Wir basteln uns einen Kopfhörerverstärker/-verteiler

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Bevor ich mich gleich aufmache und draußen im Regen rumlaufe, dann doch noch eine Sache, die sich an alle Tondosen, Pegasusse und andere Bastler richtet.

Folgender Fall:
Zwei Studios, zwei Mischpulte. Beide haben je zwei eingebaute Kopfhörerausgänge, die natürlich auch regelbar sind. Leider sind diese Kopfhörerbuchsen so dämlich verbaut, daß der Kopfhörer ständig auf dem Pult liegen muß und das Kabel abknickt: man muß den Stecker von oben reinstecken, was natürlich dazu führt, daß das Kabel direkt hinter der Kabeltülle abknickt. Abgesehen davon sieht das blöd aus und nervt auch, weil man oft an diesem Stecker hängenbleibt.
Daher kam mir die Idee, diesen Ausgang zu verlegen und zwar so, wie ich es von ÖR-Sendern kenne: die haben oft kleine Verteilerdosen unter der Tischplatte angebracht, in die die einzelnen Kopfhörer gesteckt werden. Eine kostengünstige Alternative wäre natürlich ein Behringer Powerplay, da alle Kopfhörer reingesteckt, und fertig. Nur: bei vier oder noch mehr Kopfhörern gibt es natürlich ständig Kabelgewühl am Powerplay, dann dreht einer am Knopp, dreht am falschen und dreht dem Mod. oder dem Nachrichtensprecher das Signal weg, und das ganze ist ein einziger Murks.

Was ich viel schöner finde, sind eben diese kleinen Dinger, die alle dasselbe Input-Signal vom Pult abkriegen (wichtig: nicht Monitor, denn der wird ja bei offenem Mikro gemutet) und alle unabhängig voneinander regelbar sind.

Solche Dinger habe ich gerade beim großen T gesichtet, allerdings für teuer Geld und mit symmetrischen Zuleitungen. Wenig praktilabel und bei mind. 5 Stück auch ziemlich teuer.

Es wäre also die Frage, ob und ggf. wie man sich solche Teile selber bauen kann. Eingänge: 6,3 Stereo-Klinke unsymmetrisch (Kopfhörerausgang vom Pult wird 1:1 reingenommen), Poti für die Lautstärke, und das ganze wieder mit 6,3 Stereo-Klinke für den Ausgang (logisch). Am besten mit Verlinkungsmöglichkeit VOR Poti, um mehrere dieser Teile zu kaskadieren.
Ihr Bastler, was meint Ihr dazu? Realistisch? Brauchbar?

Es regnet gerade so schön draußen, und ich werde gleich mal meine Regenjacke und meine Gummistiefel anziehen und mir draußen auch nochmal Gedanken machen.
 
AW: Wir basteln uns einen Kopfhörerverstärker/-verteiler

In den meisten Studios die ich kenne steckt ein flacher Winkelklinkenstecker mit hochflexiblem Kabel dran im Pult, der das Signal an einen externen KH-Verstärker weitergibt. Ich hab das mal mit einem Millenium HP6 gelöst, der hat allerdings den Nachteil daß es wieder nur eine Kiste für bis zu 3 Leute im Studio ist. Möglich und sinnvoll wäre es hier, das Signal vor dem Verstärker auf 3 Anschlußkästchen aufzuteilen, dort jeweils mit einem Poti regelbar zu machen, zurück in den Verstärker zu leiten (der HP6 hat für jeden der 3 Ausgänge auch einen eigenen Eingang...) und die Ausgänge dann wieder stumpf auf eine Klinkenbuchse im Kästchen zu verlängern.
Eine andere Lösung die ich mal gesehen habe (mit Grausen...) war einfach ein 100 Ohm-Stereo-Drahtpoti in jedem der Anschlußkistchen, zentral versorgt von einem Lake People (!) KH-Verstärker. Wie das klingt wenn mal jemand einen niederohmigen DJ-Hörer statt der vorhandenen DT770 (250 Ohm) anschließt ist nicht schwer zu erraten. Da hätte man das Geld für den teuren Zentralverstärker auch einfach für 3 oder 4 HP1 ausgeben können - und genau das würde ich an deiner Stelle auch machen. Allein Arbeitszeit und Material für eine Eigenbaulösung plus die zusätzliche Verkabelung kommen dich doch schon teurer als 45€ pro Hörer...
 
