Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht / Webradio DT 64 online

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Lübeckradio

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hey hallo

bin neu in diesem Forum und suche schon seit längerem ein Mitschnitt von der Abschaltung von "Radio Aktuell" bzw. den anderen ehemaligen ostdeutschen Sendern dem "alten" Berliner Rundfunk, der "alten" Antenne Brandenburg. Mich interessiert das Sendegebiet des damals neu gegründeten ORB.

Vielen Dank!

Lübeckradio
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Ich wäre mir nicht so sicher, daß es davon offiziell archivierte Studiomitschnitte gibt.

Wobei es tatsächlich nur Radio Aktuell war, das am 31.12.1991 um 24.00 Uhr sein Programm einstellte. Antenne Brandenburg blieb ebenso nahtlos auf Sendung wie in der Nalepastraße der Deutschlandsender aus K3 (?), der Berliner Rundfunk aus K7 (?) und ein gewisses anderes Programm aus K6. Es wurden bei den Programmen aus Berlin nur jeweils bestimmte UKW-Sender abgetrennt (zu a) die in Sachsen, zu b) alles außer 91,4 MHz und zu c) alles außerhalb von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen).

Radio Aktuell machte damals wohl mit einer Satiresendung dicht. Wellenchef Alfred Eichhorn sprach dann noch einige Worte zum Abschied, die mal jemand als recht gelungen beschrieben hatte. Leider kein Mitschnitt bekannt ...
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Wäre eigentlich recht sinnvoll, dieses Material im Rahmen eines Forschungsprojektes zu digitalisieren.

AUU JAAHH!! :))
Damit bekämen wir alle arbeitslosen jugendlichen Ostdeutschlands für mehrere Jahre in "Lohn und Brot"....


(sorry, war nur ein Witz)
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

AUU JAAHH!! :))
Damit bekämen wir alle arbeitslosen jugendlichen Ostdeutschlands für mehrere Jahre in "Lohn und Brot"....


(sorry, war nur ein Witz)

Neu:

Hallo, ich besitze einen Kassetten-Mitschnitt der letzten zwei Stunden von "Radio Aktuell", also vom 31. 12. 1991 mit dem Abgesang des damaligen Chefredakteurs und die Übernahme um 24.00 Uhr der Berliner Frequenz 95,2 MHz durch Radio Brandenburg (ORB) in einer gemeinsamen Sendung mit Antenne Brandenburg. Derzeit sind die zwei Kassetten ausgeliehen, stehen aber bald wieder zur Verfügung. Rücksprache unter 030/53 28 756.
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Hallo, jetzt sind die zwei Kassetten mit den ca. 120 letzten Minuten von Radio Aktuell und dem Neubeginn des ORB-Radios am 31.12.1991/01.01.1992 wieder in meinem Besitz. Sie könnten also ausgeliehen werden. Erwarte also Antwort. WB.
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Hey hallo,

ich wäre an den Mitschnitten interessiert, habe jedoch keine Möglichkeit zum abspielen mehr. Gibt es evtl eine Möglichkeit für einen kleinen Obolus diese auf den PC zu rippen und mir per Email zukommen zu lassen??

Mfg

Lübeckradio
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Ich könnte sehr gerne die Aufnahmen von Cassette auf dem Rechner überspielen und als MP3 speichern. An den Aufnahmen bin ich sehr interessiert.
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Hallo Christian vom Lübeckradio
jetzt habe ich die gewünschten Kassetten auf dem Tisch. Ich würde sie zuschicken. Erbitte die Adresse; Tel. 030/5328756. MfG Wolfhard
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Hallo - ich habe erst heute Deine Anfrage gesehen. Die gewünschten Kassetten vom Ende "Radio Aktuell" am 31. 12. 1991 sind jetzt im Besitz von Lübeckradio. Dort besteht allerdings keine Möglichkeit zum Abspiel. Vielleicht kannst Du ihm helfen.
Zu den Kassetten muss gesagt werden, dass die Qualität - obwohl mit einem Technics-Gerät aufgenommen - nicht so gut ist. Es wurden damals die letzten etwa 150 Minuten mitgeschnitten (Musik, Ansprache des Chefredakteurs, Musik und Komikermitschnitte). Diese ca 150 Minuten enden mit Silvester-Glockenschlägen. Danach erfolgt nahtlos die Umschaltung zu Antenne Brandenburg, die dann gemeinsam mit dem neuen Radio Brandenburg, das die ehemaligen Bandenburger Radio Aktuell-Frequenzen zum 1. 1. 1992 erhielt, bis 6.00 Uhr ein Gemeinschaftprogramm aus dem damaligen Potsdamer Funkhaus in der Puschkinstraße gestalteten. Auf der letzten Kassette sind davon noch die Auftakt-Minuten. (Musik und Begrüßung)
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Ich hatte die Bänder zu Hause - Wolfhard wohnt keine 10 Fußminuten von mir entfernt.

