UKW-Versorgung mit DLF und DRadio in Bayern

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Liebe Forengemeinde,

ich wollte mal nachfragen, warum eigtl. der Ausbau vom DLF und vom DRadio Kultur in Bayern quasi zum Erliegen gekommen ist. Ich habe die Karte angesehen, die die Frequenzen von DRadio/DLF anzeigen.
Mir ist aufgefallen, dass die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, aber auch NRW, Berlin und Umgebung sind klar im Vorteil. In Bayern hingegen gibt es v.a. in Schwaben, im Norden von Oberbayern und zwischen Ingolstadt und Ansbach Schwierigkeiten des Empfangs. Auch südlich München erreicht der Olympiaturm kaum das Tegernseer Tal.
Im Norden Bayerns kann man über die Thüringer Grosssender DLF und DRadio empfangen.
Warum ist also der Ausbau gestoppt? Liegts am BR, an ABY, an der BLR oder an anderen Gründen?
Warum nutzt man Grosssender wie Grünten, Wendelstein, Dillberg oder den Gelbelsee nicht zur besseren Versorgung?

Fragt sich r.ddr1
 
AW: Sendeversorgung von DLF/DRadio in Bayern

Mir ist aufgefallen, dass die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, aber auch NRW, Berlin und Umgebung sind klar im Vorteil.
In den neuen Bundesländern hat das D-Radio (das aus Berlin) nach der Wende eben aus dem DDR-Radio-"Beständen" eine vollwertige UKW-Kette bekommen (in Sachsen wurde allerdings der DLF aufgeschaltet, über die Gründin hierzu haben wir hier im Forum vor einiger Zeit schon einmal diskutiert.); in NRW ist die Versorgung nur regional besser, und das größtenteils auch nur, weil man hier vom WDR nicht (mehr) gewollte Frequenzen bekommen durfte, und Privatradios von dort nur mit Kleinsendern arbeiten dürfen.
Warum nutzt man Grosssender wie Grünten, Wendelstein, Dillberg oder den Gelbelsee nicht zur besseren Versorgung?
Weil man nicht mal so eben neue Frequenzen aus dem Hut ziehen kann. Es gibt in Bayern sechs vollwertige UKW-Ketten, fünf für den BR, eine für Ismaning, und daneben noch zahlreiche Lokalradios. Die Topographie - gerade in Südbayern, die Einstrahlung aus BaWü, Österreich und Tschechien, und die teilweise doppelten Grundnetzsender für Bayern 1 und 2 wegen der Regionalisierung tragen ebenfalls zur Frequenzknappheit bei. Für den DLF und das D-Radio ist eben kaum noch Platz. Dass man in Franken die D-Radios deutlich besser empfangen kann, liegt hauptsächlich an den Feindsenderfrequenzen, mit den man vor der Wiedervereinigung weit ins gegnerische Land eingesendet hat, und die auf bundesrepublikanischer Seite mit dem DLF oder dem Rias bestückt wurdne.
 
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Ja, gut, das sehe ich ein. Man könnte doch die Frequenzen bspw. vom Funkturm Nürnberg auf den Dillberg legen, um ein grösseres Sendegebiet zu bekommen....
 
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Im aktuellen Programmheft kann man auch etwas dazu nachlesen:
 

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Man könnte doch die Frequenzen bspw. vom Funkturm Nürnberg auf den Dillberg legen, um ein grösseres Sendegebiet zu bekommen....

Nein, das kann man nicht. Im Falle des DLF auf 90,1 MHz geht das nicht wegen Würzburg (Bayern 2) und Kronach (Radio Eins Coburg) auf 90,0 MHz, im Falle des Deutschlandradio Kultur auf 105,6 MHz geht das nicht wegen Amberg (Radio Galaxy) auf 105,5 MHz und Würzburg (B5 aktuell) auf 105,7 MHz, um nur mal die nächstliegenden „Hindernisse“ zu nennen.
 
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danke und wenn die sendeleistung nur 5 kw beträgt?
 
