DerRADIOLOGE
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Mannmannmann.. was war ich lange nicht mehr hier. Aber bei dem was ich eben auf WDR2 gehört habe, musste ich meinen Unmut doch einfach mal niederschreiben. WDR2 kann Information, WDR2 kann ausgewogen berichten und (ich persönlich) finde WDR2 kann mittlerweile auch Musik. Was WDR2 nicht kann, ist bunt.
Dazu zwei Beispiele aus dem Mittagsmagazin:
1. Um 12.20 teasen sie auf ihren 68er-Tag am 1. Mai. Das ist ja eine launige Sache, ich gehöre der Generation zwar nicht an, aber ich denke, dass da schönes geboten wird. Und wie weist WDR2 auf etwas schönes hin? Genau, indem man es so unattraktiv, wie möglich redet. Sie haben die zuständige Redakteurin ins Studio zum Kollegengespräch geladen. Die Moderatorin stellt die vorher abgesprochenen Fragen, und die Redakteurin antwortet ewig lang und erzählt von amüsanten O-Tönen, die sie aus dem Archiv gesucht hat. Aber hört man mal einen O-Ton? Nein. Die Redakteurin erzählt, dass sie etwas lustiges rausgesucht hat, aber das ganze trocken, komplett ohne Beispiele, gefühlte drei Minuten. Sie erzählt, dass es spannend sein wird, wenn ein Lehrer in der Sendung ist, der 68 so alt war, wie heute seine Schüler... naja.... sie erzählt davon, dass es "ganz schön anstrengend war" das riesige WDR-Archiv zu durchsuchen... verdammt ja. Das glaube ich, aber ich will jetzt einen lustigen Oswald-Kolle-Ton hören.. Die letzte Frage: "Welche Musik wird denn gespielt?". Die Antwort: Wir mischen 40 Prozent aus den 68ern dazu.
Das ganze ist so unemotional, wie nur etwas. "40 Prozent" - ich will Bands wissen, ich will Titel wissen, ich will Hooks hören... aber nix. Stattdessen nur Laberei.
2. Um 13.20 läuft ein Beitrag: In Gelsenkirchen werden die Ampeltaster für Blinde jetzt mit Schalke-Logos versehen, damit sie weniger oft von Fußballfans demoliert werden. Das erzählt mir die Moderatorin in ihrer ewig langen Anmoderation. Das erzählt mir der Beitragsmacher in seinem Sprechertext und anschliessend auch nochmal der Pressesprecher der Stadt im O-Ton. Dann wird auch noch einer vom Fußballverein gefragt, der das ganze begrüßt (oh wunder), dann noch jemand anderes und schließlich auch noch ein paar Passanten... das ganze in mindestens 2:30. - Die Geschichte ist toll und hat Gesprächswert, keine Frage. Aber muss da gleich ein so journalistisch ausführlicher Beitrag drüber gemacht werden. Kapiert hat man das ganze doch recht schnell.
WDR2 hat sooo viele wunderbare Ressourcen aber verkaufen können sie überhaupt nicht. Wie Schade.
Dazu zwei Beispiele aus dem Mittagsmagazin:
1. Um 12.20 teasen sie auf ihren 68er-Tag am 1. Mai. Das ist ja eine launige Sache, ich gehöre der Generation zwar nicht an, aber ich denke, dass da schönes geboten wird. Und wie weist WDR2 auf etwas schönes hin? Genau, indem man es so unattraktiv, wie möglich redet. Sie haben die zuständige Redakteurin ins Studio zum Kollegengespräch geladen. Die Moderatorin stellt die vorher abgesprochenen Fragen, und die Redakteurin antwortet ewig lang und erzählt von amüsanten O-Tönen, die sie aus dem Archiv gesucht hat. Aber hört man mal einen O-Ton? Nein. Die Redakteurin erzählt, dass sie etwas lustiges rausgesucht hat, aber das ganze trocken, komplett ohne Beispiele, gefühlte drei Minuten. Sie erzählt, dass es spannend sein wird, wenn ein Lehrer in der Sendung ist, der 68 so alt war, wie heute seine Schüler... naja.... sie erzählt davon, dass es "ganz schön anstrengend war" das riesige WDR-Archiv zu durchsuchen... verdammt ja. Das glaube ich, aber ich will jetzt einen lustigen Oswald-Kolle-Ton hören.. Die letzte Frage: "Welche Musik wird denn gespielt?". Die Antwort: Wir mischen 40 Prozent aus den 68ern dazu.
Das ganze ist so unemotional, wie nur etwas. "40 Prozent" - ich will Bands wissen, ich will Titel wissen, ich will Hooks hören... aber nix. Stattdessen nur Laberei.
2. Um 13.20 läuft ein Beitrag: In Gelsenkirchen werden die Ampeltaster für Blinde jetzt mit Schalke-Logos versehen, damit sie weniger oft von Fußballfans demoliert werden. Das erzählt mir die Moderatorin in ihrer ewig langen Anmoderation. Das erzählt mir der Beitragsmacher in seinem Sprechertext und anschliessend auch nochmal der Pressesprecher der Stadt im O-Ton. Dann wird auch noch einer vom Fußballverein gefragt, der das ganze begrüßt (oh wunder), dann noch jemand anderes und schließlich auch noch ein paar Passanten... das ganze in mindestens 2:30. - Die Geschichte ist toll und hat Gesprächswert, keine Frage. Aber muss da gleich ein so journalistisch ausführlicher Beitrag drüber gemacht werden. Kapiert hat man das ganze doch recht schnell.
WDR2 hat sooo viele wunderbare Ressourcen aber verkaufen können sie überhaupt nicht. Wie Schade.