Es sind Chrombänder in Überlänge, leider etwa 10-15 dB unter dem, was möglich wäre, ausgesteuert. Da ohne Dolby aufgenommen, ist das Rauschen doch schon gewaltig. HiFi kommt da nicht mehr, es ist aber deutlich besser als zur bloßen Dokumentation. Ich habe die Bänder bereits in Berlin auf dem PC, der Azimut machte mir Probleme. Ich habe so gut es geht (und schweren Herzens) nachjustiert, aber wenn man eingeschliffene Köpfe hat, führt das zu Schwankungen.

Ich kümmere mich um MP3s (eigentlich ist nur die Rede von Herrn Eichhorn und der Moment der Umschaltung interessant, der Rest ist peinliche Comedy Marke Dieter Krebs), sobald ich wieder in Berlin bin.

Was mir übrigens aufgefallen ist: Punkt Mitternacht deutliche Zunahme der Dynamikkompression. Willkommen im Radio-Westen... :wall:
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Na, das hatten die dann in Potsdam aber garantiert schon zu Einrichtungszeiten so eingebaut ...

Machte um 6.00 Uhr Radio Brandenburg dann eigentlich aus demselben Studio weiter oder saßen die nebenan? Mir wurde mal von letzterem erzählt = Rabra ehem. DDR 2 und Rockradio B / Fritz ehem. DDR 1, aber stimmt das auch? Und dabei ist noch nicht einmal klar, welche Studios das waren (wohl K11 und K12, aber wer saß wo?).


Danach erfolgt nahtlos die Umschaltung zu Antenne Brandenburg, die dann gemeinsam mit dem neuen Radio Brandenburg, das die ehemaligen Bandenburger Radio Aktuell-Frequenzen zum 1. 1. 1992 erhielt, bis 6.00 Uhr ein Gemeinschaftprogramm aus dem damaligen Potsdamer Funkhaus in der Puschkinstraße gestalteten.

Diese tolle Show lief auch über Berlin 102,6 MHz und die angeschlossenen Dorfbeschallungsanlagen (höchstwahrscheinlich einschl. Dequede 101,0 MHz). Kommentar von Marion B., als die geneigten DT64-Hörer vor Mitternacht darauf aufmerksam gemacht wurden: „'n gepflegtes Unterhaltungsprogramm! Sollte man sich auch mal kommen lassen!“ :D :wow:
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Wolfhard schrieb mir dazu:

Wolfhard Besser schrieb:
am 31. 12. 91 um 23:59:59 kam der letzte Ton aus dem K 9. Die Übernahme der Berliner Radio Akutell-Frequenz 95,2 für das neue Radio Brandenburg (ORB) wurde durch Zusammenschaltung mit Antenne Brandenburg um 00.00 Uhr vollzogen (mit den Radio Akutell-Frequenzen, die im Land Brandenburg standen und dann Radio Brandenburg zugeordnet wurden, wie. z. B. Cottbus (Calau) usw.) . Die nachfolgende Gemeinschaftsendung-Neujahrsauftakt wurde aus dem Antenne-Funkhaus Potsdam, damals noch Puschkinstraße, gefahren.
K 9 war immer das Sendestudio von Radio DDR I (Radio Aktuell), K 11 Radio DDR II, Berliner Rundfunk K 8, DT 64 aus K 6.
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

"Das isser nun, der letzte Walzer für dieses Land. Genießt ihn, er kommt nicht wieder." Alte Hymne, neue Hymne und es war vollzogen bei DT64. Kompletten Mitschnitt davon habe ich leider keinen. Das Ende taucht aber in der ersten "Zeitreise"-Collage von Jörg Wagner auf.
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Wegen der Studiobelegung schaut mal hier; bevor wir wieder ganz von vorn anfangen sollten wir vielleicht damit weitermachen („irgendwelche Gründe“ = akustische Beschaffenheit der Räume):
http://www.radioforen.de/showthread.php?p=346069#post346069


Und nein, nicht alte und neue Hymne, denn der Rundfunk der DDR fuhr erst am 31.12.1991 in den Radiohimmel, nachdem ihm die Bonner Ministerialbürokratie zusammen mit dem DFF eine Gnadenfrist als „Die Einrichtung“ gewährt hatte. Wer sich bei diesem Technokratensprech seinen Teil denkt, der liegt damit völlig richtig.