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Coole Idee, die man weiter verfolgen sollte, um Dummfunk bundesweit zu unterdrücken. Einfach überall ein paar 100 kW staatlichen, werbefreien Hörfunk drüber. Ich fänd's super.
 
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Mal eine Frage an die Berliner und die Leute aus der Gegend Berlins: Wie klingt eigentlich die digitale Mittelwelle (855 kHz), und kann vielleicht mal jemand einen Mitschnitt hier reinstellen?

Was sagen die Technikprofis des Forums dazu; hat diese Technologie Zukunft, und könnte sie, wie im Programmheft-Artikel erwähnt, wirklich einmal die UKW-Lücken in adäquater Weise schließen?
 
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Wie klingt eigentlich die digitale Mittelwelle (855 kHz), und kann vielleicht mal jemand einen Mitschnitt hier reinstellen?
Ich kann - völlig ernstgemeint - erstmal nur das reinstellen, was man mit einem "normalen" Mittelwellenempfänger hört, also mit einem analogen Gerät, das die Amplitudenmodulation auswertet. Fazit: ein aggressives Rauschen, das deutlich breiter ist als die 5 kHz, die man Mittelwelle normalerweise zubilligt. Möglicherweise ist es sogar noch breiter als hier dargestellt, falls mein Empfänger dort bandbreitenbegrenzt sein sollte.

Wie die digitalen Daten hinter einem D/A-Wandler klingen, mögen andere beisteuern. So ein Gerät besitze ich nicht.

hat diese Technologie Zukunft, und könnte sie, wie im Programmheft-Artikel erwähnt, wirklich einmal die UKW-Lücken in adäquater Weise schließen?
Adäquat schon wegen der Tonqualität nicht: das wird bei den üblichen Bitraten nie an UKW rankommen. Als Info-Verteilung (und nur als das) mag das ok sein, aber für Musik und Hörspiele ist alles, was ich bislang von DRM hörte, deutlich zu wenig.

Ob die Ausbreitungsbedingungen von Mittelwelle innerhalb Deutschlands einen stabilen Empfang zulassen, mögen andere beurteilen. Ich bin kein AM-Profi.
 

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Fazit: ein aggressives Rauschen, das deutlich breiter ist als die 5 kHz, die man Mittelwelle normalerweise zubilligt.
Vielen Dank für den Mitschnitt! Heißt das, dass Du dieses aggressive Rauschen auch auf 846 und 864 kHz, eventl. auch auf 837 und 873 kHz usw. hören kannst? Dann wäre es ein eklatanter Verstoß gegen internationale Wellenvereinbarungen.
 
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Ich kann das leider erst in 14 Tagen überprüfen, wenn ich wieder in meiner Wohnung bin. 9 kHz neben der Mittenfrequenz war aber meiner Erinnerung nach nichts mehr aufzunehmen. Das widerspricht tatsächlich im ersten Moment der spektralen Breite von 4.5 kHz, die zu 9 kHz Kanalbreite führt. Möglicherweise bin ich da gerade einem Irrtum aufgesessen und sollte mal das AM-Spektrum nachrechnen. Ich sag also besser erstmal nichts und verweise auf den Mann, dem wir das alles verdanken: Prof. Dietmar Rudolph, inzwischen auch im Ruhestand. Ach ja, hier ist auch noch der DRM-Standard.

Der Autor dieses Artikels, in dem auch auf einem Screenshot ein etwa 9 kHz breites Signal zu sehen ist, ist hier im Forum angemeldet. Vielleicht kann er ja meine Verwirrung aufklären.
 
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Ich wollte heute im Altmühltal DLF über UKW reinkriegen. Dies funzt nicht.
Auch DRadio Kultur geht nicht...
 
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Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die "alten" Bundesländer eine bessere Versorgung des DLF aufweisen, während die "neuen" Bundesländer besser durch Deutschlandradio Kultur versorgt sind (Ausnahmen wie z. B. Sachsen bestätigen die Regel ;)). Der Süden hat schon immer eine besondere Rolle gespielt, da in Baden-Württemberg schon relativ früh die lokal angesiedelten Sender ihr Programm aufgenommen haben (und somit auch Frequenzen bekamen), während in Bayern der Bayerische Rundfunk sein fünftes Programm aufnahm und eine sechste landesweite Kette entstand (Antenne Bayern bestand ja bereits). Somit waren reichweitenstarke Frequenzen bereits vergriffen.

