Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

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XXLFunk

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Claimableser ohne jegliche Ecken und Kanten hier - Personalityradio in den USA und im europ. Ausland
Einheitsformat "deutsches Hitradio" hier - Formatvielfalt in den angesächsischen Ländern
(Privates) Wortradio in Deutschland nicht existent bzw. gescheitert - 1356 News und Talk Radios in den USA

Wieso gibt es hier überwiegend nur Billigfunk? Hat Privatfunk in Deutschland gegenüber den finanziell durch Gebühren und Werbung üppig ausgestatteten ör Sendern keine Chance?
Oder liegt es an der Gier der Sender- Eigner; ist denen Qualität wurscht, sollen die Sender nur wie Zitronen ausgequetscht werden, also mit minimalem Einsatz möglichst viel Kohle abgestaubt werden?

Im Fernsehbereich gibt es ähnliche Beispiele:
Hier nur billige deutsche Actionserien - In den USA neben Schrott auch Serien wie "24"
RTL Aktuell oder SAT 1 News oft mit nur 8 Minuten "harten" Nachrichten ohne Hintergrund, anschliessend weiche und Boulevard- Themen (Papst- Besuch in der Türkei auf SAT 1 heute in 2 Minuten oberflächlich und da nicht alle Stationen seines Besuches benannt wurden, auch unvollständig abgehandelt - Einzelne Themen in NBC News, CBS News oder ABC News hingegen dauern auch schon mal 5 Minuten und mehr)
 
AW: Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

Vielleicht liegt es daran, daß die Hörer/Zuschauerzahlen nirgendwo in der Welt eine so harte Währung sind wie bei uns - und das Medium nirgendwo so stark reglementiert. Außerdem sind die Kosten nirgendwo so hoch wie bei uns - und die Hörer derartig 'verwöhnt' (UKW z.Bsp.). Dazu ändern sich die Lizenzbedingungen innerhalb eines Staates nirgendwo so oft wie bei uns, wo jedes Bundesland seine eigenen Regeln definiert.
Dazu gibt es durch die rigiden Lizenzbedingungen im terrestrischen Bereich praktisch eine Monopolsituation für die lizensierten Sender. Da die Finanziers solcher Unternehmen nur renditeorientiert denken müssen (sonst hätten sie nicht die finanziellen Möglichkeiten), müssen die Sender diese Stellung weidlich ausnutzen - also möglichst viel Gewinn machen. Ach ja - dann ist da ja noch die Beratermode ... wie sollten sich die Sender unterscheiden - bei den immergleichen 'Beratern'?
Und gut ausgebildete Spezialisten werden in good old Germany auch immer seltener - schließlich kostet Ausbildung Geld und der gemeine Deutsche neigt halt dazu, lediglich Noten auf Zetteln zu vergleichen, egal, wie sie zustandekamen. Und insofern sollten wir froh sein, daß es ÖR noch gibt ...
 
AW: Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

Das ist ja wohl etwas weit hergeholt, die ÖR-Sender für den Qualitätsmangel im Privatfunk verantwortlich zu machen. Geld ist genug da, aber das teilen sich die wenigen Gesellschafter unter sich auf, anstatt in gutes Programm (und gute Mitarbeiter) zu investieren.

Das Problem sind die Radiohörer - wenn diese sich nicht in so großer Zahl mit Dudelfunk und Mini-Infos zufrieden geben würden, sähe die Radiolandschaft in Deutschland viel abwechslungsreicher aus.
 
AW: Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

Das ist ja wohl etwas weit hergeholt, die ÖR-Sender für den Qualitätsmangel im Privatfunk verantwortlich zu machen. Geld ist genug da, aber das teilen sich die wenigen Gesellschafter unter sich auf, anstatt in gutes Programm (und gute Mitarbeiter) zu investieren.
Ich fürchte, wir müssen an dieser Stelle ziemlich im Nebel stochern, weil uns die Unternehmen nicht in ihre Bilanzen schauen lassen. Leider habe ich überhaupt keine Ahnung, wie bei den Privatradios (von bundesweiten Anbietern bis runter zu einem Lokalsender) die Einnahme- und Ausgabesituation aussieht. Irgendwie kann ich mir kaum vorstellen, dass ein lokaler Anbieter mit Werbung so viel Geld verdienen kann, dass er in der Lage ist, umfangreiche Wortbeiträge zu bezahlen. Aber wie gesagt: Stochern im Nebel.

