AW: Dialekte im Radio
Wie in dem von "Gelb" in Erinnerung gerufenen älteren Thread schon einmal ausgeführt, will ich darauf hinweisen, dass es einen gewaltigen Unterschied macht, ob Dialekt/Mundart in den News auftaucht, oder in der Moderation.
Was die News angeht, da schließe ich mich allen Vormeinungen an, sollte man mundartliche Zungenschläge möglichst vermeiden. Wenn bei einem Sprecher oder einer Sprecherin etwas "durchscheint", so kann das bis zu einem gewissen Grad tolerabel sien, je nach Profil des Senders (wenn er zum Beispiel sehr lokal positioniert ist).
In der Moderation fände ich es manchmal wohltuend, wenn der glatte Einheitssprech von austauschbaren Moderationsmarionetten mal eine etwas individuellere mundartliche Note bekäme.
Wenn man sich allerdings für seinen Zungenschlag schämt und versucht, ihn hinter einem angelernten Hochdeutsch zu verstecken, dann klingt es freilich nur peinlich.
Ich kenne aber auch Moderatoren, die ganz offensiv mit ihren Dialekteigenheiten umgehen und die deshalb eine ausgesprochen sympathische, individuelle Note entwickeln. Da höre ich viel lieber zu, als bei einer Stimme, die auch aus dem Sprachkloncomputer kommen könnte.
Mundart in Comicals ist ein zweischneidiges Schwert. Ich habe etwas gegen Comicals, die Mundart einsetzen, um sie gleichzeitig zu verspotten. Das wird den Menschen und der Region, in der solche Mundart gesprochen wird, nicht gerecht. Speziell dann, wenn die "verspottete" Mundartr diejenige ist, die im Sendegebiet gesprochen wird, ist es nur schädlich und fällt auf den Sender(Moderator zurück.
Wenn allerdings ein Badener sich über die Schwaben und ihren hefezopfigen Schwabbeldialekt lustig macht, so halte ich dies für absolut angemessen und im Grunde genommen für einen elementaren Bestandteil des Bildungsauftrages.