Hier mal drei Häppchen aus dieser Nacht; die Nichtabschaltung mit dem vielleicht legendärsten Zeitzeichen aller Zeiten, die Moderation mit der weiter oben von mir leider nur fast korrekt zitierten Bemerkung und eine weitere Moderation, in der das inzwischen laufende Unterhaltungsprogramm seine angemessene Würdigung fand.

Ein weiteres Schnipselchen aus dieser Nacht liegt unter http://www.radioforen.de/showthread.php?p=366837#post366837. Schließlich sollen das auch die richtigen Leute finden.
 

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  • DT64 31-Dez-1991 2349 Uhr.mp3
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  • DT64 1-Jan-1992 0027 Uhr.mp3
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AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Also Moment mal bitte, der Rundfunk der DDR endete mit der Existenz selbiger! Der sich anschließende DFF als eine Art Übergangslösung bis zur vollendeten Abwicklung, war ja letztlich nur nötig, um eine Rechtsgrundlage für die Schaffung neuer Anstalten bzw. den Beitritt zu bestehenden Anstalten zu ermöglichen.
Tut mir wirklich leid, aber das Ende des DDR-Rundfunks auf den 31.12.91 zu datieren, finde ich etwas sehr gewagt.

zynisches PS: Wie verhält sich das eigentlich mit dem Berliner Rundfunk? Den gabs vor der DDR, in der DDR und den gibts heute noch. War der auch irgendwann "zu Ende"?
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Kulti, dann ist der ganze Thread unpassend zur Überschrift. Schon im Ausgangsposting wurde die "Einrichtung" mit "DDR-Rundfunk" gleichgesetzt. Das ist zeitlich freilich nicht korrekt, für mich aber dennoch teilweise stimmig. Es gab zumindest außerhalb des Raumes Berlin/Brandenburg am 1.1.1992 einen brutalen Bruch, ein Überstülpen des Besatzerfunks. Unwirkliches, künstliches, nicht zur Realität und zur Befindlichkeit der Menschen passendes Radio. Mit den Folgen haben NDR (NDR 2) und MDR, dieses Retortenkonstrukt ohne Identifikation in der Bevölkerung, bis heute zu kämpfen.

Freilich war das kein DDR-Funk mehr, aber der DDR-Funk hörte für mich bereits im Herbst 1989 auf zu existieren. Dann kam der spannende Rundfunk der wilden Wendezeit, voller Empörung, voller Wut, voller Hoffnungen, die sich nicht erfüllt haben.
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Nun, im Ausgangsbeitrag war konkret nach drei Sachen gefragt, von denen eine inzwischen im Umlauf ist (her übrigens mit den angekündigten Ausschnitten, denn die Abschiedsworte von Alfred Eichhorn kenne ich bisher nur vom Hörensagen; man sagt, sie seien gut und treffend gewesen). Sendegebiet des ORB war ansonsten schlicht und einfach Brandenburg, was die Übernahme der Berliner Frequenzen von Radio DDR 1, Radio DDR 2 / Sender Potsdam, Sender Frankfurt und DT64 einschloß.

Ich würde mich nicht an der DDR hochziehen, nur weil der Rundfunk der DDR zum 03.10.1990 in „Einrichtung nach Artikel 36 des Einigungsvertrags“ umbenannt wurde. Normale Menschen sprachen ab diesem Zeitpunkt vom „Funkhaus Berlin“, wobei das die Landessender ausschließt, die so wiederum schon im Frühjahr 1990 geschaffen wurden. Ganz so einfach ist die Sache also nicht, und m.M.n. muß man die Praxis, einen Verwaltungsakt als Nationalfeiertag zu begehen (...das müssen Deutsche sein...), nicht auch noch mit solchen Haarspaltereien weiter kultivieren (Tschulljung).


