Spannungskurve

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German

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Auch bei Sendern, die ich gerne Höre, fehlt mir oft eine gewisse Spannungskurve.

Schon ewig habe ich nicht mehr gehört: Heute spielen wir zum ersten Mal den neuen Hit von xy. Dies brachte mich früher dazu, den Sender beizubehalten, obwohl die Sendung selbst gerade langweilig war, weil eben eine gewisse Spannung erzeugt wurde. Und es ist nicht davon auszugehen, dass der Normalhörer alles schon vom Internet oder Musikfernsehen kennt.

Oder die Hitparaden. Mit Spannung verfolgte man die Plätze (ich hab sogar mitgeschrieben) und riet, wer Nr. 1 ist. Aber: es gibt immer weniger Hitparaden mit immer geringerer Wahlmöglichkeit (vor allem bei Privaten)

Im Gegenteil: statt Spannung aufzubauen, wird sie oft weggenommen:
"In der nächsten halben Stunde hören Sie die Hits von x, y und z." Alles Titel, die man schon dreimal heute gehört hat, also eher Abschaltfaktor als Spannungserzeuger.

Vielleicht gibt es ja im Programm andere Spannungserzeuger, die ich nicht wahrnehme. Vielleicht wollen die Sender gar keine Spannung erzeugen. Aber mir geht es ja nicht um permantente Brüche im Programm, sondern nur um diese kleinen Elemente, die den Hörer am Platz vor dem Radio halten.
 
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Im Gegenteil: statt Spannung aufzubauen, wird sie oft weggenommen:
"In der nächsten halben Stunde hören Sie die Hits von x, y und z." Alles Titel, die man schon dreimal heute gehört hat, also eher Abschaltfaktor als Spannungserzeuger.

Genauso sehe ich das auch. Selbst wenn sie mir gefallen würden, wär irgendwie der Kick weg. Aber man weiss beim dt. Formatradio ja sowie ungefähr was kommt.

Der einzige Spannungsbogen der mir noch einfällt wären eventl. noch Gewinnspiele oder irgendwelche Telefonspässchen.
 
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Positives Beispiel: SWR 3 machte es beim weiland neuen Hit von Robbie Williams wirklich spannend: "Radio" war als Promo gerade taufrisch in der Redaktion auf dem Tisch gelandet, der Moderator sprach (und es klang ehrlich) davon, niemand habe den Titel bis jetzt gehört. Er packte die CD am offenen Mikrofon aus, es knisterte die Plastikhülle. Dann schob er den Tonträger in den Player. Sendepremiere. Anschließend: Erste Kritik Moderator/Redaktion über den Sender.
Fand ich klasse. Zum Mitfiebern.
 
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Schon ewig habe ich nicht mehr gehört: Heute spielen wir zum ersten Mal den neuen Hit von xy.
Verstehe ich auch nicht. Wenn sie den zum ersten mal spielen und bereits wissen, daß es ein Hit geworden ist, dann müssen sie im Vergleich zur Konkurrenz schnarchlahm sein. Wenn sie den Titel tatsächlich das allererste mal überhaupt spielen, also niemand vor ihnen ihn spielte, woher sollen sie dann wissen, daß es ein Hit wird?
:confused:
Und es ist nicht davon auszugehen, dass der Normalhörer alles schon vom Internet oder Musikfernsehen kennt.
Wäre es so, dann wäre der Rundfunk wirklich schnarchlahm.
Oder die Hitparaden. Mit Spannung verfolgte man die Plätze (ich hab sogar mitgeschrieben) und riet, wer Nr. 1 ist. Aber: es gibt immer weniger Hitparaden mit immer geringerer Wahlmöglichkeit (vor allem bei Privaten)
Liegt es eigentlich am steigenden Lebensalter, daß mich überhaupt nicht mehr interessiert, welcher Schrott sich gerade in Hitparaden herumtreibt? Ich hatte den Fall gestern gerade auf ner anderen Baustelle: Bruce & Bongo - "Geil" und O.K. - "Okay". Zumindest der erste ist Megaschrott und war, als ich 12 Jahre alt war, 4 Wochen lang auf Platz 1 der deutschen Charts. Und das habe ich damals sogar mit Interesse verfolgt...
Im Gegenteil: statt Spannung aufzubauen, wird sie oft weggenommen:
"In der nächsten halben Stunde hören Sie die Hits von x, y und z." Alles Titel, die man schon dreimal heute gehört hat, also eher Abschaltfaktor als Spannungserzeuger.
Diese Art von Spannung hat was masochistisches. Wenn ein Musikprogramm nicht die Art von Musik spielt, die ich mag, schalte ich es gar nicht mehr ein.

