So denken Jugendliche übers Radio

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Habe heute morgen ein Gespräch zweier Jugendlicher (ca. 16-17 Jahre) im Zug mitverfolgen können. Dabei beschwerte sich der eine, dass er am Wochenende in einer Disko war und dort ständig die gleichen Lieder laufen und man könne sogar sagen, zu welcher Uhrzeit welcher Titel käme. Darauf entgegnete der andere, ja das wäre genauso wie beim Radio. Dort liefe auch immer derselbe Sch..... und zu bestimmten Titeln, könnte man die Uhr nach stellen.

Das natürlich nicht repräsentativ, aber zeigt doch, dass viele Jugendliche mit dem Radio von heute nichts mehr anfangen können und vom Formatradio genauso genervt sind wie ältere Zuhörer.
 
AW: So denken Jugendliche über's Radio

Es ist schon schade, wie man richtig mitverfolgen konnte, dass das Radio an seiner Wichtigkeit als Medium so stark abgenommen hat. Es sind nicht nur diejenigen, die jahrzehnte Lang gutes Radio hören konnten, natürlich merken das auch die Jugendlichen. Die haben im Endeffekt (und den Teenies kommt es sowieso nur auf Musik an in erser Linie) doch mehr davon, sich morgens ein paar coole CDs einzulegen, vielleicht mal in die Zeitung schauen, dort die wichtigsten Infos die man unbedingt wissen sollte herauszupicken und währenddessen die Musik zu hören, auf die man steht.
Das Radio wurde eben (ausgenommen den paar Freaks die sich hier versammeln) ;) für die meisten Höer zum Dudel-Medium, dem man aber nicht intensiv zuhört. Morgens schnell einschalten, jedoch nie richtig zuhören und im Auto dann zur Arbeit so nebenher mal laufen lassen. Wenn man solche Hörer (und es sind, wie traurig es auch ist, ziemlich viele) später fragen würde, was denn der Moderator heute erzählt hat, könnten sie sich höchstens an die Anmoderation des neuen Madonna Songs erinnern, weil ihnen die Musik von Madonna gefällt.
Es wird immer schwerer für Moderatoren die Hörer in den Bann zu ziehen, vielleicht die zwei Minuten im Auto noch zu warten um den nächsten Beitrag noch zu hören.
Das Radio verliert an seiner Wichtigkeit, vielleicht auch ein kleines bisschen deswegen, weil man jeden Tag von neuem die gleiche Musik hört. Das merken Jugendliche und alle anderen erwachsenen Hörer auch. Nur machen könenn sie dagegen nichts. Doch: Radio aus und CD rein. Dann haben sie die Musik die sie hören wollen.
 
AW: So denken Jugendliche über's Radio

Radio aus und CD rein. Dann haben sie die Musik die sie hören wollen.

Oder gleich den MP3-Player anschalten. Da hat man eine größere Rotation als jedes durchschnittliche Hitradio - und garantiert auf den eigenen Geschmack abgestimmt.

Der Sende-Rechner von Hitradio XY ist ja im Prinzip auch nichts anderes als ein "aufgemotzter" MP3-Player. Nur dass andere Leute bestimmen, welche Sounddateien da rauf kommen :eek:
 
AW: So denken Jugendliche über's Radio

smiley schrieb:
Es wird immer schwerer für Moderatoren die Hörer in den Bann zu ziehen, vielleicht die zwei Minuten im Auto noch zu warten um den nächsten Beitrag noch zu hören.
Ich behaupte, da das nicht an den Hörern liegt, sondern an den Moderatoren - bzw. den Vorgaben, nach denen diese sich richten müssen.
 
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... + abgespeckte Redaktionen.

Bzw. ist es der Idealfall, dass/wenn überhaupt Moderatoren im Studio anwesend sind.
 
