Was verdient man so beim Bürgerfunk?

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Nisspelke

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Außer Ruhm und Ehre....was verdient man denn so als Redakteur beim Bürgerfunk..? so vom einfachen Redakteur bis hoch zum Chef? Hat jemand ne Ahnung?
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

hast Du gar keine Ahnung oder führte hier die Ironie die Tastatur ?.....

Es gibt sehr wenig "Redakteure" im Bürgerfunk, und die wenigen Fachleute, die tatsächlich dort als Job mehr oder weniger von gelebt haben, haben garantiert weniger verdient als jeder Redakteur bei einem Sender.... "haben", weil dank Rüttgers Club werden jetzt die letzten Fachleute auch noch aus dieser Ecke verjagt....

.... ich muß das wissen, ich war über 14 Jahre so tätig, wenn ich Ende das Jahres als letzter Kämpfer für "nicht-werbeorientierten Lokalfunk" meine Kündigung kriege, da der Radioverein keine sicheren Mittel mehr bekommt....
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

O.K., lassen wir NRW außen vor....spreche ich von Niedersachsen...da gibts doch so einige Festangestellte...deshalb bleibt die Frage nach dem Verdienst...sehe grade in Ostfriesland ist sogar ne Chefstelle ausgeschrieben....
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

Diejenigen, die zum Teil was verdien(t)en, sind die Festangestellten bei den Bürgerfunk-Studios, die gibt es tlw. schon. Zumindest beim Studio K in Aachen gab es die, das ist ja aber leider Gottes Geschichte. Große Zukunft scheint da aber nicht mehr zu liegen. Diese Stellen mußten ja eh alle irgendwie auf Umwegen bezahlt werden, da der Bürgerfunk selbst ja logischerweise keine Einnahmen bringt, sondern nur kostet.
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

In Mecklenburg-Vorpommern: nix.

Das Konzept "Bürgerfunk" existiert in in hiesigen Gesetzeswelt nicht einmal. LOHRO aus Rostock, das strukturell am ehesten mit dem Bürgerfunk vergleichbar ist, ist derzeit lediglich ein "Pilotprojekt".
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

da gibts doch so einige Festangestellte...deshalb bleibt die Frage nach dem Verdienst...sehe grade in Ostfriesland ist sogar ne Chefstelle ausgeschrieben....

Die Festangestellten beim Bürgerfunk/Offenen Kanal sind zu 99,99% Verwaltungsangestellte im öffentlichen Dienst!
Also werden die nach Standartgehaltsstufen im öffentlichen Dienstbezahlt.

Und das sind auch meistens nur techniker und oder Verwaltungsangestellte, die Aufnahmegeräte an Schülergruppen ausgeben.....
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

Die Festangestellten beim Bürgerfunk/Offenen Kanal
....sind auch meistens nur Techniker und oder Verwaltungsangestellte, die Aufnahmegeräte an Schülergruppen ausgeben.....

...und genau DAS ist auch ein Grundsatzdefizit solcher Ideen, weil so nämlich viel weniger "Qualität" (unabhängig von Geschmacksfragen oder Zielgruppenausrichtung) reinkommt, als möglich wäre, wenn man genug Fachleute bezahlen würde..... Die freilich wollen meistens schon wieder nicht, weil das Image solcher "Bürgermedien" viel zu schlecht ist.....
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

In Mecklenburg-Vorpommern: nix.

Das ist nicht ganz korrekt. Der NB-Radiotreff beschäftigt, wenn ich richtig gezählt habe, 5 Festangestellte, die, weil bei der Landesmedienanstalt beschäftigt, nach Tarifen des Öffentlichen Dienstes bezahlt werden. Ähnlich ist es bei allen Offenen Kanälen, die von den Landesmedienanstalten selbst betrieben werden, d.h. Bremen, Schleswig-Holstein, Berlin (die machen alle auch Radio). Dort hat sich die Berufsbezeichnung Redakteur allerdings noch nicht durchgesetzt: es gibt Medienpädagogen bzw. Medienassistenten.

Überall dort, wo Bürgerfunk in freier Trägerschaft und ohne die Restriktionen der reinen Lehre des "Offenen Kanals" betrieben wird (wo die Angestellten kein Programm machen dürfen), gibt es Redakteure - und bei den etwas besser durchfinanzierten Sendern (wie in Niedersachsen) auch fest angestellte. Wenn der Bürgerfunk in NRW nicht so gegen die Wand gefahren wäre, gäbe es dort auch eine gar nicht mal so kleine Zahl von Festangestellten, ob in Radiovereinen, Volkshochschulen oder in kirchlichen Studios. Aber das ist ja vorerst mal kräftig versenkt worden.
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

Ähnlich ist es bei allen Offenen Kanälen, die von den Landesmedienanstalten selbst betrieben werden, d.h. Bremen, Schleswig-Holstein, Berlin (die machen alle auch Radio).