Ursprünglich hatte der Deutschlandfunk auch einen bestimmten Programmauftrag, nämlich die DDR und Osteuropa mit Informationen aus dem freiheitlich-demokratischen Deutschland zu versorgen. Dieser Auftrag erlosch mit der Wiedervereinigung. Dennoch wollte man weiterhin überregionalen Hörfunk mit Schwerpunkt Informationen anbieten. Von daher wurde die Körperschaft des öffentlichen Rechts Deutschlandradio 1994 gegründet. Dies bedeutete auch der Beginn von Deutschlandradio Kultur (damals Berlin), der als Nachfolger von RIAS und Deutschlandsender Kultur (DS Kultur) sein Programm aufnahm.

Der Rest dürfte schnell erzählt sein. Der DLF verfügte, bedingt durch seinen darmaligen Informationsauftrag über reichweitenstarke Frequenzen in Grenznähe zur DDR bzw. zu den Niederlanden, das Deutschlandradio Kultur bekam z. T. ehemalige starke Frequenzen aus dem Osten. Nur reichten bzw. reichen diese bekanntlich nicht aus, um ganz Deutschland flächendeckend zu versorgen. Also mussten (und müssen) weiße Flecken nach und nach geschlossen werden. Da bekanntlich das UKW-Band schon dermaßen voll ist, können lediglich Füllsender eingesetzt werden, um die Lücken zu schließen.

Hier in NRW beispielsweise ist die Versorgung durch den DLF größtenteils sichergestellt (allerdings wurden z. B. im Münsterland seit Ende der 90er auch noch ein paar Stützsender aufgeschaltet). Das Deutschlandradio Kultur bekam lediglich zwei stärkere Frequenzen (jeweils 106,1 Eifel und Olsberg). Zumindest bei der 106,1 aus Olsberg greife ich freiwilds Aussage auf, dass diese QRG vom WDR wohl nicht (mehr) gewollt war, da ich mir vorstellen kann, dass sie ursprünglich für WDR 3 geplant war (ist ja der einzige WDR-Sender, der nicht in Olsberg abgestrahlt wird). Somit besteht eine etwas bessere Versorgung des Deutschlandradios Kultur im Süden des Landes. Im Norden und in der Mitte bestehen wirklich nur Füllfunzeln für den Kultursender des DLR.
 
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Ich freue mich jedenfalls schon auf die Fahrt vom Alpenrand an die Waterkant. Ab Rothenburg o.d. Tauber ist DLF sicher eingestellt....

Vielleicht gibt es noch die ein oder andere Frequenz, die man für diese Sender freistellen kann....
 
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Das widerspricht tatsächlich im ersten Moment der spektralen Breite von 4.5 kHz, die zu 9 kHz Kanalbreite führt. Möglicherweise bin ich da gerade einem Irrtum aufgesessen

Der Irrtum liegt darin, daß ein AM-Sender zwei sog. Seitenbänder abstrahlt (was nicht unbedingt sein muß, aber beim Rundfunk hat sich sog. Einseitenbandbetrieb nie durchsetzen können, vor allem weil da ohne teure Empfänger nur Sprechfunkqualität rauszuholen ist).

Auf Mittelwelle (und auch Langwelle) sind die Sender in einem Frequenzraster aller 9 kHz angeordnet. Nach postfrommsten Bestimmungen ist deshalb das Tonsignal bei 4,5 kHz zu begrenzen, dann stoßen die Seitenbänder der Sender gerade so aneinander. Praktisch muß bei +/- 4,5 kHz aber nicht schlagartig Schluß sein, weshalb man da schon 6 bis 6,5 kHz Tonsignalbreite rausholen kann (der HR macht das, der SWR z.T. auch).

