Aussteuerung/Processing: Sieht so die Arbeit eines Profis aus?

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thegermanguy

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Zugegeben, die Vorlage war alles ander als professionell aber zum Üben für die Veranstaltung hat es gereicht. Was der mir unbekannte "Tontechniker" nun auf dem Umweg über Dritte aus seinem professionellen Studio zurückgeliefert hat ist zwar akustisch sauber geschnitten aber was die Lautstärke betrifft erinnert mich das Ergebnis doch sehr an den Beitrag über die Nutzung eines Optimod welcher auf Youtube zu sehen ist und hier im Forum schon einmal als Beispiel verlinkt wurde.

Nun kläre mich tumben Laien doch bitte mal Einer auf: Gehört das so?
 

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Vermutlich gehört das so nicht. Ich weiß nicht, wieviel Dynamik vorher da war, aber da wurde akkurat geclippt. Oder doch nicht... sind Überschwinger drin. Wie klingt es denn?
 
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Akurat ist da eben gar nichts. Mir dreht sich beim bloßen Anblick schon der Magen und es klingelt gar schauderhaft in den Ohren. Wie DAS wirklich klingt, möchte ich lieber gar nicht wissen. -.-
 
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Schaut ja übel aus.. Clippt auf jeden Fall und alles was clippt ist für mich keine Hifi - Qualität mehr. Das ganze muss ziemlich laut rüberkommen. :rolleyes:
 
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Und ob das laut ist, aber jegliche Zweifel an der Klangqualität hatte ich auf mein äußerst mittelmäßiges Outdoor-Equipment zurückgeführt, das war bevor ich die Datei auf dem Rechner angeschaut habe.
Das ist m. E. Clipping vom Allerfeinsten und weil ich es tatsächlich laut haben mußte um mit den gegebenen Mitteln 2400m² freies Feld zu beschallen hatte ich nach dem Normalisieren ( die Datei besteht aus mehreren stark unterschiedlichen Titeln ) schon auf rund 115% angehoben und damit bewußt ein Clipping von ca. 10% aller Peaks in Kauf genommen.
Ich war allerdings davon ausgegangen daß ein Profi in Hinblick auf die doch etwas leistungsstärkere Anlage in der Frankfurter Festhalle eher die Aufnahmen restaurieren und die Gesamtlautstärke so einstellen würde daß kein Clipping auftritt. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Na ja, war nicht meine Idee und ich bin letztendlich auch nicht dafür verantwortlich, das sollen die Damen unter sich ausmachen.


P.S. Danke an den Mod. für's Verschieben und Ergänzen.
 
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Ohne das akustische Equivalent zu hören kann da meines Erachtens nicht allzuviel zu sagen - etliche Popsongs sehen so oder ähnlich aus. Es scheint sehr dichtes Audiomaterial zu sein, wahrscheinlich komprimiert und evtl. nach Brickwall-Limiting (oder aber Übersteuerung) noch durch etwas anderes gelaufen, aber die Frage nach der Professionalität der Arbeit lässt sich rein optisch mit Sicherheit nicht beantworten.
Audio wäre schon hilfreich ;)
 
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Mir sieht das nur nach hart eingestelltem Peak-Limiter (Brickwall) aus. Dieser schneidet bekanntlich die Spitzen ab. Verzerrt klingts deshalb trotzdem nicht.
 
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Ohne Kenntnis des Progamms (also des Inhaltes) und ohne je eine Sekunde dieser Aufnahme gehört zu haben, ist es völlig sinnlos, über qualitative Aspekte zu diskutieren. Es bleibt letztlich bei müßigen Mutmaßungen.


Gruß TSD
 
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Dann akzeptiere ich das mal so und hänge hier nur der Form halber noch zum Vergleich an wie die Datei vor dem Processing ausgesehen hat.
 

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Etwas mehr Klarheit, aber immer noch nichts für die Ohren.


