Sendungen bei WDR 3 und DKultur sterben

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linksdudelts

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Hallo zusammen,

heute las ich von gleich zwei Sendern, dass sie eine "Programmreform" durchführen wollen. WDR 3 wird "große Wortblöcke" nicht mehr im Tagesprogramm senden, dem fallen die Themen des Tages und das Tageszeichen zum Opfer. Die Themen sind eine 15-minütige Zeitfunksendung, die BMOs, Kollegengespräche, Interviews oder Kommentare sowie Meldungen umfasst und dreimal täglich kommt. Also eine perfekte Form, in nicht-aktuellen Programmen trotzdem alles Wichtige unterzubringen. Kann man (noch) zusätzlich als Podcast hören. An ihre Stelle sollen nachmittags stündliche Nachrichten treten. Na hossa. Das Tageszeichen ist auch 15 Minuten lang und enthält Kommentare. WDR 3 soll künftig übrigens mehr Jazz senden.

Deutschlandradio Kultur gestaltet das Wochenende um. Dort fiel mir vor allem auf, dass es Hörensagen vom Sonntag morgen nicht mehr in dieser Form gibt, stattdessen passt man sich mehr an die Radiofeuilleton-Gestaltung an, wenn auch mit einem Filmschwerpunkt. Aber: Menschen und Landschaften, das Reisefeature um 9 Uhr, entfällt dann. Die letzte Folge kommt am 3.10. über Hallig Hooge.

Das hat mir schon ein bisschen den Tag versaut. Insbesondere die Themen des Tages und Menschen und Landschaften sind zwei super Formate, die ich aber nie, ich wiederhole NIE in irgendeiner besonderen Form beworben gesehen oder gehört habe. Was erwartet man denn dann für Hörerzahlen, wenn kein Mensch bescheid weiß? Hauptsache Trailer für Will/Christiansen oder WDR 200. :(
 
AW: Sendungen sterben bei WDR 3 und DKultur

Woher stammt denn die Information zu WDR 3? Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, "Quotendruck" haben sie doch nun wirklich nicht! Jazz hat man übrigens erst bei der letzten großen Reform von WDR 3 und WDR 5 (2004) zu WDR 5 verlagert und einen besseren Überblick über die "Themen des Tages" gibt es meiner Meinung nach praktisch nicht. Bleiben als klassische Sendungen des Zeitfunks dann nur noch bei WDR 4 "Der Tag um 5" und alternativ die umfangreichen Informationen bei WDR 5 im Morgenecho, Mittagsecho und dem Echo des Tages-zum einen sind diese Sendungen aber teilweise erheblich länger (und nicht jeder hat womöglich soviel Zeit!) und zum anderen kann es ja nicht Sinn und Zweck der Sache sein, dass WDR 3-Hörer für über die normalen Textnachrichten hinausgehende Berichte / Magazine künftig den Sender wechseln sollen...
Zum D-Radio: Ich finde es auch bedauerlich, dass man sich von der letzten verbliebenen HörenSagen-Sendung (im Deutschlandradio Berlin hieß die tägliche Vormittagssendung so) zugunsten einer Radiofeuilleton-Ausweitung auf den "7 Tage-Betrieb" trennt. Bis auf das Sonntagsrätsel (war wohl zu heikel) bleibt ab dem 8.10. nichts mehr vom alten Sonntagvormittag übrig, schade insbesondere um das Feature um 9.05, was man am Tag der deutschen Einheit nun letztmals genießen darf :(
 
AW: Sendungen sterben bei WDR 3 und DKultur

Das hat mir schon ein bisschen den Tag versaut. Insbesondere die Themen des Tages und Menschen und Landschaften sind zwei super Formate, die ich aber nie, ich wiederhole NIE in irgendeiner besonderen Form beworben gesehen oder gehört habe.

Vielleicht hättest du dann auch gleich "Formate sterben" oder "Das alte Radio stirbt" titeln sollen. Auch ich trauere darüber! Massiv Schuld daran tragen allerdings auch Programm-Macher, die zu viele Jahre lang selbstgefällig Erbhöfe verwaltet haben, statt sich endlich mal dem Zeitgeist zu öffnen und erstarrte Formen weiter zu entwickeln. Trotzdem schade.
 