Digital ist das alles ganz anders, da verteilt sich die Sendeleistung gleichmäßig auf das gesamte genutzte Spektrum, im hier genannten Fall also zwischen 850,5 und 859,5 kHz. Wenn man nun in Berlin versucht, etwas auf 846 oder 864 kHz zu hören, dann schlägt das noch voll im Radio durch, weil dessen Filter nicht abrupt nach 4,5 kHz zu beiden Seiten dichtmachen, sondern eher ab etwa 2 kHz langsam abfallen (und dadurch auch einen schauderhaften Dumpfmumpf produzieren, der mit der tatsächlich gesendeten Qualität nichts mehr zu tun hat; ich erinnere an den vermeintlichen Abhörpunkt hinter dem Optimod, der in Wirklichkeit das bereits abgestrahlte Signal war).


Ich sag also besser erstmal nichts und verweise auf den Mann, dem wir das alles verdanken: Prof. Dietmar Rudolph, inzwischen auch im Ruhestand. Ach ja, hier ist auch noch der DRM-Standard.

Der im wesentlichen auf einer französischen Entwicklung beruht und nicht viel mit den damaligen Arbeiten der Telekom zu tun hat.


Ansonsten fliegt hier ein Mitschnitt der Luxemburg-Mittelwelle herum, die tagsüber auch digital läuft: http://www.ekubra.de/drm/sound/rtl1440.mp3

Das dürften etwa 23 kBit/s sein, wem das etwas sagt. Die Höhen sind nicht echt, sondern synthetisiert; das klingt also nicht nur künstlich, sondern ist es auch.

Mir ist unklar, warum man beim Deutschlandradio diesem Schmalhansfunk bessere Aussichten einräumt als DAB, bei dem es nächstes Jahr ganz sicher und diesmal aber wirklich den sowas von gewaltigen, die Erde erschütternden Urknall geben soll ...
 
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Praktisch muß bei +/- 4,5 kHz aber nicht schlagartig Schluß sein, weshalb man da schon 6 bis 6,5 kHz Tonsignalbreite rausholen kann (der HR macht das, der SWR z.T. auch).
Vielen Dank für die Aufklärung. Im Idealfall verbreitern die größeren Filter also die Tonqualität. Im schlechteren Fall sorgt dies dafür, dass sich zwei Mittelwellensender, die nur um 9 kHz geschieden sind, gegenseitig den Äther kaputtmachen. (In meiner Region ganz massiv: DLF auf 756 und Option Musique auf 765.)

Mir ist unklar, warum man beim Deutschlandradio diesem Schmalhansfunk bessere Aussichten einräumt als DAB, bei dem es nächstes Jahr ganz sicher und diesmal aber wirklich den sowas von gewaltigen, die Erde erschütternden Urknall geben soll ...
Ich denke, dass DRM eine andere Aufgabe hat, als DAB. DAB soll in einem relativ genau bestimmten Gebiet eine durchgehende Versorgung durch ein feinmaschiges Netz von Kleinsendern liefern. DRM dagegen soll den Fernempfang (eine Sendeanlage mit relativ hoher Leistung; Sendegebiet ergibt sich aus den physikalischen Gegebenheiten) qualitativ verbessern. Von daher sehe ich DRM und DAB nur bedingt als Konkurrenten an.

Außerdem ist das Deutschlandradio so stark bei DAB engagiert wie kaum eine andere Sendeanstalt in Deutschland. Die schlechten Rahmenbedingungen für DAB hierzulande können die Doppelstädter natürlich auch nicht unilateral ändern.
 
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Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die "alten" Bundesländer eine bessere Versorgung des DLF aufweisen, während die "neuen" Bundesländer besser durch Deutschlandradio Kultur versorgt sind (Ausnahmen wie z. B. Sachsen bestätigen die Regel ;)). Der Süden hat schon immer eine besondere Rolle gespielt, da in Baden-Württemberg schon relativ früh die lokal angesiedelten Sender ihr Programm aufgenommen haben (und somit auch Frequenzen bekamen), während in Bayern der Bayerische Rundfunk sein fünftes Programm aufnahm und eine sechste landesweite Kette entstand (Antenne Bayern bestand ja bereits). Somit waren reichweitenstarke Frequenzen bereits vergriffen.
Im Grunde hätten die damals Verantwortlichen bereits erkennen müssen, das eine flächendeckende Versorgung von 2 landesweiten Radioprogrammen aufgrund der damaligen Frequenzlage schon nahezu unmöglich war und spätestens an der Länderhoheit in Sachen Hörfunk zu scheitern drohte.

