Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

|@gent 001|

Benutzer
Hallohalli!

Mich würde mal interessieren, in was für Ordnerstrukturen professionelle Radiosender ihre Musik auf dem/den Server/n speichern. Liegen alle Musikdateien in einem Ordner und werden dann im Programm zur Playlisterstellung kategorisiert? Oder sind die Dateien auf der Festplatte an sich auch schon in Ordnern kategorisiert (Bsp: E:\Musik\90er, \2000er etc. oder z.B. E:\Musik\Rock)? Ich hoffe, ihr wisst was ich meine - es geht nicht darum, was in der Playlistverwaltung geschieht, sondern allein wie die Dateien gespeichert werden. ;)
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

In der Regel werden diese in einem Ordner gespeichert. Die Lieder haben dann natürlich keine Dateinamen wie Lied-Interpret.mp3 oder so. Meist sind die Titel auf Grund der Integrität in Archivnummern á la 15468785.mus etc benannt.
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Das Ablegen der Dateien auf dem Server übernimmt das Redaktionsprogramm.
Normale Redakteure haben - je nach eingeräumten Rechten - z.B. kein Zugriff auf das Musikprogramm.
So kann man einen Workflow aufbauen, ohne dass der Nutzer mit "Dateien" (außer beim Im- und Exportieren) arbeitet.
Die Dateinamen der einzelnen Files legt "das System" nach eigenen Kriterien ab und am Dateinamen kann man nicht mehr auf den Inhalt schließen...
Standard bei professionellen Sendern ist es die Files als Musicam (MPEG I Layer II) in 48 khz abzulegen. MP3 wird (in der Regel :rolleyes:) nicht verwendet.
Wenn Du ein neues Archiv anlegen willst, würde ich komplett linear in Wave arbeiten (bei den Festplattenpreisen...).

CU BB
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Hallohalli!

Mich würde mal interessieren, in was für Ordnerstrukturen professionelle Radiosender ihre Musik auf dem/den Server/n speichern. Liegen alle Musikdateien in einem Ordner und werden dann im Programm zur Playlisterstellung kategorisiert? Oder sind die Dateien auf der Festplatte an sich auch schon in Ordnern kategorisiert (Bsp: E:\Musik\90er, \2000er etc. oder z.B. E:\Musik\Rock)? Ich hoffe, ihr wisst was ich meine - es geht nicht darum, was in der Playlistverwaltung geschieht, sondern allein wie die Dateien gespeichert werden. ;)

Also in den meisten ARD Anstalten werden Audiodaten und beschreibende Daten getrennt gespeichert. Das heisst es gibt zu jedem Titel ein Datenbankeintrag vergleichbar mit den Tags eines Mp3s in dem auch der Verweis auf das Audio (welches meist b123654211.mp2 oder so heisst) steckt.
Die Audios liegen auf extra Servern.
Auf diese Archivdaten kann dann das Musikplanungstool (Selector oder was auch immer) zugreifen. Im Selector wieder rum können dann selbst nochmal Kategorien (Musikart Zeiteignung o.ä.) für die jeweiligen Titel festgelegt werden.
Also mal schnell ne 2TB Festplatte ans Netzwerk und die Musikbibliothek saugen ist bei den Öffis zumindest nicht. ;)

Gruss Joman
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

In der Regel werden diese in einem Ordner gespeichert. Die Lieder haben dann natürlich keine Dateinamen wie Lied-Interpret.mp3 oder so. Meist sind die Titel auf Grund der Integrität in Archivnummern á la 15468785.mus etc benannt.

Wenn man dies tut so wie du es beschreibst, dann steht der Gau kurz bevor. Versuche mal eine Datei zu öffnen, die aus einem Ordner mit sagen wir mal 5.000 Einträgen kommt. Das könnte dauern und hat nix mit Hochverfügbarkeit zu tun!

