Super-GAU: Radio Berg und die Telekom

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TerraWatt

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Aloha...
heftig, was im Moment im Bergischen los sein muss: Die Telekom hat die Leitungen zu den 4 Sendemasten von Radio Berg gekappt - auf der 105.2 MHz läuft ein Leerträger, scheinbar sind alle anderen Frequenzen auch tot - und der Webstream pfeift leise vor sich hin. Auf radioberg.de ist Folgendes zu lesen:

"Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben einen Verteilerknoten der Telekom überflutet. Seit Mittwochvormittag versucht die Telekom - bislang erfolglos - die Schäden zu reparieren. Allerdings hat die Telekom zwischenzeitlich eine improvisierte Leitung zu den einzelnen Sendern hergestellt, so dass der Lokalsender ab 12.30 Uhr wieder lokale Nachrichten senden kann. Wann die Leitungs-Schäden behoben sein werden, kann die Telekom zur Zeit noch nicht einschätzen. Betroffen sind auch das Internet und das Mailsystem der Redaktion. Das Team von Radio Berg bittet alle Hörerinnen und Hörer um ihr Verständnis und entschuldigt sich für die Störungen. Kürten, den 23.08.2007, 11.45 Uhr"

Der absolute Wahnsinn und Horror für jeden Radiomacher - es muss doch zu schaffen sein, eine Zuführung wenigstens zum 4kW-Masten in Lindlar zu ziehen! Wie sammelt man nach so einem Unglück die Hörer wieder ein?!

Ganz ehrlich: Ich persönlich empfinde das als absolutes Worst-Case-Szenario - das Schlimmste, was einem Sender passieren kann: Totaler Sendeausfall über mehrere Wochentage! :(
 
AW: Super-GAU: Radio Berg und die Telekom

Das wird teuer für die Telekom.
Mal ganz im ernst.
Man darf gar nicht daran denken was das alleine für die Werbeeinahmen von Radio BERG bedeutet.
Mich würde ja mal die Schadensersatzsumme interessieren, die die Telekom zu zahlen hat.
 
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Bevor man die Telekoma auf Schadensersatz verklagt (s.a. den Thread zu Paradiso in Berlin), sollte man sich den Vertrag anschauen, denn die Telekoma garantiert keine 100%ige Verfügbarkeit.

Xer
 
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Das dürfte tatsächlich auf einen guten Rechtsstreit hinauslaufen - 100%ige Verfügbarkeit wird nicht garantiert - aber mehrere Tage Sendeausfall auf 4 Frequenzen - damit kommt die T-Systems auch vor Gericht sicher nicht durch!
Noch gewichtiger finde ich aber so Faktoren wie den Imageverlust - Radio Berg sendet jetzt seit mehr als 30 Stunden Stille.
Wenn der Sender wieder angeht, können die ihre Hörer mit Handschlag begrüßen! Die müssen ganz mühsam wieder eingesammelt werden... Ich will gar nicht wissen, wie viele bei dem Leerträger im Radiowecker heute morgen verschlafen haben... Otto-Normalo lastet das erstmal dem Sender an, der Sender ist erstmal alles Schuld :(
Wenn's wieder läuft, kann man Radio Berg nur eine zugkräftige Aktion wünschen, um wieder bei den Hörern zu punkten...
 
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Ob die's wirklich auf einen Rechtsstreit mit der T-Systems anlegen werden? Überlegt doch mal, wer wohl die besseren Anwälte hat und wer die Prozesskosten zu tragen hätte, wenn die Schuld bei "höherer Gewalt" gesucht und gefunden würde.
 
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Ich glaube auch nicht, dass es lange dauert, bis sie ihre Hörer "wieder haben". Im Gegenteil wird der Sender möglicherweise Sympathiegewinne verbuchen, wenn das Ganze entsprechend von anderen Medien begleitet wird. Natürlich nicht so PR-mäßig wie bei Paradieso.
Ich will aber nicht abstreiten, dass dieser Fall der worst case ist. Ob es einen Gerichtsprozess geben wird? Ich vermute auch dass T-Systems vertraglich auf der sicheren Seite sein dürfte, trotzdem ist der geschilderte Ausfall kein Pappenstil und T-Systems wohl in der Pflicht.
Was die Werbeverträge angeht: Gibt es da auch Klauseln, die etwas von wegen höherer Gewalt beinhalten?
Was die Bezahlung der nicht benötigten Mitarbeiter angeht: Muss der Sender sie bezahlen? Oder vielleicht T-Systems?
 
