Probleme mit dem Monitor

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Ich habe folgendes Problem:
Mein Mischpult hat 6 Eingänge für externe Monitor-Quellen. Die Eingänge sind an der Rückseite durch einen 3x13-poligen DIN-Stecker (DIN 41618) rausgeführt. Das Kabel dazu habe ich in mühevoller Fummelarbeit selbst an den Stecker gelötet und die andere Seite des Kabels an einen weiteren Stecker (Scart) angelötet. Die Gegebuchse zu dem Scart-Stecker hängt wiederum an einem Kabel, das an ein Steckfeld mit XLR-Buchsen geht.

Alles funktioniert auf den ersten Blick wunderbar: Quelle 1 reingesteckt, am Pult die Quelle 1 angewählt - funktioniert. Wenn ich allerdings am Pult auf einen andere Monitor-Quelle umschalte, höre ich dasselbe Signal. Zwar viel viel leiser, und manchmal nur auf einem Kanal, aber der Spitzenpegel liegt bei etwa -30 dB, also deutlich hörbar. An Kurzschlüssen in den Steckern kann es eigentlich nicht liegen, weil z. B. Quelle 1 und 6 recht weit auseinanderliegen und ich auf der 6 aber trotzdem hören kann, was in der 1 eingesteckt ist.

Was kann das sein? Pinbelegungen kann ich bei Bedarf bekannt geben.
 
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sind das symmetrische Eingänge? je nach dem wie man die asymmetrisch beschaltet kann es Übersprechen geben. Das Problem habe ich z.B. auch hier bei meinem Pacific, wenn ich nen asymmetrisches Gerät so anschliesse, dass GND und (-) gebrückt werden.
 
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Nein, das sind alles symmetrische Eingänge. Die Pinbelegung am DIN-Stecker sieht so aus wie auf der Abbildung (selbstgebastelt).

Hervorzuheben ist, daß alle a-Pins (GND) miteinander gebrückt sind. Macht ja auch Sinn, wie ich finde, das ist ja schließlich der Schirm des Kabels. Auch am Scart-Stecker ist Pin 21 das Gehäuse und besagter Schirm.
Am Steckfeld habe ich ebenfalls alle 1er-Pins (GND) miteinander gebrückt. Aber der GND allein kann doch niemals Übersprechungen ergeben. Da ist doch was faul :confused:
 
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Betrifft der Effekt nur "freie" Eingänge, also welche, an denen nichtmal ein Gerät angeschlossen ist? Falls ja: was da vermutlich übersprechen könnte, sind die einzelnen Leitungen in Deinem Kabel. Stelle Dir vor, Quelle 1 spiele gerade - gerne auch symmetrisch angeschlossen - und Du hörst Quelle 6 ab. Quelle 6 ist "frei", also da hängt nichtmal ein Zuspieler dran. Lass nun "dummerweise" Quelle 1 "hot" neben Quelle 6 "hot" und - um es noch schlimmer zu machen - Quelle 1 "cold" neben Quelle 6 "cold" im Kabel verlaufen. Dann sprechen die paarweise über, und zwar so, daß es sich trotz symmetrischen Pulteingangs nicht aufhebt. Das passiert freilich nur, wenn das Kabel nicht paarweise abgeschirmt ist, also für jedes hot-cold-Paar einen eigenen Schirm hat. Zusätzlich sollten die beiden Adern eines Kanals noch geflochten sein wie ein Zopf. Das würde für eine "statistisch ausgewogene" Nachbarschaft der Adern sorgen, aber auch die Kapazität erhöhen. Ist Dein Kabel paarweise abgeschirmt oder nur insgesamt als Schirmgeflecht über alle Adern?

Versuch aber mal folgendes: schalte das Gerät, auf dessen Monitor Du eine andere Leitung hörst, mal ein oder schließe überhaupt erstmal eins an. Dann wird der betroffene Monitor-Eingang durch den Ausgangstreiber des Gerätes niederohmig abgeschlossen und kapazitive Einkopplungen sollten unterdrückt werden. Hörst Du an beschalteten und aktiven, aber gerade nicht spielenden Monitor-Wegen ebenfalls das Übersprechen von anderen Kanälen oder ist es dann weg?
 