AW: Wir basteln uns einen Kopfhörerverstärker/-verteiler

Eine kostengünstige Alternative wäre natürlich ein Behringer Powerplay, da alle Kopfhörer reingesteckt, und fertig. Nur: bei vier oder noch mehr Kopfhörern gibt es natürlich ständig Kabelgewühl am Powerplay, dann dreht einer am Knopp, dreht am falschen und dreht dem Mod. oder dem Nachrichtensprecher das Signal weg, und das ganze ist ein einziger Murks.

Wir haben bei uns so einen Behringer Powerplay (den mit den acht Ausgängen) verbaut. Der Nachteil ist tatsächlich, dass man dann am Gerät regeln muss.

Aber: Kabelgewirr gibt es immerhin nicht. Der hat nämlich auf der Rückseite nochmal alle Ausgänge als Klinkenbuchse. Wir haben uns Neutrik-Einbauklinkenbuchsen an die Sprechplätze in den Tisch gebaut, und die mit den rückseitigen Ausgängen verbunden. Der Kopfhörer wird nun also direkt am Mikro eingesteckt (geht bei den mordsmäßig langen Standardkabeln vom HD-25 auch nicht anders *grmpf*). Mehr Kabel sieht man nicht.

Weiterer Vorteil von dem Gerät: Es hat zwei Eingänge, pro Kopfhörer kann ich auswählen, welches Signal ich hören will. Wir haben als Zweitsignal einen Tuner angeschlossen, so dass der Moderator das after-processing-Signal hören kann.

Großer Nachteil: Die Kiste rauscht ohne Ende. Hier macht sich die gute alte Bezeichnung "Rauschgenerator" alle Ehre.


yps

PS: "Nachteil" von unserem Barth D.MAX ist, dass das ohnehin kein Kopfhörerausgang hat, sondern die HPH-Summe als Line-Pegel an der DSP-Einheit abzugreifen ist, wie jede andere Summe auch. Wir sind also eh auf einen externen Kopfhörerverstärker angewiesen.
 
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Gut, dann für alle Gelben:

Erste Maßnahme wäre ein Winkelstecker am KH-Kabel. Kostet wenig und wirkt Wunder. Für die weitergehende Ausstattung der Sprechertische schlage ich den Selbstbau mittels integrierter NF-Verstärker vor (ähnlich wie bei meinem Selbstbau-Pult). Für Kopfhörer müßten zwei TDA 7052 schon reichen. Mit Kühlkörper auf 'ne Lochrasterplatte (mit Fassung!), rein ins Kleingehäuse (mit Luftlöchern), Buchsen, Poti, Drehknopf, Kleinteile - macht schätzungsweise 10 bis 12 Euro pro Platz. (Das ist das Ergebnis einer Schnellsuche. Nagel mich nicht fest, wenn das der falsche sein sollte!)


Gruß TSD
 
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Mir würde ja eine passive Sache vollkommen ausreichen. Die "Endstufe" im Pult für den KH-Ausgang kann ja fest auf einen Pegel eingestellt werden. Das dann dort abgegriffene KH-Signal käme dann (unsymmetrisch natürlich) in die einzelnen Verteilerdosen, die aus einer passiven Schaltung bestehen, damit jeder Platz unabhängig vom anderen die Lautstärke einstellen kann. Den Aufwand mit Kühlkörpern und Lüftungsschlitzen würde ich gar nicht unbedingt gehen wollen. Also, richtige "Verstärker" müssen das ja gar nicht sein, wenn z.B. die Endstufe am Pult auf Vollanschlag steht. Eine einfache Dämpfung (z.B. mit 10 k-Potis) im Signalweg könnte doch schon ausreichen, oder nicht?
Im Grunde suche ich nur nach einer Lösung, einmal drei und einmal zwei Kopfhörerausgänge lokal zu verteilen (z.B. am Tisch links vorne, am Tisch rechts vorne, am Tisch hinten) und jeden einzelnen Ausgang in der Lautstärke regeln zu können. Fast so wie Behringer Powerplay nur ohne Schnickschnack (wie Kanalabschlatung, EQ und so), nicht alles in einem Gerät und mit möglichst wenig Rauschen.
 