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Also, was die Werbeverträge angeht wird das wohl über Gutschriften laufen - klar gibt es sowas wie "höhere Gewalt", aber man wird aus Kulanzgründen nicht sagen: "Pech gehabt!"
Die Mitarbeiter werden sicherlich normal bezahlt, zumindest die Festen. Freie, je nach Schicht, werden eventuell eine Bereitschaftspauschale ansetzen können...
Sehr gute Frage, ob der Sender die Telekom verklagt... ich würde mir schon Gedanken machen, ob es 30 Stunden + dauert, eine Senderzuführung wiederherzustellen...
 
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So, seit etwa 16 Uhr 20 ist die 105,2 MHz auch wieder aufgeschaltet... besonders glücklich ist der Sender ganz offensichtlich nicht über die Arbeit der Telekom:

Telekom-Desaster für Radio Berg


Erstmalig in der Geschichte des Lokalsenders musste die Früh-Sendung Hallo Wach ausfallen. Die Telekom versucht seit Mittwochvormittag den Schaden zu beheben.

"Wir können uns nur bei unseren Hörern entschuldigen, dass wir sie am Donnerstagmorgen nicht wie gewohnt mit aktuellen Informationen, Nachrichten und Verkehrsmeldungen aus dem Bergischen versorgen konnten", sagt Chefredakteurin Claudia Schall. Auf einigen Frequenzen lief ein Notprogramm, ansonsten herrschte Totalausfall. Seit Mittag ist der Sender über eine improvisierte Leitung wieder auf allen Frequenzen zu hören - allerdings immer wieder mit kurzzeitigen Ausfällen und in verminderter Qualität.

Seit Mittwoch versucht die Telekom diesen Schaden zu beheben - bislang erfolglos. Die starken Regenfälle der vergangenen Tage hatten einen Verteilerknoten der Telekom überflutet - erst gestern konnte der Schaden genau lokalisiert werden - der betroffene Acker, in dem die Leitungen liegen, ist derart überflutet, dass es mit dem erforderlichen schweren Gerät nicht möglich ist, mit den Arbeiten zu beginnen. So wird es voraussichtlich noch bis zum Wochenende dauern, bis der Schaden behoben werden kann.

Gleichzeitig muss die Radio Berg-Redaktion seit Mittwochvormittag ohne Internet auskommen: "Nur das Telefon funktioniert noch. Unser Internetanschluss ist ebenfalls betroffen, auch an Emails ist zur Zeit leider nicht zu denken", bedauert Chefredakteurin Claudia Schall, "das Einzige, was uns momentan freut, sind die vielen Hörer, die bei uns anrufen, weil sie ihr Radio Berg vermissen. Auch wenn wir für dieses Desaster nicht verantwortlich sind, können wir uns nur bei unseren Hörerinnen und Hörern entschuldigen!"

Kürten, den 23.08.2007, 16.30 Uhr


...absolut üble Situation... klingt nach sehr viel Unmut in der Redaktion... :(
 
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TerraWatt schrieb:
Die Telekom hat die Leitungen zu den 4 Sendemasten von Radio Berg gekappt (...) und der Webstream pfeift leise vor sich hin.
Wo ist da der Zusammenhang? Wird der Webstream vom Antennensignal abgezapft? Doch wohl nicht.

Daraus ergibt sich für mich die Frage, ob der Fehler tatsächlich an der Telekom lag oder ob hier ein praktischer Sündenbock gefunden wurde.
 
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Ich denke mal nicht, dass ein Lokalsender selbst das Webstreaming übernimmt.
Dafür gibt es andere Anbieter, z.B. Telekom, etc. die das besser und billiger können.
Die werden zwar nicht unbedingt das Signal per UKW abgreifen, aber die Zuständigkeit des Senders hört doch an der Haustür mal rein technisch gesehen auf, oder nicht (von Öffis mal abgesehen)?

Gruß
Landei
 
AW: Super-GAU: Radio Berg und die Telekom

Vertu' Dich da nicht, das Webstreaming übernehmen viele NRW-Sender selbst, in einigen Fällen wird da auch das UKW-Signal herangezogen. Im Falle von Radio Berg in jedem Fall - der Webstream war erreichbar, Modulation: Fehlanzeige! Nur etwas Säuseln war zu hören!
 