AW: Sendungen sterben bei WDR 3 und DKultur

Die Kommentare im "Tageszeichen" sorgen ob ihrer mehrheitlich äußersten Linkslastigkeit bei mir regelmäßig für aufkochende Magensäure. Dennoch ist es eine Schande, daß diese Sendung verschwinden soll, weil ein öffentlich-rechtlicher Sender, der sich als "Kulturereignis" bezeichnet und der ohne ernsthafte Konkurrenz vor sich hinsenden kann, meint, sich solche "großen Wortblöcke" (huch, 15 Minuten fast ohne Musik!:rolleyes:) nicht leisten zu können, obwohl er sie sich leisten müßte. :mad:
 
AW: Sendungen sterben bei WDR 3 und DKultur

Ich habe soeben den aktuellen Artikel gefunden, um den es wohl geht:
WDR 3 reduziert Wortbeiträge

(epd) Das Kulturradio WDR 3 steht nach 2001 und 2004 vor einer weiteren Programmreform. Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz bestätigte gestern, dass es "Optimierungen" vor allem im Nachmittagsprogramm geben solle. Grund dafür sei vor allem eine zu geringe Hörerzahl in dieser Sendeschiene. Große Wortblöcke im Tagesprogramm soll es nicht mehr geben. Verschiedene Sendungen wie etwa die "Themen des Tages" oder das "TagesZeichen" würden abgeschafft. Im Gegenzug solle WDR 3 wieder die derzeit auf WDR 5 ausgestrahlten Jazz-Sendungen ins Programm nehmen. In Kreisen der Redaktion gibt es Kritik. WDR 3 solle "schleichend entwortet" werden, hieß es. WDR 3 erreicht 240 000 Hörer täglich.
25.09.2007
Quelle: Westfälische Rundschau
 
AW: Sendungen sterben bei WDR 3 und DKultur

Gegen eine Reduzierung der Redundanzen zwischen WDR 3 und WDR 5 hätte ich nichts einzuwenden. Gegen eine NDRkulturisierung schon. Stündliche Nachrichten im Kulturprogramm waren vor Jahren noch undenkbar; jetzt ist WDR 3 nach NDRkultur, rbb-Kulturradio, SWR2 schon das vierte ARD-Kultur-Programm, das sie einführt (wenn man von den gezielt anders programmierten, weil wortlastigen Wellen WDR 5, Bayern 2 und DKultur absieht). Dass dann auch ganze Werke im Tagesprogramm gespielt werden, wird entsprechend unwahrscheinlicher, eher neigt man dann zur Häppchenklassik. In Zeiten viertelstündiger Verkehrsservices und aktuellster Blitzer werden die Entschleinigungsrefugien im Radio offenbar immer seltener.

@Makeitso:
Als Tipp: SWR2-Aktuell um 12 und um 18 Uhr dauert eine halbe Stunde, und dort wird auch ausführlich kommentiert; meistens allerdings aus der anderen Ecke. Und im Berliner Kabelnetz sende die, glaube ich, auch. Und eine Absetzung halte ich in Ermangelung einer SWR-Infowelle z.Zt. für unwahrscheinlich.
 
AW: Sendungen sterben bei WDR 3 und DKultur

Danke für den Tip. Aber wie ich bereits schrieb: Als persönlichen Verlust empfinde ich die Einstellung des "Tageszeichen" nur bedingt, insofern bedarf ich keines Ersatzes. Wohl aber ist die Absetzung einer solchen Sendung, die vom Hörer aktives Denken erfordert, ein weiterer Verlust für das Radio.
 
AW: Sendungen sterben bei WDR 3 und DKultur

@Maschi, Freiwild: Hab ich in meinem Schmerz glatt die Quelle vergessen. In der Tat war's der epd, heute zitiert auf der Medienseite der FAZ.

A propos: ich will nicht den nächsten Teufel an die Wand malen, aber die FAZ wird ja nächste Woche gerelauncht, da müssen wir ja hoffentlich nicht um unser Hörfunkprogramm bangen, oder? Ich warte mal hoffnungsvoll ab und starte gegebenenfalls einen Protest hier im Forum :)
 
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Ich finde die Reform von WDR 3 grundsätzlich nicht schlecht. Mit WDR 5 hat der WDR ein hervorragendes Wortprogramm. Man sollte vielleicht WDR 3 wieder interesannter für Klassikfans machen. Von daher geht das schon in Ordnung.
 
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In der Oktober-Ausgabe vom Deutschlandradio-Programmheft wird übrigens auf Seite 3 auf das neue Wochenende eingegangen.
 
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Woher stammt denn die Information zu WDR 3? Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, "Quotendruck" haben sie doch nun wirklich nicht!

Beruht diese Aussage auf intimen Kenntnissen aus dem Hause selbst? Falls nein, wäre ich mir da heutzutage nicht mehr so sicher.
 