Im proffesionellen Strukturen wird mit Datenbank und Unterstruckturen gearbeitet, die sich an der Datenbank ausrichten. Dabei ist es unwichtig, welche Art von Musik es ist, on nur 80er, HipHop oder Schlager. Die Datenbank bestimmt, wo der Titel in welcher Struktur liegt (also am Ende natürlich der Programmierer ;) ). Der Redakteur hat darauf keinen Einfluß und er sollte es auch nicht, sonst endet es im Chaos. Außerdem braucht ihn das auch nicht zu interessieren, er nutzt eine FrontEnd das Ihm den titel anzeigt und spielt. Woher der kommt, egal
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Ein wirklich interessantes Thema! Stellt sich mir nur die Frage: wie geht man im "handelsüblichen" (d.h. z. B. Webradiobetrieb) damit um? Wie sollte der Durchschnittsmoderator seine Files zu Hause am sinnvollsten ablegen bzw. kategorisieren? Welche (bezahlbare) Software wird empfohlen?
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Tach Chris,
klar, das kann man nicht mit Webradio vergleichen, aber das ist in diesem Unterforum auch nicht sooo gerne gesehen, da Internetradio hier nicht handelsüblich ist. ;)
Was ist für dich bezahlbar? Professionelle Redaktionssysteme kosten nen haufen Geld, da sollte man sich schon eine 5-stellige Summe bereithalten (für die einfachste Ausführung).
Für semiprofessionelle Anwendungen würde ich mal wieder Mairlist nehmen - soweit ich weiß gibt es Mairlist auch mit DB ;)

CU BB
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Hallo!

Wenn man dies tut so wie du es beschreibst, dann steht der Gau kurz bevor. Versuche mal eine Datei zu öffnen, die aus einem Ordner mit sagen wir mal 5.000 Einträgen kommt. Das könnte dauern und hat nix mit Hochverfügbarkeit zu tun!

Sehr interessante These, wobei wir aber kein Listing dieses Monster-Verzeichnisses im Explorer angucken wollen, sondern den Dateinamen wissen.

Früher (Windows NT 3.5) gab es dieses Problem laut "MSDN Knowledge Base" (Article ID: Q130694) wirklich - aber nur bei vielen Dateien mit langen Dateinamen in einem Verzeichnis.

Hält man sich an die 8.3 Konvention ("ABCDEF12.mp3"), sollte das eigentlich nicht passieren.

Das muß ich am WE direkt mal ausprobieren, wie lang der Zugriff auf eine Datei dauert, wenn sich meinetwegen 10000(00?) Dateien in einem Verzeichnis bedinden.

Sollte ich mich nicht mehr melden, dann "rödelt" sich wohl mein Rechner tot... :D

vg Zwerg#8
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Hält man sich an die 8.3 Konvention ("ABCDEF12.mp3"), sollte das eigentlich nicht passieren.
Das muß ich am WE direkt mal ausprobieren, wie lang der Zugriff auf eine Datei dauert, wenn sich meinetwegen 10000(00?) Dateien in einem Verzeichnis bedinden.
vg Zwerg#8

zumindest unter FAT(32) ist nach 32.767 Dateien schluss (selbst gesehen)
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Wenn man für ein Durchschnittliches Album 10 Tracks zugrunde legt, wäre das Archiv mit 3277 Alben voll - ich kenne Sammler, die mehr Alben besitzen und von Singles, Maxis und Doppel- und Mehrfachalben habe ich da noch gar nicht geredet... außerdem ist doch heute jeder MP3-Sauger stolz darauf >100.000 Songs geeselt zu haben...

Grüßlis,

McCavity
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

wo findest du solche sammlungen?
Z.B. bei einem (ehemaligen) DJ-Kollegen, der in der Pause vor einem Gig meinte, ich solle meine externe Platte doch mal schnell an seinen Laptop hängen, da wäre sicher was brauchbares für ihn dabei.

Unrechtsbewusstsein = Fehlanzeige.
Ob er mit meinem Material (oder auch der Qualität) etwas anfangen kann und ob er sich mit den Interpreten überhaupt auskennt, ist irrelevant - Hauptsache, er hat sie.
Mit dieser Denke steht er sicher nicht allein da und es war vermutlich auch nicht sein letzter Versuch. Irgendeiner wird schon mitmachen.

Ich habe mich natürlich geweigert.

Auch mit einem Ex-Radiokollegen ist es mir so ergangen. Der beschimpfte mich sogar, als ich mich weigerte, und wollte mir die GVL-Bestimmungen und Gesetze (!) um die Ohren hauen, die das ausdrücklich erlauben.
Die Sendeleitung hat das Verhalten dieses Moderators auch noch wissentlich gedeckt.

