Jörg Haider möchte Privatradios fördern

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Christine51

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In einem Radiointerview vor einer Woche mit Jörg Haider (BZÖ), habe ich gehört dass die Gebühren die der ORF einnimmt mit den privaten Radio und natürlich auch Fernsehsendern geteilt werden sollen.

Also da hat Jörg wieder eine gute Idee eingebracht und ich währe stark dafür dass auch die privaten Radios gefördert werden.

Aber keine Angst bin kein Wahlhelfer.

Aber man muss sich ja die Themen der verschiedenen Politiker anhören.

Was ist eure Meinung?

Liebe Grüße
Christine
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Bin nicht unbedingt ein fan von Jörg Haioder - doch die Idee gehört eigentlich schon seit beginn des Privat/Funks/fernsehen eingeführt - damit könnten die privaten endlich unter ähnlichen finanziellen vorraussetzungen arbeiten - wie der österreichische Linksfunk - allerdings sollte hier eine Vorgabe geben das die gelder zweckgebunden verwendet werden und nicht 1 zu 1 in taschen der gesellschafter fließen
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

allerdings sollte hier eine Vorgabe geben das die gelder zweckgebunden verwendet werden und nicht 1 zu 1 in taschen der gesellschafter fließen
z.B. dass jene, die mehr österreichische Musik spielen, auch mehr vom Geldtopf bekommen. So wie beim Fußball, da bekommen ja auch jene Vereine den größten Anteil vom Fernsehrechte-Geldtopf, die die ganze Saison hindurch die meisten Österreicher aufstellen. Manche Vereine sind sogar nur durch diesen Bonus überlebensfähig. So bekommt z.B. Altach für 80% Österreicher-Einsatz 148.180 Euro, gefolgt vom LASK mit 145.100 Euro für 77%, und zwar nur für das erste Viertel der aktuellen Saison.
Die Einsatzminuten von U21-Spielern werden übrigens doppelt gewertet. Auch dass könnte man auf die heimische Musik ummünzen. Die Anzahl der Sendeminuten österreichischer Newcomer werden doppelt gewertet.
So würde es plötzlich wieder beliebt werden, österreichische Musik zu spielen. Hat ja in der Bundesliga mit den Spielern auch funktioniert. ;)

Soweit mein Vorschlag, wie man das Geld sinnvoll aufteilen könnte.
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

viell. sehe ich auch nur zuviel negativ, aber ich glaube, das dann die gebühren sicherlich stark steigen würden, aber an und für sich wäre das wirklich eine gute idee.
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

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sorry - das sollte nichts mit österreichischer musik zu tun haben - sondern nur mit der qoute in realtion zu größe des bundeslandes etc... welche musik die spielen sollte da absolut uninteressant sein - ö - musik wenn sie wer hören will gibt es doch schon in etliche Internetstreams - ( doch das ist wieder eine geschmackssache )
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

dm83: Das mit der Quote und "österreichischer Musik" ist nur auf den ersten Blick eine gute Idee. Würde nur (zwangsweise) dazu führen, das die Sender dann entweder auf ÄLTERES Material (Falco,EAV) zurückgreifen ODER mangels Angebot AKTUELLER Interpreten/Gruppen dann in die Kiste "volkstümlich" greifen müss(t)en. Und dann würden gefahrene Formate einfach abkippen....

Und dann wäre noch zu klären, ob deutschsprachig gesungen oder ganz allgemein "österreichische Produktion" 8also auch englischsprachig, instrumental usw).

