Handy-Störgeräusch im Interview

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mcflyradio

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Hallo in die Runde.
Schon wieder sind die lieben Radioforen-Kollegen so etwas wie meine letzte Hoffnung.
Habe in einem Interview mit Kaya Yanar übersehen, dass mein Interviewpartner vor sich auf dem Tisch ein eingeschaltetes Handy liegen hatte. An sich kein Problem, es hat nicht geklingelt.
Beim späteren Abhören der Aufnahme im Studio musste ich jedoch mit Schrecken feststellen, dass sich durchweg alle paar Sekunden der berühmte Ton eines sich ins Netz loggenden Mobiltelefons durch das Interview zieht.
Viele Kollegen winkten gleich ab, als ich nach einer Audiosoftware fragte, die das Störgeräusch extrahieren kann - ohne die normale Sprache zu beschädigen.
Aber da muss es doch etwas geben. Adobe Audition? Oder, liebe Kollegen? ;)
Danke im Voraus
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

alle paar Sekunden ? Was war das denn für ein Handy...

Nein, ganz im Ernst - ich fürchte, die Aufnahme wirst Du vergessen müssen. Hatte einen solchen Fall auch schon. Reporter-Pech !
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

... Audiosoftware ... die das Störgeräusch extrahieren kann - ohne die normale Sprache zu beschädigen...
Geht leider nicht, wenns mitten durch die Sprache geht :( liegt vermutlich ziemlich im benötigten Frequenzbereich. Normalerweise aber hört man dieses Schreckensgeräusch jedes Radiomenschen doch bei der Aufnahme schon recht deutlich im Kopfhörer :confused:
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

geht :( liegt vermutlich ziemlich im benötigten Frequenzbereich. Normalerweise aber hört man dieses Schreckensgeräusch jedes Radiomenschen doch bei der Aufnahme schon recht deutlich im Kopfhörer :confused:

was uns zeigt, dass unser kollege offenbar leider keine kopfhörer benutzt hat... aher meine erste bitte an die interviewpartner: handy AUS - oder WEIT von mikro und aufnahmegerät weg
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Ich schließe mich an: mit Filtern wirst Du nicht weit kommen, weíl dieselben Frequenzen auch in der menschlichen Sprache vorkommen und Du damit auch die Sprache rausfiltern würdest. So ärgerlich es ist: das war's wohl mit dem Interview.
Die gute Nachricht: ein solcher Fehler wird Dir nie mehr passieren.

Handy aus im Sende-/Produktionsstudio - das gilt auch für Interviewpartner. Als Gastgeber bist Du derjenige, der die Spielregeln bestimmt, und daran hat sich jeder zu halten. Von den Störgeräuschen ganz abgesehen können die sich die Dinger auch negativ auf die Studiotechnik auswirken.
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Sehen wir das Thema doch mal anders herum: Nach den aktuellen Richtlinien EMV darf sich Studiotechnik gar nicht durch Mobiltelefone stören lassen. Die Richtlinien schreiben nämlich nicht nur vor, wie wenig ein Gerät aussenden darf, sondern auch, was Geräte an Störeinflüssen verkraften können müssen.
In der Anfangszeit der Handys war das noch ein Problem, weil viel Studiotechnik noch aus der Zeit stammte, als es keine Handys gab. Heute sollte das eigentlich kein Problem mehr sein. Ist das doch der Fall, sollte man dringend auch die Studiotechnik nachbessern.
Grüße, Markus
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Danke schön, liebe Kollegen!
Leider stimmt Eure Vermutung.bezüglich der fehlenden Kopfhörer ;-(
Zahle somit echtes Lehrgeld. Und viellleicht ist dann auch noch die Kohle für Kopfhörer übrig ;)
Merci nochmals an alle
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Sehen wir das Thema doch mal anders herum: Nach den aktuellen Richtlinien EMV darf sich Studiotechnik gar nicht durch Mobiltelefone stören lassen. Die Richtlinien schreiben nämlich nicht nur vor, wie wenig ein Gerät aussenden darf, sondern auch, was Geräte an Störeinflüssen verkraften können müssen.

3 Volt pro Meter. Da muß ein Mobiltelefon aber schon einige Meter weit weg liegen, damit dieser Wert nicht überschritten wird. Wir sprechen hier immerhin von nichts anderem als Sendern, die bis zu 2 Watt bringen können.

Und wenn das Telefon aller Nase lang Kontaktversuche unternimmt, dann dürfte es das auch mit voller Sendeleistung tun. Es ist also wirklich kein Wunder, wenn das z.B. aufs Mikro kommt.
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Wir könntens hier mal mit Samplitude probieren, sofern der Störton einzeln irgendwo in einer Sprechpause drin ist. Mal sehen wie's klingt. Danach den Frequenzgang auf Telefonsound umbiegen und schon hast Du ein perfektes TI ;). Falls ich mal was für Dich probieren soll, schick mal ne PM.
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Vielleicht gibt es doch eine simple Möglichkeit, Teile des Interviews zu retten. Ich würde probieren, z.B. in Adobe Aidition, sämtlich Geräusche bzw. die Wörter und Sätze mit Geräuschen herauszuschneiden, es kann ja bei gesprochener Sprache sogar mal eine Grammatikkomponente fehlen. Außerdem gibt es unheimlich viele Wörter, Satzteile und Sätze, die man letztlich gar nicht braucht. Das geht natürlich nur manuell.

