RADIO PSR: Zwangsabgabe auf Millionengewinn

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geruechtefuchs

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Gestern stand das hier in der DNN/LVZ auf der Medienseite:

Radio PSR
Verwirrung im Million-Spiel

Sachsen steckt im Fünfer-Fieber. Sachsen sammelt Fünf-Euro-Scheine. Ein Fünf-Euro-Schein kann nämlich unversehens eine Million Euro wert sein … wenn, ja, wenn die vollständige Registriernummer mit der übereinstimmt, die bei Radio PSR genannt wird – und der Gewinner innerhalb von 15 Minuten beim Sender in Leipzig anruft.

So weit, so lukrativ. Nur, wenn man die Teilnahmebedingungen auf der Internetseite von Radio PSR liest, da konnte man schon ins Grübeln kommen. Unter a) Hauptgewinn stand da in Punkt (3): „Er (der Gewinner – d. A.) stellt Radio PSR sich und einen Teilbetrag von 20 000,00 bis ausgelobten Gewinns für umfassende Audio-, Video-, Foto-, Bild-, Text- und ggf. Bühnenpromotions zu dem Gewinnspiel zur Verfügung und geht eine entsprechende Verpflichtung hierzu in schriftlicher Form ein.“

Was wohl heißt: Eine Million Euro werden gezahlt – abzüglich von 20 000, mit denen PSR die Siegerpromotion finanziert. Auf Nachfrage beim Konkurrenten Hitradio RTL Sachsen, ob so etwas üblich sei, reagierte Sprecher Rocco Reichel überrascht: „Seltsam …“

Radio PSR-Pressesprecher Roman Friedrich versprach Aufklärung – und lieferte sie auch: Es wären Zeilen der Teilnahmebedingungen beim Einstellen auf die PSR-Seite im Internet-Universum abhanden gekommen. Gestern gegen 16.30 Uhr stand dann ein ergänzter Text bei PSR: „Mit dem zur Verfügung zu stellenden Teilbetrag erwirbt der Gewinner im Beisein von Radio PSR und ggf. weiteren Medienpartnern Waren oder Dienstleistungen im Wert von 20 000 Euro, die im Anschluss im Besitz des Gewinners verbleiben.“ Roman Friedrich: „Wir begleiten nur den Gewinner beim Einkauf. Er kann kaufen, was er will, aber zusammen mit PSR.“ Ob es allerdings überhaupt einen Gewinner geben wird, ist offen. Punkt 3 der PSR-Teilnahmebedingungen: „Die Aktion … endet am 28. Februar.“ Norbert Wehrstedt

Ist sowas normal? Darf der Sender überhaupt Geld einbehalten, mit dem er groß und breit wirbt? Immerhin hängen Plakate und werden Anzeigen geschalten. Die BILD fährt eine Kampagne "Mit Bild und PSR zum Millionär". Und dann stimmts gar nicht... Ich finde das eigenartig.
 
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Also bei einer Million wäre ich gerne zu einer kleinen Spende bereit! Und wenn die noch in die Hebung der Programmqualität fließt...:D
 
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Also die Zurechtrückung von PSR ist mehr als dubios. Können wir das festhalten? Ich denke sehr wohl, dass es ursprünglich so gedacht war, dass die Siegerpromotion davon finanziert wird. So stand es ja auch eindeutig im ursprünglichen Text. Also, das hat alles schon sehr den faden Beigeschmack des Betrugs ... wird nur wieder schwer nachzuweisen sein.
 
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Ist ihnen wohl im Nachhinein aufgefallen daß sie im "Gewinnfall" noch mehr Geld ausgeben müssen und wollen sich jetzt vor den Kosten drücken.

Ein Tipp: Beim nächsten Gewinnspiel die Promotionkosten direkt in die Versicherungssumme einrechnen lassen. So viel teurer dürfte die Versicherungsprämie da auch nicht werden.
 
