Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

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WAZmann

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Lizenzgründe lasse ich jetzt bewusst weg.

Die Nachrichten bei den Radiosendern : sind sie mittlerweile überholt ? Mich würde eure Eindrücke, und vor allem die eigenen Beobachtungen bei euren Freunden und Bekannten interessieren, ob diese Nachrichten gar nicht gerne hören (notwendiges Übel), das Radio dann eher lauter drehen, oder gar den Sender wechseln, wenn die Nachrichten starten.
Und : Wie informieren sich diese Leute dann ? Über das Internet, oder ist die Glotze das A und O ?
 
AW: Nachrichten im Radio - ein Auslaufmodell ?

Ich denke eher, dass es immer Radionachrichten geben wird.
Der Grund:
Wenn ich nur Musik hören will, erspare ich mir auch die Werbung und die nervtötenden Jingles und höre mp3's oder CD!
Meine Bekannten und ich nutzen dasd Radio grundsätzlich als erste Informationsquelle (vor allem im Auto) - ausführliche Infos ziehe ich mir dann allerdings aus dem Fernsehen bzw. aus dem Internet oder der Zeitung!
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Ich als Hörerin könnte mir Radio nicht ohne Nachrichten vorstellen. Klar informier ich mich auch online etc. aber prinzipiell erfahr ich im Radio zuerst von allen relevanten Themen, die ich dann eventuell nochmal im Netz recherchiere...Dass ich damit allerdings den typischen Radiokonsumenten repräsentiere, bezweifel ich, denn im Gegensatz zu den meisten Leuten, die ich kenne, gucke ich allgemein sehr wenig Fernsehen und erst Recht keine Nachrichten (teils aus Zeitmangel, teils aus Abneigung gegen "Pop-Nachrichten", wie sie RTL2 etc. senden).
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Es gibt Sender, die bewusst keine Nachrichten im Programm haben. Es gibt aber auch Sender, deren Programm fast nur aus Nachrichten besteht.
Für die Radioszene in Deutschland wird es in Zukunft eine Gradwanderung werden,mit oder ohne Nachrichten zu senden. Und natürlich bleibt die Kostenfrage.
Wie sagte schon ein PD vor mehr als 15 Jahren: "Das versendet sich!"
Für mich persönlich ist nach wie vor die Musik der Einschaltfaktor und natürlich auch der Um- und Abschaltfaktor.
Wenn ich aktuell informiert werden will nutze ich das I-Net, das TV und das Radio.
Hintergründe usw. gibt es ja als News "von gestern" in den Printmedien.

Es ist natürlich die Gratwanderung! Weg von °C, Fahrenheit und Réaumur, Sinus, Tangens und Cosinus, t.b.c.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Nachrichten sind immer gut im Kurs. Ich mag es wenn ich Radio im Hintergrund höre und ab und an was Interessantes vermeldet wird. Das kann das Wetter sein, die Nachrichten vom AFN, Hintergrundsberichte oder auch was Regionales.

Nachrichten sind das Salz in der Suppe, oder beim Radio besser gesprochen : Die Suppe im Salz. Die Zuhörer haben ein ständiges Informationsbedürfnis.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Kein Auslaufmodell - aber in der Form und Präsentation zukünftig vielleicht einem Wandel unterlegen.

Das Radio als Nebenbei-Medium ist die beste Plattform für Nachrichten, die bei Bedarf über andere Medien vertieft werden können.
Hier ist ein eindeutiger Vorteil gegenüber dem Fernsehen zu erkennen.

Gruß, Uli
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Ich meinte ja nicht: was machen wir Freaks. sondern : was machen die "Normalos". Ich fragte, weil ich heute im Auto einen Bekannten mitfahren lies, der noch während der ersten Meldung (Israel) mit den Worten "ich kanns nicht mehr hören" umschaltete. Als wir dann eine Stunde weiter waren, waren wir uns einig, auf die nächsten Nachrichten zu verzichten.
Leider fehlte auch nichts. Da ich solche Reaktionen "nicht schon wieder dieses Gelaber" in der letzten Zeit häufiger beobachtet habe, kam halt die Frage auf, ob die Nachrichten im Radio wirklich so wichtig sind, wie es die Sender gerne hätten, oder ob die Idee des "infogeilen Radiohörers" eher eine Mär ist.
Vielleicht gibt es dazu auch halbwegs verlässliche Auswertungen, die man im Netz einsehen kann.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