Allerdings kommt da sofort eine andere Frage auf: Wollen die Leute überhaupt ein Qualitätsprogramm haben? Jeder Hörer bekommt das Programm, das er verdient. Und die Masse ist nun mal blöd und wird immer blöder. Folglich finden die Dudelwellen mehr Hörer als die Qualitätsprogramme. Ist doch wie bei den Zeitungen.

Matthias
 
AW: Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

Die ersten Jahre des dualen Rundfunksystems waren durchaus durch qualitativ hörenswerte Programme, sowohl öffentlich-rechtlich, als auch privat geprägt. Damals hatten die privaten Sender noch das Bestreben, besser und lebendiger, als die Ö/Rs zu sein. Und es waren damals sicher nicht alle Sender defizitär.
 
AW: Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

Pinaist_Berlin schrieb:
Und die Masse ist nun mal blöd und wird immer blöder.
Ach so. Dumm nur, dass immer mehr ihr Radio ganz aus- und so schnell nicht wieder einschalten, weil ihnen das, was so im Großen und Ganzen gesendet wird, viel zu blöd ist.

Zu Toms Anfangsthese: Ich fürchte, die Antwort auf die Frage, warum deutsches Radio so ist, wie es ist, lautet: Weil es so ist. Das von dir genannte Phänomen spielt dabei sicher auch eine Rolle, insbesondere bei den gebührenfinanzierten Sendern, die mit den Privaten um die höchste Quote durch das einfältigste Programm wetteifern und diese damit teilweise sogar noch im Niveau unterbieten. Das ist aber nur ein Aspekt von vielen, der allein - davon bin ich überzeugt - nicht in diesem Ausmaß zum Tragen käme. Eine Mitschuld an der hiesigen Radiolandschaft haben auch schlecht organisierte Frequenzverteilung, das Streben nach schnellem Erfolg, ohne sich um Morgen zu kümmern, das blinde Umsetzen von Weisheiten amerikanischer Berater, das stetige Bemühen, alle Zielgruppe auf einmal zu bedienen, wobei am Ende alle auf der Strecke bleiben... Ich könnte noch lange weitermachen. Dies sind aber alles nur winzige Faktoren, die erst miteinander kombiniert solch mitunter grausame Endprodukte zu Tage fördern.
Stellte man den öffentlich-rechtlichen Rundfunk von heute auf morgen ein, ginge es Gesamtradiodeutschland wohl eher noch schlechter.
 
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@Klotzkopf: Die MA-Zahlen sprechen leider eine andere Sprache: Je mehr ein Sender Qualität abbaut, je mehr er Richtung übelster Dauerdudler geht, umso mehr steigen die Hörerzahlen. Dennoch macht mir die steigende Verbreitung von iPods & Co Hoffnung - sie müßte sich nur noch etwas mehr (oder überhaupt mal) auf die MA-Zahlen auswirken.
 
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Mir ging es gar nicht um die Reichweiten der einzelnen Sender, für deren Erfolg flaches Programm inzwischen auch kein Garant mehr ist, sondern um die Radionutzung insgesamt, die auf lange Sicht ziemlich kontinuierlich gen Keller sinkt - insbesondere was die so genannte werberelevante Zielgruppe angeht.
 
AW: Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

Die Thread-Diskussion zeigt mir ein riesiges, gleichwohl sehr persönliches Problem auf:
Ich mache seit langer Zeit Radio, bekomme tagtäglich das Ringen um Produktqualität mit, stehe - immer noch - hinter vielem, was wir so über die Antenne pusten und muss gleichzeitig erkennen, dass die Wahrnehmung Außenstehender (Hörer, aber auch Radioprofis) oft eine völlig andere ist.
Innerhalb meines eigenen Tellerrandes, aus der Froschperspektive also, erlebe ich harte, manchmal nervenzerfetzende Diskussionen, ob dies oder das so oder nicht doch besser anders auf den Sender kann.
Die Rückmeldung von außen, also aus der Vogelperspektive, ist dann z.B. ein Thread wie dieser, der recht pauschal im Programm exisitierende Qualitäten unberücksichtigt lässt.
Wo liegt die Wahrheit?
 