Es gibt nur EIN Land, wo das mit der Quote funktioniert : KANADA. Aber dort singen sie alle englisch (bzw. zu einem Prozentsatz auch französisch). "Volksmusik" gibt es nahezu nicht, Indianergesänge ausgenommen .... : Ergo : Es fällt nicht auf.
Wenn eine solche Quote mal kommen sollte, wird es ein akustischer Alptraum in Austria werden - lieber nicht....
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

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sorry - das sollte nichts mit österreichischer musik zu tun haben
Das weiß ich doch, dass du das nicht gemeint hast.
Aber dein Satz "... gelder zweckgebunden verwendet werden und nicht 1 zu 1 in taschen der gesellschafter fließen" hat mich eben auf diese Idee gebracht, wie man so einen Geldtopf zweckgebunden verteilen könnte. Das es dazu nicht kommen wird, ist mir eh klar. ;)

ö - musik wenn sie wer hören will gibt es doch schon in etliche Internetstreams
Ähm, wo? Vielleicht magst mir eine PN mit ein paar Tipps schicken? Mir fällt jedenfalls kein entsprechendes Angebot ein, seitdem derjenige, der das Posting vor dir verfasst hat, damit letzte Woche aufgehört hat :D
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Wenn diese Gebühren auf Privatradios ausgedehnt würden, hätte der Jörgl immerhin gute Gründe auch noch die Ö3-Verkehrstafeln zu verrücken.
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

dm83: Das mit der Quote und "österreichischer Musik" ist nur auf den ersten Blick eine gute Idee.

Grüß dich,
naja das wär ja keine Quote im klassischen Sinn, sondern ein anderer Ansatz dazu. Es gibt einen Pool mit Gebührengeldern. Wer mehr Ö-Musik spielt, kriegt mehr Geld aus dem Topf, siehe mein Fußballvergleich. Niemand wird gezwungen, Ö-Musik zu spielen (keine Quote!). Nur dann gibts halt weniger vom Kuchen. Red Bull Salzburg verzichtet auch zur Gänze auf die TV-Gelder und setzt lieber auf Legionäre, um meinen Vergleich mit dem Fußball zu Ende zu führen ;), nur die können sich's halt leisten.

Zum Thema Quote in Österreich empfehle ich dir diesen Thread hier, meiner Meinung nach eine der spannendsten Diskussionen bisher hier im Forum. Dort wurde eigentlich schon alles gesagt, auch meine Standpunkte dazu. Lies mal drüber, wenn du magst.

Kurz geh ich noch auf deine angeführten Punkte ein ...
Würde nur (zwangsweise) dazu führen, das die Sender dann entweder auf ÄLTERES Material (Falco,EAV) zurückgreifen
das wär ja auch nicht schlecht, solangs nicht immer dieselben Songs spielen ...
ODER mangels Angebot AKTUELLER Interpreten/Gruppen dann in die Kiste "volkstümlich" greifen müss(t)en. Und dann würden gefahrene Formate einfach abkippen....
Das mit dem mangelnden Angebot ist eben ein Trugschluss. Ich bin sicher, es gibt genügend Angebot, auch an Pop und Rock, also dem was man gemeinhin unter "Mainstream" versteht. Dass du glaubst, Ö-Musik besteht hauptsächlich aus "volkstümlich", überrascht mich nicht mal. XX Sendungen, vom Musikantenstadl über Hansi Hinterseer-Shows in zig Varianten machen eben ein falsches Bild der österreichischen Musikszene. Die Szene Schlager/Volkstümlich hat sich ja auch nur deshalb so stark entwickelt, weil eben eine entsprechende Bühne, eine Plattform (eben die TV-Shows) dies zu verbreiten, vorhanden ist.

Und dann wäre noch zu klären, ob deutschsprachig gesungen oder ganz allgemein "österreichische Produktion" 8also auch englischsprachig, instrumental usw).
Es geht mir um die Förderung österreichischer Musikschaffender im Generellen und nicht der deutschen Sprache. Um das Aufrechterhalten der deutschen Sprache sollen sich die Literaten kümmern.

lg,
dm
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Zweckgebunden wäre das eine super Sache. Nur wie möchte man das sicherstellen? Sollte damit vielleicht eine neue Stelle erschaffen werden können wäre es sinnvoll. Nur will man dann nachweisen, daß dafür nicht jemand anders seinen Hut nehmen muß?