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Irgendwo habe ich was von einem 4-Millionen-Minus bei Deutschlandradio gelesen, da müssen jetzt wohl die letzten aufwändigen Produktionen dran glauben. Schade, den Begriff "Radiofeuilleton" halte ich für dieses mehrstündige Telefonieren auf dem Sender mit selbsternannten Experten und Publizisten und Professoren für unlautere Werbung. Da habe ich einmal zugehört, das reicht mir. Es wird halt billiger.
 
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Beruht diese Aussage auf intimen Kenntnissen aus dem Hause selbst? Falls nein, wäre ich mir da heutzutage nicht mehr so sicher.
Nein, solche besitze ich nicht. Klassik-und Kulturprogramme sind nunmal "Schlußlicht" was die Zahl der Zuhörer betrifft, aber da steht ja auch kein Werbekunde hinter, den das stören könnte-meiner Meinung nach...
 
AW: Sendungen sterben bei WDR 3 und DKultur

Nein, solche besitze ich nicht. Klassik-und Kulturprogramme sind nunmal "Schlußlicht" was die Zahl der Zuhörer betrifft, aber da steht ja auch kein Werbekunde hinter, den das stören könnte-meiner Meinung nach...
Natürlich erwartet niemand von den Kulturradios, dass sie plötzlich die Quoten der Hitradios einfahren*, aber trotzdem stehen die Macher unter einem Rechtfertigungsdruck, warum das in der Regel teuerste Radioprogramm meist das mit den schlechtesten Quoten ist.

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* by the way: Wieso schafft BBC Radio 4 das dann?
 
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A propos: ich will nicht den nächsten Teufel an die Wand malen, aber die FAZ wird ja nächste Woche gerelauncht, da müssen wir ja hoffentlich nicht um unser Hörfunkprogramm bangen, oder? Ich warte mal hoffnungsvoll ab und starte gegebenenfalls einen Protest hier im Forum :)

Vergiss die alte Tante FAZ - Ausführliches Radioprogramm gibt's hier.
 
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Bei den „großen, genussreichen Flächen“ schlägt bei mir gleich irgendein Alarm an. Mag sein, daß es ein Fehlalarm ist, ein pawlowscher Reflex. Trotzdem ...
 
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Wohl aber ist die Absetzung einer solchen Sendung, die vom Hörer aktives Denken erfordert, ein weiterer Verlust für das Radio.
Aber vielleicht sollte man vor solchen Urteilen doch noch so vernünftig sein und mal darauf warten, was da nun eigentlich kommt. Dann kann man sich ja sogar ein fundiertes und begründetes Urteil bilden, statt in den blauen Dunst zu schimpfen.
 
AW: Sendungen sterben bei WDR 3 und DKultur

Aber vielleicht sollte man vor solchen Urteilen doch noch so vernünftig sein und mal darauf warten, was da nun eigentlich kommt. Dann kann man sich ja sogar ein fundiertes und begründetes Urteil bilden, statt in den blauen Dunst zu schimpfen.

Da hast du wohl recht. Statt des Tageszeichens wird, spekuliere ich mal, einfach weiterresonanzt - was grundsätzlich ja auch eine gute Sendung ist. Mich stört der Wegfall der Themen des Tages mehr.

Ich fände mal eine Erhebung unter Kulturradiohörern bzw. Wortprogrammhörern interessant: Wie wichtig sind für Sie stündliche ausführliche (=4+ Min.) Nachrichten? Selbst könnte ich darauf nämlich sehr gerne verzichten und würde stattdessen seltener einen ausführlicheren Block begrüßen. Denn es sind doch gerade Programme wie WDR3, DKultur, WDR5 etc, bei denen man über längere Strecken aufmerksam zuhören soll. Wenn jede Stunde fünf Minuten Nachrichten kommen, ist das todlangweilig. In der realen Programmgestaltung geht der Trend aber genau da hin. :confused:
 
AW: Sendungen sterben bei WDR 3 und DKultur

Ich fände mal eine Erhebung unter Kulturradiohörern bzw. Wortprogrammhörern interessant: Wie wichtig sind für Sie stündliche ausführliche (=4+ Min.) Nachrichten?
Um mal von mir selbst zu sprechen (höre hauptsächlich SWR2, DLF, DKultur): Mir wäre ausführliche (5 Min.), dafür seltener gesendete Nachrichten lieber als (halb-)stündliche 2-3-Minuten-Info-Häppchen (wie es sie leider bisweilen auf SWR2 gibt). Auf einem (musikorientieren) Kulturradio reicht es meines Erachtens aus, Nachrichten nur alle zwei oder (bei längeren Musikstrecken) drei Stunden zu senden. Um mich gezielt ausführlich zu informieren, höre ich Zeitfunk-Magazine, die ich dann gezielt einschalte (SWR2: Aktuell, DLF: Informationen am Abend, seltener (weil PC-&Livestream-abhängig) die WDR-NDR-Echos). Die Inforadios höre ich nur als Notlösung, da ich mich auch nach einer Stunde mdr info meist deutlich schlechter informiert fühle als nach 30 Minuten DLF.
 