Wenn Du dir zum Beispiel 15 Minuten herausnimmst und es bei diesen 15 Minuten durchexerzierst, sollte es eigentlich gelingen, 5 Minuten verwertbares Material oder gar mehr zu gewinnen. Und dann würde es sich schon lohnen, so weiter vorzugehen.

Bei einer Ratio von 1:3 könntest Du, je nach die Länge des Gesamtinterviews, auf vielleicht 20 verwertbare Minuten kommen. Und das wäre doch besser als gar nichts, oder?

Mit Filtern kannst Du da ganz sicher nichts Gutes erreichen.

Noch 2 Tipps:

1) Kopfhörer brauchst du überhaupt nicht. Ich finde die Radioreporter immer lächerlich, die mit einem Riesenphallus von Mikro rumlaufen und ein fettes Paar AKG auf der Rübe haben. Ich nehme immer nur einen Ohrhörer (Sennheiser, SONY, iPod) und auch nur in einem Ohr, damit es im Interview möglichst locker zugeht. Damit hättest Du dieses Geräusch und vieles andere auch (z.B. Handgeräusche, Wackelkontakte, Poppen etc.) sofort mitgekriegt. Die Ohrhörer kommen in der Regel in einer Rolle, und ich habe überall welche rumfliegen, im Rucksack, in der Reportertasche, in diversen Büros, im Auto. Es kommt nicht mal auf die Qualität an.

2) Kaya Yanar gilt ja als recht liberal. Vielleicht verzeiht er Dir und lässt Dich noch mal ran.

Viel Glück und Grüße, Klaus

PS
Schreib mal, wie es ausgegangen ist.
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Hallo,

das gehört zwar nicht direkt zum Thema, aber wieso findest Du Kollegen lächerlich, die große Kopfhörer, sprich: keine Ohrhörer tragen?
Ich tue das auch. Findest Du mich jetzt doof?

Ich brauche geschlossene Headphones, um auch ja alles prefekt mizukriegen, was über das Mik reinkommt.
Und ich kann auch mal nur einen Hörer aufs Ohr setzen, den anderen nicht.
Super ist das, wieso nicht.
Gerade gestern beim Wahlkampfauftakt wieder mit großen Kopfhörern gearbeitet. Und viele andere da auch.
Grund ist bei mir übrigens: Ich finde richtig große Kopfhörer halt angenehmer, als die Teile, die "im" Ohr sind.
Dafür findest Du mich lächerlich.
Na super, dankeschön.

Viele Grüße an alle
Sandra
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Hmmmm. Es war sein Telefon aber eigentlich dein Fehler - Aber Er hat natürlich ein Interesse daran daß seine Meinung an die Öffentlichkeit gelangt.
Vielleicht kannst du so vorgehen: Du schneidest das Interview erst mal ungeachtet der Störgeräusche zusammen. Dann machst du dir eine Liste an welchen Stellen das Geräusch drin ist und damit wendest du dich nochmals an deinen Interviewpartner mit der Bitte ob er eben diese Sätze nochmals für dich sprechen würde, gleichzeitig bekommt er dafür die geschnittene Fassung des Interviews vor der Sendung zu hören und kann eventuelle Einwände geltend machen. Vielleicht hat er noch etwas zu sagen oder möchte eine evtl. mißverständliche Aussage noch einmal neu formulieren, das wäre ein guter Anlaß um Teile des Gespräches noch einmal aufzuzeichnen.
Ich würde so ein Vorgehen auch für journalistisch ehrlich halten solange die ursprünglichen Aussagen im Wesentlichen erhalten bleiben.
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Teile nochmal aufzeichnen und hinterher reinschneiden? Damit klingt es dann wie Bur-Malottke.


Gruß TSD
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

@radiofan
Ich glaube es ging weniger darum, ob hier irgendjemand kopfhörertragende Kollegen doof findet. Es ging darum, daß es für den normalen Allerweltsinterviewpartner schon etwas befremdlich wirkt, wenn das Gegenüber dank der riesigen Ohrmuscheln Wie ein Marsmännchen vor einem steht - vor allem wenn das Mikrofon aus dem Blickfeld ist und das Aufnahmegerät der kleinste Teil der Ausrüstung. Wenn es um audiophile Feinheiten wie leises Möwengeschrei, den Farn im Wind oder entfernte Kraniche geht, ok - da sieht man Dich ja nicht. Aber Auge in Auge mit einem Gesprächspartner könnte das für Verkrampfungen sorgen ... Und auch beim Knopf im Ohr gibts verschieden qualitative und designte Ausführungen ...
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Moin

Nach soviel "mit Filtern wird das nix", mal ein erstes Ergebnis. Natürlich nicht mit Samplitude & Co. gefiltert.