@WAZmann
Tut mir leid, aber wie soll ich als ehemaliger, langjähriger Macher wissen, wie "Normalos" Radio hören? Wir "hören", so wird seit Jahren gesagt, Radio "anders".
Wir hören die auf Betonung, auf die Modulation, auf den Satzaufbau, die gesamte Präsentation, usw. Wir hören nicht nur, wir hören auch auf die Fehler. Und das ist nun mal ein anderes "hören" als beim "Normalo".
Du brauchst wirkluch nur im Bus oder in der Bahn, im Bekanntenkreis oder in der Arbeit hinhören, dann hörst Du: "...hast Du das auch schon gehört, bei Radio xyz haben die gesagt, dass..." - und das war's auch schon.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Ich fragte, weil ich heute im Auto einen Bekannten mitfahren lies, der noch während der ersten Meldung (Israel) mit den Worten "ich kanns nicht mehr hören" umschaltete.
Könnte er eventuell den Inhalt der Nachrichten gemeint haben? Ich kenne viele Menschen, die Auslandsmeldungen als Aufmacher nur ungern hören wollen. Es gibt Sender, die fangen daher clevererweise einfach mit einer Meldung aus dem eigenen Bundesland an, egal, wie relevant die ist.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Ich könnte mir vorstellen dass in Zukunft Nachrichten nur mehr im Schnelldurchlauf vorgetragen werden und ausführliche Nachrichten nur alle 2 Stunden oder nur zur "Primetime" gesendet werden.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

@tin.- Das ist natürlich ein Aspekt, an den ich nicht dachte. Ich denke schon, dass er den Inhalt meinte, mir geht es ja ähnlich. @2 : Das ist mir klar, aber so mancher Radiomacher hat ja auch Freunde ausserhalb der Radioszene.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Nachrichten im Radio halte ich für unverzichtbar. Oft kann man sich gar nicht anders informieren. Und die Aktualität ist dann unübertroffen, wenn in kürzester Zeit die Geschehnisse wechseln. Manchmal sind Radionachrichten schier unerträglich, z.B. wenn "tragende" Ereignisse wie die Vogelgrippefälle über Wochen hinweg alle halbe Stunde oder Stunde angerissen werden.
Aber damit mussten wir leben und werden wir leben müssen. Dafür gibt es ja Ab- oder Umschaltmöglichkeiten
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Ich fragte, weil ich heute im Auto einen Bekannten mitfahren lies, der noch während der ersten Meldung (Israel) mit den Worten "ich kanns nicht mehr hören" umschaltete.
Könnte er eventuell den Inhalt der Nachrichten gemeint haben?

Nach meinen Beobachtungen dürfte das sehr wahrscheinlich sein. Israel/Palästina, Irak und Afghanistan stoßen sehr oft auf die Reaktion „ich kanns nicht mehr hörn“, gern auch mit der Ergänzung „laß sie sich doch gegenseitig die Schädel einschlagen“.

Gab es nicht auch mal hier im Forum den Kommentar von jemandem, es sei ihm völlig egal, wenn sich die schiitischen Sunniten und die sunnitischen Schiiten gegenseitig erschießen? Kann auch irgendwo anders gestanden haben. Jedenfalls hielt ich es für ziemlich charakteristisch.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Diese bekannten Stichworte, die alle irgendwie mit dem "Nahen Osten" zusammen hängen, sind offenbar vielerorts der Grund, die Nachrichten (und damit auch oft den Sender) für einige Zeit zu meiden. Abschaltthemen, offensichtlich. Somit war meine Beobachtung gar nicht falsch, nur hatte ich das so noch nicht gesehen.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Sind die allermeisten Radiosender nicht gesetzlich verpflichtet, Nachrichten zu senden? Dann erübrigt sicht doch die Frage, ob man diese streichen sollte oder nicht. Ich glaube nicht, dass die meisten Dudelfunker sonst überhaupt noch welche senden würden!
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Der zuverlässigste Reflex, den ich an mir selbst und an meiner Umgebung beim Thema Radio wahrnehme ist der:

"Schalt doch mal ein (wahlweise auch: Dreh doch mal lauter), gleich kommen Nachrichten!"

Das sagt doch alles!
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Ich habe heute jeweils zu den vollen Stunden unter meinen Radios geguckt, und nichts war ausgelaufen.