Anbei noch ne schöne Spannungskurve zum Ausdrucken, Ausschneiden und auf-das-Radio-Stellen. Selbstgemacht. ;)
 
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Ich meinte, den neuesten Titel, ob`s ein Hit wird steht beim ersten Einsatz ja noch nicht fest. Oder es wird peinlich, wenn der neueste Hit von xy angekündigt wird, die Spannung steigt und es dann die 4 Monate alte Single ist, schon auf dem absteigenden Ast im Verkauf.


Ich denke, Hitparaden sind immer noch ein Indikator, sonst hat man keine Orientierung. Wie sonst stellt man einen Hit fest?

Ein Hit ist ein Hit, weil er überdurchschnittlich gekauft, gehört oder downgeloaded (Grammatik?) wird.
 
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Positives Beispiel: SWR 3 machte es beim weiland neuen Hit von Robbie Williams wirklich spannend: "Radio" war als Promo gerade taufrisch in der Redaktion auf dem Tisch gelandet, der Moderator sprach (und es klang ehrlich) davon, niemand habe den Titel bis jetzt gehört. Er packte die CD am offenen Mikrofon aus, es knisterte die Plastikhülle. Dann schob er den Tonträger in den Player. Sendepremiere. Anschließend: Erste Kritik Moderator/Redaktion über den Sender.
Fand ich klasse. Zum Mitfiebern.
Dito, hat Michael Reufsteck klasse präsentiert :)
Übertrieben, aber nicht ohne Spannung und ziemlich originell, war, um beim Beispiel SWR3 zu bleiben, wie Wirbitzky&Zeus eines Morgens 2004 Bryan Adams' Open road ins Programm brachten. Mit Flex, Hammer, Messer...gestellt, aber gut. Und spannend natürlich...
 
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Liegt es eigentlich am steigenden Lebensalter, daß mich überhaupt nicht mehr interessiert, welcher Schrott sich gerade in Hitparaden herumtreibt?

Ich stelle die Frage mal anders:
Liegt es eigentlich am steigenden Lebensalter, dass sich die Mehrheit der Konsumenten nur noch auf den Schrott fokussiert statt auf die Musik, die ihnen gefällt? Statt die Aufmerksamkeit auf die 'guten' Songs zu richten (die es selbstverständlich nach wie vor gibt!), schnattert alle Welt darüber, wie furchtbar doch alles geworden ist, kennt jeden Mist aus den Charts und aus dem Niedrigniveau-TV (selbstverständlich nur vom 'Durchzappen' :D ) und regt sich über D-Klasse-Promis auf. Das war mal genau anders herum. Man hat sich die Sachen rausgepickt, die man mochte und den restlichen Quatsch einfach ignoriert. Warum sollte man sich auch mit Dingen befassen, die man nicht braucht, will, mag usw.? :confused:

Aber du hast schon Recht, ich stelle bei mir auch fest, dass mich die Charts immer weniger interessieren und längst nicht mehr die Wichtigkeit haben, die sie mal vor 20 Jahren hatten. ;) So ist das eben, wenn man 'seine Musik' gefunden hat - abseits der vorgekauten Hitradio-Massenware.
 
AW: Spannungskurve

Radiowaves schrieb:
Liegt es eigentlich am steigenden Lebensalter, daß mich überhaupt nicht mehr interessiert, welcher Schrott sich gerade in Hitparaden herumtreibt?
Wäre doch bitter, wenn Dich Lebenserfahrung nicht weiter gebracht hätte, oder?