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Früher hatten wir mal Sennheiser Kopfhörer mit Schnursteller für die Lautstärke. Sehr praktisch im mobilen Einsatz. Die konnten direkt von einem Lineausgang gespeist werden.

Für die Edelbastler käme noch die Profilösung in Betracht:

Dezentrale Verstärker, wie von Tondose vorgeschlagen.
Zusäzlich ein Kopfhörerablagefach unter dem Tisch, mit eingebauter Lichtschranke, die das Signal unterbricht wenn der KH abgelegt wird.
 
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Mir würde ja eine passive Sache vollkommen ausreichen.

Also, einfach passiv alles zusammenschalten und vor jeden Hörer einen L.Regler scheitert wahrscheinlich schon daran, das ein Verstärker unter der Last vieler Hörer zusammenbrechen würde, und auch der Frequenzgang wird wohl dabei etwas verbogen. Lustig wird es dann auch wenn im laufenden Betrieb jemand seinen (evtl. auch noch recht niederohmigen Hörer) rausrupft. Dann gibts lustige Pegelsprünge bei den anderen Beteiligten.;)
 
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Ist zwar wirklich nicht preisverdächtig, aber funktionieren wird es schon sofern es Dein Verstärker hergibt: Tandem-Poti ca. 10k log. als "Spannungsteiler" vor die KH-Buchse. Die Klangqualität hängt dann natürlich von der Anzahl der gleichzeitig angeschlossenen Kopfhörern ab. Meine Vorredner haben ja bereits auf die zu beachtenden Probleme hingewiesen. Wenn Du damit nur mal gelegentlich ein bis zwei Gäste versorgen möchtest halte ich es für ausreichend, permanent mit niederohmigen Kopfhörern - besser nicht!
Vorteil: Kost' fast nix, probier's aus und entscheide für Dich selbst.

Meine Edelversion: VCA-ferngesteuerter Verstärker...
 
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Also ich würde auf jeden Fall die "ordentlichen" Ausführung mit externen Kopfhörerverstärkern bevorzugen. Als Spartip könnte ich Dir noch raten, sämtliche Verstärker aus einem Spannungsquelle zu speisen - da steht dann irgendwo ein kleines Netzteil, die Versorgung erfolgt über ein Kabel, das - parallel zur Audioleitung verlegt - von einem KH-Verstärker zum nächsten geleitet wird.
 
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Also mit anderen Worten: so viele Millenium HP1er wie man Plätze braucht (5 Stück x 45 EUR = 225 EUR = 440 DM!)?
 
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Nicht zwangsläufig. Greifst Du zum Selbstbau, kommst Du eben auch mit 5 x (2 x TDA 7052 + Zubehör) = 5 x 12 EUR = 60 EUR aus.

Mir würde ja eine passive Sache vollkommen ausreichen. [...] Eine einfache Dämpfung (z.B. mit 10 k-Potis) im Signalweg könnte doch schon ausreichen, oder nicht? [...] Fast so wie Behringer Powerplay nur ohne Schnickschnack (wie Kanalabschlatung, EQ und so), nicht alles in einem Gerät und mit möglichst wenig Rauschen.
Du vergißt, daß im auch Powerplay acht aktive Verstärker ihre Arbeit tun.


Gruß TSD
 
AW: Wir basteln uns einen Kopfhörerverstärker/-verteiler

Schau dir den:
http://www.thomann.de/de/behringer_microamp_ha400.htm
mal an.
Für 19€ 4 aktive KH Verstärker. Kann man für den Preis selber nicht machen.
Auch der MA400 zu 18€ ( http://www.thomann.de/de/behringer_ma_400.htm ) scheint ganz interessant zu sein.

Die eingesetzten Op-Amps (V4580M) sind Standard Low Noise Produkte und für den Zweck vollkommen ausreichend. Allerdings ist die Ausgangsimpedanz mit 80 Ohm relativ hoch, sollte aber trotzdem für die meisten Kopfhörer ausreichen.
Gruss
Gerhard
 
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Nachteil an dem Ding: alle Potis sind an einer Stelle, statt an den jeweiligen Buchsen. Es würde also einen erheblichen Umbauaufwand bedeuten, dieses Teil auseinanderzunehmen und alle vier Buchsen mit den dazugehörigen Lautstärkereglern zu verlegen.
 
