Lokalradio in NRW: Überflüssig

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alqaszar

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Nehmen wir an, ihr habt den ganzen Mittag über den Keller ausgeschöpft, weil das hier passiert ist:

http://www1.polizei-nrw.de/pressepo...5e71e9c74e6a94e0ef=qeti617qcvjgvdfp7ajoriian5

Nun, nachdem ihr endlich einigermaßen das Haus trocken gelegt habt, schaltet ihr "Euer Lokalradio" ein und hört auch zur halben Stunde die Lokalnachrichten, um Weiteres zu erfahren.

Nehmt weiter an, dass das betreffende Lokalradio das Unwetter im größten Teil seines Sendegebeites (Krefekd/Kreis Viersen) in den Lokalnachrichten mit keinem Wort erwähnt.

Stattdessen: Arbeitslosigkeit ist im Gebiet gesunken -- eine ominöse Tourismusföderagentur erhält Landeszuschüsse -- Der Trainer von Borussia Mönchengladbach macht jetzt auch seine Trainerlizenz.

Würdet Ihr da nicht auch annehmen, dass der Sender überflüssig ist?
 
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Dass die Lokalnachrichten vorher aufgezeichnet werden, ist doch nichts neues. Aktuelles kommte doch nur in den wirklich lokalen Sendestrecken, wenn was aufregendes während des Mantels läuft..... Pech gehabt.:(
 
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Die NRW-Nachrichten um 11 Uhr hatten über die Ereignisse berichtet...
Spontane Programmänderung mit Berichterstattung vor Ort im Lokalsender - Fehlanzeige.-

Warscheinlich hatte man selber den Keller voller Wasser.:D
 
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Och, ich kenne auch (einen) Sender der aktuelles auch wärend des Mantelprogramms positioniert. Nicht nur in den 10 Min Optionen sondern bei Bedarf auch noch vor der Werbung um xx.5x.
Tja, manche glauben eben noch immer das man mit wenig Einsatz Hörer gewinnen kann. Eine Tendenz die ich leider auch seit Jahren mitverfolge. der WDR2 bringt manchmal mehr Informationen als das Lokalradio in bestimmten Gebieten.
Hab auch shcon mal erlebt das bei einem brisanten Thema eben mal ne Lokalstunde extra gefahren wurde.
 
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Bei vielen Sendern spielt wohl auch die Konkurrenzsituation eine Rolle. Man muss nicht viel tun, um ein Programm mit weniger Kanten zu produzieren, als es der WDR tut. Wer keine Alternative sieht oder sich ungern mit dem Stil von 1LIVE oder WDR2 anfreunden kann, wird vermutlich sein Lokalradio hören.
 
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Würdet Ihr da nicht auch annehmen, dass der Sender überflüssig ist?

Das Beispiel (und viele ähnliche) zeigt doch: Der Sender würde sehr wohl wirklich gebraucht, aber er macht sich selbst dadurch überflüssig, dass er journalistisch versagt.
 
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Vor einigen Wochen erlebt: möcht gegen 22.30Uhr von der Spätschicht nach Hause fahren, alle Ausfallstrassen in meine Richtung gesperrt, in der Ferne eine Rauchsäule zu sehen, Lautsprecherwagen der Feuerwehr fahren umher. Schalte interessiert den zuständigen Lokalsender ein, kein Ton über das was los ist, nur das übliche Gedudel aus Oberhausen, wundert mich nicht, den die lokale Redaktion hat sicher seit Stunden Feierabend. Schalte wieder auf WDR 2, der Verkehrsfunk klärt mich über das Ereignis auf: Aufgrund eines brennenden Kühlhauses.... Der sogenannte NRW-Lokalfunk ist für mich, nicht erst seitdem, mehr als überflüssig.
 
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Na da nehmen es einige mit dem Auftrag der lokalen Berichterstattung nicht so genau. Ist ja offenbar Arbeit, mal mit dem Mikrofon aus dem Studio zu gehen und lokale Themen einzufangen...
Als ich gestern in eine Lokalfunk-Zwangsbeschallung geriet, hörte ich, wie im lokalen Fenster offensichtlich von der Telekom-Affäre ausgiebig berichtet wurde. Gehört so etwas denn in die wenigen lokalen Sendeminuten der Optionen? Das kann doch der Mantelanbieter aus Oberhausen viel besser....
 