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Ich dachte immer, Du bist beim HR und nicht bei einem der Kommerziellen?
 
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Jaja, ich meinte ja auch nicht den Thread-Titel, sondern die Thread-Diskussion.
 
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Interessante These. Denkt man sich einfach mal die ÖR weg, müsste der klar vorhandene Bedarf an Wortprogrammen durch Private gedeckt werden, Modelle wie Bezahlradio oder durch freiwillige Spenden gestütztes qualitativ hochwertiges Privatradio (wie in den USA) wären wahrscheinlich. Eine große Zahl an Hörern, die zur Zeit an ÖR gebunden sind, würden auf Private verteilt, die ihre Werbezeiten entsprechend teurer verkaufen könnten, demzufolge auch mehr Geld für Programm hätten u.s.w.
Doch, doch, doch, ich finde, der Gedanke hat was. Und wenn man einen Blick ins Ausland wirft, bestätigt er sich. Die Misere des deutschen Radios kann ja nicht nur mit der Blödheit der Masse begründet werden. Das würde bedeuten, die Deutschen sind eklatant dümmer bzw. anspruchsloser als die Schweden oder Amerikaner oder...
Wir werden die Wahrheit erst erfahren, wenn die EU das ö-r Modell in Deutschland kippt, also nie.
 
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Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?
Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der Gewinnmaximierung des Privatfunks!
 
AW: Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

Eine große Zahl an Hörern, die zur Zeit an ÖR gebunden sind, würden auf Private verteilt, die ihre Werbezeiten entsprechend teurer verkaufen könnten, demzufolge auch mehr Geld für Programm hätten u.s.w.
Ich befürchte bloß, daß dann - wenn die Abhängigkeit von den Werbekunden auch für Wortprogramme überlebenswichtig wird - die letzte Chance auf unabhängige Berichterstattung vertan ist. Wenn der DLF sich beim Wirtschaftsjournalismus beispielsweise auf das Wohlwollen der Werbekunden besinnen müßte, hätte ich zumindest gar keine Lust mehr, mir diese "Berichterstattung" anzuhören. Oder?

Abgesehen davon: ich bin erwachsen, ich kann lesen, ich kann recherchieren, ich finde mich interessierende Produkte auch selbst, wenn ich sie denn benötige, ich hasse Werbung, die mir ungefragt um die Ohren gepustet wird und bin froh, manche werbefreien Angebote noch per GEZ mitfinanzieren zu können.
 
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Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der Gewinnmaximierung des Privatfunks!
Ah, Du hast Einblicke in die Bilanzen von Privatsendern? Dann erzähl doch mal. Wie viele Einnahmen hat der betreffende Sender, wie viel geht für Miete, Technik, Verbreitung usw. drauf? Und wieviel vom Rest verteilt sich zwischen Programmgestaltung und Entnahmen durch die Eigentümer? Das wäre ja die entscheidende Frage.

Matthias
 
AW: Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

Und wieviel vom Rest verteilt sich zwischen Programmgestaltung und Entnahmen durch die Eigentümer? Das wäre ja die entscheidende Frage.
Nicht unbedingt. Denn da ist noch was: wie stark sinkt die Quote, wenn anspruchsvolleres oder gar Nischenprogramm gesendet würde - und wieviele Werbeeinnahmen brechen dadurch weg?

Ich möchte an dieser Stelle sogar provokativ behaupten, daß das niedrige Niveau der meisten Privatfunkangebote DIE Chance für den Öffentlich-Rechtlichen wäre, wenn er sie denn begreifen würde und wenn die unsägliche Quoten-Existenzlegitimisierung des ÖR nicht mehr faktisch gesellschaftlicher Konsens wäre.

Soviel Konjunktiv...
 
AW: Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

Die Misere des deutschen Radios kann ja nicht nur mit der Blödheit der Masse begründet werden. Das würde bedeuten, die Deutschen sind eklatant dümmer bzw. anspruchsloser als die Schweden oder Amerikaner oder...

*räusper* Wie war das noch mit PISA?

