Der lange Weg zum NDR - "Werden Sie Staumelder"

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BlueKO

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Endlich hat auch diese Seuche den Norden erfaßt:
ndr.de schrieb:
NDR Verkehrsservice wird noch aktueller - Werden Sie Staumelder!
Sie stehen im Stau und Ihr Nachbar auch. Damit der Stau nicht noch länger wird, möchte der NDR in Zusammenarbeit mit dem ADAC und mit Ihrer Hilfe seinen Verkehrsservice noch weiter verbessern. Deshalb: Werden Sie Staumelder für den NDR!

Sie können sich telefonisch oder per Online-Formular als Staumelder registrieren lassen. Dafür wird bis zum 8. März die kostenfreie Servicenummer (08000) 300 300 freigeschaltet. Oder Sie bewerben sich hier im Internet.

Ihre Verkehrshinweise
Wenn wir Sie als neuen Staumelder begrüßen dürfen, erhalten Sie eine kostenfreie Rufnummer, unter der Sie rund um die Uhr Ihre Mitteilungen zur Lage auf den Straßen durchgeben können. Diese fließen unmittelbar in den Meldungsbestand des NDR ein und werden gesendet - über die NDR Radioprogramme, im Internet und im NDR Videotext. Über den Datendienst TMC werden die Meldungen auch in Navigationsgeräte eingespeist und ermöglichen es Autofahrern so, Staus zu umfahren. Ihre Zustimmung vorausgesetzt werden Ihre Hinweise über das Radio mit Angabe Ihres Namens gesendet. Diesen verbesserten Service wird der NDR ab dem 10. März anbieten.

Stand: 28.02.2008 14:00
(Quelle)
 
AW: Der lange Weg zum NDR - "Werden Sie Staumelder"

Vielleicht steckt ja bei diesen ganzen Staumelder-Geschichten doch mehr dahinter als Populismus. Kann es nicht sein, dass die Informationen der Autofahrer tatsächlich die Qualität von Verkehrshinweisen erhöhen?

[\Advocatus-Diaboli-Modus aus]
 
AW: Der lange Weg zum NDR - "Werden Sie Staumelder"

Ich melde hier doch leise Zweifel an.

Stehe ich im Stau, so wie es der NDR formuliert, ist diese Information vergleichsweise wertlos. Der Anruf müsste streng genommen aus dem Gegenverkehr kommen, denn nur der kann korrekt erfassen, wie lang der Stau ist und weshalb er zustande gekommen ist. Habe ich den Stau hinter mir und melde dann, ist die Meldung so aktuell wie die Zeitung von gestern.
Genau da liegt aber die Crux: Ich wünsche mir Autofahrer, die sich auf ihre Richtungsfahrbahn konzentrieren und nicht auf das, was in der Gegenrichtung passiert.

Beim worst case, einem entgegenkommenden Fahrzeug, gehört der erste Anruf definitiv dem Notruf.
Ist der Stau auf einen Unfall / brennendes Fahrzeug / Tagesbaustelle zurückzuführen, dann wissen die zuständigen Behörden eh davon - weil sie (hoffentlich) bereits im Einsatz sind.

Ein Pannenfahrzeug in einer Baustelle, eine ungesicherte Unfallstelle auf dem linken Fahrstreifen oder Menschen auf der Fahrbahn (Gegenstände ebenso) gehören bitteschön im ersten Anruf ebenfalls an die zuständige Autobahnpolizei gemeldet - zwecks Absicherung durch die Profis. Sollte zumindest jeder wissen, der mal einen Führerschein gemacht hat. Das ist nämlich Inhalt des Kurses "Lebensrettende Sofortmaßnahmen", Abschnitt "Rettungskette", Inhalt: Sofortmaßnahmen / Eigene Sicherheit / Absicherung.

Vielleicht steckt ja bei diesen ganzen Staumelder-Geschichten doch mehr dahinter als Populismus. Kann es nicht sein, dass die Informationen der Autofahrer tatsächlich die Qualität von Verkehrshinweisen erhöhen?
Das hängt davon ab, was unter "Qualität von Verkehrsmeldungen" zu verstehen ist.
Die Länge des Staus, die Ursache, die Schnelligkeit der übermittelten Meldung, die Zuverlässigkeit der Information?