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Zitat von TerraWatt:
Die Telekom hat die Leitungen zu den 4 Sendemasten von Radio Berg gekappt (...) und der Webstream pfeift leise vor sich hin.
Wo ist da der Zusammenhang? Wird der Webstream vom Antennensignal abgezapft? Doch wohl nicht.

Ein paar Postings weiter oben liest man dazu:

Betroffen sind auch das Internet und das Mailsystem der Redaktion.

Dann ist wohl auch das Internet platt, was natürlich bedeuten würde das der Stream-Server davon auch betroffen ist (Bzw. immerhin der Rechner der es zum Server schickt)

Die Telekom sichert, auf jeden Fall in dem Vertrag den ich kenne, 98 % zu im Jahr. Das auf 365 Tage gerechnet.... Kann sich die Telekom das also erlauben.
 
AW: Super-GAU: Radio Berg und die Telekom

Vertu' Dich da nicht, das Webstreaming übernehmen viele NRW-Sender selbst, in einigen Fällen wird da auch das UKW-Signal herangezogen. Im Falle von Radio Berg in jedem Fall - der Webstream war erreichbar, Modulation: Fehlanzeige! Nur etwas Säuseln war zu hören!

Gut, das wußte ich nicht, aber ist das nicht "Von hinten durch die Brust ins Auge" wenn ein Radiosender sein eigenes UKW-Signal abgreift um damit den Webstream zu versorgen?

Naja, wie dem auch sei...

Gruß
Landei
 
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Jein, es ist ein wenig komplexer... es gibt diese Szenarien in Sendern, die ich kenne:

a) Der Sender streamt über das eigene Zentralgestell selbst ins Netz und greift von der Sendeleitung - nach dem Orban - ab.
b) Der Sender streamt über das eigene Zentralgestell selbst ins Netz und greift vom UKW-Tuner ab.
c) Es wird von einem anderen Punkt aus gestreamt, etwa bei einem regionalen Internet-Provider oder in einem Verlagshaus mit starker Internetleitung. Quelle ist UKW. Eine Kabelleitung extra für den Stream habe ich noch nicht gesehen.
 
AW: Super-GAU: Radio Berg und die Telekom

Auf einigen Frequenzen lief ein Notprogramm

Das liest sich für mich schwer danach, daß sie das Satellitensignal von Oberhausen direkt auf Sendung gegeben haben. Siehe auch hier.


Seit Mittag ist der Sender über eine improvisierte Leitung wieder auf allen Frequenzen zu hören - allerdings immer wieder mit kurzzeitigen Ausfällen und in verminderter Qualität.

Etwa wie '45 über 'ne Feldtelefonleitung?

Im übrigen dürfte ein abgesoffenes Kabel doch eher in der Zuständigkeit von T-Com (oder wie auch immer sich die Strippenzieher jetzt nennen) liegen und nichts mit dem Senderbetreiber und den von ihm zugesicherten Verfügbarkeiten zu tun haben? PDFs zu Tonsignalleitungen fliegen jetzt jedenfalls auf t-home.de herum, wie ich gestern zufälligerweise im Gurgel gesehen habe.
 
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Ich glaub es geht schon wieder los, das kann ja wohl nicht waahr sein... ;)

Derzeit können Sie Radio Berg auf allen Frequenzen aufgrund technischer Störungen bei der Telekom nicht einwandfrei empfangen. Die Telekom ist bereits informiert und will das Problem schnellstmöglich beheben.

(11.11.07)
 
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Liebe Kollegen:

Ich muss klugscheißen: Für GAU gibt es keine Steigerung. Der "größte anzunehmende Unfall" kann unmöglich getoppt werden. Also bitte. GAU und gut.
Ansonsten: Reden wir hier über Radio NRW? Und?
 
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Plopschmutz schrieb:
Ich muss klugscheißen: Für GAU gibt es keine Steigerung. Der "größte anzunehmende Unfall" kann unmöglich getoppt werden. Also bitte. GAU und gut.
Zurück kluggeschissen:

Ein GAU ist, wie ich vor einiger Zeit lernen durfte, in der Tat steigerbar. Der "Größte anzunehmende Unfall" ist der größte für möglich gehaltene Unfall, auf dessen Beherrschbarkeit ein Kraftwerk technisch ausgerichtet sein muß.

Unglücklicherweise gibt es hin und wieder auch Unfälle, die ein wenig schwerer (größer) sind, als von den Konstrukteuren für möglich gehalten. Dann passiert sowas wie Tchernobyl und das nennt man dann völlig zurecht einen "Super-GAU".
 
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