Offener Brief von Yvonne Malak

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AW: Offener Brief von Yvonne Malak

Irgendwo hat sie Recht.... und das musste auch mal gesagt werden.
Besonders die Beleidigungen haben nichts in der Diskussion zu suchen.

Den Bogen "Formatradio" hätte ich noch gern weiter gespannt: Auch Radio Veronica war dies ab 1965, Radio London Big L und: Caroline in den sixties und eighties, in den seventies als album-station der Vorreiter des Classic Rock-Formats und und und.
Und was haben wir diese Sender geliebt und gehört (offshore)?

Eines hat Madame aber in ihrer streitbaren Schrift vergessen: In DL (und seltsamerweise nur hier) werden Formate inzwischen sehr rigide formuliert und minimalst gefahren. Und alle (auch berechtigten) Kritiker haben leider nur dieses eine Bild vor den Augen und im Ohr....
Deswegen geht bei einigen schon der Rolladen herunter, wenn nur das Wort "Format" nur fällt, weil sie es damit gleichsetzen- und es fast schon ein Schimpfwort geworden ist.

Formate lassen sich sehr lebendig, vielfältig und reichhaltig fahren und ausstatten- so, daß niemand beim Hinhören überhaupt merkt, daß es ein "Format" ist -siehe ansatzweise SWR3... Und in dem Punkt hoffe ich, daß das Pendel auch wieder in diese Richtung schwingt.

Ansonsten: Musste auch mal gesagt werden, Frau Malak.... auf der Beschimpfungs- und Beleidigungsschiene geht es nicht weiter. :rolleyes:
 
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"In diesem Sinne. Hört mit dieser Antiformatradio-Modediskussion auf! Es wird langsam langweilig."
Vorweg : Diese Dame möge sich bitte entscheiden , ob Sie das Du oder Sie verwenden möchte.....das hätte auch etwas von Format.:rolleyes:

Wenn es so langweilig wäre , warum regt sich die Dame so auf....:wow:

Ich möchte nicht wirklich urteilen über die Worte dieser Dame , zumal ich einer Generation angehöre , die Radio nicht wirklich als Wirtschaftsunternehmen kennengelernt hat .

Für uns war Radio immer das Ohr zur Welt , die Stimme von da draussen , die Neuigkeit , das Packende , die Hits, von denen wir noch nichts wußten , der Puls der Zeit.....

Und am Rande : Mir persönlich als mündigen Bürger und auch Hörer ist es relativ egal , welches "Format" ein Sender hat , wenn ich ihn denn hören mag.
Ist es evt. nicht viel mehr so , dass dieses "Format" eher speziell für die Werbetreibende Kundschaft eine solche Rolle spielt und innerhalb Ihrer Branche zu einem Selbstzweck verkommt ?

Herzliche Grüße in die Runde
 
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Ich wollte mich jetzt detailliert auslassen, weil mich Frau Malak gerade maßlos aufregt. Aber ich bin müde und selbst 15 Minuten mehr Schlaf sind mehr wert als der Versuch, schäbigen, inhaltsleeren Idiotenfunk schönzureden bzw. auf solche Versuche zu reagieren.

Hier prallen einfach zwei Dinge aufeinander bzw. werden vermischt: Radio und Privatfunk. Letzterer hat für mich keine gesellschaftlich relevante Funktion. Er dient einzig dem Geldverdienen. Das geht auch ok, solange es Möglichkeiten gibt, auf ansprechendere Inhalte auszuweichen.

Frau Malak, damit haben Sie zwar nichts zu tun, aber wenn die öffentlich-rechtlichen in diesem Lande soviel Anstand hätten, es den privaten Drecksprogrammen nicht nachzumachen, sondern Menschen mit funktionierendem Hirn etwas Freude, Information und Anregung bereiten würden, wäre mir völlig egal, was die Privaten veranstalten. Solange ich nicht im Alltag von Privatfunk-Beschallung genervt werde (dagegen kann man ja was unternehmen, andere werfen ja auch mal kurzerhand Baustellenradios aus dem Fenster), solls doch dudeln. Das ist doch perfekter Darwinismus: die Pfeifen, die sich vom Privatfunk und den 50.000-Euro-Gewinnspielen die Überreste ihres Gehirns zermatschen lassen, werden am Ende den kürzeren ziehen. Sie sind nämlich nichts weiter als Zählvieh, als Endverbraucher, als dumpfe Masse, zu nichts eigenständigem in der Lage - und damit auch ohne Zukunft, zumindest ohne selbstbestimmte.

Das zu wissen, kann mitunter sehr befriedigend sein, auch wenn man ab und an von solchem Geschmeiß im Alltag belästigt wird.
 
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Tja, was soll man da sagen? Karl Kraus hat mal den Ausdruck "verfolgende Unschuld" geprägt, das trifft hier auch ganz gut zu. Man vertritt zwar eigentlich die breiteste Mehrheit (hier vertreten durch geschätzte zwei Millionen Fliegen) und noch dazu die ökonomische Macht, tut aber trotzdem so, als würde man zu einer diskriminierten Minderheit gehören, die sich ihrer Haut wehren muss.