Eins ist klar: Gewandelt hat sich die Genauigkeit in einem Punkt - den Gegenständen auf der Fahrbahn.
War früher "nur" von einem Gegenstand auf der Fahrbahn die Rede, so sind es heute Schaufeln, LKW-Reifen, Kanister - auch Matratzen etc. sind vertreten (bevorzugt an Wochenenden in der Umgebung der Filialen eines schwedischen Möbelhauses). Nur vom berühmten Sack Reis habe ich, zumindest auf der Fahrbahn, noch nichts nichts gehört.
Vgl. hierzu auch den Thread zu skurrilen Verkehrsmeldungen.
Würde das etwas an meiner fahrtechnischen Vorsicht ändern? Gelten für unterschiedliche Gegenstände, vor denen gewarnt wird, unterschiedliche Annäherungsgeschwindigkeiten? Ist das ein Qualitätssprung?

Zweifelnde Grüße, Uli
 
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Vielleicht steckt ja bei diesen ganzen Staumelder-Geschichten doch mehr dahinter als Populismus. Kann es nicht sein, dass die Informationen der Autofahrer tatsächlich die Qualität von Verkehrshinweisen erhöhen?

[\Advocatus-Diaboli-Modus aus]

Es gibt inzwischen eine Vielzahl von technischen Systemen, die den Verkehrsfluss wesentlich genauer und zuverlässiger erfassen als Staumelder. Einige davon sind schon im Regelbetrieb. Die machen nicht nur die Staumelder, sondern über kurz oder lang auch das Radio als Verkehrsmeldungsquelle überflüssig.
 
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Es gibt inzwischen eine Vielzahl von technischen Systemen, die den Verkehrsfluss wesentlich genauer und zuverlässiger erfassen als Staumelder.

Damit hast Du völlig Recht. Diese Telematik-Daten stehen allerdings nicht frei und jedermann und schon gar nicht kostenlos zur Verfügung.
Rentabel bleibt die Vermarktung dieser (tatsächlich sehr genauen) Daten für die Betreiber tatsächlich nur, wenn sie den Markt groß halten, sprich: Einzelabos für Navisysteme & Co. verkaufen. Würden diese Verkehrsinfos hingegen zur breiten Veröffentlichung freigegeben, etwa via. Verkehrsfunk, würde das dem eigentlichen Geschäft erheblich schaden.
 
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Anderes Beispiel:
Ich fahre auf der Autobahn an eine wäldlichen Gegend entlang und mache einige Rehe am Fahrbandrand ausfindig. Wer meldet so etwas weiter das andere Verkehrsteilnehmer gewarnt werden? Telematiksysteme erfassen dies nicht, die Polizei erfährt davon auch nur, wenn sie zufällig an dieser Stelle vorbei fahren. Aber Gott sei Dank gibt es ja Staumelder die eine solche Information weiterleiden und es gibt Radiosender, die dadurch andere Autofahrer warnen.

Ich persönlich finde diese "Staumelder" eine schöne Sache und habe auch schon öfters Meldungen weiter gegeben, wie z.B. ein gerade angefangenes brennendes Fahrzeug. Denn der Autofahrer ruft ja nicht unbedingt sofort bei dem Notruf an, sondern versucht evtl. eigene Löschversuche. Und direkt wurde die Meldung dann auch gesendet. Es geht ja auch nicht darum sofort bekannt zu geben, warum irgendwo ein Stau ist und wie lange er ist. Erst einmal reicht ja die Information das überhaupt ein Stau vorhanden um sich als Autofahrer darauf einstellen zu können.

Als ich vorgestern von Kassel nach Hannover gefahren bin gab es plötzlich eine Vollsperrung für ca. 15-20 Minuten, es wurde eine Schildertafel abgebaut. Normalerweiße sollte man denken, dass solche Vorhaben vorher bekannt gegeben werden und die "Verkehrsleitzentralen" oder "Stauzentralen" so etwas im Vorfeld melden würden. Aber weder das TMC im Navi wusste davon und ließ mich in die Vollsperrung reinfahren, noch sämtliche Radiosender hatten eine solche Verkehrsmeldung.
 