Ursprünglich hatte der Deutschlandfunk auch einen bestimmten Programmauftrag, nämlich die DDR und Osteuropa mit Informationen aus dem freiheitlich-demokratischen Deutschland zu versorgen. Dieser Auftrag erlosch mit der Wiedervereinigung. Dennoch wollte man weiterhin überregionalen Hörfunk mit Schwerpunkt Informationen anbieten. Von daher wurde die Körperschaft des öffentlichen Rechts Deutschlandradio 1994 gegründet. Dies bedeutete auch der Beginn von Deutschlandradio Kultur (damals Berlin), der als Nachfolger von RIAS und Deutschlandsender Kultur (DS Kultur) sein Programm aufnahm.
Der ursprüngliche Auftrag der beiden neuen deutschlandweiten Radios sollte meiner Erinnerung nach die Integration von Ost und West vorrantreiben.
Nur waren beide Deutschlandradios lange Zeit Frequenztechnisch immer noch in Ost und West getrennt, bis das DRK dann die ersten Sender im Westen aufschalten konnte und der DLF in den neuen Ländern präsent sein durfte.
Vom eigentlichen Programmauftrag war dann eigentlich nicht mehr groß die Rede.

Der Rest dürfte schnell erzählt sein. Der DLF verfügte, bedingt durch seinen darmaligen Informationsauftrag über reichweitenstarke Frequenzen in Grenznähe zur DDR bzw. zu den Niederlanden, das Deutschlandradio Kultur bekam z. T. ehemalige starke Frequenzen aus dem Osten. Nur reichten bzw. reichen diese bekanntlich nicht aus, um ganz Deutschland flächendeckend zu versorgen. Also mussten (und müssen) weiße Flecken nach und nach geschlossen werden. Da bekanntlich das UKW-Band schon dermaßen voll ist, können lediglich Füllsender eingesetzt werden, um die Lücken zu schließen.
Meiner Meinung nach hätte es besser nur ein nationales Hörfunkprogramm geben sollen, welches aus DLF und DS Kultur hervorgegangen wäre. Dann gäbe es mit Sicherheit auch weniger Probleme mit der UKW-Versorgung, die mit Sicherheit mehr als 50% "Abdeckung" in Deutschland gebracht hätte.

Hier in NRW beispielsweise ist die Versorgung durch den DLF größtenteils sichergestellt (allerdings wurden z. B. im Münsterland seit Ende der 90er auch noch ein paar Stützsender aufgeschaltet). Das Deutschlandradio Kultur bekam lediglich zwei stärkere Frequenzen (jeweils 106,1 Eifel und Olsberg). Zumindest bei der 106,1 aus Olsberg greife ich freiwilds Aussage auf, dass diese QRG vom WDR wohl nicht (mehr) gewollt war, da ich mir vorstellen kann, dass sie ursprünglich für WDR 3 geplant war (ist ja der einzige WDR-Sender, der nicht in Olsberg abgestrahlt wird). Somit besteht eine etwas bessere Versorgung des Deutschlandradios Kultur im Süden des Landes. Im Norden und in der Mitte bestehen wirklich nur Füllfunzeln für den Kultursender des DLR.
Die DLF Versorgung ist da, aber das Gebilde aus 102,8 (Wesel) und 102,7 (Nordhelle) ist Mobil nicht gerade ein Hörgenuß. Und dort wo der DLF keine starken Frequenzen besitzt, sendet komischerweise das DRK mit volle Power.:rolleyes:
Würde man die 102,8 Mhz vom Standort Wesel mit 100kw senden lassen und die 106,1 vom Bärbelkreuz und Olsberg hinzunehmen, hätte man schon eine recht gute störungsfreie Versorgung eines D-Radios. Die 102,7 kann man dann noch als Stadtsender für Aachen und ggf. vom Ederkopf aus senden lassen.
Bielefeld und Münster wären noch mit Stadtsendern versorgbar, die auch noch ein wenig vom Umland erreichen würden. Wichtig wäre aber in jedem Fall die nach NRW einstrahlenden D-Radiosender Sender mit in die Versorgung zu nehmen. Dann würde der zischelnde und knackende D-Radiosound hoffentlich endlich der Vergangenheit angehören.