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Nach dem, was jetzt hier an Antworten kam, vermute ich auch das Übersprechen als Störeffekt. Er tritt in der Tat nur bei freien, nichtbelegten Eingängen auf. Sobald ich an einen solchen Eingang etwas dranhänge, verstummt der Eingang - selbst dann, wenn das betreffende Gerät gar nicht eingeschaltet ist.
Das Kabel, das ich benutze, ist ein 20poliges Datenkabel (Ø = 1,2 cm!) mit Schirm um alle Adern. Die Adern selbst sind natürlich nicht einzeln abgeschirmt und auch nicht geflochten, sondern einfach spiralförmig gedreht. Der komplette Kabelstrang hat permanenten Kontakt zu sich selbst.

20polige Kabel mit einzeln abgeschirmten Adern dürften einerseits schwer zu bekommen und andererseits unbezahlbar sein.

Aber das Problem ist ja behoben, sobald ein freier Ausgang belegt wird.
Gibt es denn eine Möglichkeit, die freien Eingänge temporär zu terminieren? Beispielsweise durch blanke XLR-Stecker, bei denen bestimmte Pole (welche?) miteinander gebrückt sind oder durch Widerstände (Pole? Werte?) das Übersprechen ausgeschaltet werden kann?
 
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Gibt es denn eine Möglichkeit, die freien Eingänge temporär zu terminieren? Beispielsweise durch blanke XLR-Stecker, bei denen bestimmte Pole (welche?) miteinander gebrückt sind oder durch Widerstände (Pole? Werte?) das Übersprechen ausgeschaltet werden kann?
Ich habe sowas noch nie gemacht, aber ein eingeschaltetes Gerät am Kabelende ist ohne Modulation drauf auch nur sowas wie ein teurer, gerne etwas rauschender niederohmiger Abschlußwiderstand. Kaputtmachen kannste vermutlich nix, wenn Du testweise hot und cold jeweils auf ground legst. Aber wozu? Einfach keine unbelegten Eingänge abhören. ;)
 
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1. Mit dem Kabel wird das nix. Das mindeste ist ein Kabel mit paarig verseilten Adern, da reicht als "billich will ich"-Variante im Studio auch Cat.5-Leitung (S-FTP). Drei Stück davon bekommt man auch problemlos nebeneinander in ein Siemensleistengehäuse, und da sind deine 12 Eingänge. Übrigens, SCART ....?? Definitiv nicht der richtige Steckverbinder für so was, da 1. viel zu wackelig und 2. an der Tülle zu klein, um die besagten drei Cat.5-Leitungen oder alternativ ein ordentliches 12-paariges Multicore aufzunehmen. Nimm halt 3 Sub-D 9pol-Stecker, wenn dir eine weitere Siemensleiste + Gegenstück zu teuer ist. Die kann man wenigstens verriegeln...

2. Nicht belegte Eingänge einfach per Blindstecker (Pin 2 und 3 verbunden) kurzschließen. Dann ist Ruhe.
 
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Na ja, das Kabel war so schon teuer genug. Privat habe ich leider nicht die finanziellen Kapazitäten eines öffentlich-rechtlichen Senders, bei dem es auf ein paar Öcken mehr oder weniger nicht ankommt.
Davon abgesehen muß ich gestehen, daß ich heilfroh bin, das lästige Abisolieren und Löten hinter mir zu haben und möchte diese Arbeit ungern wiederholen. Mein rechter Daumen ist jetzt noch ganz zerschnitten. Von der fiesen Brandblase am rechten Mittelfinger ganz zu schweigen.

Ernsthaft: sooo wichtig ist es auch nicht, schließlich handelt es sich nur um den Monitor und nicht um ein Eingangssignal für die Summe. Von daher ist es so, wie es jetzt ist (offene Kanäle übersprechen, geschlossene nicht), in Ordnung. Im Normalfall hört man ja auch keinen Eingang ab, an dem nichts angeschlossen ist.
Scart habe ich deshalb genommen, weil ich einen Multi-Pin-Stecker mit Gegenstecker gebraucht habe. Die Tülle ist groß genug - dank meinem supergeilen Teppichmesser kriege ich jede Tülle so groß, wie ich sie brauche ;)
Und wackeln tut's auch nicht. Das Gefummel mit den Sub-D-Steckern habe ich mir abgewöhnt. Das ist für Audiosignale noch weniger geeignet als Scart: viel zu dünne Lötkontakte (die meisten Audioadern sind doppelt so dick), viel zu dicht beieinander (Kurzschlüsse an der Tagesordnung).

So, wie's jetzt ist, paßt's.
Danke allen.
 
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