Gruß, Uli
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Sowas gibt's wirklich! Jaaa, da bist Du baff, gelle? Ich weiß das, denn ich arbeite bei einem.


Gruß TSD

Nur schade das die meisten Sender es nicht nutzen und immer wieder die selben Titel duddeln. :mad:
Würde zugerne mal im Keller wühlen und ein paar "Kult-Leichen" ins Programm katapultieren.
Ist eigentlich das komplette Musikarchiv bei den Öffis digitalisiert worden, oder werden noch Bänder/Vinyl benutzt?
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Das muß ich am WE direkt mal ausprobieren, wie lang der Zugriff auf eine Datei dauert, wenn sich meinetwegen 10000(00?) Dateien in einem Verzeichnis bedinden.

Auf einem Raid6 mit 5 Platten dauert so ein Zugriff im Millisekundenbereich, zumindest unter Linux bei ca. 15000 Dateien im Ordner. Ich hab bei bis zu 20.000 Dateien (mehr hab ich noch nie probiert) keinen merkbaren (messbar ist der sicher) Unterschied gehabt. Allerdings geh ich davon aus, dass entsprechende Importprogramme auch dieses im Griff haben. Denn aber einer gewissen Anzahl Dateien in einem Ordner gibt es wesentlich gravierendere Probleme, als die Zugriffszeit.
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

...zumal bei den mir bekannten Systemen die Dateien auf dem ausspielenden Client auf einen lokalen Plattencache kopiert werden, bevor sie zum Einsatz kommen- da darf der Zugriff für den Kopiervorgang ruhig einen Moment dauern. Wichtig ist nur der in den Plattencache - der muss dann On Air schnell gehen und geht es auch.

Christoph
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Ist eigentlich das komplette Musikarchiv bei den Öffis digitalisiert worden, oder werden noch Bänder/Vinyl benutzt?
Nein, vollständige Digitalisierung ist nicht vorgesehen, da es noch viiiel mehr CDs sind, die einfach nicht so häufig genutzt werden, so daß sich die Digitalisierungsarbeit nicht lohnt. Ganz im Gegensatz zu den Bändern, die will man irgendwann loswerden, da u.a. in absehbarer Zeit auch keine Abspielgeräte mehr zur Verfügung stehen werden. Bis alles eingespielt ist (was aber noch reichlich dauern wird), läuft auf den Kulturwellen schon noch das eine oder andere Band. Vinyl findet (von DJ-Sendungen abgesehen) überhaupt nicht mehr statt, da müßte man sich erst eine Umschnittmöglichkeit suchen.


Gruß TSD
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

In diesem Video wird das Musikarchiv von FFH vorgestellt. Mit einem ÖR sicher nicht vergleichbar, aber für den Laien schon beeindruckend.
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Hallo!

Mal 'ne kleine Wasserstandsmeldung zwischendurch:

Also bis 800000 (in Worten Achthundertdtausend) Dateien in einem Verzeichnis habe ich den ganzen Spaß bis jetzt getrieben. Das Anlegen der Dateien dauerte etwa 240 Sekunden, das Löschen über 300...

Zu den Zugriffszeiten kann ich noch nix sagen. Hab ein kleines Problem mit der Generierung von 100 zufälligen Dateinamen aus dieser Menge...

Im Großen und Ganzen scheint WindowsXP bzw. NTFS diese "Nummer" aber schadlos zu überstehen. Natürlich darf man nicht den Explorer öffnen, um in das Verzeichnis mit den 800000 Dateien zu gucken... *selbstgeschaffenes Elend*


vg Zwerg#8
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Nein, vollständige Digitalisierung ist nicht vorgesehen, da es noch viiiel mehr CDs sind, die einfach nicht so häufig genutzt werden, so daß sich die Digitalisierungsarbeit nicht lohnt. Ganz im Gegensatz zu den Bändern, die will man irgendwann loswerden, da u.a. in absehbarer Zeit auch keine Abspielgeräte mehr zur Verfügung stehen werden. Bis alles eingespielt ist (was aber noch reichlich dauern wird), läuft auf den Kulturwellen schon noch das eine oder andere Band. Vinyl findet (von DJ-Sendungen abgesehen) überhaupt nicht mehr statt, da müßte man sich erst eine Umschnittmöglichkeit suchen.