Nur bevor so etwas Wirklichkeit werden würde, müssten beide D-Radios fusionieren oder eines der Programme auf seinen Anspruch der flächendeckenden Versorgung verzichten. Ansonsten bleibt jeder Vorschlag hierzu wunschdenken.;)
 
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@ Funkbude:

Ja, die Koordinierung der 102,7 Nordhelle/102,8 Wesel ist mobil eine Katastrophe. Vom mittleren Münsterland (Kreis Coesfeld) bis hin ins tiefste Ruhrgebiet gibt es ein "schönes" Wechselspiel, bei dem der Lautstärkepegel nie ein gewisses Maß erreichen dürfte, wollte man die Verzerrungen vermeiden. Man könnte eine reichweitenstarke Frequenz (ob 102,7 oder 102,8 lassen wir erstmal dahingestellt) eher auf Langenberg oder Nordhelle koordinieren, da Wesel-Büderich trotz der 50 kW eine ziemlich schlechte Reichweite hat. Da würden 100 kW auch nichts mehr großartig daran ändern. Durch die Neukoordinierung wären Füllfunzeln aus beispielsweise Schwerte dann überflüssig, die dann auch für D-Radio genutzt werden könnten (der Sommerberg ist ziemlich gut exponiert). Aber das werden wohl Visionen bleiben...
 
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Prinzipiell würde ich , um auf das Thema des Fadens zurück zu kommen, damit antworten das einfach sämtliche Frequenzen vergeben sind in Bayern...

5 landesweite Öffis, ein großer Privater und viele starke Lokale, teilweise mit mit Doppelbelegung durch Radio Galaxy in dfen lokalen Sendegebieten...da bleibt einfach nicht mehr viel Luft...noch dazu, die teilweise Überversorgung des BR..mitunter sind 5 bis 7 verschiedenen Frequenzen eines Programmes klar empfangbar.

Am besten haben es da noch die Oberfranken..mit

DLF 100,3 Ochsenkopf und
DLR Kultur 94,2 vom Blessberg bei Sonneberg.
 
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, die teilweise Überversorgung des BR..mitunter sind 5 bis 7 verschiedenen Frequenzen eines Programmes klar empfangbar.

Bitte nicht das Frequenzsplitting des BR vergessen!
Ich will nicht Niederbayerisches hören müssen, weil die oberbayerische Frequenz abgegeben würde. Wobei ich im Fall von DRadio K auch mit mir reden lasse. :)
 
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Im Altmühltal konnte ich vor gut 14 Tage den DLF völlig problemlos auf 549 und auch 207 empfangen. Reicht das nicht aus ? Was wird an den Nachrichten besser, wenn sie bis 15 KHz Grenzfrequenz reichen ? Nichts. Fakt ist : es kann dort völlig problemlos empfangen werden.
 
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Aber nicht über UKW, denn der Ingolstädter Sender reicht kaum über die Stadtgrenze hinaus.
LG
 
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Man kann eben nicht alles haben. Die UKW-Versorgung in Bayern ist sicher nicht so gut wie in NRW, mit einer guten UKW-Antenne sollte es dennoch vielerorts gut klappen. Welche Antenne nutzt du ?
 
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Stimmt.

Ist es möglich, mit einem Sangean ATS DLF über UKW im Altmühltal reinzukriegen?

Habe soeben über 100 FM DRadio Kultur drin gehabt, auch hier im Altmühltal.
Danke, Augsburg!
 
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