Vielleicht wäre eine Art "Radiozentrale" sinnvoll, wo man eine österreichweite News-Redaktion schafft bzw. dort Beiträge für alle zaubert. So etwas könnte man durchaus fördern und damit den Newsgehalt etwas anheben.
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

dm83 : War ein sehr interessanter thread und habe es gelesen.Bin insofern "beruhigt", wenn es sich um keine reine QUOTE handelt. Zur aktuellen österreichischen Szene fällt mit (obwohl durchaus mit Musikwissen behaftet, sozusagen...) nicht mehr als Christina Stürmer und die vielen remixes von Kruder & Dorfmeister ein, sorry.
Deswegen die Befürchtung, das das bei einer Quote dann ins Volkstümliche abkippt.
Ist aber eine recht populistische Forderung von dem nun nicht gerade unumstrittenen Jörg Haider. Die man auch im Gesamtzusammenhang sehen muß - gibt es da schon Bewegungen / Initiativen hinsichtlich der Gebührenverteilung? Oder Aufschreie vom ORF?

Soooo gesehen ist nichts dagegen einzuwenden, wenn die Stationen, die MEHR Ö-Produktionen einsetzen, auch MEHR Geld bekommen. Nur wieviel ? 20,30,100% mehr als andere ?
Und man mag es mir nachsehen, wenn mir jetzt keine weitere Ö-Künstler einfallen. Sind sicher noch eine ganze Menge begabter guter Leute dabei, das haben sie ja schon in den 80er Jahren bewiesen. Ich persönlich halte es immer so, das ich das nur als Zusatzinformation verwerte (kommt aus Austria) - ich spiele eine Scheibe dann, wenn sie gut ist. Egal, ob aus dem Congo, New Zealand oder Portugal.... Aber mich betrifft das Problem ja auch nicht, da nicht in Austria vor Ort. Wollte nur vor einer starren Quote warnen, weil die wirklich nichts bringt.... lg rki
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Haiders Vorschlag ist doch Käse,

Warum gibt es überhaupt den Unterschied zwischen privatem und öffebtlichem Rundfunk? Oder anderts gefragt: Wozo braucht man privaten Rundfunk, wenn man denen dann trotzdem öffentliche Gelder zukommen lässt?

Ein privater Sender soll sich gefälligst privat finanzieren, und wenn er das nicht kann, den Sendebetrieb einstellen!

Der ORF ist sicherlich eine Institution, die nicht unbedingt für politische Ausgewogenheit steht. Das aber wäre -- zumindest im deutschen Sprachruam -- auch ein Unikum, wenn es denn so wäre.

Wenn denn wenigstens die privaten Sender wirklich unabhängig wären, könnten sie ja ein Gegengewicht darstellen. Aber die politische Einflussnhame siegt am Ende immer, denn jeder Sender -- egal, ob öffentlich oder privat -- stellt immer eine attraktive "Beute" für die Politik dar.

Sowohl in Deutschland aus auch in Österreich sind die Eigentümer vieler Radiosender klassische Zeitungsverlage, welche sämtlichst in irgend einer Form in eine bestimmte politische Richtung zielen und Kotakte in die Polit-Sphäre pflegen.

Vielleicht darf Jörg Haider ja nicht immer in seinem Sinne bei diesem Spiel mitmachen und hofft, dass da einige Private auf seinen populistischen Zug aufspringen. Das kann aber keine Lösung sein, denn die Politik krankt generell daran, dass sie zu polulistisch ist, und Inhalte einer vermeintlichen Meinung der Massen (was auch immer das sein soll) untergeordnet wird.

Insofern kann dieser Vorschlag als "völliger Unsinn" in die nächste Rexycling-Möglichkeit gegeben werden. Sicher werden andere Politiker zu anderen Zeiten solche Forderungen in ihrem Sinn wieder stellen.
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

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Wozo braucht man privaten Rundfunk, wenn man denen dann trotzdem öffentliche Gelder zukommen lässt?

Ein privater Sender soll sich gefälligst privat finanzieren, und wenn er das nicht kann, den Sendebetrieb einstellen!