Gruß TSD

Danke TSD für die nette Antwort.
Was passiert denn mit den guten alten 45er Singles und 33er LPs?
Werden die irgendwann mal ausgemustert und stehen käuflich für Interessenten zur Verfügung, oder stauben sie die nächsten 100 Jahre im Archiv voll?
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Eher letzteres, die gammeln so vor sich hin, bis irgendeine Nase sie mal raussuchen läßt, z.B. weil gewisse Takes einfach nicht auf CD erschienen sind.


Gruß TSD :eek:)
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Hurra - mein Rechner lebt noch, rödelt aber gut 20 Minuten rum. ;)

Ich hab mal die Ausgaben in eine Datei umgeleitet. Interessant ist die rapide Zunahme der Dauer für den Zugriff auf 100 Dateien, wenn sich 819200 Dateien im Verzeichnis befinden.:

"c:\zwergtest" created. Path changed.

Creating 100 files... 0.01695s
Touching 100 files... 0.00509s
Deleting 100 files... 0.05702s

Creating 200 files... 0.09065s
Touching 100 files... 0.00557s
Deleting 200 files... 0.19246s

Creating 400 files... 0.17379s
Touching 100 files... 0.00660s
Deleting 400 files... 0.23086s

Creating 800 files... 0.32727s
Touching 100 files... 0.00867s
Deleting 800 files... 0.39983s

Creating 1600 files... 0.54171s
Touching 100 files... 0.00909s
Deleting 1600 files... 0.70184s

Creating 3200 files... 0.85482s
Touching 100 files... 0.01091s
Deleting 3200 files... 1.13934s

Creating 6400 files... 1.61567s
Touching 100 files... 0.01106s
Deleting 6400 files... 2.01091s

Creating 12800 files... 3.48356s
Touching 100 files... 0.01101s
Deleting 12800 files... 3.76379s

Creating 25600 files... 9.04121s
Touching 100 files... 0.01198s
Deleting 25600 files... 7.62991s

Creating 51200 files... 19.22872s
Touching 100 files... 0.01205s
Deleting 51200 files... 14.29505s

Creating 102400 files... 32.43712s
Touching 100 files... 0.01335s
Deleting 102400 files... 31.52809s

Creating 204800 files... 62.06497s
Touching 100 files... 0.01467s
Deleting 204800 files... 62.47423s

Creating 409600 files... 118.18824s
Touching 100 files... 0.01726s
Deleting 409600 files... 122.19162s

Creating 819200 files... 234.07203s
Touching 100 files... 1.47948s
Deleting 819200 files... 330.62250s

Damit wäre diese weltbewegende Frage auch geklärt... :D
Mochte jemand seinen Rechner quälen?



Nein, vollständige Digitalisierung ist nicht vorgesehen, da es noch viiiel mehr CDs sind, die einfach nicht so häufig genutzt werden, so daß sich die Digitalisierungsarbeit nicht lohnt.

Das ist aber eine laxe Einstellung, die den Hobbyarchivaren unter uns die Haare zu Berge stehen lässt. Bekanntlich lösen sich auch gepresste CDs in wohlgefallen auf, falls Luft eindringt oder die Farben des Labels irgendwie chemisch mit dem Poly-wasweißich-carbonat der CD reagieren.

Ich besitze eine CD, die bisher "Luft gezogen" hat. Ich habe aber auch nicht 50000 CDs im Archiv stehen. Bei dieser Menge dürften sich etliche Exemplare finden, die sich nicht mehr abspielen lassen.


BTW: Letztens lief auf SWR1 im normalen Programm (also nicht Kopfhörer oder Frank Laufenberg) "Papa was a Rolling Stone" von den Temptations. Eigentlich nix besonderes, wenn da nicht ganz leise "Plattenknacker" zu hören gewesen wären. Das hat mich dann doch etwas gewundert, denn von den Temtations gibts ja "massenhaft" CDs.

vg Zwerg#8
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Bitte noch etwas beachten: im professionellen Sektor muß nicht unbedingt unter Windows gearbeitet werden. Pegasus hatte bereits Linux erwähnt, die Rundfunksoftware dira (MDR, NDR, DLF) z.B. setzt auf Open VMS auf, einem sehr robusten und in seinen Hilfetexten sehr höflichen (zumindest war das beim DEC-VMS so, mit dem ich mich vor 10 Jahren quälen durfte) Betriebssystem, das vor allem für Hochverfügbarkeitslösungen geschaffen wurde und Ausfallzeiten von nur wenigen Minuten pro Jahr realisieren kann. Da läuft dann definitiv kein FAT...
 