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Was passiert, wenn man ein Jugendradio "abspeckt" sieht man ja sehr eindrucksvoll an Radio Fritz! Der durchschnittliche Jugendliche will eben nicht nur Musik hören, auch wenn das die landläufige Meinung ist. Gerade weil er nur eine CD einschieben braucht und schon hört er seine Musik, schaltet er kein Radio mehr ein. Junge Hörer kann man nur mit Inhalten überzeugen.
 
AW: So denken Jugendliche übers Radio

Jugendliche sind schwer zu begeistern. Vielleicht kommen sich auch gerade durch das Radio bevormundet vor und greifen deshalb um MP3 Player. Auch Jugendliche wollen informiert werden. Das merkt man wenn man ihnen arbeitet.Den Dudelfunk hören viele schon garnicht mehr . Und die die denken könnten das Dudelfunk was für sie wäre schalten gleich den Fernsehapparat ein und schauen die Musikprogramme.


vielen Dank für die Aufmerksamkeit
 
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Jugendliche sind schwer zu begeistern. Vielleicht kommen sich auch gerade durch das Radio bevormundet vor und greifen deshalb um MP3 Player.
Das würde ich so nicht ganz stehen lassen wollen, obwohl der Kern eigentlich durchaus hier schon drinsteht: Jugendliche sind sehr wohl zu begeistern, das "wie" ist hier die Frage. Und da hast Du ganz Recht, daß das Gefühl der Bevormundung ein sehr großer Abschaltimpuls für jeden Jugendlichen ist.

Jugendliche haben ein Bedürfnis "anders" zu sein. Sie sind auf dem Weg, sich in dieser Welt zurechtzufinden, sich selbst und anderen gegenüber ihre eigene Bedeutung zu definieren. Sie haben - unbewußt - das Bedürfnis, sich von ihren Eltern zu unterscheiden (Stichwort: Generationenkonflikt). Dieses völlig natürliche Bedürfnis läßt mit zunehmendem Alter nach und da es meistens sowieso völlig unbewußt abgelaufen ist, ist dann für den Erwachsenen schwer, nachzuvollziehen, was da passiert. Obwohl man selbst keinen Deut besser war schimpft man dann oft gern auf die "Jugend von heute".

Ohne die Diskussion jetzt dahin abschweifen zu lassen, ob "damals" nun wirklich alles besser war oder die Jugend von heute tatsächlich schlimmer ist, als die von früher - das würde hier zu weit führen.

Das Problem ist (mal wieder) daß es hier aber auch keine Patentrezepte geben kann außer: Jugendliche wollen Ernst genommen werden. Jugendliche wollen verstanden werden. Aber: genau hier liegt der Hase im Pfeffer, das ist leichter gesagt, als getan. Die meisten (mich eingeschlossen) wähnen sich in der trügerischen Sicherheit, alles Verstandesmäßig erfassen zu können und alles in irgendwelchen Zahlen beschreiben zu können. Was sie dabei vergessen, ist, daß diese ganzen "Berechnungen" und "Forecasts" und was nicht alles auf Theorien beruhen. Theorien haben aber die unangenehme Eigenschaft, keine Wahrheiten zu sein, sondern Annahmen. Werden Fakten bekannt, die einer Theorie widersprechen, so wird die Theorie durch eine neue, den neuen Fakten angepaßte ersetzt. Das ist ganz normales wissenschaftliches Vorgehen.

Die Interessen von Jugendlichen (und übrigens auch Erwachsenen) beruhen aber auf Gefühl, nicht auf Fakten. Nur kann man Gefühl dummerweise weder in Zahlen erfassen noch verkaufen. Deshalb können sämtliche Theorien, die hier über Zielgruppenerriechbarkeit und ähnliches aufgestellt werden, im Prinzip nur Schüsse ins Blaue sein. Erfolg hat bei Jugendlichen, wer ihren Nerv trifft. Mag sein, daß es Modelle gibt, die da ganz gut funktionieren, aber wirklich dauerhaften Erfolg hat bei Jugendlichen selten etwas. Etwas, das heute absolut "In" ist, ist morgen "out" und was gestern noch gar nicht ging, ist heute auf einmal der letzte Schrei. Will man also bei Jugendlichen Erfolg haben, muß man das Ohr bei ihnen haben, die Augen weit offen halten und den neuesten Trend erkennen - das ist aber äußerst anstrengend und geht Maximen wie "Gewinnoptimierung" zu wieder - weil man auch mal was ausprobieren muß und oft auchmal auf die Nase fallen wird. Wie gesagt. Patentrezepte gibt's wie immer keine.