Ich bin ja auch nicht für Beschimpfungen, schon gar nicht von hart arbeitenden Familienvätern. Und solange der Radio-"Markt" hier in Deutschland auf der absurden Konstruktion "Werbegeld für MA-Ergebnisse" beruht, wären die Privaten tatsächlich bescheuert, auch nur einen Euro für Programm-Qualität auszugeben. Der Hörer ist da eh kein Kunde.

Allerdings - es ist nicht zu überhören, wenn man einmal quer oder längs (wie ich gerade ben) durch Deutschland fährt, wie gleichförmig und langweilig die Radiolandschaft ist - die jeweils moderierenden Analphabeten unterscheiden sich bestenfalls durch ihren Dialekt, die Musikstücke gar nicht.

Daran ist allerdings nicht das Format an sich schuld, sondern die Auffassung, dass der Hörer an sich sowieso nur Musik hören will und zwar immer die Gleiche, und außerdem generell desinteressiert, aufmerksamkeitsgestört und niemals neugierig ist. Also die Beraterweisheiten der 90er, die wenig empirische Grundlage, aber einen den Auftraggebern sehr sympathischen Zweck hatten: das Programm billig zu machen. Schön reduzieren, das Volk will es so ...

Die von Frau Malak bemängelte Ausdruck "kotzen" ist in diesem Zusammenhang durchaus angebracht, allerdings vor allem bei den Öffentlich-Rechtlichen, die sich das zu eigen gemacht haben, um ebenfalls zu sparen. Da kann die Sprache gar nicht derb genug sein, um nicht zu sagen volkstümlich ...
 
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Radiowaves, guck mal den Film "Idiocracy", da wird dir richtig Angst und Bange um die Zukunft der Erde.

Mal ne andere Frage: Wenn Frau Malak RTL (gemeint ist der Fernsehsender) formatieren würde, liefe dann dort 24 Stunden am Tag DSDS?
 
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Beleidigungen sind nicht fein, die Meinung teile ich.
....beleidigen.... wer wurde denn beleidigt.....
wer fühlt sich beleidigt?.... und warum?......



wenn das Heute auf das Gestern schimpft und währendessen selbst zum Gestern wird und sich vom Morgen auslachen lassen muß....
 
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@ radiowaves: Na, Deine Meinung erschreckt mich nun doch... :rolleyes:, besonders die Wortwahl. Hatte eigentlich etwas anderes erwartet, werter radiowaves :rolleyes:

Stimme zu, daß die ÖRA eine besondere Funktion und Aufgabe haben und behalten sollten.
Was aber kein Widerspruch ist, wenn ein ÖR auf zwei oder drei seiner vier/fünf Wellen auch gegen die private Konkurrenz hält und in diesen Programmen auf (Oberbegriff)
"info & entertainment" setzt.
Und ein gutes Format zu fahren, würde auch mit den von Dir geschätzten (von mir auch...) Röyksopp, Razorlight, Moby und den Waterboys funktionieren... :rolleyes:

Und in einer Einschätzung liegst Du sicherlich falsch: Daß zermatschte Gehirne übrig bleiben... Das hat auf dem Zeitungsmarkt nicht funktioniert (wenn man da "Bild" nimmt), und auch auf dem Radiomarkt wird es nicht funktionieren. Jeder hört/liest eben das gerne, was ihm persönlich gefällt.

Und die "Intelligenzia" wird auf dem Radiomarkt hier in der Region bestens mit hrinfo, hr2 oder B5 aktuell bedient. Oder ist sowieso mehr auf TV ausgewichen: phoenix allen voran...
Gruss in die Nacht....

@blueKo: RTL TV hat bereits ein ausgeklügeltes "Format", was beinhaltet, wann und warum welche Sendung läuft. Dazu braucht man nicht 24/7 DSDS...
 
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Ich habe mir auch einen Kommentar dazu erlaubt - in meinem Blog.
 
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rv01, du willst doch nicht behaupten da habe sich jemand tiefergehende Gedanken gemacht wenn alle 4 Stunden und genau pünktlich zum Feierabend Frau Pink losplärrt.

Aber wir wiederholen hier eh nur die zig-tausendste Diskussion zum gleichen Thema, die Frau Malak uns mit ihrem Brief auch gerade verbieten wollte.

Gute Nacht deutsches Radio.
 
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Also.....

sowohl Malak als auch Lynen haben in Ihrem Leben sicherlich nicht alles richtig gemacht.

Und beide vertreten sehr unterschiedliche Auffassungen vom Thema Radio. Das ist ja auch schön und soll so sein. Muss es geben.

Der verklärte Blick von Patrick L. auf die Radiolandschaft der 40er Jahre, als er anfing, unter 50 verschiedenen Namen zu funken und der radikalere Privatblick von Yvonne M., die ja sehr viel Privatradio (auch ziemlich erfolgreich) mitgeprägt hat, zeigen doch nur eins:

Beide Varianten sind möglich. Selbstverliebt sind eh alle. Und im Radio kann man es nie allen Leuten recht machen. Yvonne hat ja recht, wenn sie sagt, dass mehr als 50% der Leute Privatradios hören und seltsamerweise nicht dazu gezwungen werden. Und die anderen knapp 50% hören halt Öffis oder gar kein Radio.