Warum muß ich zum beispiel 100 % zwangsgebühren bezahlen obwohl ich maximal 10 % nütze - TV und Radio gesammt - warum müssen private sender Mietkosten an den ORF zahlen für Sendemasten etc. obwohl die von den gebührenzahlern bezahlt worden sind - soll sich doch auch der verstaatlichte ORF auch einmal unter den selben vorrausetzungen wie ALLE mitbewerber am freien markt bewegen - dann schauen wir was die " geschützte werkstatt "ORF zustande bringt - doch mit voller hose ist bekanntlich leicht stinken - nochdazu wenn die hose von einem anderen zwangsgefüllt werden muß
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Was ist eure Meinung?

Wie bitte? Der Staat soll also Gebuehren eintreiben fuer kommerzielle Betreiber?

Das waere Zwangskontraktion mit gewerblichen Anbietern.

Das erinnert an die gegenwaertige US-Finanzkrisen-Diskussion:
Der Staat sammelt Geld beim Buerger ein und will es ans Kapital verteilen.

Das Kapital sollen gefaelligst seine Profite selbst erwirtschaften!

Haider hofft wohl auf einen Aufsichtsratsposten in der Medienbranche...
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Als "Befürworter" des privaten Rundfunks, wozu letztendlich dann auch nichtkommerzielle Stationen zählen (siehe mal deren Finanzierung aus dem öffentlichen Topf, Kollege Limperg...-nicht immer alles über einen Kamm scheren...!) bin ich allerdings auch der Meinung, das diese sich über Werbung finanzieren soll(t)en.
Wobei von Anfang an ein Ungleichgewicht gegeben war - hier der Zwang zu Rationalisierung und Automatismen, weil man eben auf Werbespots angewiesen ist- und ALLEIN DAVON lebt (was manchen Mißstand wie das Schielen auf die Quote, enge Rotationen etc. erklärt). Aber u.a. hängen auch Arbeitsplätze und deren Bezahlung davon ab (sollten alle Kritiker des Systems nicht vergessen).
Womit ich ganz und gar NICHT einverstanden bin, ist die Aussage von seberstein : Sei froh, das es öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt. Auch wenn ich es nicht so intensiv höre (oder nutze), ist mir der Auftrag Kultur, Minderheiten, Klassik und das gesamte gesellschaftliche Spektrum im Programm zu berücksichtigen, inzwischen jeden Gebühreuro wert. Man mag über die Höhe der Gebühr trefflich streiten und den Abbau manches verbeamteten bürokratischen Wasserkopfes fordern : d'accord. Aber die Aussage, das Du nur 10% des Programms nutzt und am liebsten keine Gebühr zahlen möchtest, ist für mich nicht haltbar. Denke mal darüber nach....
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

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Es geht mir nicht um die Höhe des gebührenzwangs - sondern eher um die verteilung - der zwangsgebühren -

zugegeben - Blödes beispiel

Wenn ich ein Kilo Äpfel kaufe zahl ich nur die Äpfel und nicht auch noch irgendwelche Karotten

ich weiß der vergleich hinkt etwas - doch warum soll ich für ein produkt das ich persönlich so gut wie gar nicht nütze - denn vollen Preis zahlen d.h. warum bekommt der ORf 100 % der gebühren obwohl PI mal Daumen alle gebührenzahler nur 85 - 90 % des angebots nützen - wenn dieser teil an die privaten ausgeschüttet werden würde - könnt auch in den von Dir angesprochenen Sparten Kultur etc.. mehr bewegt bzw. zustande kommen -
z.b ein reines Privates Kulturradio ( egal ob Klassik oder extrem Jugendlich ) ist auch in deutschland zum scheitern verurteilt - weil die CI einfach zu klein ist - und sich keine erlöse erzielen lassen - damit Moderatoren und redakteure gezahlt werden können und damit zumindest kostendeckend gearbeitet werden kann - hier könnte eine gerecht Verteilung ( hIlfe ich schreib schon wie die grünen reden :wall:) eine echte Vielfalt auch bei den Privaten bewirken
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Wenn ich ein Kilo Äpfel kaufe zahl ich nur die Äpfel und nicht auch noch irgendwelche Karotten
So blöd finde ich das Beispiel gar nicht mal.
Was du beschreibst, ist die Privatradio-Situation: Wir liefern, was der Markt verlangt. Wenn keine Nachfrage nach Karotten da ist, werde ich sie nicht mehr vorhalten (Kapitalbindung) und irgendwann nicht mehr im Angebot haben, sondern nur noch Äpfel.