Vielleicht sollte man aber mal die Ereignisse darstellen, um zu verdeutlichen, daß es das Ende nicht gab. Ggf. erforderliche Korrekturen sind ausdrücklich erbeten:


Mai 1990 (wann genau?)

Einstellung von Radio DDR 2, Ersatz durch neu ganztägige Belegung der betreffenden Frequenzen durch die bisherigen, jetzt zu eigenständigen Landessendern aufgewerteten Regionalsender Dresden, Weimar, Magdeburg, Rostock und Potsdam, ggf. mit Programmteilen aus anderen bisherigen Regionalsendern (konkret bekannt wären mir Sendungen aus Cottbus bei Antenne Brandenburg).

Einschub: Mir wurde mal zugeflüstert, daß DS Kultur zu 80 Prozent oder so aus Radio DDR 2 bestand, mithin eigentlich der Deutschlandsender eingestellt wurde.


02.10.1990

Einstellung von Radio Berlin International. Um 24.00 Uhr harte Umschaltung der laufenden Kurzwellensendungen zur Deutschen Welle, wahrscheinlich gleichzeitig (andere Quellen meinten, das wäre erst einige Stunden später geschehen) Aufschaltung des DLF auf den bisherigen RBI-Mittelwellen 1359 und 1575 kHz, interessanterweise mit hörbarer Verzögerung gegenüber den Frequenzen BRD-alt und Westberlin-alt.


31.12.1991

1.) Radio Aktuell (ehem. Radio DDR 1): Einstellung um 24.00 Uhr. Umschaltung der Frequenzen zu diesem Zeitpunkt wie folgt: Brandenburg = Antenne Brandenburg, ab 6.00 Uhr dann ORB-Programm Radio Brandenburg (Nalepastraße E-T; genutzter K-Raum bis jetzt nicht eindeutig geklärt); Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen = MDR Kultur (Leipzig, Springerstraße); Mecklenburg-Vorpommern = NDR 3 (Übernahme bestehendes Programm aus Hamburg).

2.) DS Kultur (ehem. Stimme der DDR): Nahtlose Weiterführung, jedoch um oder gegen 24.00 Uhr entgegen anderslautenden Vereinbarungen Umschaltung von UKW Sachsen zum DLF (diese Nacht- und Nebelaktion ist angeblich von Kurt Biedenkopf persönlich verfügt worden).

3.) Berliner Rundfunk: Studiotechnisch vermutlich nahtlose Fortsetzung des Sendebetriebs, jedoch um 24.00 Uhr Abschaltung aller Frequenzen außer Berlin 91,4 MHz wie folgt: UKW Brandenburg = wie 1.); UKW Sachsen-Anhalt und Thüringen = MDR Life (Leipzig, Springerstraße); UKW Mecklenburg-Vorpommern = NDR 2 (Übernahme bestehendes Programm aus Hamburg); MW 693 kHz = Antenne Brandenburg (das könnte aber evtl. schon im Laufe des Jahres 1991 geschehen sein).

4.) DT64: Studiotechnisch sowie für UKW Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nahtlose Fortsetzung des Sendebetriebs. UKW Brandenburg: Um 24.00 Uhr Umschaltung zu Antenne Brandenburg, ab 6.00 Uhr Aufschaltung „Rockradio B“, das bis auf wenige Programmfenster (Nalepastraße E-T, Nutzung K-Raum bisher nicht eindeutig geklärt) eine Übernahme von DT64 darstellte. UKW Mecklenburg-Vorpommern: Um 24.00 Uhr Stillegung der Sender für mehr als ein Jahr (bis zum Sendestart von Antenne MV).


30.06./01.07.1992

DT64: Um 24.00 Uhr Stillegung der UKW-Sender in Sachsen-Anhalt und Thüringen für ca. zwei Monate bzw. rund ein halbes Jahr (bis zum Sendestart von Radio SAW bzw. Antenne Thüringen). UKW Sachsen: Wiederau 102,9 MHz Abschaltung gegen 0.05 Uhr (!), Dresden 102,4 MHz Modulation um 23:59:56 Uhr abgeschaltet, hier bis zum Sendestart von Radio PSR um 12.00 Uhr durchlaufender Träger nicht bestätigt, aber auch nicht ausdrücklich ausgeschlossen. MW 1044 kHz: Ca. 00:00:30 Uhr Aufschaltung Sendesignal DT64, offenbar über Schaltraum Springerstraße (Leipzig).