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Interessant auch die Auszahlungsbedingungen. Man muß sich durch einen Personalausweis ausweisen. Wenn der Geweinner nur einen Reisepaß hat, zahlt PSR dann nicht? Was ist, wenn ein Ausländer, der keinen Personalausweis, nur einen Paß hat gewinnt, geht der dann leer aus?
Tja lieber Verfasser der AGBs (Herr Winkeladvokat?), lernt man nicht im Jurastudium sich präzise auszudrücken?

Die Gewinnübergabe unter "notarieller Aufsicht" verbuche ich als netten Witz. Für die Übergabe eines Gewinns ist kein Notar notwendig. Denkt mal an die Lottosendung im Glotzofon, bei der Ziehung der Lottozahlen ist immer ein Notar dabei, da ist eine Beurkundung notwendig.

Auf der anderen Seite, selbst schuld wer bei Telefonabzockgewinnspielen mitmacht. Fast alle Glücksspiele (Lotto, Totto, Odset, Lotterien) sind eigentlich nichts anderes als Geldumverteilungsmaschinen, vom Spieler hin zum Betreiber. Auf alle Glücksspiele werden hohe Abgaben und Steuern erhoben. Radio- undTV-Sender zahlen meines Wissens nach nicht diese hohe Steuern. Ergo, sie erhalten indirekte Subventionen, kopfschüttel....
 
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Offen ist ja auch, ob das Geld überhaupt rausgeht. Ein Thüringer Sender hat mal mit dem "200 000 €"-Geräusch geworben. Am Ende sind ca. 16 000 rausgegangen, weil der JP rückwärts lief und es niemand erraten hatte, wurde der JP letztlich eingefroren - eben auf diese 16 000 ... ;)

PS: PSR ist sehr seltsam. Eigentlich sollte derjenige, der das Geld gewinnt (wenn es denn einer gewinnt...) entschädigt werden, denn was bei PSR da für PR gemacht wird, nach der Aktion... :wall:

*** 200. Beitrag. Vielleicht, DS in der Zukunft, steht jetzt links eine Zahl über 1000, oder 2000, oder auch nur 201. Für die Nachwelt: 02.02.2007, 16:19 ***
 
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Vielleicht sollte man mal nachforschen, ob es die von PSR gesuchte 5er-Seriennummer überhaupt gibt. Ich bezweifle es.
 
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Wird die Nummer etwa nicht direkt vom Schein abgelesen?
 
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...du meinst im Studio, vom Moderator, der den Schein selbst in der Hand hat, aber nicht mitspielen darf? ;)
 
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Das hier schon dazu gesehen
Leipzig. 02.02.2007. Heute Morgen, 09:10 Uhr, stoppte RADIO PSR erstmalig „1.000.000 für 5“! Grund war der Anruf von Matthias Jeromin (48) aus der Nähe von Wurzen. Der Schmölener hatte die vollständige, vorgelesene Scheinnummer V07607390764 auf seiner Scheinliste stehen. „RADIO PSR-Scheinreporter Max“ machte sich sofort auf den Weg um den Schein und die Nummer zu überprüfen.

Der vermeindliche „Millionen-Fünfer“ konnte von Familie Jeromin bei Eintreffen des RADIO PSR-Scheinreporters nicht vorgelegt werden. Der „RADIO PSR-Scheingewinner“ und Betreiber eines Sanitätshauses in Wurzen ist aufgelöst: „Wir haben den Schein gestern von unserem Sohn bekommen,…wir können nicht verstehen wo er ist!!! Wir haben Aktentaschen ausgekippt, alle Ordner unseres Arbeitszimmers durchsucht und alle Kleidungstücke umgedreht.“

Laut Teilnahmebedingungen hat Matthias Jeromin 24 Stunden Zeit, den Fünfer bei RADIO PSR vorzulegen. Durch zahlreiche Höreranrufe bei RADIO PSR entschloss sich die Programmleitung das Spiel ab 13:00 Uhr fortzusetzen und Matthias eine Chance bis morgen 09:00 Uhr zu geben.