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Das sehe ich genauso. Wenn man mir vor 12 Jahren die Frage gestellt hätte, ob der Lokalfunk überflüssig ist, hätte ich sie mit Nein beantwortet. Was sich aber heutzutage, vor allem nach der Programmreform von 1997 abspielt, finde ich nicht mehr besonders gelungen. Damals hat man wenigstens noch ein bisschen Wert auf lokale Präsenz gelegt, es gibt auch Stationen die das heute noch tun, aber der Großteil der Stationen lässt einfach alles über den Mantel laufen. Ich finde diese Entwicklung sehr Schade und hoffe trotzdem das es noch mal besser wird.
 
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Es kann nur besser werden, wenn neue lokale Programmanbieter auf UKW zugelassen werden. So wird sich in NRW nix ändern. Wozu auch? Die Kohle kommt doch!
 
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Nehmt weiter an, dass das betreffende Lokalradio das Unwetter im größten Teil seines Sendegebeites (Krefekd/Kreis Viersen) in den Lokalnachrichten mit keinem Wort erwähnt.

...

Würdet Ihr da nicht auch annehmen, dass der Sender überflüssig ist?

Vielleicht ein kleiner Trost, lieber alqaszar: HEUTE steht die Meldung wenigstens auf der Internetseite:

"Krefeld/Kreis Viersen: Hagelschäden und überflutete Straßen
Gestern hat es den Kreis Viersen erwischt und Krefeld hatte Glück, heute morgen war es dann genau umgekehrt. Ein starkes Unwetter hat in Krefeld für viele Schäden gesorgt. Hagelkörner fast so groß wie Tennisbälle durschlugen Dachfenster, Wintergärten und zerstörten Autos. Die Feuerwehr warnt derzeit noch vor herabfallenden Ästen, Scherben und Ziegeln. Verletzt wurde niemand, denn der Hagel kam zum Glück sehr früh, so das noch nicht viel draußen los war, sagt die Feuerwehr. Sie haben uns heute morgen gesagt wie sie das Unwetter erlebt haben:

Die Reaktionen unserer Hörer auf den Sturm

Im Kreis Viersen ist dagegen heute morgen alles ruhig geblieben. Auf Anfrage von Welle Niederrhein meldete die Feuerwehr keine Einsätze."

Bezeichnend finde ich aber die "Reaktionen der Hörer auf den Sturm", hinter der sich eine Audiodatei verbirgt.
Was sollen die sagen? Wie könnte diese Reaktion wohl ausfallen? Ich bin ganz ehrlich: Wenn mein Keller vollgelaufen oder mein Auto zerstört worden wäre, will ich nicht hören, wie xy den Sturm erlebt hat. Ich will Infos: Von "wie konnte es zu einem solch starken Gewitter kommen" bis hin zu "wer zahlt meinen Schaden".

Ich hoffe, dass kommt noch!;)
 
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Vielleicht ein kleiner Trost, lieber alqaszar: HEUTE steht die Meldung wenigstens auf der Internetseite:

Die Internetseite hilft auch ungemein bei Stromausfall oder während der Fahrt in Auto oder Zug. Das Elend nennt sich Lokalradio und da tauchen die Begriffe "lokal" und "Radio" auf. Ansich eine einfache Aufgabenstellung, die aber wohl nicht mehr verstanden werden will.

Peter Lustig wußte es schon damals: "Abschalten!"

Dabei sind es doch solche "Katastrophen", auf die wir richtigen Radioleute warten: Reporter mit Handy rausschicken, Höreranrufe live und ungefiltert on air nehmen, stammelnd betroffene Politiker, genervte Rettungskräfte, kopflose Mitbürger, Krachen und Rauschen im Hintergrund, wegbrechende Handy-Verbindung und dazwischen die gerettete Nachbarskatze. Und das bitte über mindestens 2 Stunden...

Aber dafür braucht es etwas journalistischen Mut und inhaltlichen Gestaltungswillen. Den hat es beim Lokalfunk in NRW nie gegeben.
 
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Ich habe bereits in dieser Angelegenheit mit der Pressestelle von Welle Niederrhein gesprochen, man vertröstete mich das ja drüber berichtet wurde. Leider ist die Kompetenz in der Redaktion von WNR gleich Null. Ich erwarte von einem Lokalsender das er sofort das Programm unterbricht und die Leute in der Region auf den Laufenden hält. Das das mit dem Rahmenprogramm von Radio NRW nicht funktioniert ist traurig. Bei einem Studiobesuch versicherte man mir in Krefeld, das jederzeit das Programm unterbrochen werden kann. Für mich ist duieser Sender mehr als überflüssig.
 
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Na da nehmen es einige mit dem Auftrag der lokalen Berichterstattung nicht so genau. Ist ja offenbar Arbeit, mal mit dem Mikrofon aus dem Studio zu gehen und lokale Themen einzufangen...
.