Wenn ich nun aber einen Dorfladen zur Grundversorgung betreibe und von mir verlangt wird, zur Aufrechterhaltung eines gesunden (!) Angebots auch Karotten, Salate etc. vorzuhalten, selbst wenn die nicht so häufig wie Äpfel gekauft werden (bzw. die Marge dabei zu gering für eine Kostendeckung ist), dann müsste man mich mit Subventionen überzeugen.
Sprich: Die Dorfgemeinschaft kommt gemeinsam für die Unterstützung eines breit gefächerten Angebots auf, auch wenn nur die Familienmamas Salat kaufen, während die männlichen Singles - in unserer Gemeinschaft angenommenerweise in der Überzahl - nur Äpfel verlangen. Sie bezahlen für das Salat- und Gemüse-Angebot über die Subventionen mit.

Nehmen wir weiter an, deine Lebensumstände verändern sich und du stellst deine Ernährungsgewohnheiten um - bedingt durch eine Freundin, gesundheitliche Gründe, ein zweites Tschernobyl :eek:, parteipolitische, religiöse oder weiß der Geier was für Gründe. Dein Bedarf an Salatgurken, Strauchtomaten und meinetwegen auch Karotten steigt, während der an Äpfeln sinkt.
Der privatwirtschaftlich geführte Dorfladen könnte dir gar keine Strauchtomaten anbieten und Salatgurken gäbe es nur alle zwei Wochen; Karotten entfallen komplett. Der subventionierte Dorfladen hingegen kann dir dieses Angebot sofort zur Verfügung stellen, auch wenn du bisher kein Interesse daran hattest.

Dafür sind, meiner Ansicht nach, Gebühren da.
Übrigens: "Dorfladen" ist nicht klein gemeint; der Dorfladen ist landesweit zu betrachten.

Deine These lautet nun: Subventioniere ich auch die Privatradios, vergrößert sich ihr Angebot. Theoretisch richtig, praktisch falsch. Der privat agierende Geschäftsmann ist auf Gewinnmaximierung aus und hat eigentlich kein Interesse an einem Mehraufwand, auch wenn er ihm bezahlt wird.
Entsprechende Auflagen schränken seine unternehmerische Freiheit ein; ggf. steigt sogar sein Aufwand durch intensivere Verwaltung.
Von der Denke her bleibt er aber der gewinnoptimierende Geschäftsmann, der u.U. sogar versuchen könnte (Konjunktiv!), die Gebühren zu seinen Gunsten zu nutzen, ohne die Auflagen zu 100% zu erfüllen.

Ich leite daraus zwei Interpretationen ab:
  1. Hier werden öffentliche Mittel (de facto sind sie es) zur Unterstützung der Privatwirtschaft eingesetzt, obwohl keine Notwendigkeit besteht => Verschwendung
    oder
  2. Der Staat nimmt Einfluss auf Privatradios über die Hintertür der Gebühren, um sie mittels Auflagen besser kontrollieren und lenken zu können.
Da kaufe ich doch lieber die Äpfel beim privatwirtschaftlich geführten Laden und die Karotten im Grundversorgungs-Dorfladen.

