BBC-RFI stellt Betrieb in Sachsen ein

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br-radio

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Der britische und der französische Auslandsrundfunk stellt seinen Betrieb in Sachsen ein.

Näheres hierzu:

http://www.ukwtv.de/radio/index.html schrieb:
Deutschland -->Sachsen (17.10.2008)
BBC-RFI Sachsen stellt Sendebetrieb auf UKW ein

BBC-RFI Sachsen stellt am 31. Oktober um Mitternacht den Sendebetrieb auf den UKW-Frequenzen in Leipzig, Dresden, Chemnitz und Pirna ein. Dies geht aus einer Pressemitteilung von Radio France Internationale hervor.

Gesendet wird derzeit noch auf folgenden UKW-Frequenzen:
98,2 Leipzig/J.-C.-Hinrichs-Straße 1kW, 96,4 Pirna/Cottaer Spitzberg 0,1kW, 91,1 Dresden/Gompitz 1kW und 88,9 Chemnitz/Reichenhain 1kW.

Diese werden vermutlich von der SLM in Kürze neu ausgeschrieben.
 
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Schade dass die ganze Sache durch Radioropa doch nicht gerettet werden konnte.
Das Programm war sicherlich gute Sache; besonders das speziell für diese Frequenzen produzierte Sachsenmagazin bot eigentlich immer nochmal einen anderen Blick auf die Dinge.
Das Einzige, was man jetzt hoffen kann, ist, dass die SLM keinen Dudelfunk on air schickt, sondern sich vielleicht ein gutes Programm bewirbt und dann natürlich auch lizenziert wird.

toktok
 
AW: BBC-RFI stellt Betrieb in Sachsen ein

Das hoffe ich auch. Im Ernst eine wahrlich traurige Geschichte. Nimmt jemand die letzten Sekunden auf?

Ich würde es beispielsweise Sputnik wünschen, nun auch in Dresden/Pirna, Chemnitz und verstärkt in Leipzig hörbar zu sein. Immerhin sendet Sputnik ja auch dreimal täglich englische Nachrichten. ;)
 
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Tja, leider ist Sputnik öffentlich-rechtlich und die Frequenzen wurden durch die Staatskanzlei der SLM und somit dem Privatfunk zugeteilt. In Sachsen und Thüringen werden keine Frequenzen für Sputnik rausgerückt. Auf antidemokratische politische Blähungen der Art "Programm für Randgruppen und Sektierer" (Herr Panse, damals JU Thüringen) kann man das nun wirklich nicht mehr schieben. Bleibt der andere Grund: Schutz des Privatfunks aus niederen Interessen und ÖR-Hass, der möglicherweise in einer Art "Erblast" des DDR-Rundfunks begründet ist. Ich fand das zu Zeiten des Schiewackschen Sputniks sogar gut. Jetzt, unter Markuse (mit dem man herrlich auf Augenhöhe diskutieren kann) sehe ich das etwas anders. Seit dem Desaster um Top 40 ärgere ich mich sogar, daß Sputnik hier in Thüringen nicht zum Zuge kommt.

Kamma aber wohl nix machen. Oder doch?
 
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Durch Landesmedienanstalten koordinierte Frequenzen bleiben "privat", sprich : kommerziellen Anbietern vorbehalten. Der vorschnelle Tod von radioropa hat leider nicht zu ein bißchen mehr Vielfalt geführt.
Heißeste Anwärter dürften jetzt wohl motorFM oder oldiestar radio sein - was hört man in der Gerüchteküche?
 
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MotorFM würde ich die Frequenzkette am ehesten gönnen. Haben die Ihre Stralsunder (und Wismarer?) Frequenz(en) schon in Betrieb genommen? Ich meine mal gelesen zu haben, dass sie Mitte des Jahres noch nicht in Betrieb waren.
Falls sie noch nicht in Betrieb sind, warum wartet man so lange?
MotorFM übrigens sendet auch in mehreren Sprachen. Abends ab 22 Uhr wirds meist Englisch, da sie ja mit einigen englischen/amerikanischen? Indiesendern kooperieren.
Falls sie lizenziert werden, bleibt zu hoffen, dass sie ihre inhaltlich deutlich bessere Berliner Version und nicht das Stuttgarter nonstop-Musikpaket aufschalten.