Zu diesem Thema habe ich mal per mail eine gute Antwort von einem CR eines Lokaldudlers aus dem Ruhrgebiet bekommen. Ich hatte einfach mal gefragt, warum denn in der Nachmittagssendung überwiegend Überregionales gesendet wird?

Und jetzt kommt die Antwort:
... Lokalradio würde für ihn nicht bedeuten, daß man aus dem Sendegebiet berichtet. Vielmehr würde es für ihn bedeuten, das man in einem lokal begrenzten Gebiet sendet.

Irgendwie doch fehl am Platz der Mann oder?
 
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Einmal das. Eine darart beschämende Sicht der Dinge zeigt vor allem auch, wie sehr die völlige Gleichgültigkeit gegenüber den eigenen Hörern in einige Lokalradioredaktionen bereits Einzug gehalten hat.

Der für meinen Wohnort zuständige Lokalsender ignoriert kritische, aber dennoch höflich und sachlich formulierte Anfragen übrigens komplett.
 
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Denen musst du in den Redaktionen nicht sachlich kommen, sondern die Sicht der Dinge so schreiben wie sie sind. Ich habe bei Welle Niederrhein richtig auf die Kacke gehauen und die Leute kleingemacht...so muss man mit denen reden. Was anderes verstehen die nicht,
 
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Nein, das Problem des ganzen Threads liegt unanfechtbar woanders:

Man sollte festlegen, wann Ereignisse passieren dürfen! Wenn Dinge außerhalb des erlaubten Zeitfensters passieren, so könnte man dies bzw. den/der/die/das Verantwortliche/n mit einer saftigen Geldstrafe sanktionieren. Dank der Vorratsdatenspeicherung und einer gut organisierten Überwachung mittels Videokameras an den meisten öffentlichen Orten könnte man auch im Falle einer Unklarheit schnell und effektiv jene Person/en ausfindig machen.
 
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Der springende Punkt bei der ganzen Misere liegt einfach daran, das gerade bei solchen Ereignissen meist das geeignete Personal vor Ort bzw. im Sender fehlt.
Die Redationen der durch das Unwetter betroffenen Sender sind recht klein und meist nur auf die 5 Stunden Programm am Tag ausgerichtet. Und es ist keine Seltenheit das in der Mantel-Sendezeit am Tage nur eine Notbesetzung im Funkhaus sitzt, die ggf. die Lokalnachrichten ein bischen aktualisiert.

Man sollte aber auch nicht unerwähnt lassen, das eine 100% lokale Berichterstattung zu jeder Tageszeit wenn überhaupt nur von personel besser ausgestatteten Sendern noch geleistet werden kann. Im Falle der og. Sender ist das kaum noch möglich, da diese "5 Stünder" meist nicht diese personellen Kapazitäten besitzen.

Würden solche Ereignisse wie gestern in der Nacht passieren, kann man bei der Berichterstattung wohl nur noch auf den großen Bruder aus Oberhausen hoffen und bauen.
 
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Denen musst du in den Redaktionen nicht sachlich kommen, (...)
Ich habe bei Welle Niederrhein richtig auf die Kacke gehauen und die Leute kleingemacht...so muss man mit denen reden. Was anderes verstehen die nicht,

Solche Hörer braucht das Land. Mehr davon!
 
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Der springende Punkt bei der ganzen Misere liegt einfach daran, das gerade bei solchen Ereignissen meist das geeignete Personal vor Ort bzw. im Sender fehlt.
Hallo?

Ich erwarte von jedem Journalisten, daß er bei derartig gravierenden Ereignissen gefälligst sein Grillbesteck zur Seite legt und sich mit Kollegen verabredet, um dann seinen Hintern in Bewegung zu setzen, zum Ort des Geschehens zu fahren und entsprechend zu berichten.

Einen 8-Stunden-Tag gibt es für Sesselpupser. Für Journalisten gibt es den nicht.
 
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"Unwetter legt Teile des öffentlichen Lebens lahm"

Das heutige Unwetter sorgt für einige Probleme. Wärend in der Stadt einige Straßen unpassierbar überflutet wurden fiel in anderen Ortsteilen der Strom aus. Einige Telefongesellschaften meldeten, das tausende Teilnehmer derzeit keinen Anschluß unter deren Nummer haben.
Wir haben für Sie alle Informationen auf unserer Homepage zusammen gestellt. Hier erfahren Sie welche Straßen vorübergehend gesperrt werden mussten.



Viel Spaß beim recherchieren *g*
 
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