde Audiotitel immer 1:1 "bitgerecht" einspielen, d.h. ohne Lautstärkeveränderungen.
Die Absenkung auf den gewünschten Normpegel wird dann beim Einpflegen in die Datenbank eingestellt, aber nicht ausgeführt.
Erst beim Playout wird der Pegel angepasst, d.h. abgesenkt.
So hast du ein originalgetreues Audio in der Datenbank, bei der dir noch die volle Dynamik für spätere Bearbeitungszwecke zur Verfügung steht.
Andere Elemente, wie Beiträge, VT, werden natürlich gleich mit Normpegel produziert und ins System gestellt.

CU BB
 
AW: Aufnahmequalitäts-Standard für Radiobeitrag?

Am liebsten wäre mir ein Mikrofon, das sowohl eine Tele- als auch eine Richtcharakteristik aufweist.

Kannst du das bitte noch mal genauer erklären? Ich glaube da ist Dir die Terminologie durcheinandergeraten.

Gruß

dira
 
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