AW: DVB-T in Mitteldeutschland - auch Radiosender dabei
Die Sendeleistung bei DVB-T ist um ein Vielfaches geringer als bei der analogen Abstrahlung. Bei letzterem gab es hierzulande teilweise 600-kW-Brummer. Heute ist ei 100 kW Schluss.
Dazu sollte man aber noch einige Dinge beachten. Zum Beispiel, daß die Leistungsangabe eines analogen Fernsehsenders auf das Synchronsignal bezogen ist, das, da in "inversem" AM gesendet wird, die höchste momentane Leistung aufweist. Ein normales durchschnittliches Fernsehbild kommt auf etwa 40% dessen, das wäre dann die mittlere ERP. Mehr als 100 ... 150 kW sind thermisch mit den verwendeten Anlagen ohnehin nicht möglich gewesen. 600 kW analog-ERP sind demnach etwa 150 kW mittlere ERP.
Bei DVB-T geht aufgrund der dort genutzten Modulation ein nahezu rauschförmiges Signal raus (maximale Ausnutzung des Übertragungskanals). Der Modulator gibt immer einen vollgepackten Kanal mit nahezu konstanter Amplitude an die Endstufe ab. 100 kW DVB-T-ERP sind auch im zeitlichen Mittel 100 kW.
Und außerhalb der Großsenderstandorte (auf Bergen, in Großstädten) ist die Sendeleistung seit DVB-T um ein vielfaches höher. Man geht ja den perversen Ansatz, minderwertige Empfänger (was anderes kann in USB-Sticks nicht drinstecken) und fehlende Antennen (fingergroße Stummel sind ungeeignet für Fernsehempfang um 500 MHz!) an ungeeigneten Plätzen (im Stahlbeton-geschirmten Keller) mit Sendeleistung kompensieren zu wollen. Die Parole heißt "indoor portable" und funktioniert ganz einfach durch deutlich höhere Feldstärken, als sie jemals für Analogempfang vorgesehen waren.
Beispiel Jena: derzeit kommen aus den Kernbergen 20 W ARD, 320 W MDR, 50 W ZDF. Jeweils analog - also Spitzenleistung. Geplant ist der Bau eines 25 kW DVB-T-Senders (10 + 10 + 5 kW). Das sind "echte" Kilowatt. Mithin unter Berücksichtigung der analogen Spitzenleistung also Faktor 150 am Standort Jena. In anderen Städten dieser Größenordnung, die nie einen Großsender besaßen, sieht es nicht anders aus. In Gera braten jetzt 150 kW in das enge Tal, der Empfang ist bis nach Leipzig möglich. Vorher besaß Gera nur einige Füllfunzeln mit wenigen Watt Leistung. Die Belastung mit elektromagnetischer Strahlung ist also um ein vielfaches höher geworden. Dazu kommt der gepulste Charakter der Ausstrahlung, von dem zumindest einige Mediziner behaupten, er wäre besonders schädlich. Einen endgültigen Beweis/Gegenbeweis kenne ich bislang nicht.
Die Lüge von der geringeren Sendeleistung bei DVB-T hält sich aber erstaunlich lange, das muß ich immer wieder feststellen. Sie wird auch gerne von allen möglichen Leuten nachgeplappert, die davon keine Ahnung haben.
Ok, im Saarland gibt es Menschen, die in der Nähe eines 2-Mega(!)watt-Senders wohnen. Noch dazu Langwelle. Da möchte ich selbst auch nicht leben.
Die Stimme Rußlands arbeitet in Wachenbrunn / Südthüringen mit 1 Megawatt auf Mittelwelle. Der Ort wird im Volksmund nur "Strahlendorf" genannt und inzwischen finden sich die Meldungen über auffällig hohe Krebszahlen dort selbst in der etablierten Tagespresse wieder.
Meine Mikrowelle (postzugelassen, oder wie das heute heißt) steht, wenn ich in der Küche bin, vielleicht einen Meter neben mir.
Du hast etwas vergessen: Deine Mikrowelle ist (hoffentlich) gut geschirmt. Von eigenmächtigen Reparaturversuchen an solchen Geräten wird ja auch dringend abgeraten - wegen der wichtigen Schirmung. Ich stand schon vor alten Mikrowellengeräten und hatte deutlich spürbare Kopfschmerzen. Man muß es ja nicht provozieren.