Ich weiß mittlerweile, daß in Kleiderschränken üblicherweise maskierte Mörder mit einem Messer lauern, sobald sich im Film eine Frau alleine in ihrer Wohnung bewegt.

Ich weiß mittlerweile, daß es wenig Sinn macht, Kreditkarten mit einer Teilrückzahlung zu haben.

Und ich weiß auch, daß Robbie-Tobbie-und-das-Fliewatüüt, irgendwelche blondgelockten Hupfdohlen sowie bis in die Haarspitzen tätowierten Death-Metal-Rocker einfach nur Schaumschläger sind, für die ich nicht mal 10 Cent am nächsten MP3-Automaten ausgeben würde.

Das ist Lebenserfahrung. Man wird älter und hat schon alles gesehen und gehört.
 
AW: Spannungskurve

Ich stelle die Frage mal anders:
Liegt es eigentlich am steigenden Lebensalter, dass sich die Mehrheit der Konsumenten nur noch auf den Schrott fokussiert statt auf die Musik, die ihnen gefällt? Statt die Aufmerksamkeit auf die 'guten' Songs zu richten (die es selbstverständlich nach wie vor gibt!), schnattert alle Welt darüber, wie furchtbar doch alles geworden ist, kennt jeden Mist aus den Charts und aus dem Niedrigniveau-TV

Ich denke nicht, daß es am Alter liegen muß. Bei mir hat sich der Musikgeschmack im Laufe der Zeit erweitert, aber ich höre auch heute noch die Sachen, die ich als Teenager gehört habe.

Ich meine heute in den deutschen Charts mehr lieblos gemachte Eintagsfliegen zu entdecken.
In den USA dominiert nerviger R&B wie Rihanna mit SOS.
 
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Im Gegenteil: statt Spannung aufzubauen, wird sie oft weggenommen:
"In der nächsten halben Stunde hören Sie die Hits von x, y und z." Alles Titel, die man schon dreimal heute gehört hat, also eher Abschaltfaktor als Spannungserzeuger.

Früher konnte man damit echte Spannung erzeugen, weil man nicht wußte, welcher Titel anstand, und man hoffte jedesmal, wieder einen neuen Titel vorgesetzt zu bekommen. Und man wurde auch selten enttäuscht.

Heute hingegen weiß man doch längst, daß von jedem Interpreten maximal 5-10 Titel vorrätig sind, weswegen es natürlich sinnlos ist, sich Hoffnung auf etwas interesantes zu machen. Dennoch sind solche Ansagen heute noch praktisch, man weiß damit schon im Vorfeld, daß es sich nicht lohnt, dranzubleiben.
 
AW: Spannungskurve

Im Gegenteil: statt Spannung aufzubauen, wird sie oft weggenommen:"In der nächsten halben Stunde hören Sie die Hits von x, y und z." Alles Titel, die man schon dreimal heute gehört hat, also eher Abschaltfaktor als Spannungserzeuger.
Aber angenommen, es sind deine 3 Lieblingstitel... ist dann das von dir beschriebene nicht auch eine Art "Spannungserzeugung"? Du wartest doch drauf, endlich in der nächsten halben Stunde DEINE SOngs zu hören, oder?
 
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:) ! toll, daß DAS mal jemand anspricht....... *freu* Ich habe mich schon x-mal geärgert, wenn ich schon vorher die immer-wieder-gleichen-Langweiler auch noch vorgedroht bekomme.... und der beschriebene Verlust an Spannung ist wirklich eine Unsitte, die wohl dem Bemühen enstspringt, bloß kein Risiko einzugehen und auch sicherheitshalber nochmal zu sagen (beweisen), daß man der Beste (Sender) ist, weil man alle Erwartungen erfüllt.
Wäre schade, wenn wirklich soviele Leute das toll finden - ich finde die Überraschung und Spannung auch enorm wichtig für Radio.

Ich gehöre aber auch zu den Leuten, die sich in Musikclubs nix wünschen, sondern freuen, wenn mal was kommt, was ich noch nicht kenne....;)
 
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