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...,wie z.B. ein gerade angefangenes brennendes Fahrzeug. Denn der Autofahrer ruft ja nicht unbedingt sofort bei dem Notruf an, sondern versucht evtl. eigene Löschversuche.
Ach so. Ich dachte, die korrekte Vorgehensweise wäre: zuerst den Radiosender anrufen, solange sitzen bleiben, bis es gesendet wird, dann den Notruf verständigen und dann eigene Löschversuche.
 
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@ Nähkästchen: :wow:

@ naumi:
Entschuldige, der Denkansatz ist zwar prinzipiell richtig, aber akademisch und scheitert an der Wirklichkeit.
Du glaubst also an eine große Zahl an PKW-Fahrern, die so einen 2-Kilo-Witz in ihrem Auto haben, der tatsächlich einsatzbereit ist und den sie auch bedienen können? Die wissen, wie man ein Feuer (gerade einen Kfz-Brand) richtig bekämpft? Willkommen im richtigen Leben. :rolleyes:

Hier kann man nur auf Fahrer von LKW und Bussen zählen, die a) mindestens einen (gewarteten) 6-Kilo-Löscher an Bord haben und b) damit auch umgehen können.
Im übrigen gilt das nur für Entstehungsbrände. Bei einem ordentlichen Motorraumbrand mit Potenzial zum Kfz-Vollbrand lacht Dich das Feuer mit 6 Kilo Pulver fröhlich aus und fragt: "Will der was von mir?". Vergiss es.

Erneut verweise ich auf die Rettungskette, auch wenn das, so zeigt es die Erfahrung, oftmals eine Sisyphusarbeit ist.

Gruß, Uli
 
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Wer wirklich mit Verkehrsmeldungen beim Radio zu tun hat, weiß aber auch, dass die Polizei keineswegs immer über Staus oder andere Behinderungen, z.B. überbreite Schwertransporte informiert.
Bei einigen Autobahnpolizeien ist das schon symptomatisch, da sind Hinweise von Hörern dann die einzige Quelle.
 
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Warum braucht der NDR 20 Jahre, um sowas einzuführen?
Bei allen anderen Stationen ist das seit Jahrzehnten Gang und Gäbe.
 
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Wenn die Herrschaften sowas machen, können sie auch gleich einen Blitzdienst einrichten, wie es der MDR auch hat..
 
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Nun, ich habe es schon erlebt dass ein brennendes Auto an den Seitenstreifen herangefahren is, der Fahrer hektisch ausgestiegen und aus dem Kofferaum nen Löscher geholt hat. Mehr konnte ich nicht mehr sehen, auf jeden Fall glaub ich kaum das dieser Herr sofort telefoniert hat. Wie auch immer, ich habe angerufen. Und damit wollte ich keineswegs sagen, dass dies bei ALLEN Autofahrern so ist sondern mehr darauf hindeuten, dass es viele Situationen gibt, in denen ein "Staumelder" sinnvoll sein kann und eine gute Ergänzung darstellt.

Und wie HectorPascal schon mitteilte kann man sich auf Polizei Meldungen nun wirklich nicht immer verlassen.
 
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Vielleicht steckt ja bei diesen ganzen Staumelder-Geschichten doch mehr dahinter als Populismus. Kann es nicht sein, dass die Informationen der Autofahrer tatsächlich die Qualität von Verkehrshinweisen erhöhen?

Ganz bestimmt ist das so. Aber braucht man dafür so ein Gedöhns mit registrierten Staumeldern und was nicht noch alles? Man kann auch einfach eine Rufnummer (z.B. die mit der berühmten Sippzich) für sachdienliche Hinweise über den Sender nennen. Da rufen dann schonmal Leute an, die keine Ader für so ein Staumelderblablubb haben, die aber auf einmal zu berichten wissen, daß diese Umleitungsempfehlung völliger Quatsch ist und man lieber durch die Ladestraße am Güterboden vorbei und dann hinten ...
 
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Mag ja sein, dass ich mich täusche aber hatte-zumindest NDR2- nicht schon vor Jahren den Plan Staumelder einzusetzen??? Warum das dann letztlich doch nicht gemacht wurde, hat sich mir nicht erschlossen. Es liefen aber auf jeden Fall, so wie jetzt auch schon Trailer im Programm dafür.
 