Gruß, Uli
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

So, nachdem wir alle mehr oder minder den öfftl-rechtl. Rundfunk verteidigt haben (welcher Teufel reitet mich da wieder ?) zum Ursprungs-thread zurück. Denn die "Quote" war ja eine dazwischengeworfene Idee von dm83....
christine51 schrieb da von Haiders "neuer, guter Idee", die Gebühren JETZT unter ALLEN aufzuteilen (soweit ich das richtig gelesen habe). UND DAS GING OHNE AUFSCHREI bislang in der Kommentierung unter.
Frage a) Gibt es irgendeinen vernünftigen Grund, jetzt alle Gebühren einzusacken und an alle sendenden Stationen auszuschütten ?
Frage b) Viel gefährlicher: Nach welcher Quote dann ? Anzahl der Hörer letzte 14 Tage, Anzahl der Frequenzen, oder jener dm83-Quote ?
Das Thema ist bislang noch nicht einmal andiskutiert worden - welche Brisanz in dem Haider'schen Vorschlag steckt. Was bezweckt er damit....?
Für mich unterschwellig ein Angriff auf den (m.E.) zu Unrecht gescholtenen "Linksfunks" ORF. Denn wenn die Gebühren nicht gleichzeitig erhöht würden, müsste dann der ORF sparen. Und sparen bei den kostenintensiven Recherchen, Beiträgen - im "Journalismus". Also mehr Dudelfunk.... und weniger Informationen.
DIES wird wohl sehr ausschlaggebend hinter diesem Gedanken stecken. Wobei man fairerweise auch erwähnen sollte, das Privatradio (auch in DL) hinsichtlich Unterbau Gebührenfinanzierung und weniger guten Frequenzen von vornherein im Nachteil war und ist. Aber zumindest das erste (Finanzierung ergo durch Werbung) sollte so bleiben. Ich erwarte NICHT, das ein zusätzlicher Geldtopf bei den privaten Stationen merklich in eine (journalistische) Programmverbesserung münden wird - oder ein "Antenne Steiermark plus info" (als Beispiel)....
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

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Die Quote die ich meine die zur gerechten verteilugn der rundfunkgebühr heranzgezogen werden sollte - müsste eine rechnerische Mischung - aus der Quote aus der halbjährlichen Höhrerbefragung ( so wird auch der RMS kuchen derzeit unter den privaten aufgeteilt ) größe des bundeslandes - bzw. gebührenzahler sein - bitte frage mich da jetzt nicht nach irgendeiner genauen Formel - bin in Mathematik regelmässig eingeschlafen

Ad rebstein

ich weiß was du meinst mit der diversen Sortimentserweiterun ( Strauchtomaten etc. .. ) - doch was würde dagegen sprechen eine eigene Kreisler für karotten und einen eigenen für Tomaten zu haben - um dieses beispiel weiter zu quälen:wow:
ich bin durchaus der meinung das der markt dafür da wäre - und auch zur Zweckgebunden Verteilugn der neuen einkünft - dann sollten die herren der KommAustria halt drauf schauen - das wenn ein Sender ( hausnummer )100.000 Euro neue einnahmen bekommt - das auch in diverse Mitarbeiter ausbildung etc... gesteckt wird -
zum Thema Musikrelanch - denn sollte es dann nicht geben - wenn jemand glaubt mit z.B.: Soft AC auf dem markt zu Punkten dann hat er das auch solanger er die frequenz hat zu machen - wenn er dann nach 10 jahren zur erneuten Frequenzvergabe geht - und gelubt mit einem anderen Format mehr Höhrer generieren zu können - dann kann er ja bei der neune frequenzvergabe probieren ob er ein anderes Format spielen darf oder nicht
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Das Gleichgewicht zwischen Öffis und Privaten ist in diesem Land noch lange nicht hergestellt. Während allein Radio Wien in Wien drei Frequenzen zur Grundversorgung hat, bekommen die Privaten irgendwelche B oder C-Frequenzen zugeteilt und müssen dann auch noch Miete an den ORF abführen, der die Sendeanlagen betreibt. Optimierungsanträge für die Frequenz brauchen viel zu lange um bearbeitet zu werden und bringen so gut wie nix. Von Ö3 und der Überversorgung brauchen wir mal gar nicht zu sprechen. Ich finde schon, daß man endlich einmal was von politischer Seite dagegen tun sollte. Die Frage ist nur: wer macht das?! Ein Werner F. anscheinend nicht, da dieser ja anscheinend auch kein Interesse daran hat im PrivatTV aufzutreten. So viel steht mal fest.