AW: Wie legen Radiosender ihre Musik ab?

Hallo!

Bitte noch etwas beachten: im professionellen Sektor muß nicht unbedingt unter Windows gearbeitet werden.

Ist schon klar. Mir ging es primär um den Einwand von PasWayer:

Versuche mal eine Datei zu öffnen, die aus einem Ordner mit sagen wir mal 5.000 Einträgen kommt. Das könnte dauern und hat nix mit Hochverfügbarkeit zu tun!

bzw. die Aussage von DaboUser:

In der Regel werden diese in einem Ordner gespeichert. Die Lieder haben dann natürlich keine Dateinamen wie Lied-Interpret.mp3 oder so. Meist sind die Titel auf Grund der Integrität in Archivnummern á la 15468785.mus etc benannt.


Ich persönlich kenne mich (offiziell) mit keinem der aktuell verwendeten Archiv-Programme aus, dafür aber etwas mehr mit dem sogenannten "Win32-API" bzw. den Strukturen von Datenbanken. Auf gut Deutsch: Ich bin lange genug auch Programmierer und "fühle" daher bei jedem Programm mit "besonders schöner Optik" (der "Gebürstete Alu-Front"-Style, in Anlehnung an die (hoch)wertigen HiFi-Geräte der 70er/frühen 80er - wie bei Cleanlab & Co beispielhaft zu sehen), welche Last dem Prozessor damit sinnlos aufgebürdet wird.

Meine Meinung: Die CPU soll sich z.B. voll dem "Entknacken" (m)einer Wavedatei einer Schallplattenaufnahme widmen, und nicht 10% der Rechenzeit mit dem Update der virtuellen Pegelanzeigen (LED-Ketten) oder sonstigem optischen Schnickschnack widmen. Natürlich sieht so ein "gefühlsecht nachempfundenes Mischpult" optisch ansprechend aus, kostet aber auch etwas mehr Rechenzeit.

Okay, ich gebe zu, daß das "normale" - von Windows angebotene - "Trackbar Control" ("Schieberegler") nicht gerade "toll" ausssieht. Das ist aber nicht die Frage. Mit diesem "Control" kann man durchaus Programme schreiben, bei denen es nicht auf die "Optik" ankommt, sondern nur auf "Funktionalität". Beispiel: Vor einigen Wochen hatte mcflyradio das Problem mit den Handystörgeräuschen im Interview. Das Programm mit dem ich diese Störgeräusche fast 100%ig entfernt habe, nutzt auch diese "Schieberegler" - ist aber trotzdem nur 60 kB ("Sechzig KiloByte") "schwer" , braucht keine Installation und hinterlässt auch keine Spuren in der "Registry". (Siehe Bildchen unten.) Wer in erster Linie auf die "Funktionalität" seines Programms Wert legt, kommt damit sehr gut klar.



BTW: Insofern freut es mich sehr, wenn Leute wie "Markus75" (siehe Thread "Pegelschreiber"-Modulationsüberwachung") kleine Tools basteln, die nur ihre Aufgabe zu erledigen haben - ohne Schnickschnack. Daß er dabei den fast ausgestorben geglaubten Parallelport nutzt, um einige externe Ja/Nein-Zustände auf einfache Weise abzufragen, freut mich noch mehr. Andere "Helden" hätten nach einer zeitgemäßen "PCI-Karte" gefragt, mit der man dann ein paar "kindische" Signale in den Rechner bekommen kann...




Das was PasWayer (be|ge)schrieben hat, sind IMHO die "Erfahrungswerte" eines ganz normalen "Windowsusers". Und ja, die "Gedenkminute" beim Öffnen eines Verzeichnisses mit sehr vielen Dateien im "Explorer" ist mir bekannt. Nur, der "Explorer" muß dann erstmal (zehn)tausende Dateien im Verzeichnis (irgendwie) "ordnen", bevor die Liste überhaupt angezeigt werden kann. Das dauert natürlich. Und darum habe ich geschrieben:

Sehr interessante These, wobei wir aber kein Listing dieses Monster-Verzeichnisses im Explorer angucken wollen, sondern den Dateinamen wissen.