Gruß TSD
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Meine Bekannten (ausnahmslos alle):
Vor Nachrichten (bei Werbung): Radio aus
3 sek vor Nachrichten: Radio an
Wenn Nachrichten unseriös: Sender zum DLF wechseln
5 sek nach Nachrichten: Radio leiser

toktok
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Das ist in meinem Bekanntenkreis ähnlich. Interessanterweise sind da zunehmend relativ junge Leute dabei, die einen Mix aus WDR (Einslive, FH Europa) und DLF hören. Dabei ist der Wortanteil erstaunlich hoch, entspricht also nicht den gängigen Nutzungsklischees für 20 bis 40 jährige.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Weil der Nahe Osten nicht gut ankommt, verzichten viele Privatsender auch auf derartige Meldungen oder bringen sie nicht im ersten Teil der Sendung.
Wenn Nachrichten überflüssig werden, dann, weil sie keine Nachrichten mehr sind (zumindest nach meinem Empfinden) oder weil auch der letzte Hörer merkt, das er auf 6 empfangbaren Dudelsendern nur 2 versch. Nachrichten zu hören bekommt und er entsprechend wegschaltet.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Für mich sind die Nachrichten der einzige Grund, überhaupt noch das Radio einzuschalten. Und ich kenne viele, die es genau so handhaben.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Andererseits hielte ich es für bedenklich, Nachrichten deswegen nicht mehr in eine News-Staffel mit aufzunehmen, nur weil ich das Gefühl habe, das Thema geht den Hörern langsam auf den Senkel.
Über die Relevanz der Nachricht muss der Redakteur schon selbst entscheiden, aufgrund seiner Ausbildung, seines Allgemeinwissens, seiner Spezialkenntnisse etc. Das Kriterium "den Hörer gähnt es an" ist heikel. Bis zu einem gwissen Grad kann ich darauf Rücksicht nehmen, beispielsweise, indem ich mit solchen Abschreck-Themen vielleicht nicht permanent aufmache, aber wenn ein Nachrichtenredakteur seine Auswahl von der Überlegung diktieren lässt, wie die Nachrichten dem Hörer wohl (inhaltlich, nicht der Form nach) munden, dann kann er seine Zulassung an der Pforte abgeben.

Das erinnert mich an meine Gymnasiums-Zeiten in den späten 70er-Jahren. Endlose "Judenthemen" in allen Fächern, von Deutsch über Geschichte und Erdkunde bis zu Gemeinschaftskunde (so hieß das damals noch). Da hieß es auch schnell "ich kann es nicht mehr hören".
Das ändert aber nichts an der "Größe" des Themas, an seiner Bedeutung.

Das Leben ist eben nicht nur eine permanente gestylte Unterhaltungsshow, drum gibts auch Nachrichten, die eine andere Relevanz haben als nur die, dass sie den Hörern schmecken!
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Das Leben ist eben nicht nur eine permanente gestylte Unterhaltungsshow, drum gibts auch Nachrichten, die eine andere Relevanz haben als nur die, dass sie den Hörern schmecken!
Aber den Hörern muß es schmecken!

Abgesehen davon frage ich mich selbst, welche Relevanz ein Scharmützel im Gaza-Streifen auf mein Leben hat. Ich vermute - keines.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

wenn ein Nachrichtenredakteur seine Auswahl von der Überlegung diktieren lässt, wie die Nachrichten dem Hörer wohl (inhaltlich, nicht der Form nach) munden, dann kann er seine Zulassung an der Pforte abgeben.

Es kommt dabei aber auch auf den Stil des Senders, sein Profil, an. Wenn also Palästina und Israel nicht so genehm sind wie neue öffentliche Toiletten oder ein "Konflikt" bei DSDS, kann selbst der beste Newsredakteur nix ausrichten, gehen wir davon aus, das es bei solchen Sendern gute Newsredakteure gibt.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Aber den Hörern muß es schmecken!
Bitte sag, dass Du beruflich nichts mit Radio zu tun hast!!!
Wenn die Ignoranz und Dummheit eines Hörers es ihm nicht ermöglicht, die Tragweite, bsw. der israelisch- palästinensischen Auseinandersetzung, zu erkennen, so ist es die verdammte Pflicht des Redakteurs, ihm hier Hilfestellung zu leisten.
 
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