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Also ich find's gut, weil jeder von uns weiß, dass Hörer anrufen, einen Stau melden und den gibts dann ne stunde später von der Polizei. Also ist es für die Hörer nur von Vorteil.
Und das Registrieren hat für den NDR an sich kaum Sinn, aber für die Mitarbeiter an der Stauhotline, denn es rufen gerne mal kleine Kinder an, die es lustig finden... und seitdem bei "meinem" Sender registriert wird, ist die Scherz-Anruferzahl enorm zurückgegangen, weil die glauben, man sieht die Nummer ;)
ich hab's auch erst überlesen: Wieso nur NDR-Regionalprogramm, das heißt auf NDR1 höre ich die richtige Meldung und NDR2, N-JOY und NDR-INFO haben die alten Polizeimeldungen? Das ist ja doof...
 
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Also ich meine, die Verkehrsmelder werden maßlos überschätzt - sinnvolles ist von Hörern, die ja die Ursache oder Staulänge in den seltesten Fällen angeben können, nicht zu erwarten. Warum man da so einen Aufwand beim NDR fährt, ist mir ein Rätsel. Wegen ein paar Blitzermeldungen ?

Das Geld sollte lieber in das Programm gesteckt werden. Es hätte es nötig.
 
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Wenn ich das richtig beurteile, handelt es sich bei den NDR-Staumeldern um nichts anderes, als die ADAC-Staumelder, die es schon auf jeder ARD-Station (auch beim NDR) gibt. Diese Meldungen fließen schon seit langem in die NDR-Staumeldungen (mit Ausnahme der Regionen Hannover und Hamburg) ein.
Ich denke, es handelt es sich um eine reine PR-Maßnahme, um mehr Staumelder zu erhalten.

Grüße!
 
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Sicher kann ein Hörer viel aktueller die Straßenlage melden als Polizei und ADAC.
Das ist wohl wahr.Ich hoffe nur das jede Hörermeldung dnan auch noch einmal von offizieller Seite "gecheckt" wird.

Sonst haben wir bald auch im Norden noch mehr:

www.Ladungsverlust.de


Auf Bayern 3 wird im Schnitt wochentags 3 bis 4 mal pro Stunde wegen einer solchen Durchsage das Programm unterbrochen.
Also manchmal wundert man sich schon....

Auch die Statistik ist ganz interessant:

www.ladungsverlust.de/statistik
 
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Mit "Stand: 29.02.2008" ist nun auch der Hessische Rundfunk auf den Zug aufgesprungen.

Eine Ankündigung in hr-info gleich heute früh zwischen 6 und 7 Uhr machte mich darauf aufmerksam. Da wirkte es noch wie eine Initiative von hr-info (das wäre aberwitzig gewesen), stellt sich aber beim Betrachten der gesamten website als wellenübergreifende Aktion heraus.

Ich bin mal gespannt, wie sich das in den laufenden Programmen auswirkt. Werden die Staumelder genannt und die Aktion während der Verkehrsmeldungen promoted oder sollen die Meldungen einfach nur schneller und aktueller werden, ohne dass es extra erwähnt wird?

Gruß, Uli
 
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Mein Lieblingspart ist

Oder Sie bewerben sich hier im Internet

Und dann?
Lebenslauf einschicken?
Arbeitsproben einreichen?
Knallharte Auswahlgespräche?
Zweitägige Assessment Center?
 
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In der Auflistung fehlt natürlich noch:

Aktueller Auszug der Flensburger Punktekartei.
 
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Beim hr gibt es diese Aktion schon länger, ich möchte behaupten, seit mindestens einem Jahr ungefähr. Allerdings auch in Zusammenarbeit mit dem ADAC. Namentlich genannt ist aber bisher noch niemand, zumindest bei hr3 und youfm nicht, bei den anderen Wellen weiß ich es nicht.

Aber ich weiß auch, dass die Werbung zum Staumelder sowohl auf youfm als auch bei hr3 im Programm kam, also ganz ähnlich wie jetzt beim NDR.
 
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