Und wenn wir gerade dabei sind: ich bin dafür, daß die Ö2-Sender zumindest mal werbefrei sind. Dafür zahlen wir alle genug Geld als diese auch noch werbeverseucht zu hören. So viel zum Thema Gleichberechtigung.
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Das Gleichgewicht zwischen Öffis und Privaten ist in diesem Land noch lange nicht hergestellt. Während allein Radio Wien in Wien drei Frequenzen zur Grundversorgung hat, bekommen die Privaten irgendwelche B oder C-Frequenzen zugeteilt und müssen dann auch noch Miete an den ORF abführen, der die Sendeanlagen betreibt. Optimierungsanträge für die Frequenz brauchen viel zu lange um bearbeitet zu werden und bringen so gut wie nix. Von Ö3 und der Überversorgung brauchen wir mal gar nicht zu sprechen. Ich finde schon, daß man endlich einmal was von politischer Seite dagegen tun sollte. Die Frage ist nur: wer macht das?! Ein Werner F. anscheinend nicht, da dieser ja anscheinend auch kein Interesse daran hat im PrivatTV aufzutreten. So viel steht mal fest.

Und wenn wir gerade dabei sind: ich bin dafür, daß die Ö2-Sender zumindest mal werbefrei sind. Dafür zahlen wir alle genug Geld als diese auch noch werbeverseucht zu hören. So viel zum Thema Gleichberechtigung.

Wenn es um W. Feigmann und die SPÖ gehen würde, hätte Österreich auch heute noch kein Privat TV und Privatradio. Jahrzehntelang hat die SPÖ das verhindert. Ob ich Jörg Haider glauben darf, dass er sich für Privat Radio und TV einsetzen wird, da habe ich auch Bedenken.
Generell sollte der ORF nach Vorbild der BBC werbefrei werden und nur von den Gebühren das Programm bestreiten, den Privaten soll dafür der Werbemarkt gehören. Man wird sehen, in welche Richtung sich Privatradio und Privat TV in Österreich entwickelt, Fakt ist, so wie es zurzeit läuft, geht das ganze in die falsche Richtung. Es gibt kein Bekenntnis der Parteien zur Förderung von privaten elektronischen Medien.
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Daß da von Beginn an ein Ungleichgewicht öfftl-rechtl : privat da war (und ist) : d'accord. Sowohl bei Frequenzen als auch dem finanziellen Unterbau.
Daß die "Sozis" in allen Landen eigentlich (dämlicherweise !) gegen Privatfunk eingestellt waren (noch sind), ist bekannt. Ich kenne die Leidensgeschichte :
Es war Labour unter Harold Wilson in UK, die am 15. August 1967 die damaligen Seesender per Gesetz die Lebensgrundlage wegzog. Es war die Partij van de Arbeed in NL, die das am 30.8.1974 wiederholte. Es war die deutsche SPD, die damals den Start des Privatfunks lange hinauszögerte - und sich dann mit einem halbherzigen Versuch (LR-Linksrheinischer Rundfunk in Rhld-Pfalz) mal selbst in die Radiolandschaft einzubringen.
Anstatt sich selbst zu engagieren und die Weichen MIT zu stellen. Begreife ich bis heute nicht.
Vollkommen d'accord gehe ich mit Forderungen "wenn Gebühren, dann wenigstens einige werbefreie Wellen" beim öfftl-rechtl- Rundfunk. Zusammen mit der Forderung, Wasserköpfe und Bürokratie abzubauen. Das Programm wird immer TEURER bleiben, da Auftrag zur "Grundversorgung" - und das soll(te) nach wie vor durch Gebühren finanziert und GESICHERT werden.
Wenn es jemals zu der allgemeinen Umverteilung kommen sollte (Haider's Idee), dann sehe ich a) ein albtraumhaftes Hauen und Stechen um den Verteilungsschlüssel ausbrechen und b) die Unabhängigkeit der Berichterstattung beim öfft-rechtl. Rundfunk echt gefährdet...
Dann könnte es uns passieren (den Österreichern), das wir plötzlich hinterher NUR NOCH "Dudelwellen" haben - denn nichts ist billiger, als 400 Scheiben monatelang rotieren zu lassen, egal in welchem Format.
Denkt mal alle darüber nach - DIESER Vorschlag (Haider) hat soviel Brisanz in seinen harmlosen wenigen Worten, deren Wirkung wir uns alle noch gar nicht ausmalen können. Besser nicht.... lieber die wirklichen Benachteiligungen peu a peu beseitigen (Frequenzen, Abgaben wegen Benutzung Sendemasten etcpp).... !
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Wenn es um W. Feigmann und die SPÖ gehen würde, hätte Österreich auch heute noch kein Privat TV und Privatradio. Jahrzehntelang hat die SPÖ das verhindert. Ob ich Jörg Haider glauben darf, dass er sich für Privat Radio und TV einsetzen wird, da habe ich auch Bedenken.
Generell sollte der ORF nach Vorbild der BBC werbefrei werden und nur von den Gebühren das Programm bestreiten, den Privaten soll dafür der Werbemarkt gehören. Man wird sehen, in welche Richtung sich Privatradio und Privat TV in Österreich entwickelt, Fakt ist, so wie es zurzeit läuft, geht das ganze in die falsche Richtung. Es gibt kein Bekenntnis der Parteien zur Förderung von privaten elektronischen Medien.