LG

McCavity
 
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Jugendliche sind eine sehr schwer einzuschätzende Zielgruppe. Ältere Hörer lassen das Radio einfach während dem Autofahren oder in der Küche laufen. Jugendliche haben kein Auto, Jugendliche sind meist selten zu Hause, Jugendliche haben meist nur einen integrierten UWK-Empfänger im Handy. Radio wird vermehrt dann genutzt wenn der Akku vom MP3-Player aus ist oder man einfach mal das Wetter hören möchte (ja, auch sowas wollen Jugendliche ab und an mal wissen). Wenn Jugendliche (hier in Österreich) aktiv Radio hören, dann ist das meist FM4. Ö3 taugt bei meinen Schulkollegen gerade noch als Radiowecker. Meine Schulkolleginnen hören übrigens vermehrt Kronehit in der Mittagspause, sind überhaupt dem Medium Radio mehr aufgeschlossen. So sind jedenfalls die Beobachtungen in meinem Umfeld.

chrikro
 
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Sehr richtig, McCavity. Es ist eben nicht die Musik, mit der man Jugendliche "kriegt". Wer aber nur auf Musik setzt, der muss sich sehr genau überlegen, wie er nicht nur anders ist als der persönliche mp3-Player - die meisten Radios sind ja anders, nur eben vor allem weniger als ein mp3-Player -, sondern auch, wie er besser ist, wie er einen relevanten "Mehrwert" bietet. Spätestens jetzt sind reine Musikkonzepte nicht mehr zukunftsfähig. Auch das alternatvie Motor FM ist ja alles andere als ein Selbstläufer.
Jugendliche wollen verstanden, ernstgenommen und beteiligt werden. Vor allem durch letzteres bekommt man auch heraus, wie die so unterschiedlichen Jugendlichen "ticken". Bekanntlich lassen sich die unterschiedlichsten Interessen zusammenführen, wenn man ihnen eine Plattform und die Möglichkeit zu einer Form des Austausches bietet. Wer das macht, wird Erfolg haben, aber er braucht Geld, Ahnung und Geduld. Das sind leider drei Dinge, die private Radiosender nicht haben bzw. nicht investieren wollen. Es wird den Öffentlich-Rechtlichen überlassen bleiben, auf diesem Feld zu punkten.
 
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...was sie nicht tun! Im Gegenteil.

Doch, doch ..
Schau Dir 1Live an als Beispiel.

Hier in der Umgebung der von den Jugendlichen meistgehoerte Sender meines Wissens.
Es ist gang und gaebe, dass 1Live in jedem Kultladen fuer Jugendliche dudelt, es ist Standart, dass 1Live bei "McFress", "BurgerDingens", KFC, etc. generell zu hoeren ist. Die komplette Oeffnungszeit hindurch (manche haben 24-Stundenbetrieb)!

Und 1Live ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Privatdudler. ;)
 
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Neulich fuhr ich mit dem Zug. Da hörte ich, wie sich zwei Jugendliche sich unterhielten. Der eine etwa 14, der andere auch. Da fiel mir gleich dieses Konversationsrätsel aus der Titanic ein:

Konversationsrätsel
Die folgende Konversation fand neulich auf einem Schulhof statt und bereitete der aufsichtsführenden Lehrerin doch einige Schwierigkeiten:
Schüler A: »Ey, gehst du Päckchen?«
Schüler B: »Fick disch!«
Schüler A: »Apfel!«
Wenige Minuten später löste sich das Rätsel: Schüler B kehrte mit einem Apfeltrinkpäckchen vom Hausmeister zurück und händigte es Schüler A aus.

