Steve Wilson
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Viele amerikanische Internetradios verstummen am 26. Juni für einen Tag. Aus Protest gegen drastisch erhöhte Urheber-Gebühren werden sie einen "Day of Silence" einlegen.
Die US-Behörde Copyright Royalty Board (CRB), zuständig für die Festlegung von Urheberabgaben von Radiosendern, hat Anfang März eine drastische Tariferhöhung für amerikanische Internetradios bekannt gegeben. Rückwirkend ab 2006 vervielfachen sich die Gebühren, je nach Größe des Senders steigen die Abgaben um bis zu 1.200 Prozent. Viele kleinere Internetradios sehen sich dadurch in ihrer Existenz bedroht. Mark Lam, CEO von Live365.com, erklärte sogar, dass die neuen Tarife "das Aus für die Internetradio-Industrie" bedeuten würden.
Etliche US-Internetradios hatten deshalb bei der CRB Einspruch eingelegt und gefordert, die Tarife neu zu verhandeln - Mitte April erteilte die CRB dem Antrag eine Absage. Aufgeben wollen die Internetradios natürlich trotzdem nicht. Hörer und Anbieter können unter anderem an einer Online-Petition teilnehmen, in der der US-Gesetzgeber aufgefordert wird, die CRB-Entscheidung zu korrigieren.
Außerdem ist eine weitere Aktion geplant. Demnächst wollen die Radiosender einen "Day of Silence" einlegen: Einen ganzen Tag lang herrscht dann bei vielen Internetradios Funkstille. Die Rückmeldungen der Sender sind zahlreich, am "Day of Silence" wollen unter anderem die Sender 1Club.fm, Luxuria Music und BluegrassRadio.org teilnehmen, die Liste wächst stetig an. Mit der Aktion wollen die Internetradios die Presse auf die brenzlige Lage aufmerksam machen - und hoffen, so die Abgeordneten im Kongress für ihr Anliegen zu gewinnen, damit sie bei der CRB intervenieren.
Ein kleiner Erfolg konnte immerhin schon erzielt werden: Die CRB gab am Dienstag, 1. Mai, bekannt, dass die neuen Gebühren erst ab dem 15. Juli statt wie anfangs geplant am 15. Mai in Kraft treten. Der "Day of Silence", ursprünglich für den 8. Mai geplant, findet deshalb am 26. Juni statt.
Nachtrag 24.05.2007: Das Ziel, Kongress-Abgeordnete zu gewinnen, damit sie Einfluss auf die Gebühren nehmen, zeigt erste Früchte. Die Verwertungsgesellschaft SoundExchange hat nach einer Initiative von Mitgliedern des Kongress in Aussicht gestellt, die Tarife für kleine Internetradios bis 2010 nicht zu erhöhen. Kongress-Abgeordnete beider Parteien haben zudem einen Antrag auf ein Internetradio-Gleichheitsgesetz (Internet Radio Equality Act) eingebracht. Dieses Gesetz soll Internetradios bis 2010 mit Satelliten- und Kabelradios gleichstellen, die nur 7,5 Prozent ihres Umsatzes abgeben müssen. Zum Vergleich: Kleine Internetradios müssen 10 bis 12 Prozent des Umsatzes abliefern.
Im April 2005 standen auch die deutschen Internetradios vor einer ähnlichen Situation. Die GVL erhöhte damals die Abgaben für die gespielte Musik.
Bezugsquelle: Phonostar.de
Die US-Behörde Copyright Royalty Board (CRB), zuständig für die Festlegung von Urheberabgaben von Radiosendern, hat Anfang März eine drastische Tariferhöhung für amerikanische Internetradios bekannt gegeben. Rückwirkend ab 2006 vervielfachen sich die Gebühren, je nach Größe des Senders steigen die Abgaben um bis zu 1.200 Prozent. Viele kleinere Internetradios sehen sich dadurch in ihrer Existenz bedroht. Mark Lam, CEO von Live365.com, erklärte sogar, dass die neuen Tarife "das Aus für die Internetradio-Industrie" bedeuten würden.
Etliche US-Internetradios hatten deshalb bei der CRB Einspruch eingelegt und gefordert, die Tarife neu zu verhandeln - Mitte April erteilte die CRB dem Antrag eine Absage. Aufgeben wollen die Internetradios natürlich trotzdem nicht. Hörer und Anbieter können unter anderem an einer Online-Petition teilnehmen, in der der US-Gesetzgeber aufgefordert wird, die CRB-Entscheidung zu korrigieren.
Außerdem ist eine weitere Aktion geplant. Demnächst wollen die Radiosender einen "Day of Silence" einlegen: Einen ganzen Tag lang herrscht dann bei vielen Internetradios Funkstille. Die Rückmeldungen der Sender sind zahlreich, am "Day of Silence" wollen unter anderem die Sender 1Club.fm, Luxuria Music und BluegrassRadio.org teilnehmen, die Liste wächst stetig an. Mit der Aktion wollen die Internetradios die Presse auf die brenzlige Lage aufmerksam machen - und hoffen, so die Abgeordneten im Kongress für ihr Anliegen zu gewinnen, damit sie bei der CRB intervenieren.
Ein kleiner Erfolg konnte immerhin schon erzielt werden: Die CRB gab am Dienstag, 1. Mai, bekannt, dass die neuen Gebühren erst ab dem 15. Juli statt wie anfangs geplant am 15. Mai in Kraft treten. Der "Day of Silence", ursprünglich für den 8. Mai geplant, findet deshalb am 26. Juni statt.
Nachtrag 24.05.2007: Das Ziel, Kongress-Abgeordnete zu gewinnen, damit sie Einfluss auf die Gebühren nehmen, zeigt erste Früchte. Die Verwertungsgesellschaft SoundExchange hat nach einer Initiative von Mitgliedern des Kongress in Aussicht gestellt, die Tarife für kleine Internetradios bis 2010 nicht zu erhöhen. Kongress-Abgeordnete beider Parteien haben zudem einen Antrag auf ein Internetradio-Gleichheitsgesetz (Internet Radio Equality Act) eingebracht. Dieses Gesetz soll Internetradios bis 2010 mit Satelliten- und Kabelradios gleichstellen, die nur 7,5 Prozent ihres Umsatzes abgeben müssen. Zum Vergleich: Kleine Internetradios müssen 10 bis 12 Prozent des Umsatzes abliefern.
Im April 2005 standen auch die deutschen Internetradios vor einer ähnlichen Situation. Die GVL erhöhte damals die Abgaben für die gespielte Musik.
Bezugsquelle: Phonostar.de