Rockradio B: Ende der Übernahmen von DT64 um 19.00 Uhr, ab diesem Zeitpunkt Übernahme von Radio 4U bis zu dessen Einstellung (ab dann durchgehende Sendeabwicklung aus E-T).


01.03.1993

Um 9.00 Uhr Aufschaltung DT64 auf Satellit Astra 1B; gesonderter Sendeausgang, da für Sendeleitung 1044 kHz improvisiertes Audioprocessing im Einsatz war (Kompressor und Equalizer auf Tisch neben Pult im K-Raum, mit fliegenden Strippen in den Signalweg eingeschleift), Zuführung über R15K zum NDR Hamburg, von dort Weiterleitung zum Uplink.


30.06.1993

Um 24.00 Uhr durch Schaltraum Springerstraße Leipzig Umschaltung 1044 kHz von DT64 zu MDR Info.


Im Laufe des Jahres 1993 (wann genau?)

Ende des Sendebetriebs von Fritz (ehem. Rockradio B; zwischenzeitlich unter konzeptioneller Neuausrichtung umbenannt) aus der Nalepastraße, Ersatz durch Studios in hergerichteten Räumlichkeiten in Potsdam-Babelsberg.


31.12.1993/01.01.1994

Um 24.00 Uhr Ende des Programms von DS Kultur (mit Beatles-Titel „A Day in the Life“), anschließend vermutlich Durchleitung Sendesignal ehem. RIAS, telekomseitige Umschaltung der Sendeleitungen erst danach (wenngleich zumindest teilweise innerhalb von Sekunden).

Ab einem bestimmten Zeitpunkt lief DS Kultur auch über DSR, Zuführung über R15K (Westterminologie), sprich analog.


1994 (wann genau? – ich bin mir ziemlich sicher, daß es tatsächlich nicht schon 1993 geschah)

Umzug von Radio Brandenburg in Studios, die in einer Baracke des ehem. DEFA-Kostümfundus in Potsdam-Babelsberg eingerichtet wurden.


Damit endete dann der Sendebetrieb aus der Nalepastraße. Einige Jahre später scheiterten Bemühungen, eine Tonsignalleitung zur Überspielung im Block A produzierter Beiträge zu reaktivieren, die Ursachen dafür lagen aber weder in der Nalepastraße noch bei der Telekom.

Und eigentlich müßte man von allen hier genannten Ereignissen Mitschnitte sammeln ...
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

01.03.1993

Um 9.00 Uhr Aufschaltung DT64 auf Satellit Astra 1B;

Mitschnitt vom Astra-Start hier

30.06./01.07.1992

DT64: Um 24.00 Uhr Stillegung der UKW-Sender ... Dresden 102,4 MHz Modulation um 23:59:56 Uhr abgeschaltet, hier bis zum Sendestart von Radio PSR um 12.00 Uhr durchlaufender Träger nicht bestätigt,
Im Anhang ein Schnipsel vom PSR-Sendestart um 12 Uhr mit vorheriger Testschleife. Man kann eigentlich davon ausgehen, dass die unmittelbar oder kurz nach der DT-Abschaltung aufgeschaltet wurde.

Nachzutragen bliebe noch das endgültige Ende von DT mit der Umbenennung in Sputnik in der Nacht auf den 01.05.93, dazu bitte hier abbeißen.
 
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Uargsss... was ging es mir damals dreckig. Da brach für mich alles weg. DT64 weg, dann noch Abitur und damit die schöne Schulzeit und die alten Freunde weg (letzteres befürchtete ich zumindest damals, es trat zum Glück bis heute nicht ein). Die Abifahrt machten wir in die Hohe Tatra. Als wir durch Dresden gen Osten fuhren, lief in Sabines Walkman DT64 auf der 102.4, als wir zurückkamen, war da ein fremder Sender drin, der uns Übelkeit bescherte, ständig beteuerte, "von hier" zu sein, aber eine andere Sprache sprach und definitiv übergestülpt wirkte. Man hatte uns die (Radio)heimat genommen. Ich dämmerte in dieser Zeit mehr oder weniger mit derben psychosomatischen Beschwerden vor mich hin, die erst 1994 weggingen, als die Desillusionierung offenbar hingenommen war. Eine bleierne Scheißzeit, nach diesem genialen Jahr 1990/91, in dem alles möglich und die Zukunft offen und selbstbestimmbar vor uns zu stehen schien. Interessanterweise geht es nicht wenigen Altersgenossen hier ähnlich. Manche sind, da die Erkenntnis, daß wir einen Dreck wert sind und man unsere Befindlichkeiten mit Füßen tritt, doch recht tiefsitzend ist, gleich konsequent ausgewandert.