Oldiestar finde ich seit ihrer 50% Deutsch - Kampagne noch unhörbarer als zuvor. Außerdem - was bringt ein Regionalsender für die Havelregion in Sachsen? Großartig finde ich einzig das Interviewformat am Sonntag Mittag.

toktok
 
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Ihr glaubt doch nicht, dass ein Anbieter von außen die Frequenzen bekommt?! Ich würde eher auf eine bessere Ausleuchtung der Städte für apollo/ Bürgerradios tippen. Dazu gibt es diesen Sender ja. Konkurenz verhindern. Und mit den Funzelfrequenzen derzeit wäre eine zusätzliche (stärkere) Frequenz sicher gut zu begründen.
 
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Da hast du allerdings Recht. Ich versetze apollo fälschlicherweise immer nach Sachsen-Anhalt.
Zumal man aber sagen muss, dass auch dass apollo-Programm nicht das Schlechteste ist. Lediglich die Gesellschafterzusammensetzung bereitet mir Bauchschmerzen. Das Programm ist, wie du richtig feststellst, dazu da, Konkurrenz zu verhindern. Das programm schreit gerade zu es bald gegen die Wand zu fahren und stattdessen ein sehr innovatives nonstop-Top40 Programm zu produzieren.

toktok
 
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Dann könnte die SLM aber doch noch auf die Idee kommen, diese Fremdlinge aus Hamburg auf den Sender zu lassen, und das wollen wir doch alle nicht!

Was Motor FM angeht: Nein, die senden nach wie vor nicht in Mc Pomm. Anscheinend interessieren diese Nester da oben nicht wirklich. Ginge es um Hamburg, Frankfurt, Köln, München, dann sähe das sicher ganz anders aus.
 
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Wenn das so ist, würde ich es ebenfalls am ehesten Motor FM gönnen. Das ist ein hübsches Grüppchen Idealisten, denen sei etwas mehr Reichweite gegönnt.

Ich glaube aber eher an die apollo-Theorien oder daran, dass Klassikradio die Chance ergreifen möchte.

Und wieso nicht mal ganz was Neues?

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Radiowaves, dein letzter Satz ... Hat's denn schonmal jemand mit einer Petition versucht?
 
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Klassikradio??? Warum Klassikradio!?
Die senden fast das gleiche wie apollo. Nie und nimmer Klassikradio.
Bleibt realistisch. Wünsche schön und gut. Aber sowohl Motor FM als auch Klassikradio wird es meiner Meinung nach nicht geben. Konkurenz zu NRJ und apollo? Nicht bei dieser SLM.
 
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Was ist mit Radio Teddy? Irgendjemand schrieb mal das Hitradio RTL nicht ganz ohne Grund nun Sonntags zw. 9 und 10 Uhr Toms Lauschtrouble sendet.
 
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Stimme Rußlands? Denkbar.
Aber vielleicht auch eine andere Konstellation: Die Bürgerradios bekommen ihre Funzelfrequenzen komplett, apollo wechselt auf die BBC/RFI-Frequenzen, die ja mehr Leistung haben. Und zwar mit der Begründung: Die bisherige Reichweite lasse einen wirtschaftlichen Betrieb von appollo nicht zu.
Das Kalkül: Die Bürgerradios können sich sowieso nicht leisten, 24 Stunden zu senden. Maximal ein eigenes Rahmen-Musikschleifenprogramm und so genauso wenig "Schaden" anrichten, wie bisher. Und: Die Politik kann sich bürsten, so etwas gegen die Eintönigkeit in der Radiolandschaft getan zu haben.

Wäre auch ein denkbarer Weg.
Unter diesen Umständen müsste, wenn ich nicht falsch liege, die Frequenzkette noch nicht einmal ausgeschrieben werden. Oder doch?
 
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Könnte man die Frequenzen nicht an mdr info geben, so dass mdr info seinerseits die ein oder andere Verbesserung oder zumindest Auflösung einer kriminellen Koordinierung (wie es sie beim vierten mdr-Programm ja öfters geben soll) zu erreichen?