Ich denke eher das die Programme (Rundfunk und TV) immer mehr auf den kleinsten gemeinsamen Nenner hinsenden. Ein Verfall der Programmqualitäten ist doch schon seit jeher zu beobachten. Es wird zusammengestrichen was das Zeug hält um mit immer weniger Informationen immer mehr Sendezeit zu füllen und immer mehr Sendezeit mit von der Musikindustrie angelieferter Musik zu füllen. Wenn man sich mal die ÖR-Anfänge anguckt wurde da ja sogar die Musik selbst produziert. Aber heutzutage muss ja alles "Hitradio" sein damit es eingermaßen akzeptiert wird.

Aber ich hoffe auch das sich der "gemeine Hörer" bald eines besseren belehren läßt und mal wieder längere Wortbeiträge akzeptiert werden. Das kann aber nur vom Sender selbst aus passieren. Wenn Information UND Verpackung stimmen wird ein wortlastigeres Programm bestimmt auch angenommen.

Wenn ein Sender meint er müsse irgendwelche Quasselheinis vors Mikro setzen die nichtssagenden Worthülsen übern Sender blasen erzieht er sich sein Dumpfbacken-Publikum dadurch nur selbst. (Sozusagen: Jeder Sender hat das Publikum das er verdient)
 
AW: Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

Wenn ein Sender meint er müsse irgendwelche Quasselheinis vors Mikro setzen die nichtssagenden Worthülsen übern Sender blasen erzieht er sich sein Dumpfbacken-Publikum dadurch nur selbst. (Sozusagen: Jeder Sender hat das Publikum das er verdient)

Solange der Sender dieses Publikum aber auch hat, ist für den Sender alles in Ordnung. Gibt in Bayern so einen erfolgreichen Privatsender, der mit dieser Methode recht erfolgreich ist.
 
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Bitte auch eins nicht vergessen: einiges von dem, was man vor 20, 30 oder 40 Jahren bei der ARD als "anspruchsvoll" oder "hochqualitativ" versendete, wurde, wenn überhaupt, nur deshalb vom Hörer angenommen, weil es keine Alternative gab. Es war nicht so, daß alle mit den verfügbaren Programmen zufrieden waren, sonst hätten die mühsam empfangbaren Seepiraten oder Radio Luxemburg nicht solche Erfolge gefeiert - ausnahmslos mit Unterhaltungsangeboten. Ein guter Teil des damaligen Hörfunks funktionierte also nur, weil er das Monopol hatte und sich unter diesen Bedingungen den erhobenen pädagogischen Zeigefinger leisten konnte. Die heutigen Verhältnisse mit recht freier Wahl des "Anspruchsgrades" gibt da wohl ein deutlich realistischeres Bild von der deutschen Gesellschaft und ihren Hörgewohnheiten. Daß anspruchsvolle Menschen sich nach einer Ordnung sehnen, in der Anspruchslosigkeit oder Banalität nicht befriedigt werden, halte ich auch für normal. Dann war in Rundfunkdingen halt früher alles besser.
 
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Ah, Du hast Einblicke in die Bilanzen von Privatsendern? Dann erzähl doch mal. Wie viele Einnahmen hat der betreffende Sender, wie viel geht für Miete, Technik, Verbreitung usw. drauf? Und wieviel vom Rest verteilt sich zwischen Programmgestaltung und Entnahmen durch die Eigentümer? Das wäre ja die entscheidende Frage.

Ich kann Dir leider nicht sagen, ob ein Dukatenesel wie beispielsweise PRP 0,5 jährlich 500.000 €, 700.000 € oder doch 900.000 € abwirft; selbst wenn ich genaue Zahlen hier vor mir liegen hätte, niemand schriebe sie wohl hier rein. Sowas ist doch das bestgehütetste Geheimnis neben dem Millionengeräusch im Supermix der 80er 90er und dem Besten von heute. Ist auch völlig wurscht, mir geht es eher um den Marktmechanismus, der dahintersteckt:

Was man sich vor Augen fürhren muß, ist das private Radiosender Unternehmen sind, deren primäres Ziel die Gewinnmaximierung ist. Um dies zu erreichen, steckt man (bei vielen Sendern) viel Geld in Research, Programmbetarter, PR und sonstigen Hörerviehfang, etwas weniger in Technik und Verbreitung (vor allem die Abstrahlung ist teuer, da die Telekom bei Zuführung und Sendeanlage die Hand aufhält)
Häufig bleibt dann nur ein verschwindend geringer Anteil fürs Programm, die Moderatoren/Volontäre/Praktikanten. Und so bekommt man manchmal eine "schöne Verpackung" mit inhaltlichen Qualitätsmängeln.

Wieso sollte ein Unternehmen seine Strategie ändern, solange es eingeschaltet wird? Wäre es so nicht erfolgreich, der Sender wäre lange Geschichte (siehe 100,6, RPR 2 etc...)
 
AW: Qualitätsmangel im kommerziellen Rundfunk Folge der ÖR-Dominanz?

[Gewinnmaximierung] Um dies zu erreichen, steckt man [...] viel Geld in Research, Programmbetarter, PR und sonstigen Hörerviehfang [...]. Häufig bleibt dann nur ein verschwindend geringer Anteil fürs Programm...
Schlimmer noch: Die flauen Inhalte sind ja auch meist noch Ergebnis solcher Beratertätigkeit.


Gruß TSD
 
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Interessante These. Denkt man sich einfach mal die ÖR weg, müsste der klar vorhandene Bedarf an Wortprogrammen durch Private gedeckt werden, Modelle wie Bezahlradio oder durch freiwillige Spenden gestütztes qualitativ hochwertiges Privatradio (wie in den USA) wären wahrscheinlich. Eine große Zahl an Hörern, die zur Zeit an ÖR gebunden sind, würden auf Private verteilt, die ihre Werbezeiten entsprechend teurer verkaufen könnten, demzufolge auch mehr Geld für Programm hätten u.s.w.
Doch, doch, doch, ich finde, der Gedanke hat was.
So? Dann nehmen wir doch mal das Beispiel Frankreich? Von den dort vorhandenen sieben öffentlich-rechtlichen Programmen* France Culture, France Musique, France Inter, France Info , FIP, le mouv und France Bleu* sind mindestens fünf ziemlich anspruchsvoll, immerhin drei sind reine oder vorwiegende Wortprogramme. Deiner Logik zufolge müssten die Privaten in Frankreich also noch mehr dudeln als bei uns.

Und tun sie das? Schauen wir uns doch mal die großen Stationen dort an:

RTL - ein erfolgreiches Privatradio mit weiten Wortstrecken
Europe 1 - ebenso abwechslungs- und wortreich, und auch ein Privatradio.
RMC - Im Untertitel heißen sie "Info Talk Sport".
Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von privaten Musikradios, höchst unterschiedliche Musikradios, lokale wie nationale.

Was ist also der Unterschied in Frankreich im Gegensatz zu Deutschland? Haben die dort zuviel oder zuwenig Öffifunk?

---
* die Regionalradiokette France Bleu betrachte ich hier zur Vereinfachung als EIN Programm
 
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Was für eine sinnlose These.

Den Qualitätsverlust im kommerziellen Rundfunk als Folge der Einführung des privaten Rundfunks zu bezeichnen, würde tatsächlich noch einen gewissen Kern treffen. Allerdings wäre mir diese Debatte dennoch zu blödsinnig.
 
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Innerhalb meines eigenen Tellerrandes, aus der Froschperspektive also, erlebe ich harte, manchmal nervenzerfetzende Diskussionen, ob dies oder das so oder nicht doch besser anders auf den Sender kann.
Die Rückmeldung von außen, also aus der Vogelperspektive, ist dann z.B. ein Thread wie dieser, der recht pauschal im Programm exisitierende Qualitäten unberücksichtigt lässt.
Wo liegt die Wahrheit?

Meine Erfahrung aus einer anderen Branche: Die Wahrheit ist, daß außen tatsächlich niemand die internen Hakeleien mitbekommt. Und ich denke, das braucht auch keinen zu kümmern. Da interessiert nur die tatsächlich gelieferte Leistung.

Da nun wiederum würde ich auch sehen, daß eine Dudelanmutung eines Programms ggf. vorhandene Qualitäten sehr gründlich zukleistern und damit entwerten kann. Beispiel von neulich: Nach dem zweiten Hookpromo hatte ich fertig mit NDR 2.
 
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