Wenige Jahre später hörte ich die PSR-Verpackung via Satellit aus Großbritannien, auf Quality Europe FM. Aha, soso, so geht das also. Wieder was gelernt. Standardware für die "von hier". Schönen Dank auch. Wußte ich ja damals nicht.


Zum Thema:

Habe ich das jetzt übersehen oder fehlt es wirklich? Die agilen Sachsen hatten nicht nur die DDR-2-Kette in eigener Regie weitergeführt, sondern irgendwann aufgerüstet (sicher aus unterschiedlichen Funkhäusern, sprich Dresden, Leipzig, Chemnitz). Es gab also ab irgendwann 1990/91 auch Sachsenradio 2 auf der Kette des Berliner Rundfunks, der damit in Sachsen bereits vor dem 31.12.1991 abgeschaltet war. Und etwas später kam auf der Kette von Radio aktuell in Sachsen dann sogar Sachsenradio 3, ich glaube immer ab 19 Uhr. War das nicht sogar als Jugendformat gedacht?

So kann ich heute nichtmal mehr sagen, ob das Ende von Radio aktuell vielleicht in Sachsen nicht einmal zu hören gewesen ist. Fakt ist für mich, daß ich seit 1.1.1992 in Mitteldeutschland mit Ausnahme der frühen Energy-Zeit und den Fremdprodukten DLF/D-Radio kein anständiges Radio mehr gehört habe.

K6, ich kümmere mich um die Mitschnitte, sobald ich wieder in Berlin bin. Nur das Hochladen bedarf einer neuen Erfindung... da ich seit Freitag in Jena obdachlos bin und wieder bei meinen Eltern in Gera wohnen muß, habe ich ab sofort nur noch ein analoges Modem zur Verfügung.

Was die Zusammensetzung der DS-Mannschaft betrifft, warte mal bitte Eichhorns Abschiedsrede ab.
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht


War doch nicht weg!


Die Abifahrt machten wir in die Hohe Tatra. Als wir durch Dresden gen Osten fuhren, lief in Sabines Walkman DT64 auf der 102.4

Und in der Hohen Tatra lief dann DT64 auf der 1044, oder war der Gehmensch dazu nicht in der Lage?


als wir zurückkamen, war da ein fremder Sender drin, der uns Übelkeit bescherte

Man muß sich ja nicht alles antun. Ich habe gerade eben den Sendestart von Radio PSR erstmals überhaupt gehört. Meine Güte, da muß man ja wirklich 'nen Eimer drunterstellen.

Es gab aber auch coole Typen, die plauderten dann abends auf der 1044 ganz entspannt darüber, wie die Protagonisten des selbst sendenden Sachsen (was wohl ein Seitenhieb zum MDR im allgemeinen und Emmm-Deeeh-Ehhhr Life im speziellen sein sollte) drei Dezibel lauter sind wie vorher DT.


Wenige Jahre später hörte ich die PSR-Verpackung via Satellit aus Großbritannien, auf Quality Europe FM.

Und wenig später hörte man dann „Quality Europe is operating at present“. War wohl doch nicht so sonderlich weit her mit der europäischen Qualität, hähä.


Aha, soso, so geht das also. Wieder was gelernt. Standardware für die "von hier". Schönen Dank auch. Wußte ich ja damals nicht.

Du hattest „Sachsen sendet selbst“ doch nicht etwa geglaubt?!


Habe ich das jetzt übersehen oder fehlt es wirklich? Die agilen Sachsen hatten nicht nur die DDR-2-Kette in eigener Regie weitergeführt, sondern irgendwann aufgerüstet (sicher aus unterschiedlichen Funkhäusern, sprich Dresden, Leipzig, Chemnitz). Es gab also ab irgendwann 1990/91 auch Sachsenradio 2 auf der Kette des Berliner Rundfunks, der damit in Sachsen bereits vor dem 31.12.1991 abgeschaltet war.