Lizzy (link siehe bei K6) schrieb:
„Eine Option wäre die Nutzung der freigewordenen Kapazitäten für einen Digitalradioversuch im Band II.“ Tante Wikipedia spricht in solchen Fällen auch von DAB.
Aua! Aua! Auuuuaaaaa!
 
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Jawoll! Na das ist ja mal ne Ansage! Die vergeben die Frequenzen nicht mal an einen der beiden Platzhirsche, damit wohl das Wort "Klüngel" nicht fällt und lassen die Frequenzen einfach frei, falls irgendwann mal irgend eine Art von Digitalradio kommt. Und wenn es in 10 Jahren ist.
 
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Könnte man die Frequenzen nicht an mdr info geben, so dass mdr info seinerseits die ein oder andere Verbesserung oder zumindest Auflösung einer kriminellen Koordinierung (wie es sie beim vierten mdr-Programm ja öfters geben soll) zu erreichen?

Würde sagen, die Funzeln von RBI-BFC sind bestenfalls so gut wie das, was MDR Info und auch das Deutschlandradio Kultur hat. Angesichts des dogmatischen Sputnik-Verbots gibt es also keine öffentlich-rechtliche Verwendung für diese Frequenzen.

Mal sehen, was die SLM nun aus dieser peinlichen Situation machen wird. Ich halte sie jedenfalls für peinlich, für eine schallende Ohrfeige, die dem schönsten Freistaat der Welt da verpaßt wird. Und zwar gleich im Doppelpack; links aus London und rechts aus Paris. Hat es sowas überhaupt schonmal gegeben, daß eine UKW-Lizenz in Großstädten (in Abgrenzung zu wirtschaftlich sinnlosen Dorfbeschallungsanlagen, von denen schon einige abgedreht wurden) zurückgegeben wird, obwohl der betreffende Sender keineswegs zusperrt?
 
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Könnte die "Frequenzblockade" vielleicht sogar Thema im Landtag werden?

Die FDP Sachsen jedenfalls äußert sich zu diesem Thema:


FDP kritisiert SLM wegen UKW-Frequenzblockade
Die FDP-Landtagsfraktion wirft der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM) die Blockade von UKW-Frequenzen vor. Die SLM müsse die in Sachsen zum Monatsende frei werdenden Frequenzen in einem fairen und transparenten Verfahren neu ausschreiben, forderte FDP-Medienexperte Torsten Herbst laut der Nachrichtenagentur ddp am Mittwoch in Dresden. "Sachsen kann durchaus mehr Vielfalt im Radiomarkt vertragen, konzentrieren sich doch die Angebote der hiesigen Veranstalter inzwischen in zwei großen Unternehmen", fügte Herbst hinzu. Hintergrund ist den Angaben zufolge die Einstellung des Sendebetriebs von Radio France Internationale (RFI) und British Broadcasting Corporation (BBC) in Sachsen voraussichtlich zum 31. Oktober. Beide Programme senden seit acht Jahren gemeinsam auf sächsischen UKW-Frequenzen.

Herbst nannte er es nicht nachvollziehbar, dass die SLM nach Medienberichten eine Neuausschreibung unter Verweis auf die gesetzlich vorgeschriebene Digitalisierung ablehnt. Laut Gesetz werde der UKW-Standard mindestens bis 2014 und damit noch sechs Jahre weiter betrieben. Es sei "nicht die Aufgabe der Landesmedienanstalten, eine verfügbare Frequenz zu blockieren", sagte Herbst.
 
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Dass sich da was tut, bezweifle ich trotzdem. Was nützt es schon, wenn eine Partei etwas kritisiert. Und selbst wenn: Erstmal dauert es, bis die Forderung durch ist. Dann die Ausschreibung. Und dann, irgendwann, wenn die SLM nicht gewillt ist, jene bis ins unermesslich Lange zu hinauszuzögern, dann, vielleicht, irgendwann einmal ... dann haben wir vielleicht schon digitales Radio.
 
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Kann die Abschaltung evtl. jemd. mitschneiden und reinstellen? Wird es nur ne techn. Abschaltung oder gibt es noch eine "Ansage"? Wird dies punkt Mitternacht passieren?
Wäre interessant, zu erfahren.
 
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