Niels Frerichmann
 
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Es ist gang und gaebe, dass 1Live in jedem Kultladen fuer Jugendliche dudelt, es ist Standart, dass 1Live bei "McFress", "BurgerDingens", KFC, etc. generell zu hoeren ist.

Ob das jetzt eine gute Referenz ist...ich weiss nicht. ;)
 
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Schau Dir 1Live an als Beispiel.

Hier in der Umgebung der von den Jugendlichen meistgehoerte Sender meines Wissens.
Es ist gang und gaebe, dass 1Live in jedem Kultladen fuer Jugendliche dudelt, es ist Standart, dass 1Live bei "McFress", "BurgerDingens", KFC, etc. generell zu hoeren ist. Die komplette Oeffnungszeit hindurch (manche haben 24-Stundenbetrieb)!
Das dürfte unter anderem auch an einer nicht vorhandenen Alternative liegen, was jetzt nicht unbedingt negativ gemeint ist.
 
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Man darf auch nicht übersehen, dass es eigentlich nicht die "Jugendlichen" nicht gibt.
Genau wie bei allem andern sollte differenziert werden:
* Jugendliche aus sozial stabilen Familien mit einigermassen hohem Einkommen der Eltern
oder als Antipode:
* Jugendlicher mit Migrationshintergrund, schlechten sozialen Verhältnissen der Eltern, Vater gewalttätig, Mutter weggesperrt.
Ich weiss, dass ich hier Klischees bediene. Aber genau hier ist für meine Begriffe auch ein Punkt. Jugendliche können völlig unterschiedlich sein. Ihre Herkunft, ihr Aufwachsen im Elternhaus, ihre Ausbildung, all das ist entscheidend.
Ich wehre mich gegen eine zu starke Generalisierung der Jugend.
Ein weiteres Problem ist die Einteilung der Jugendlichen. Ein 30-jähriger kann sich zur Jugend zählen, wie ein 10-Jähriger. Meiner Ansicht nach sollte sich das Medium "Radio" auf die verschiedenen Facetten der jugendlichen Zuhörer einstellen können, indem man z.B. Jugendliche Radio machen lässt, auch wenn sie keine sonderliche Ausbildung haben.
Ich finde ebenso, dass Sender wie Bayern 3 solch ein Projekt machen sollten. In anderen Bundesländern, Österreich oder der Schweiz weiss ich nicht, wie das funktionieren soll.

Bei solchen Sendungen sollten die Jugendlichen aber nicht bevormundet werden, sondern ihren Kram spielen.
 
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Es ist klar, dass es "den Jugendlichen" den es zu erreichen gilt ebensowenig gibt wie "den Hörer" oder "die Leute" die irgendetwas bestimmtes erwarten.

Wer Jugendliche als Zielgruppe zusammenfasst muss bedenken, dass diese Zielgruppe neben den bekannten Gemeinsamkeiten sich sehr differenziert sieht und verhält, sowohl in Bezug auf Erwachsene als auch untereinander.
Das zeigt sich mitunter in der Beliebtheit von TalkRadio, in dem man Meinung austauschen und anderen Talkern beipflichten oder widersprechen kann.

Musik ist auch sehr wichtig und gerade deswegen: Kann man nach der Rotation die Uhr stellen, langweilt das und erweckt den Eindruck nicht erst genommen zu werden, d.h. mit automatisierter Sch.... abgespeist zu werden. Ein Radio, in dem es musikalisch nichts Neues zu entdecken gibt ist einfach langweilig.
Auch Sender wie 1Live, Fritz oder You FM, die sich bemühen nicht so uniform zu klingen, zeigen viel zuwenig Mut zu anderer Musik, z.Bsp. Demos von Bands, Unbekanntem aus dem Underground, Trends aus dem Ausland (z.Bsp Afrika, Indien, China, japan, Skandinavien,....), etc.
 