Richtich! Deshalb steht dort auch nichts mehr von Sachsen. M.W. kam Sachsenradio 2 aus der Springerstraße in Leipzig, möglicherweise zunächst sogar aus einem im Hof geparkten Ü-Wagen. Meine, dazu mal etwas im Stile von „die heldenhaften Anfänge von MDR Kultur“ gelesen zu haben.

Sachsenradio 1 kam aus Dresden (Studios im Kundi-Museum) und sendete über null Uhr hinaus nahtlos weiter, was die rein technischen Belange betrifft (zu den nichttechnischen weiß ich nichts).


Und etwas später kam auf der Kette von Radio aktuell in Sachsen dann sogar Sachsenradio 3, ich glaube immer ab 19 Uhr. War das nicht sogar als Jugendformat gedacht?

Das war es, und dazu gab es damals die Erklärung, man wolle nicht DT64 kopieren, sondern „ein eigenes Profil entwickeln“. Als Sendezeit ist 19-24 Uhr angegeben, womit sich der Stand der Erkenntnisse bis hierher auch schon erschöpft.


So kann ich heute nichtmal mehr sagen, ob das Ende von Radio aktuell vielleicht in Sachsen nicht einmal zu hören gewesen ist.

Es ist aber auch möglich, daß dieser Pilot schon vorher wieder beerdigt wurde. Insofern bleibt diese Frage soweit offen.

Was übrigens vorher auch einigen Staub aufgewirbelt hatte: Im Frühjahr 1991 ließ der Kolonialverwalter, pardon, Rundfunkbeauftrage sämtliche Mittelwellen von Radio Aktuell abdrehen, allen voran die fette 783 aus Burg.


Außerdem ist noch nachzutragen, wann mit ehem. DT64 aus der Nalepastraße Schluß war: 05.11.1993, 18.00 Uhr. Lief anscheinend zuletzt schon über das neue Studio in Halle, eingeschlossen die völlig unmögliche Dynamikkompression, mit der sie dort das ganze Gerede vom modernsten Digitalstudio der Welt (oder so) gleich zur Belanglosigkeit degradiert hatten. (Wohlgemerkt: Wir sprechen von reinen Satellitensendungen.)
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

War doch nicht weg!
Machte auf Mittelwelle aber allenfalls noch intellektuelle Freude, andere bei mir zumindest nicht.

Und in der Hohen Tatra lief dann DT64 auf der 1044, oder war der Gehmensch dazu nicht in der Lage?
Doch, doch. Ich erinnere mich, Ralf Bieniek im ersten DX64-Klub gehört zu haben. Plaudern über schlechten Empfang, ein seltsames Gefühl so weit weg von der Heimat.

Ich habe gerade eben den Sendestart von Radio PSR erstmals überhaupt gehört. Meine Güte, da muß man ja wirklich 'nen Eimer drunterstellen.
Mal gucken, wie ich die Ankündigungsschleife für SAW und etwas von Radio Brocken unters Volk bringen kann, ohne Streß wegen der darin vorkommenden Musik zu bekommen. Das Zeug geistert bei mir noch irgendwo rum. Interessant dabei, wieviel Wert man in den Ankündigungen auf journalistische Kompetenz legte - für mich auch ein klarer Seitenhieb auf MDR Life, das Debilenradio der ARD. Geblieben ist davon freilich nichts, auch die Indie-Sendung (!!!) auf SAW verschwand alsbald wieder.

Du hattest „Sachsen sendet selbst“ doch nicht etwa geglaubt?!
Für mich war das alles Besatzerfunk - und ist es bis heute. Wie man so dermaßen an den Befindlichkeiten der Menschen vorbeisenden konnte und kann, regt mich zuweilen heute noch auf. Sie erreichen ja auch nur die, die sonst schon nix mehr merken. Disneyradio für Ossi-Disneyland. Ossi-Zoo. Füttern verboten. In mitteldeutschen Studi-WGs läuft heute oft D-Kultur, DLF oder Figaro. In Berlin läuft da Radio Eins.

