[USA:] Mikrofonverbot für Shock-Jock Don Imus

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"Mikrofonverbot für US-Radiotalker

Don Imus bezeichnet schwarze Sportlerinnen als Huren

Von Siegfried Buschschlüter

Der populäre amerikanische Radio-Talkmaster Don Imus darf wegen rassistischer Äußerungen für zwei Wochen nicht auf Sendung. Der Radiosender CBS sperrte den 66-Jährigen, der seit mehr als 30 Jahren Sendung "Imus in the Morning" moderiert, für die nächsten beiden Wochen von seiner eigenen Show aus. Der für seinen Sarkasmus bekannte Talkmaster hatte schwarze Frauen in einem Uni-Basketballteam als "kraushaarige Huren" bezeichnet." Ganzer Beitrag auf Dradio.de
 
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Imus ist bekannt dafür, aber lange wird man ihm das sicher nicht übel nehmen.
Der macht jetzt einfach mal Urlaub.

Ich glaube nicht, dass das so happy enden wird. MSNBC bzw. die NBC-Mutterabteilung "NBC News" hat jetzt mit sofortiger Wirkung den Simulcast der Imus-Show im Fernsehen eingestellt - wohl unter anderem wegen starken Drucks aus der eigenen Belegschaft und sich zunehmend zurückziehender Sponsoren. Jetzt warten alle ab, was CBS Radio macht.
 
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Das konservative Amerika! Es war wirklich ein harter Spruch, aber es ist doch alles nur eine Show und er hat sich entschuldigt. Naja, Mancow wurde bei FoxNews vor einem Jahr bereits gefeuert. Mal sehen wer noch alles verschwindet. Rush Limbaugh, Howard Stern...?
 
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Ich kenne mich ja nicht so aus, hanshagel, aber ist im lockeren deutschen Privatfunk - ganz im Gegensatz zum "konservativen Amerika" - denn schon salonfähig, die Leute wegen ihrer Herkunft zu beschimpfen?
 
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Das konservative Amerika!

Naja, ob der Kamapgne gegen Imus jetzt so "konservativ" war, bezweifle ich. Im Sinne "rechts/konservativ/Republican" gegenüber "links/progressiv/Democrat" war es wohl eher eine Aktion der sogenannten schwarzen amerikanischen "Liberals" und ihrer bekanntesten Figuren, nämlich Al Sharpton und Jesse Jackson.

Aber das gute alte Rechts/Links-Schema hilft in diesem Fall nicht wirklich weiter. Man muss einfach bedenken, dass die Frage "schwarz und weiß" in der amerikanischen Öffentlichkeit genauso sensibel behandet wird wie bei uns alles rund um die Nazi-Zeit.

Bei allem rund ums Thema "Rasse" (ein Wort, das übrigens in unseren Medien eben wegen der Nazi-Zeit fast tabu ist) muss eben auch ein "Shock-Jock" aufpassen, was er sagt.

Auch wenn er oder andere schon öfter etwas Despektierliches Richtung Schwarze gesagt haben - dieser Fall jetzt ist besonders: Imus' Opfer waren eben keine Menschen, die angreifbare öffentliche Meinungsmacher sind, sondern einfach nur junge Sportlerinnen, die keinem etwas getan haben. Und die haben (angetrieben von solchen Meinungsmachern und Bürgerrechtlern wie Sharpton und Jackson) eben öfentlich im Fernsehen erklärt, wie verletzt sie sich von Imus' Aussagen fühlten. So etwas bewegt nicht nur die schwarzen sondern auch die weißen Amerikaner.

Dazu kommt, dass in unserer heutigen "Hype-Zeit" alles in Endlosschleife wiederholt wird. Imus' hat zwar nur "drei Worte" gesagt, aber ebenjener Clip lief auf allen Kabelnachrichten-Sendern im Dauerfeuer. Und dazu nimmt eben jeder Moderator und "Experte" auf diesen Sendern die schlimmen Worte "kraushaarige Nutten" abermals zig-mal in den Mund. So wird unbewusst eben jener Druck in der schwarzen Bevölkerung aufgebaut, der dann zu wütenden "Jetzt reichts! Wir lassen uns das nicht mehr gefallen!"-Reaktionen führt.

Dass so etwas Ähnliches bei uns in Deutschland noh nicht passiert ist, liegt m.E. nicht daran, dass wir nicht so "konservativ" wie "diese Amerikaner" sind, sondern eher daran, dass unsere Hype-Maschinerien und die Organisation der Meinungsmacher und Lobbyisten noch nicht ganz so stark entwickelt sind wie die in den Staaten. Aber keine Sorge wir sind auf dem besten Wege dazu (s. aktuell "Knut", "CO2").
 
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Dass so etwas Ähnliches bei uns in Deutschland noh nicht passiert ist, liegt m.E. nicht daran, dass wir nicht so "konservativ" wie "diese Amerikaner" sind, sondern eher daran, dass unsere Hype-Maschinerien und die Organisation der Meinungsmacher und Lobbyisten noch nicht ganz so stark entwickelt sind wie die in den Staaten.

Oder daran, das bei Eric und der Servicefee noch nie nach Schwänzen gefragt oder von kraushaarigen Nutten gesprochen wurde.
 
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Oder daran, das bei Eric und der Servicefee noch nie nach Schwänzen gefragt oder von kraushaarigen Nutten gesprochen wurde.

:D

Kann schon sein. Ich warne aber auch allgemein vor der irrigen Annahme, dass der einzige Inhalt der Imus-Show darin bestand, einfach nur wilde Unflätigkeiten über den Äther zu brüllen. Gerade bei "Imus in the morning" wurde viel (und manchmal knallhart) über Politik geredet. Nicht umsonst traten bei ihm regelmäßig Mitglieder aus der journalistischen und politischen Elite des Landes als Stammgäste auf: u.a. John McCain, John Kerry oder Barrack Obama (!). Außerdem kamen viele Intellektuelle vorbei, um ihr neustes Buch zu bewerben (bzw. zu "pluggen", wie der Amerikaner sagt).

Gerade deswegen konnte das überhaupt erst so einen landesweiten Sturm der Entrüstung erzeugen. Imus war und ist nicht eben nicht irgendein drittklassiker Brüllaffe, sondern ein überaus belesener und neugieriger Rundfunker, der zynisch grantelnd und eben auch oft verletztend das Welt- und Landesgeschehen kommentiert(e).

Ich befürchte allerdings, dass die ganze Geschichte bei vielen deutschen Medienschaffenden nur unter der Schublade "Amok redender Ami-Radio-Ar*** beleidigt wild um sich - politisch korrekte Amis verbieten alles" abgelegt wird. Und das wird der Sache einfach nicht gerecht.
 
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Das ist ja richtig politisch geworden... Man, man, man.... Da wird man ja blöd im Kopf wie Don Imus von Schwarzen U.S. Politiker instrumentalisiert wird. Und die Sportlerinnen konnten ihren Sieg nicht mehr genießen weil ein alter Sack im Radio sie beleidigt hat. Der größte Fehler war wohl, es sind wehrlose Kinder gewesen, wären es schwarze Hollywood-Schauspielerinnen würde es eventuell nun ganz anders aussehen. Das war daneben, aber trotzdem ist die Konsequenz und Diskussion völlig überzogen. Hat jemand einen Link zu Rush Limbaugh in dieser Sache? Es würde mich interessieren ob und wie er sich geäußert hat. Howard Stern wäre auch interessant (der hat er keine hohe Meinung von Imus).
 
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