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Gehts hier um Jugendliche oder habe ich etwas falsch verstanden?

Natürlich, aber wenn 1live als Hintergrundberieselung im Burgerbrater läuft, kann man jetzt nicht sagen, deshalb kommt der Sender bei Jugendlichen gut an. Es würde keinen Unterschied machen ob nun 1live oder Hitradio xy läuft. Die Jugendlichen gehen ja nicht wegen der Musik dahin.
 
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Das dürfte unter anderem auch an einer nicht vorhandenen Alternative liegen, was jetzt nicht unbedingt negativ gemeint ist.


des eh ich net ganz so. die alternative wäre die CD oder das MP3. und die tatsache, dass sie genau das net tun, spricht doch für 1LIVE, oder?
 
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Eigentlich schon. Aber nicht ganz Deustchland kann 1Live hören, es gibt auch Jugendliche die nicht so richtig Webradio hören können und nicht im Sendegebiet wohnen, was ist mit denen? :confused:
Kein 1Live, kein anstädniges Radio für Jugendliche???
 
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des eh ich net ganz so. die alternative wäre die CD oder das MP3. und die tatsache, dass sie genau das net tun, spricht doch für 1LIVE, oder?

Nein. Bei Öffnungszeiten von 15 Stunden und mehr, machen CDs keinen Sinn. Wieviele willst du denn da vorhalten? Die Schnellrestaurants machen es sich gerne einfach. Radio oder TV an und gut iss.
 
AW: So denken Jugendliche übers Radio

Was mir insbesondere aufgefallen ist das sich 1Live kaum noch vom Privatfunk unterscheidet. Ich finde 1Live ist RPR1 immer ähnlicher geworden, um mal ein Beispiel zu nennen.
 
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Das läßt hoffen! Offenbar gibt es auch in der jungen Generation noch genug Leute, die nicht jeden Fraß akzeptieren, den man ihnen vorsetzt.
 
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Kein 1Live, kein anständiges Radio für Jugendliche???

Nein. Und 1live ist auch kein anständiges Radio für Jugendliche - zumindest nicht in der Tagesschiene. Es gibt zuviel Wort, welches einfach unnötig niveaulos ist (dies geht von einigen Moderationen bis hin zur Comedy, welche z. T. Schulhofqualität besitzt). Auch die Musikauswahl zeugt nicht gerade von Mut, es wird zuviel massentaugliches gespielt (zumal auch hier die Rotation sehr eng ist).

Ansprechend ist 1live eigentlich erst ab 20 Uhr abends (von Moving samstagabends mal abgesehen). Plan B, Domian etc. sind Sendungen, die sich entweder musikalisch und/oder vom Wort her durchaus von der Masse abheben. Es gefällt zwar nicht jedem (muss es auch nicht), aber zumindest bestehen hier noch Anreize, einen Radiosender auch mal gezielt zu hören und nicht nur nebenbei laufen zu lassen.

Was man 1live zugute halten kann, ist die Tatsache, dass viele Jugend- oder Junge-Erwachsenen-Wellen (denn 1live ist kein Jugendsender allein, die Diskussion gab es schon zur Genüge) in Deutschland in Punkto Qualität wesentlich weniger zu bieten haben (Beispiele sind N-Joy, You FM, MDR Sputnik usw.) als 1live. Aber als Maßstab für ein gutes Jugend- oder Jung-Erwachsenen-Radio möchte ich 1live trotzdem nicht sehen. Hier sehe ich (beispielsweise) den Sender FM 4 aus Österreich vorn, welcher abgesehen von der Musik, die etwas abwechslungsreicher (nicht mainstreamiger!) sein könnte, ein gutes Radio macht.
 
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