Das war es, und dazu gab es damals die Erklärung, man wolle nicht DT64 kopieren, sondern „ein eigenes Profil entwickeln“. Als Sendezeit ist 19-24 Uhr angegeben, womit sich der Stand der Erkenntnisse bis hierher auch schon erschöpft.
Schade, daß ich mich damals so wenig dafür interessiert habe. Ich fand Sachsenradio schon spannend und durchaus sympathisch, aber ich hing halt an DT64 und schaltete kaum davon weg. Was mir von den Funkversuchen in Sachsen bleibt, ist das diffuse Gefühl, dort hätte man genau wie in der Nalepastraße mit Herz und Verstand Radio gemacht. Davon war seit 1992 nichts mehr zu spüren. Über allem lastete die schwarze, erdrückende Decke des Besatzerfunks, der auf Krampf versuchte, sich lehrbuchhaft anzubiedern, statt Einschaltgründe zu liefern und die Menschen an den Stellen anzusprechen, an denen sie berührbar waren.

eingeschlossen die völlig unmögliche Dynamikkompression, mit der sie dort das ganze Gerede vom modernsten Digitalstudio der Welt (oder so) gleich zur Belanglosigkeit degradiert hatten.
Das ganze Studio war eine Zumutung, ist aber hier anderswo schon dokumentiert. Der Pegelmonitor pfiff ins Mikrofon (MD421, die Gefell-Kondensatormikros hatte man noch vor Sendestart demontiert), das Nachrichtenstudio (ein winziger Raum) klang wie Klo, die Akustik im Studio war unter aller Sau, auf Astra zerrte es. Eine Woche nach dem Umzug aus den amtlichen Studios in diese Witzinstallation startete man dann auch die DSR-Abstrahlung. Jetzt lohnte es sich ja wenigstens. :wall:
 
AW: Mitschnitt vom Ende des DDR-Rundfunks gesucht

Was damals wohl nicht mit zur Sprache kam: Wie gelangte das Programm aus dem Waisenhausring denn eigentlich ins DSR? Ich habe da so meine Vermutungen. Und Acousta scheint beim MDR nicht ganz unbeliebt gewesen zu sein, siehe z.B. dieses „digitale Aufnahmestudio“ :wall: , bei dem sich die digitale Satellitenausstrahlung auch so richtig lohnt :mad: :
http://www.mcs-sachsen.de/HF_aufnahmestudio_dresden.htm

Andere Einsatzorte dieser Geräte:
http://www.acousta.at/General/refdet.htm


Machte auf Mittelwelle aber allenfalls noch intellektuelle Freude, andere bei mir zumindest nicht.

Nichts gutes mehr gewöhnt ...


Sie erreichen ja auch nur die, die sonst schon nix mehr merken. Disneyradio für Ossi-Disneyland. Ossi-Zoo. Füttern verboten. In mitteldeutschen Studi-WGs läuft heute oft D-Kultur, DLF oder Figaro. In Berlin läuft da Radio Eins.

Das ist aber beileibe nicht nur im studentischen Milieu so. Nach meinem Eindruck werden unglaublich breite Hörerschichten in Sachsen den schwerer verdaulichen Wellen in die Arme getrieben. Hatte nicht der DLF in Sachsen wahre Rekordquoten, bis hin zu 5 Prozent Marktanteil?


Was mir von den Funkversuchen in Sachsen bleibt, ist das diffuse Gefühl, dort hätte man genau wie in der Nalepastraße mit Herz und Verstand Radio gemacht. Davon war seit 1992 nichts mehr zu spüren. Über allem lastete die schwarze, erdrückende Decke des Besatzerfunks, der auf Krampf versuchte, sich lehrbuchhaft anzubiedern, statt Einschaltgründe zu liefern und die Menschen an den Stellen anzusprechen, an denen sie berührbar waren.

Gilt das im speziellen auch für Sachsenradio 1, das nun als MDR 1 – Radio Sachsen daherkommt? Wäre einmal sehr interessant, was es da so für Eindrücke und Meinungen gibt. Der heutige Höreindruck allein sagt dazu wohl nicht viel aus, da das Programm anscheinend in der Zwischenzeit mäßig kaputtberaten wurde (schön kleinteiliges Wort, man hört „hier bei Emmdehereins Radio Sachsen“ das Stylebook nur so rascheln, „dichtes Fahren“; all' das schöne, ach so moderne Gedöhns).
 
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