AW: Aufnahmeprogramm fürs Heimstudio gesucht
Erstes Problem: Mikro an Soundkarte. Wenn Du da die Lösung mit dem Soundkarten-eigenen Mikrofoneingang nimmst, wundere Dich nicht über wahrscheinlich miserablen Sound. Mikrofoneingänge sind das, woran bei den meisten Soundkarten am heftigsten gespart wird. Nur wenige (teure und stets nicht-on-board-) Soundkarten haben gute Mikrofoneingänge. Entweder, Du holst Dir eine solche - und profitierst dann automatisch auch bei Line-Aufnahmen und Wiedergabe von ihrer Qualität - oder Du nutzt einen externen Mikrofonvorverstärker. Die gibt es ab etwa
50 Euro, mehr dürftest Du nicht brauchen für diesen Zweck, auch wenn ein gutes und praxistaugliches Gerät sicher eine langfristige Investition ist. Vorteil da: Du kannst später mal z.B. eine Dynamikbearbeitung dazwischenhängen, um allzu heftige Pegelschwankungen beim Moderieren auszugleichen oder das Signal etwas zu verdichten. Und so ein externer Vorverstärker ermöglicht auch den Anschluß von hochwertigen Mikrofonen mit 48-Volt-Phantomspeisung.
Zweites Problem: Mikrofon. Bitte keins für 5 Euro aus dem Karaoke-Regal. Alles weitere über die Forensuche.
Drittes Problem: Raumakustik. Echos, Hall, Geräusche vom aufzeichnenden PC. Siehe Forensuche.
Viertes Problem: zum "echten" Sendungsfahren gehört zwingend ein Pult, und zwar ein sendefähiges mit Stereokanälen, Vorhörtaste, Reglerstart usw. Siehe einige benachbarte Threads - das wird vermutlich nichtmal dreistellig bleiben.
Thema "Mischpult im Rechner": klar kann man bei Soundkarten mit mehreren Eingängen sicher eine Software finden, die diese Eingänge unter Windows zusammenmixt - im Idealfall sogar das mit der Karte gelieferte Control Panel. Nur: wer will mit der Maus Faden? Und wie bearbeitet man dann 2 Quellen gleichzeitig? Es gäbe theoretisch die Möglichkeit, ein "virtuelles Mischpult" (also Software) mit einem Hardwarecontroller zu koppeln. Der sieht aus wie die Bedienoberfläche eines Mischpultes, steuert aber nur die Software, z.B. über USB. Da kenne ich mich aber gar nicht aus, mir ist nur bekannt, daß es sowas im Soundbastel-Bereich gibt. Ob man damit bestimmte "Sendesoftware" (welche?) versklaven kann, weiß ich nicht. Sowas gibt es z.B. von
M-Audio, auch in einer
größeren Variante, die gleich eine eingebaute "Soundkarte" mitbringt. Ob man damit so etwas realisieren kann, würde mich selbst interessieren.
Was beinahe zum Nulltarif zu haben ist, aber kein bißchen vom Radiofeeling aufkommen läßt: lade Dir alle Soundelemente Deiner "Sendung" als Wave in den PC. Sprich Deine Moderationen ebenfalls als Wave ein - trocken und getrennt von der Musik. Dann nimm Dir einen Mehrspureditor und bastel Dir daraus Deine Sendung zusammen. Das ist halt nicht spontan, Du kannst nicht so gut mit den Elementen spielen und sie nicht live zu einem Gesamtwerk zusammensetzen, aber es geht fürs erste. Feature-Produktionen entstehen auch nicht anders, da wird nix live zusammengefahren und dem Zufall überlassen. Flotte Radiosendungen entstehen aber so eher nicht.
Den Mehrspureditor bekommste auch noch gratis:
Audacity tut es sicherlich für den Anfang. Später kannste ja, wenn Du weißt, ob das so für Dich ok ist, z.B. ein CoolEdit Pro oder halt ein Adobe Audition besorgen.