Wenn man einen beliebigen Dateinamen in einem solchen "Monster-Verzeichnis" kennt, dann dauert der Zugriff auf diese Datei unter Windows und dem Filesystem NTFS halt auch nicht länger, als in einem Verzeichnis mit meinetwegen nur 1000 Dateien. Das galt es für Windows(NT/2k/XP) und NTFS zu beweisen.


Wichtig ist aber die Unterscheidung zwischen "Datenbankprogramm" (Front-End) und dem Programmteil, der sich letztendlich um das Offnen (und Abspielen) EINES bestimmten Audiofiles kümmert. Um mal ein Beispiel zu machen - wir haben einen Hörer am Telefon und der wünscht sich "Once in a Lifetime" (Talking Heads, 1980), nur um diesen netten Titel hier mal auszugraben... ;)

Der Moderator gibt ein:

O
On
Onc
Once

Wenn das Datenbankprogramm "schlau" ist, dann sucht es nach einer kleinen Pause beim Tippen (sagen wir nach 0.3 Sekunden) automatisch schon nach dem Titel. In "SQL" könnte das so aussehen:


SELECT Interpret, Titel, FileID FROM Archive WHERE Titel LIKE "Once*";

Die Datenbank findet also alle Titel, die mit "Once" beginnen (so viele dürften das wirklich nicht sein) und zeigt die Ergebnisse an.

Nun klickt der Mod die entsprechende Zeile an und "schiebt" den Titel in einen der virtuellen Player. Im Hintergrund passiert nun Folgendes: "FileID" ist aus Speicherplatzgründen ein "unsigned int" (4 Byte) in der Datenbank, kein Text! Damit lassen sich also 2^32 (knapp 4,3 Milliarden) Dateien ansprechen. (Zukunftssicherer wäre natürlich eine 64 Bit breite FileID: ~1.8*10^19 Dateien...) Nehmen wir an, FileID hat den Wert "12345678" (als Dezimal-Zahl). Die Software bastelt daraus einen Dateinamen im Hex-Format mit "führenden Nullen" (damit wird die 8.3 Konvention eingehalten) und ergänzt Pfad und Dateityp.

Das könnte dann so aussehen:

c:\musikarchiv\radiozwergenland\00BC614E.wav

Diese Datei wird dann in wenigen Millisekunden geöffnet und ganz oder teilweise ins RAM geladen. Fertig - der Titel "liegt an".







Z.B. bei einem (ehemaligen) DJ-Kollegen, der in der Pause vor einem Gig meinte, ich solle meine externe Platte doch mal schnell an seinen Laptop hängen, da wäre sicher was brauchbares für ihn dabei.

Unrechtsbewusstsein = Fehlanzeige.
Ob er mit meinem Material (oder auch der Qualität) etwas anfangen kann und ob er sich mit den Interpreten überhaupt auskennt, ist irrelevant - Hauptsache, er hat sie.
Mit dieser Denke steht er sicher nicht allein da und es war vermutlich auch nicht sein letzter Versuch. Irgendeiner wird schon mitmachen.

Diese "Gattung" DJ "lebt" seit gut 12 Jahren und versaut die Preise. Diese Jungs haben zwar "alles", wissen es aber nicht bzw. können damit nichts anfangen. Ich war letztens auf einer Firmenfeier (alle gut um die 40++) mit solch einem DJ (um die 20). Zum Glück war ich schon besoffen genug, als mir die Mugge im Laufe des Abends richtig auf den Sack ging. ;)


Was rein rechtlich bleibt: Der GEMA ist es wirklich egal, ob ein DJ nun mit den orginalen Tonträgern, "Sicherheitskopien" ("selbstgebrannte CDs") oder gar mit Liedern von der Festplatte muggt. Die GEMA interessiert nur, daß der Veranstalter(!) in den beiden letzten Fällen 30% mehr bezahlt (siehe GEMA-Website). Ick kenne aber wirklich keinen DJ, der den Veranstalter auf diesen Sachverhalt hingewiesen hätte. In den 10 Jahren die ich gemuggt habe, habe ich aber auch nie jemanden von der GEMA gesehen...


So, genug geschrieben
vg Zwerg#8
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben