Interviewlänge

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Brain

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hey ihr experten,
ich arbeite gerade an einer wissenschaftlichen arbeit zum thema medienkompetenz am beispiel eines kinderradios
(kinder im alter zwischen 5 und 10 jahren produzieren für kinder ein radioprogramm).
in der schlussbetrachtung bewerte ich die in der sendung ausgestrahlten interviews, nachrichten und moderationen.
nun folgender sachverhalt: ein interview wurde mit einer länge von 16 min gesendet. soetwas kann man nicht bringen oder? ich habe das damit begründet, dass kinder mit einem solch langen interview überfordert sind und abschalten.
wie würdet ihr das (wissenschaftlich) gebründen?
thx, brain
 
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Das halte ich persönlich für Unsinn!
Wenn Kinder es schaffen, stundenlang vor dem Fernseher zu sitzen, werden sie doch einem (für sie interessanten) Interview zuhören können, oder nicht :confused:

Andererseits würde man damit (Kürze) genau die Art von Radiohörern "erziehen", von denen uns die Berater immer wieder eintrichtern, dass sie keinem Wortbeitrag von über 90 Sekunden Länge zuhören können und wollen...
Hören ist reine Erziehungsache!
 
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Na ja, "wenn's trägt..." Aber 16 Minuten am Stück sind schon ein dicker Brocken. Wenn das nicht tip-top gemacht ist (und auch der Interviewpartner erste Sahne ist), dann haben sogar Erwachsene größte Schwierigkeiten, bei der Stange zu bleiben. Und Kinder erst recht.
Du bist sicher auf dem richtigen Wege, Brain.


Gruß TSD
 
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Meinst Du wirklich, es kommt eine wissenschaftliche Begründung dabei heraus, wenn Du hier mal eben im Forum 'rumfragst?:rolleyes:
 
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Liebe/r Brain,

ergänzend zu Qualitons goldrichtigem Hinweis: Meinst Du tatsächlich, dass etwas Wissenschaftliches herauskommt, wenn Du mit einer faden Einleitung daherkommst wie:
ein interview wurde mit einer länge von 16 min gesendet. soetwas kann man nicht bringen oder? ...wie würdet ihr das (wissenschaftlich) gebründen?
Für den Anfang wäre eine Transkription des Interviews sehr hilfreich (oder war es gar ein Gespräch...?)
Wer hat es geführt? Die Kinder? Wer hat es bearbeitet? Wieso und auf welcher Grundlage behauptest Du mal einfach so ins Blaue, die Kinder seien überfordert und würden abschalten? Irgendwelche Anhaltspunkte jenseits des Rettungsankers radioforen?
Jedenfalls sehr gespannt auf diese
wissenschaftliche arbeit zum thema medienkompetenz
-dc
 
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Im Dudelfunk sind 16 Minuten soetwas wie - sagen wir - der absolute (Quasi- ;) ) Verteidigungsfall kurz vor Kriegsausbruch. Bei MDR, NDR, ... info sind 16 Minuten relativ ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. Im Offenen Hörfunk wird meistens sowieso nur Schman gesendet, da stören die 16 Minuten dann auch nicht mehr - wen interessiert es schon, ob man 16 Minuten mehr oder weniger schläft?!
Wenn Kinder Radio machen, sind 16 Minuten ein Zeichen für gute Medienkompetenz, keine Verblödung durch Dudelfunk&Co. und durchaus respektabel. Will man jedoch, dass Kinder für Ihren evtl. späteren Beruf Erfahrungen sammeln, sollte man ihnen doch klar machen, was die Realität ist: nach 2, 3, spätestens 4 oder 5 Minuten, ist Schluss, da schaltet jeder ab, niemand hört mehr zu (Ich rede von der Mehrheit - Ausnahmen gibt's ja immer).

Gratuliere den Kindern, Mitmenschen dazu zu bringen, eine Viertelstunde Minuten mit ihnen reden zu lassen - das ist, besonders als Kind, gut.
 
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Mal das Format-Gedöns außen vor gelassen: Vor allem für Kinder ist es doch sehr schwer, 16 Minuten am Stück einem Thema zu lauschen. Sollten 16 Minuten Interview gesendet werden, dann müßte das Interview absolut lebendig und kindersprachgerecht sein. Also eher ein Gespräch zwischen Moderator und Gast.
16 Minuten klingen auch eher nach einer Gesprächssendung und ich glaube kaum, dass eine Interviewsendung, ob TV oder Radio, kindgerecht ist.
 
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wie würdet ihr das (wissenschaftlich) gebründen?
Damit, daß Interviews dieser Länge nicht gerade einem Sendtretter entsrpechen. Kinder müssen, wenn, schon, realistisch in die Radiowelt eingeführt werden. 16-minütige Beiträge sind da alles andere als realistisch.
Das tut aber nicht viel zur Sache, dass Kinder Interviews von längerem Ausmaße - wie schon von HectorPascal erwähnt - dennoch durchaus interessant finden können, wenn das Thema sie anspricht. Zumal Fernsehen in diesem Fall deutlich mehr Aufmerksamkeit fordert als Radio.
 
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Meinst Du wirklich, es kommt eine wissenschaftliche Begründung dabei heraus, wenn Du hier mal eben im Forum 'rumfragst?:rolleyes:

Warum sollten Profs oder Lehrer das besser beurteilen können als ihr:confused: :wow:

Jetzt noch bissl mehr Infos zu dem Interview:

Die Kinder führten mit einem Stadthistoriker ein Interview über die Geschichte ihrer Heimatstadt. Das Interview wurde als reines Gespräch gesendet, d.h. es wurde sowohl auf ein Musikbett, wie auch auf sonstige (auflockernde) Geräusche verzichtet.
Statt dem Senden eines solch langen Interviews empfehle ich aus dem Interview einen gebauten Beiträge zu machen und dann mit einer Höchstdauer von zwei Minuten auszustrahlen. Gegebenfalls besteht auch die Möglichkeit Interviews oder Beiträge in mehrere Abschnitte zu unterteilen. Somit liefert man den zuhörenden Kindern ein spannendes, abwechslungsreiches Hörfunkprogramm, welches gleichzeitig Bildungsfördernd ist.
 
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in der schlussbetrachtung bewerte ich die in der sendung ausgestrahlten interviews, nachrichten und moderationen.
nun folgender sachverhalt: ein interview wurde mit einer länge von 16 min gesendet. soetwas kann man nicht bringen oder? ich habe das damit begründet, dass kinder mit einem solch langen interview überfordert sind und abschalten.
Wenn Du eine wissenschaftliche Arbeit schreibst und erst am Schluss feststellst, dass da noch akuter Forschungsbedarf besteht, dann wird Dir nichts anderes übrigbleiben als einer ausreichenden Menge von Kindern im relevanten Alter das 16-Minuten-Interview vorzuspielen und dabei genau zu beobachten, ab wann deren Konzentration bzw. das Interesse nachlässt. Um diesen Zeitpunkt zielsicher zu erkennen, musst Du Dir eine Erziehungswissenschaftlerin oder eine Kinderpsychologin mit ins Boot holen. Wenn Du sowas nicht machst, ist die Arbeit unvollständig.

Matthias
 
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Zumal Fernsehen in diesem Fall deutlich mehr Aufmerksamkeit fordert als Radio.
Echt? Ist es nicht viel einfacher, einer Fernsehsendung zu folgen, da man diese mit bis zu zwei Sinneskanälen gleichzeitig aufnehmen kann? Hat man bei einer Radiosendung mal kurz nicht zugehört, läut man doch viel schneller Gefahr, den Anschluss zu verlieren, weil man in der Zwischenzeit kein Bild sehen konnte, anhand dessen sich einem der Zusammenhang noch erschließen könnte.
 
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Die Kinder führten mit einem Stadthistoriker ein Interview über die Geschichte ihrer Heimatstadt. Das Interview wurde als reines Gespräch gesendet, d.h. es wurde sowohl auf ein Musikbett, wie auch auf sonstige (auflockernde) Geräusche verzichtet.
Vielleicht hat es gerade deshalb zum Zuhören verleitet? :D SCNR
Oder hast Du immer einen Ghettoblaster dabei, für das Musikbett, wenn Du dich mit jemandem unterhälst?

Ich stelle mal folgende gewagte Frage:
Wenn Kinder in der Lage sind, ein 16-Minütiges Gespräch sinnvoll zu führen, warum sollten sie dann nicht einem solchen Gespräch folgen können?
 
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Ich würde das Interwiev evtl. in Sinnabschnitte gliedern und über eine bestimmte Länge verteilen. Dazwischen Musik.
 
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Genau, dann lernen die Kinder wenigstens die wirkliche Realität - "Mir hört niemand zu, wenn ich länger als 10 Minuten am Stück laber."

So ist es doch auch. Das mit den "in Abschnitte gliedern" ist schon besser, so sollte es auch sein.
 
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Warum glaubt eigentlich niemand, dass die Kinder die richtige Länge eines Interviews für Gleichaltrige viel kompetenter beurteilen können?

Oder geht es um Hitradio XXX?
 
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...weil Kinder (je nach Alter ) vermutlich nicht so gut zwischen den unterschiedlichen Rollen unterscheiden können..... Es ist etwas anderes, 16min zu reden, oder 16 min zuzuhören.

Was die "sinnvollen" Längen angeht : Das ist eine Frage des "Aufmerksamkeits-potentials" - wieviel "Anstengung" (= bewußte Konzentration ohne Ablenkung) kann ich vom anderen Ende der Leitung erwarten ?

Dazu ein paar Regeln :

- je älter, desto länger (Hörer)
- je näher am Thema, desto länger (auch Hörer)
- je abwechslungsreicher in der Form, desto länger

Es liegt also sehr stark an der gewünschten Zielgruppe - und ein wenig am Handwerk der Aufbereitung......
Ich würde mit den Kindern besprechen, wer die Sendung hören soll, und danach die Längen ausrichten.
Klar ist, daß man ab spätestens t > 4min in den Bereich der "Voll-Wort-Programme" gerät und damit einen deutlich kleineren Teil Hörer erreicht. Kann aber auch sinnvoll sein, vorrausgesetzt, ich will das bewußt so - und es ist handwerklich okay .... also kein minutenlanges Leier-Lesen zB. ....
 
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