Sollte bis 09:00 Uhr der Schein mit der Nummer V07607390764 bei RADIO PSR-Moderatorin Miss Peggy nicht vorliegen, haben alle Hörer die Chance nachträglich auf die 3 letzten Ziffern der heutigen Scheinnummer, 10.000 EUR, mit den letzten 2 richtigen 1.000 EUR und mit der letzten richtigen Ziffer immerhin 100 EUR zu gewinnen.

Weiterhin erhöht RADIO PSR die Gewinnchancen. Ab kommenden Samstag, 03.02.2007 spielt RADIO PSR jetzt neben den bekannten Spielrunden von Montag bis Freitag auch am Samstag um die Große Kohle. Von 08:00 – 12:00 (letzte Spielrunde 11:00 Uhr) sucht RADIO PSR-Moderator Phillip Gräfe den sächsischen Scheinmillionär.
das riecht mir sehr merkwürdig....
 
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Geil! "Scheinreporter" ist genau die richtige Bezeichnung für die Journalisten, die im Auftrag von Radio PSR unterwegs sind. :D
 
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...du meinst im Studio, vom Moderator, der den Schein selbst in der Hand hat, aber nicht mitspielen darf? ;)
:wow:

Wird wohl so sein.

Es wären ja reichlich 2 Mio. Anrufer nötig, um den Gewinn erstmal gegenzufinanzieren. Kann mir kaum vorstellen, dass bei rund 3 Mio. Sachsen soviele zusammenkommen.
 
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Mal weiter im Kontext: angeblich gab es ja vorgestern einen "Gewinner" der Million, der aber bis gestern den Schein nicht vorweisen konnte. Der Geldschein war angeblich spurlos verschwunden.
http://www.radionews.de/?CONT=aktuell&VIEW=3203
und hier: http://radionews.de/?CONT=aktuell&VIEW=3198

Ist das Teil der Masche? Gab es sowas schonmal vorher? Man erinnere sich an die Versprecher-Aktion, die ja auch nicht neu war.
http://www.radioforen.de/showthread.php?t=19611
http://radioforen.de/showthread.php?t=13047

Was meint ihr?
 
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Na sicher ist das Teil der PR, in der Bild Sachsen wurde ja auch darüber berichtet und ob er es denn bis 9 Uhr schafft den Schein zu finden, nebenbei natürlich eine klare Aufforderung den Sender einzuschalten. Man findet auch die täglichen 5 Euro Nummern in der Bild.

Generell wirbt PSR diesmal ziemlich aggressiv, eine Menge Plakate und Citylights, Riesenplakat in Dresden (Prager Str.), häufige Riesen Werbeanzeigen in den Tageszeitungen. Die Frage ist nur ob es was bringt, hab jedenfalls nicht beobachten können, dass plötzlich (mir bekannte) Leute umgeschaltet haben, die hören weiterhin den Sender wie bisher.
 
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Die Sache mit Bild ist sowieso sehr suspekt. Die müssten dann ja diese Fake-Aktionen decken, wenn es denn welche sind.

Hat jemand greifbare Beispiele bzw. Beweise, dass es so einen "Fast-Gewinner" in einem Geldscheinspiel schonmal gab?
 
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Klingt ja genial. Nach den Teilnahmebedingungen reicht es also, wenn jemand frühmorgens anruft und vorgibt, "Scheingewinner" (die Bezeichnung trifft es echt! :D ) zu sein - und sofort ist für die nächsten 24 Stunden Ruhe?
 
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Die Sache mit Bild ist sowieso sehr suspekt. Die müssten dann ja diese Fake-Aktionen decken, wenn es denn welche sind.
Hat Springer nicht Anteile an PSR?

Karlilein schrieb:
dass plötzlich (mir bekannte) Leute umgeschaltet haben

Wenn ich mich recht erinnere lief die erste PSR-10Mark-Schein-Aktion noch über eine ganz normale Leipziger Festnetznummer. Damals fühlte sich noch keiner verarscht, da haben noch viele ein- oder umgeschaltet.
 