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... dann wirst Du wohl doch einen Powerplay auseinandernehmen müssen. (Hab keine Ahnung, was die Dinger mittlerweile kosten. Viel sollte es nicht sein).
 
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Hmm, den Behringer Pauerrausch nehmen :), zentral verbauen, beispielsweise in einem Gestell unter dem Tisch des Sprecherraums, um möglichst weit symmetrisch zu bleiben.
Von da dann pro Kanal zu einem Platz und dort dann eine Buchse + 10k lin-Poti zur Lautstärkeregelung verbauen, evtl. noch einen Ein/Ausschalter.

Zumindest wäre so eine dezentrale Regelung möglich ohne das es zu Pegelschwankungen und Frequenzgangänderungen durch Impedanzschweinereien kommen kann.
 
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Mit modular meine ich, daß darin vier gleichartige Platinen verbaut sind. Ich vermute aber (weiß es jedoch nicht), daß alle Kanäle auf einer einzigen Megaplatine zusammen untergebracht sind. Und dann würde es mit dem Teilen schwierig.


Gruß TSD
 
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Hallole,

Ich war da ganz sparsam. An meinem guten 970er-Pult wurde an der Steckkarte einfach parallel abgegriffen. Durch eine Stecker-Kupplung-Lösung hinten kan ich das Pult auch problemlos vorziehen. Seitlich vom Pult unten an der Tischplatte ist eine kleine Box, die eine Buchse enthält für den Kopfhörer. Parallel davon geht ein Kabel hinter den Racks bis zum Gästetisch, wo sich noch vom früheren Eigentümer eine Aussparung befindet. Dort ist eine Metallplatte, auf der zwei 6,3mm-Anschlüsse für den Kopfhörer und ein XLR-Anschluss für das Gästemokrofon ist.
Die Lautstärke wird zentral am Pult eingestellt.
Nachteil: Da eine der oben am Pult befindlichen Buchsen den eingebauten Lautsprecher schaltet, brauche ich hier immernoch einen Stecker, oder Adapter, den ich einstecken muss, um den Lautsprecher auszuschalten.
Für meine Zwecke reicht das voll aus. Es wär natürlich schon schicker, wenn der Gast am Tisch selbst einen Regler für seine Kopfhörerlautstärke hätte. Bei "Der Neuen 1077" war das sogar so, aber die haben ihre Anschlüsse selbst behalten, und in ihre neuen Möbel verbaut. Mir ist allerdings nicht bekannt, wie die am 970er die Verteilung vorgenommen haben.

Grüßle AFu
 
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Hallo Afu, die Lösung mit einem einzigen Lautstärkeregler ist eine der schlechtesten, kann ich wirklich nicht empfehlen (nicht nur, weil's "schicker" ist). Ich spreche aus eigener Erfahrung (bei uns im Haus sind/waren einige Arbeitsplätze so ausgestattet) - das ist immer Murks: dem einen ist's zu leise, während dem anderen schon der Draht aus der Mütze fliegt. Insbesondere bei KH mit unterschiedlichem Wirkungsgrad. Tauschen ging nicht, weil einer halt das Headset war. Ich mag gar nicht dran denken.


Gruß TSD
 
AW: Wir basteln uns einen Kopfhörerverstärker/-verteiler

Nein, diese Lösung kommt für mich auch nicht in Frage. Ich möchte einfach drei oder vier Buchsen mit den Latstärkereglern nebendran. Diese Buchsen mit den Potis sollten an verschiedenen Stellen am Tisch verbaut sein. Alle Lösungen, die diese Anforderungen nicht erfüllen (Powerplay u.ä.), fallen aus.

Es muß doch eine Möglichkeit geben, vier unabhängige Kopfhörerausgänge an vier verschiedenen Stellen zu positionieren.
 
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Nu gloor, einige hast Du hier ja auch schon bekommen. ;)


Gruß TSD
 
AW: Wir basteln uns einen Kopfhörerverstärker/-verteiler

Na ja... Sehr viel schlauer als vorher bin ich auch nicht. Die Millenium-Dinger bleiben mir ja immer noch für 45 Öcken das Stück. Und 90 Mark für eine Buchse und einen Poti sehe ich nicht ein.
 
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