Die Feldstärke, die Du in 24 Stunden vom Sender aufnimmst ist immernoch um ein Vielfaches geringer, als das, was Du in den 5 Minuten bekommst, in denen Du Deine Tomatensuppe erwärmst.
Na da bin ich aber beruhigt.
Wenn das wirklich so schädlich ist, warum hat dann in z.B. in den USA, wo so ziemlich jede Klage zulässig ist, noch niemand die Betreiber von 2500-kW-Brummern über Großstädten (wie z.B. WKBD in Detroit) verklagt?
Die Krebsstudien aus dem Umfeld von US-Großsendern sind aber bekannt, oder?
Ist mir aber alles eigentlich wurscht. Tatsache ist, daß es nur noch wenige Orte gibt, an denen ich mich schmerzfrei bewegen kann, an denen ich schlafen kann, an denen ich keine (nicht realen) Lichterscheinungen vor den Augen habe. Tatsache ist auch, daß alle Versuche, eine medizinische Klärung herbeizuführen, entweder ignoriert oder abgewürgt worden. Eine Mauer des Schweigens, garniert mit pikanten Varianten der Unterdrückung. Ein Mitarbeiter eines großen deutschen Universitätsklinikums, das sich mit Studien zu Schlafqualität und Mobilfunk befaßt, drohte mit einer Einlieferung in die Psychiatrie, sollte ich weiter behaupten, daß ich Probleme mit E-Smog habe. Warum droht man, wenn doch angeblich alles so harmlos ist? Weil es nicht harmlos ist, weil ein Milliardengeschäft dahinter steht und die paar kümmerlichen DVB-T Sender erst der Anfang der völligen Verstrahlung sind.
DMB, DVB-H, flächendeckendes WLAN - kommt alles in den nächsten Jahren. Geräteindustrie und Content-Lieferanten wollen verdienen und die Grenzwerte sind so ausgelegt, daß derzeit noch ein wirtschaftlich guter Kompromiß zwischen Krankenzahlen und Gewinn besteht. In etwa 15 Jahren wird man die rasant gestiegenen Zahlen an Krebs- und neurologischen Erkrankungen nicht mehr leugnen können und - viel wichtiger - die Korrelation zur Exposition endlich akzeptieren. In 20 Jahren wird man vorsichtig die Ursache artikulieren. In 30 Jahren wird man anfangen müssen, diese Technologie aufzugeben, um zu retten, was zu retten ist. Dann funktioniert aber die ganze Welt auf dieser Technologie und ein Ausstieg ist kaum mehr möglich.
Klingt unglaubwürdig? Wir haben unsere Technologien und ihre Folgen im Griff? Macht euch mal nicht lächerlich. Kernenergie war bis Tchernobyl "sicher" und "sauber", Asbest war ein super Baustoff, Contergan war ein harmloses Schlafmittel, Röntgenstrahlen wurden noch bis in die 70er Jahre hinein für Spielereien benutzt. Das Rauchen in der Öffentlichkeit (= Vergiften anderer Menschen) wird erst jetzt mit viel Wehgeschrei zurückgedrängt, nachdem in den 60er Jahren sogar noch Raucherabteile in der U-Bahn existierten. Die massive, ungehemmte Anwendung von Hochfrequenzstrahlung zur Kommunikation wird sich nahtlos einreihen, dessen bin ich mir leider sicher. Schade, denn komfortabel ist drahtlos allemal. Ich will bloß nicht mit den Nebenwirkungen "leben" müssen. Für mich geht es mit den Lückenschlüssen zunehmend um die Frage "wo darf ich überhaupt noch". Und das ist dann schon sehr bedrohlich.
@ Soundman
Das dürfte sich auf Mittelwelle beziehen, da sind solche Leistungen durchaus üblich (das hier ist aber wirklich oberes Ende). Gebratene Tauben habe ich allerdings auch in Berlin aufm Alexanderplatz (600 kW DVB-T, 900 kW UKW) noch nicht gefunden. Dafür habe ich in Berlins Innenstadt dermaßen Krämpfe, daß ich nach kurzer Zeit kaum noch laufen kann.