Das ist nicht ganz korrekt. Die Offenen Kanäle in SH sind Teile des Offenen Kanals Schleswig-Holstein, der wiederum eine Anstalt öffentlichen Rechts ist ;)
Wie kleinlich, was?

CU BB
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

Der Kollege (Gruß nach Lübeck) hat natürlich recht: als Offener Kanal den Status einer öffentlich-rechtlichen Anstalt zu haben ist ja auch eine ganz besondere Form von Luxus... :)
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

Ich hoffe mal, es ging dem Fragesteller nicht darum zu erfahren, wo man rumdaddeln kann und dafür Geld kriegt. Wenn es um ernsthafte Job-Perspektiven geht, gehören die Offenen Kanäle genauso in den Bereich wie der NRW-Bürgerfunk, Campusradios und NKLs. Und da ist man, was die Sicherheit des Jobs angeht, bei einer öffentlich-rechtlichen Anstalt allemal besser aufgehoben als bei den "freien" Sendern. Es ist klar, dass man bei den Offenen Kanälen mehr auf der anderen Seite des Mikrofons steht, aber das gehört bei den meisten Stellen in diesem Bereich zumindest teilweise zur Job-Beschreibung.
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

Als Einstieg sind diese freien Kanäle sicher nicht schlecht. Bei ehrenamtlicher Arbeit kann man da mehr lernen und ausprobieren als bei manchem Praktikum bei einem kommerziellen Sender. Diese Leute sind meiner Ansicht nach auch gar nicht ungern gesehen, weil sie neben Erfahrung auch eine Menge Engagement und Radioerfahrung mitbringen. Denn wenn schon "für umsonst" arbeiten, dann auch etwas, wo man sich verwirklichen und Ideen umsetzen kann!
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

Bei ehrenamtlicher Arbeit kann man da mehr lernen und ausprobieren als bei manchem Praktikum bei einem kommerziellen Sender.
...vorrausgesetzt, der (mehr oder weniger)"Sender" wird von Fachleuten geleitet, die auch wirklich was von Radio verstehen und nicht nur von Pädagogik....
Diese Leute sind meiner Ansicht nach auch gar nicht ungern gesehen
....kommt drauf an, WO. Vielleicht bei Öffis oder anderen "Freien", aber im kommerziellen Rundfunk sehe ich ehr schwarz, weil sich die Zielsetzungen und jeweiligen "Ideologien" von gutem Radio einfach irre widersprechen.... ;)
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

im kommerziellen Rundfunk sehe ich ehr schwarz, weil sich die Zielsetzungen und jeweiligen "Ideologien" von gutem Radio einfach irre widersprechen....

Könnte ich genügend Gegenbeispiele für nennen. Ob BB-Radio, Hitradio Antenne oder Radio Hamburg - überall sind mir schon Leute begegnet, die ihre ersten Schritte beim Offenen Kanal oder im Bürgerfunk/Bürgerradio gemacht haben.

Aber diese "Sprungbrett"-Funktion des Bürgerfunks ist noch was anderes als die regulären Jobs in diesem Bereich. Und da gibt es doch einen - zwar relativ überschaubaren, aber doch vorhandenen - Arbeitsmarkt.
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

...schön, wenn es so ist ! :) ..vielleicht hat meine Wahrnehmung auch einfach sehr viel mit dem verhärteten Gegeneinander zu tun, daß uns hier in NRW immer wieder entgegenschlägt. Es war nie soooo dolle, kommerzielle und soziokulturelle Zielsetzungen unter eine Frequenz zu packen....
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

Wie geht der Spruch: die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche...:cool:
 
AW: Was verdient man so beim Bürgerfunk?

Die Bezahlung in den Offenen Kanälen in Schleswig-Holstein (auch "Bürgerfunk" ;) ) richtet sich nach TV-L bzw. TV Prakt (bei Praktikanten).

Die Bezahlung lässt sich also nicht einfach in Zahlen fassen, sondern ist abhängig von Qualifikation, Position und natürlich den Arbeitsstunden. Grundsätzlich ist ein Entgeld von 1.286 EUR bis 4.780 EUR bei einer Festanstellung möglich. Ein Volontär im OKSH bekommt z.B. 1393,16 EUR, ein Chef wesentlich mehr. ;)

Für produzierte Beiträge als Redakteur im Bürgerfunk in SH gilt: Es werden weder Honorare noch Fahrtkosten noch Aufwandsentschädigungen noch Abnutzungsgebühren noch Essenspauschalen gezahlt.

Quelle:
Offener Kanal Schleswig-Holstein
Infoprospekt zum TV-L
 
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