...Phänomen der grenzenlosen Verdummung und ästhetischen Verwahrlosung...Etwas Schlechteres, Langweiligeres und zugleich Ärgerlicheres, nachgerade Unverschämteres hat man lange nicht gesehen, obwohl schon die vorhergehende TV-Schmonzette "Das Traumhotel – Karibik" beinah jedes denkbare Niveau für einen ARD-Fernsehfilm am Freitagabend unterboten hatte...Wie selten zuvor vermittelte das verheerende Christiansen-Revival, das einzig und allein der uferlosen Eitelkeit dieser Grand Old Schachtel des Sonntagabendtalks diente, welche Selbstanmaßung das Fernsehen in unseren Tagen inszeniert. Auf unterstem Illustriertenniveau, absolut beliebig und völlig unterschiedslos werden einzigartige Persönlichkeiten aus allen Lebens- und Arbeitsbereichen am Fließband durchs Programm geschleust...Dazwischen hüpften und sprangen immer mal wieder Kinder und extrem wendige Chinesen durchs Bild, hier ein Showact, dort ein fettes "Wir wollen die Welt zu einem besseren Ort machen"-Klischee, und fertig war die Jahreseinheitssoße einer kolossalen Verlogenheit...Nur folgerichtig war es, dass am Ende auch noch Patricia Riekel, Chefredakteurin der "Bunten", etwas über "innere Werte" sagen durfte...Beinah hätte man noch was vergessen: das Traumpaar der Peinlichkeitsparade, Henning Mankell und Peter Maffay. Beide sind große Freunde Afrikas und werben für "mehr Geduld". Eine steile These in diesen Tagen, da täglich Tausende sterben...(Christiansen mit einer) penetranten Hymne auf den gerade verabschiedeten Intendanten des NDR, Jobst Plog...(Christiansen als) Zeugin der Selbstlob-Orgie der ARD.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,528200,00.html
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