Als Beispiel dient der Schnipsel, den mir "mcflyradio" freundlicherweise zugespielt hat. Vorne im Original, hinten gefiltert. Das Ergebnis ist noch nicht perfekt, aber durchaus schon anhörbar...

Hoch lebe die FFT! ;)

vg Zwerg#8
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Hallo, liebe Kollegen!
Dank an Euch alle...
Und gleich doppelt an Zwerg#8 und Hinztriller. Merci!

;)
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Dank an Euch alle...
Und gleich doppelt an Zwerg#8 und Hinztriller. Merci!

;)

Ähm - ich war doch noch gar nicht "durch" mit dem Thema... ;)

Nee, im Ernst - hast du 'ne Lösung für dein Interview, welches stellvertretend für viele Aufnahmen dieser Art steht? Dann kann ich mir weitere Tests und Optimierungsversuche sparen.

Mit Wave - also unkomprimiert - gibt es eine Chance, denn alle Frequenzen sind vorhanden.

Grundsätzlich wird man aber mit MP3-Dateien - zumindest bei kleinen Bitraten - keinen großen Erfolg haben. Der Encoder "verschwendet" seine Bitrate natürlich auf die sehr lauten Störfrequenzen. Filtert man die schmalbandig raus, bleibt nicht viel "Signal" übrig. Es rauscht sehr stark.(SWR1-Podcast) Wie es mit MiniDisc aussieht, kann ich noch nicht sagen.

Problematisch dürften auch analoge Aufnahmen sein, da das Band immer leiert und außerdem nie mit der exakt gleichen Geschwindigkeit läuft. Die 40. Oberwelle (so bei 8.66kHz) pendelt also immer um die schmalbandig gesetzte Kerbe (Notch). Zuvor muß man diese Oberwelle aber erstmal "treffen".

Ein abendfüllendes Thema...

vg Zwerg#8
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Noch 2 Tipps:

1) Kopfhörer brauchst du überhaupt nicht. Ich finde die Radioreporter immer lächerlich, die mit einem Riesenphallus von Mikro rumlaufen und ein fettes Paar AKG auf der Rübe haben. Ich nehme immer nur einen Ohrhörer (Sennheiser, SONY, iPod) und auch nur in einem Ohr, damit es im Interview möglichst locker zugeht. Damit hättest Du dieses Geräusch und vieles andere auch (z.B. Handgeräusche, Wackelkontakte, Poppen etc.) sofort mitgekriegt.

Ist nicht von mir nicht persönlich oder böse gemeint:

Spätestens, wenn Du das erste unsendbare Material ins Funkhaus geschleppt hast und es dadurch zu einem Verdienstausfall kommt, wirst Du es auch lernen.

Und jetzt erkläre mir mal, wie man ein tieffrequentes Rumpeln oder bösen Tritt- oder Körperschall mit iPod-Kopfhörern erkennen will.
Den erkennst Du nämlich dann erst, wenn er dir durch Pegelspitzen die Aussteuerungsautomatik irritiert und damit die Aufnahme unbrauchbar gemacht hat. Handaussteuerung wird ja wohl kaum verwendet, dazu bräuchte man ja wieder Kopfhörer oder untersteuert aus Sicherheitsgründen so arg, daß man sich feinstes Rauschen einfängt.

Und den Riesenphallus in der Hand brauchts zwingend auch, wenn man ein stärker als Hyperniere gerichtetes Mikrofon benötigt. Das ist Physik, da kann man noch so stylisch aussehen wollen. Weil, beim Radio gehts ja hauptsächlich ums Auge.
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Ja, so ändern sich die Gepflogenheiten: Bis vor einiger Zeit haben Reporter noch grosse, schwere Bandmaschinen rumgeschleppt, da sah man schon von gaanz weit weg, dass die vom Radio kamen. Nun, jemand, der einen Phallus durch die Gegend tragen darf, sieht stolzer aus, als diese Kollegen. Aber es war halt nötig. Genauso, wie ein guter Kopfhörer, der halt notwendig ist, um die eigene Aufnahme zu überwachen und da sind eben die grösseren Exemplare, die AUF den Ohrwascheln thronen (und den Reporter auf ein paar Meter Entfernung enttarnen) definitiv besser, als die dezenten IM Ohr. Genauso, wie auch der laaange Mikrofonphallus in der Hand für eine gute Aufnahme unentbehrlich ist...geht nicht anders...aber, wer weiss: vielleicht gibts ja schon stylische Menschen unter uns, die auch der Phalluskeule den Kampf angesagt haben und nebst iPod-Ohrhörer mit dem Krawattenmikro ausgerückt sind... na, viel Spass!
 
AW: Handy-Störgeräusch im Interview

Mal ehrlich - warum schwätzt ihr nur so viel dummes Zeug? Die Frage lautet doch ganz einfach: Wie kann man Störungen dieser Art aus dem Audiosignal entfernen?

Bisher hab ich von euch keine Antwort, nur Geschwafel über die Kopfhörer...

vg Zwerg#8
 
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