Der Faymann war ja auch nicht ohne Grund nur beim ORF in der Diskussionsrunde. Ich darf in Österreich nicht wählen. Aber ich glaube der Haider meint das auch so - auch wenn man sonst manchmal zweifeln kann.

OT: Der ORF gehört schon ewig werbefrei. Ich erinnere an 1996, wo sie sogar Serien auf ORF1 unterbrochen haben aber es zum Glück nicht durchbrachten Werbung zu zeigen. Der ORF soll sich mal lieber auf seine Kernaufgaben konzentrieren, mal ein paar Blockbuster und Serien den Privaten überlassen. Die Hälfte der Filme und Serien tun´s doch auch.
 
AW: Jörg Haider möchte Privatradios fördern

Das Programm wird immer TEURER bleiben, da Auftrag zur "Grundversorgung" - und das soll(te) nach wie vor durch Gebühren finanziert und GESICHERT werden.
Wenn es jemals zu der allgemeinen Umverteilung kommen sollte (Haider's Idee), dann sehe ich a) ein albtraumhaftes Hauen und Stechen um den Verteilungsschlüssel ausbrechen und b) die Unabhängigkeit der Berichterstattung beim öfft-rechtl. Rundfunk echt gefährdet...

Einer generellen Umverteilung der öffentlichen Gebührengelder an die privaten Mitbewerber stehe ich auch skeptisch gegenüber. Ö1 und FM4 wären dann wohl Geschichte.

Dennoch verstehe ich nicht, warum z.B. Radio OÖ, dass die gleichen Songs wie Radio Arabella oder Life Radio spielt, und sich sonst auch kaum vom privaten Mitbewerber unterscheidet, von Gebührengeldern gesponsert wird, während die Privaten komplett leer ausgehen. Das ganze dann mal 9 gerechnet (9 Landesstudios), das ist doch pure Geldvernichtung ohne Sinn.

Der ORF bekommt ja von den max. 23,31 Euro nur 15,10 Euro. Der Rest geht direkt an den Finanzminister und in die Länder. Eine Möglichkeit wäre, stattdessen aus dem Differenzbetrag einen allgemeinen Topf zu installieren, von dem dann alle profitieren. Dann würde auch die öffentlich-rechtliche Versorgung sichergestellt bleiben.

Nur ist das sicher nicht im Interesse Haiders. Schließlich kann er ja mit den 4,70 Euro, die er von jedem Gebührenzahler in Kärtnen monatlich erhält, de facto machen, was er will, da das Geld in sein Kulturbudget fließt. Aber darüber verliert der Herr Populist natürlich kein Wort.
 
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