Gruß TSD
 
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Jetzt mal nur anhand der Bilder: Die Peaks, die ins Clipping gehen, kommen von dir. Da wurde nichts verschlimmbessert. Es ist aber eine große Streitfrage, ob man sämtliche Dynamik zugusten eines homogenen Klangteppichs vernichtet. Ich würde mal sagen: Nein. Kein Konzert, kein Zusammenspiel von Instrumenten kommt so daher. Das gibt es in der "Natur" nicht. Wenn der Sinn der Übung war, jemandem Klangbrei auf die Ohren zu klatschen, dann passts. Ansonsten is es nix.

Edit: Beim nochmaligen Ansehen, sieht es für mich so aus, als sei die ganze Soundfile auf einmal bearbeitet worden. Es sieht so aus, als sei der Teil bei um die 5 min, der ohnehin schon laut und homogen war, zusätzlich angehoben und abgeschnitten worden. Grauenhaft.
 
AW: Aussteuerung/Processing: Sieht so die Arbeit eines Profis aus?

Ja, sieht so aus, als wäre alles nochmal angehoben worden. So sieht halt die Arbeit eines Profis aus, wenn richtig laut bestellt wird.

Und bei der besagten Passage ab ca. 5 Minuten gibt es auch nichts mehr zu restaurieren, die ist unwiederbringlich versaut.
 
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Kann durchaus sein, dass das Soundfile im ersten Moment nicht so schlecht klingt. Es ist eben laut. Aber mehr als fuenfzehn- oder zwanzig Minuten wuerde ich das niemandem zumuten wollen. Alles in allem war das sehr, sehr leicht verdientes Geld.
 
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Zugegeben, die Vorlage war alles ander als professionell ...
hallo Deutscher, diese Brickwalltechnik ist doch heute völlig üblich. Sieh Dir doch mal die gängigen CD-Produktionen mit Deinem PC Tool an.

Vermutlich wollte Dir "der unbekannte Tontechniker" mal zeigen, zu was "Profis" in der Lage sind :cool: .

Bedenklich, da wird jeder Radiodynamikkompressor arbeitslos. :rolleyes:
Na ja, umfärben kann man's ja noch in gelb oder grün ...
 
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Nun, zumindest kann ich sagen daß keiner der Beteiligten für seine Tätigkeit Geld verlangt, insofern ist auch nicht die Zunft in Verruf gebracht als daß hier ein schlechtes Produkt "verkauft" würde.
Dieser Titel ab ca. 5 Min. sieht wohl auch im Original schon extrem dicht aus und ist auch alles Andere als mein bevorzugter Musikstil aber auf die Auswahl habe ich nur sehr geringen Einfluss.
Jedenfalls wurde zugesagt daß die Datei nochmals überarbeitet würde und ich bin schon gespannt was am Ende dabei herauskommt - Warten wir es ab.
 
AW: Aussteuerung/Processing: Sieht so die Arbeit eines Profis aus?

Besonders lustig finde ich, dass Kollege germanguy mit keinem Wort erwähnt hat, wie das Ganze überhaupt klingt.

Irgendwie komme ich nicht davon ab, die Arbeit in unserem Gewerbe zuerst nach dem Gehör zu beurteilen. Und nicht danach, ob eine Wellenform schick ist oder nicht.
 
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Schade nur, dass es etwas derartig Geheimnisvolles sein muss, dass er nicht einmal 'ne halbe Minute davon zum Anhören anbieten kann, obwohl da schon mehrfach mehr oder weniger deutlich darum gebeten wurde. Das ändert zwar an dem Brikett nichts, aber am Unwissen auf die Frage, was man da eigentlich so gleichrichten musste.
 
AW: Aussteuerung/Processing: Sieht so die Arbeit eines Profis aus?

....germanguy mit keinem Wort erwähnt hat, wie das Ganze überhaupt klingt.