AW: Sendungen bei WDR 3 und DKultur sterben

SWR2-Aktuell um 12 und um 18 Uhr dauert eine halbe Stunde, und dort wird auch ausführlich kommentiert; meistens allerdings aus der anderen Ecke. Und im Berliner Kabelnetz sende die, glaube ich, auch. Und eine Absetzung halte ich in Ermangelung einer SWR-Infowelle z.Zt. für unwahrscheinlich.

Zwei Fehler haben sich hier eingeschlichen: Der SWR hat mit SWR Cont.ra eine Info-/Wortwelle, dort werden auch die Aktuell-Magazine von SWR 2 "1 zu 1" übernommen. Von 17 bis 18 Uhr, 13 bis 14 Uhr und 6-9 Uhr laufen sogar eigenen Zeitfunkstrecken. Wenn Cont.ra flächendeckend über UKW übetragen werden könnte, wäre es mit dem Parallelbetrieb sicherlich auch vorbei (In WDR 3 laufen ja auch keine Echos, sondern -noch- die TdT)

Und wenn man behauptet, dass beim SWR nur CDUlastig kommentiert wird, dann tut man den Kollegen sehr Unrecht.
 
AW: Sendungen bei WDR 3 und DKultur sterben

(In WDR 3 laufen ja auch keine Echos, sondern -noch- die TdT)
Nicht mehr ;) Vor der Gründung von WDR 5 lief das Echo des Tages lange bei WDR 3 (mit diesem Opener) und Mitte der 90er wurde es zeitweise "parallel" ausgestrahlt, um 18.00 auf WDR 5 und um 18.30 als "Re-Run" bei WDR 3, seit Ende der 90er ist es um 18.30 bei WDR 5 zu hören. Das "Echo des Tages" ist auch eine der ältesten (oder die älteste?) Zeitfunk-Sendungen im WDR, mindestens schon seit den 70er Jahren auf Sendung.
 
AW: Sendungen bei WDR 3 und DKultur sterben

Also für mich bricht beim DLR-Kultur mit Menschen und Landschaften ein Fixpunkt des Sonntages weg und ich habe umgehend ein Beschwerdemail an den Sender gesannt.
Alternative bleibt wohl nun nur noch NDR 4 mit zwischen "Hamburg und Haiti" ... aber man fragt sich wirklich auch hier ... wie lange noch?
 
AW: Sendungen bei WDR 3 und DKultur sterben

Nicht mehr ;) Vor der Gründung von WDR 5 lief das Echo des Tages lange bei WDR 3 (mit diesem Opener) und Mitte der 90er wurde es zeitweise "parallel" ausgestrahlt, um 18.00 auf WDR 5 und um 18.30 als "Re-Run" bei WDR 3, seit Ende der 90er ist es um 18.30 bei WDR 5 zu hören. Das "Echo des Tages" ist auch eine der ältesten (oder die älteste?) Zeitfunk-Sendungen im WDR, mindestens schon seit den 70er Jahren auf Sendung.


Muss jetzt mal fragen ... "Echo des Tages" wurde das nicht bis mitte der 70ger Jahre auch von NDR 1 übertragen ... kann mich irgendwie schwach an die Ansage erinnern ... "Hier ist der Westdeutsche Runfunk und der Norddeutsche Rundfunk mit dem Echo des Tages" .... oder täusche ich mich da?
Ich glaube beim NDR fiel die Sendung heraus als NDR 1 regionalisiert wurde ... und NDR 1 und NDR 3 die Frequenzen über den Sender Torfhaus tauschten ... in diesem Punkt verbesserte sich der Empfang von NDR 1 hier in Leipzig wärend NDR 3 von einem anderen Sender überlagert wurde was zu Tonstörungen trotz hohem Empfangspegel führte. ... Oder lief das "Echo des Tage" über NDR 3 ? ... ich krieg es einfach nicht mehr auf die Reihe ... wer erinnert sich?
 
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