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Wenn ich mich recht erinnere lief die erste PSR-10Mark-Schein-Aktion noch über eine ganz normale Leipziger Festnetznummer. Damals fühlte sich noch keiner verarscht, da haben noch viele ein- oder umgeschaltet.

Klar ist es nicht repräsentativ, wenn ich von dem mir beobachten Radioverhalten ausgehe, aber ganz falsch wird es schon nicht sein, dass die Leute einfach kein großes Interesse daran haben. Und wenn man anruft, braucht man anscheinend noch Glück das man durchkommt.

Dann lieber Gewinnspiele mit wenig Geldgewinn, dafür aber einfach und ehrlich.
 
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Klar ist es nicht repräsentativ, wenn ich von dem mir beobachten Radioverhalten ausgehe, aber ganz falsch wird es schon nicht sein, dass die Leute einfach kein großes Interesse daran haben. Und wenn man anruft, braucht man anscheinend noch Glück das man durchkommt.

Dann lieber Gewinnspiele mit wenig Geldgewinn, dafür aber einfach und ehrlich.


100% Zustimmung. Es ist glaubwürdiger, wenn 100 Euro verlost werden als wenn eine Million ausgelobt wird, über die sich dann einer freut und 100.000 andere gucken in die Röhre. Oder auf ihre Telefonrechnung.

Zur Sache mit den Springer-Anteilen: Ja, Springer hat Anteile an PSR. Und darum gehört eigentlich über diese BILD-Artikel das Wörtchen "Anzeige". Hat nicht einer Lust auf ne Beschwerde beim Presserat?
http://www.presserat.de/Beschwerde.beschwerde.0.html
 
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Richtig, und demnächst wären wir bei der Weltverschwörung mit den üblichen Verdächtigen: CIA, BND, der Vatikan, internationales Finanzkapital ....

PSR hat massiv Hörer verloren, die Folge: Die Vermarktungsergebnisse sind spürbar gesunken. Das findet kein Gesellschafter, erst recht nicht die Regiocast, wirklich nett. Personelle Konsequenzen hat es ja schon gegeben.

Je höher der Gewinn, desto höher die Teilnahme. Bestes Beispiel ist der Lotto-Jackpott. Ein hoher Jackpott führt fast automatisch zu höheren Einsätzen (Spieler/Spielscheine und Einsätze).

Ob PSR damit wieder Hörer zurückgewinnen kann kann ich nicht beurteilen, denn dauerhaft gewinnt man Hörer halt nur durch Programmqualität, sprich Akzeptanz in den relevanten Zielgruppen, Durchhörbarkeit, Verweildauer etc...
Hit Radio Antenne hat es auch mal, wenn ich mich recht erinnere, mit 5 Mios versucht. Der "tolle" Reichweitentrend der HRA ist ja bekannt.

Ob Nutzern dieses Forums das PSR-Programm gefällt ist dabei schnurzegal, weil nicht repräsentativ. Auf jeden Fall versuchen PSR direkte Einnahmen zu erzielen, cash in die Täsch. In der Vergangenheit waren das nicht unerhebliche Summen, allerdings der negative Reichweitentrend spricht da seine eigene Sprache.
 
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Ob PSR damit wieder Hörer zurückgewinnen kann kann ich nicht beurteilen, denn dauerhaft gewinnt man Hörer halt nur durch Programmqualität, sprich Akzeptanz in den relevanten Zielgruppen, Durchhörbarkeit, Verweildauer etc...
Hit Radio Antenne hat es auch mal, wenn ich mich recht erinnere, mit 5 Mios versucht. Der "tolle" Reichweitentrend der HRA ist ja bekannt.

Dauerhaft ist hier erstmal egal. Die MA-Erhebung läuft und nur diese Zeit zählt.
 
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