Du irrst, mein Freund. Ich sagte:
jegliche Zweifel an der Klangqualität hatte ich auf mein äußerst mittelmäßiges Outdoor-Equipment zurückgeführt

Aber ich muß dazu erklären daß sich in dieser Datei Musik aus Zeiten quer durch das vergangene Jahrhundert findet, wer will denn noch eine Aufnahme aus den 20er Jahren oder 50er Jahren strikt nach dem Klang beurteilen?
Ich bin kein Profi und kein Musikus, ich habe gefragt ob es denn tatsächlich üblich ist die Peaks derart abzurasieren.
Wenn mir jetzt Einer daherkommt und sagt: Ja klar, das ist kein Problem weil du das ohnehin nur im Konzertsaal hören würdest dann bin ich mit dieser Auskunft zufrieden. Für mich als Techniker geht dabei Information verloren und diese Information ist nicht reproduzierbar, wenn ich das Stück wieder leiser mache sind die Peaks immer noch weg, darum geht es mir.
 
AW: Aussteuerung/Processing: Sieht so die Arbeit eines Profis aus?

Lieber Guy,

Das Maß und die Art und Weise von Kompression und Limiting sind immer vom Zweck dessen abhängig, was man entsprechend bearbeitet hat. Das heißt selbstverständlich nicht, dass es immer richtig gemacht wird, weil es eben gar nicht so einfach ist, mal eben immer das richtige zu finden.
Auch und gerade im PA-Bereich arbeitet man mit Geräten, die die Konsistenz der Darbietungen bearbeiten und das Begrenzen von Spitzen ist im Livebetrieb ebenso von großer Wichtigkeit.
Es kann also keine pauschale Aussage über richtig und falsch getroffen werden, wenngleich deine Waveform da trotzdem nach üblem Brikett aussieht, welches ahnen lässt, dass irgendetwas nervig laut sein müsste - müsste, könnte ~blabla~ - nobody knows.
 
AW: Aussteuerung/Processing: Sieht so die Arbeit eines Profis aus?

Für mich als Techniker geht dabei Information verloren

Das kann man so nicht sagen. Es geht natürlich keine akkustische Information verloren, der Ausdruck "peaks ABSCHNEIDEN" führt hier vielleicht etwas in die Irre. Genau wie ein Kompressor begrenzt ein Limiter die Dynamik, nur dass ersterer auch die leisen Stellen anhebt, während der Peak-Limiter ausschließlich die Spitzen begrenzt: Bei linear ansteigendem Signal wird der Output ab der eingestellten Schwelle nicht mehr lauter. Da geht aber keine Information verloren, sondern der Prozessor regelt mit sehr hoch eingestellter Attack- und Release-Zeit das Signal sofort aufs Limit herunter. Neben dem Schutz vor Übersteuerung wird durch den Limiter eine höhere Loudness erzielt. Ob man das will, hängt vom gewünschten Klangbild und natürlich in allererster Linie vom Musikstil bzw. Audiomaterial ab.
 
AW: Aussteuerung/Processing: Sieht so die Arbeit eines Profis aus?

Ist ein verändertes Klangbild durch vernichtete Dynamik also nicht das gleiche wie verlorene Information:confused:

OK, um noch ein paar Haare zu spalten, würde ich es so ausdrücken:
Durch die verlorene Information über die (natürliche) Dynamik, ist die Gesamtinformation immerhin eine andere.
 
AW: Aussteuerung/Processing: Sieht so die Arbeit eines Profis aus?

Üblich ist es, beispielsweise bei einem Funkspot...

...die Peaks derart abzurasieren.

Denn im Werbeblock herrscht Krieg, aber das wurde schon mehrfach besprochen.

In Deinem Falle ist es vollkommen widersinnig: Warum sollte man für einen Einspieler die Lautheit auf Teufel komm raus aufblähen? Man muß kein Profi sein, um darauf zu kommen, dass man die lauten Stellen leiser macht, um eine gewisse Homogenität zu erreichen. Und nicht umgedreht. Dazu brauchts gute Ohren, aber was red ich hier eigentlich noch ...
 
AW: Aussteuerung/Processing: Sieht so die Arbeit eines Profis aus?

Ah! ( erfreut )
Die letzten Beiträge waren besonders informativ und haben für mich deutlich Licht in die Sache gebracht.
Ich danke Euch für die fachkundigen Auskünfte. :)
 
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