Noch funktioniert das System. Bei Stefan Raab blamiert sich die Riege der deutschen Radiomoderatoren gründlich, die Hörer hören trotzdem, die Zielgruppen werden erreicht - ob öffentlich oder privat - und bei Radioszene.de kann man mit einer kleinen Schar vermeintlich Eingeweihter lang und breit darüber diskutieren, wie blöd alle sind, die im Radio Verantwortung haben und beraten und früher mal was konnten und im TV ihrer Kollegin an die Brüste packen und im Formatradio vorlesen und bei ÖRs keinen Schlager mehr spielen wollen und landauf, landab wartet alles auf die neue Single von Robbie Williams und ich kann Hey Mr. Rock and Roll nicht ertragen, weil das gar nichts mit Rock and Roll zu tun hat und die einen heißen jetzt Bob, dafür spielen die anderen jetzt die meiste geschnittene Musik und irgendwo in NRW haben sie im letzten Jahr das Geräuscheraten gelernt und überhaupt.....

Ich hab keine Lust mehr...

Mach doch mal einer einen Thread über das, was ihm/ihr im Radio gefällt....

Wenn das nicht geht, sollte man sich eine andere Leidenschaft suchen....


Müde jetzt....
Ein Linercardbetthupferl für Frau Malak
Eine antike Radiobettpfanne für Urgroßopa Lynen (jaja, früher war auch nicht alles doof)

Ich guck jetzt Fernsehen....

Gute Nacht
 
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Malak schrieb:
ich wäre vor 25 Jahren dankbar gewesen, wenn mir jemand so viel in so kurzer Zeit beigebracht hätte, wie wir das heute als Coaches und Berater mit jungen Leuten (in Formatradios) tun
Zu der schon bisher regelmäßig unter Beweis gestellten Ignoranz der Dame gesellt sich jetzt anscheinend auch noch akuter Größenwahn.

Lesbarer werden ihre Elaborate dadurch nicht. :rolleyes:


rv01 schrieb:
Und in einer Einschätzung liegst Du sicherlich falsch: Daß zermatschte Gehirne übrig bleiben... Das hat auf dem Zeitungsmarkt nicht funktioniert (wenn man da "Bild" nimmt), und auch auf dem Radiomarkt wird es nicht funktionieren. Jeder hört/liest eben das gerne, was ihm persönlich gefällt.
Und wo kann derjenige, welcher Informationen jenseits der Häppchengrenze gepaart mit Musik jenseits der Top40 hören möchte, das "was ihm persönlich gefällt" in, sagen wir, Sachsen-Anhalt oder Baden-Württemberg finden? Gar nicht und insofern hinkt der Vergleich mit dem Zeitungsmarkt gewaltig.
 
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Als ich die Frau Malak Anfang der 90er erstmals im Radio gehört habe...dachte ich, was is das denn für einen Scheisse?

Aber jetzt versteh ich endlich. Es geht also gar nicht um die großen Hits der 80er, 90er und von heute. Es geht um Arbeitsplätze und Geld für die Gesellschafter.

Warum hat sie das nicht gleich gesagt? Im Radio?

Dafür gibt´s ja heute GottSeiDank das Internet. Deshalb brauch ich auch kein Radio mehr.

Yvonne, ich hab endlich verstanden. Danke.
 
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blueko:
du willst doch nicht behaupten da habe sich jemand tiefergehende Gedanken gemacht wenn alle 4 Stunden und genau pünktlich zum Feierabend Frau Pink losplärrt.

Wenn dem so ist, HAT sich jemand Gedanken gemacht, d es so ist....
Schlimm wird es nur, wenn es 2010 immer noch die gleiche Scheibe zur selben Uhrzeit ist :D
(Dann sollte man mal nachschauen, ob der Musik-PC nicht "hängt"....)
Und wenn Du richtig gelesen hast: Von einem "Verbot der Diskussion" war nicht die Rede.

Und in einem Punkt stimme ich Malak voll zu: Was man selbst beigebracht bekommen hat oder (als coach) anderen vermittelt hat (im Privatradio), war in der Kürze der Zeit enorm.
Nur wenn man selbst mal Radio gemacht hat, kann man dies wohl richtig einschätzen und bewerten. Was für viele Diskussionsteilnehmer hier gilt....

Und Patrick/Detlef L. war nun nicht in den 40er Jahren aktiv.... sooo alt isser noch nicht. Und andere haben auch unter diversen Namen bei unterschiedlichsten Stationen gearbeitet- nichts Verwerfliches....

makeitso:
Informationen jenseits der Häppchengrenze ... sagen wir, in Sachsen-Anhalt oder Baden-Württemberg finden

Ja, gebe ich zu: Vergleich funktioniert wohl nicht überall... dort bliebe nur DLF/DLR. EINE hörbare Infowelle der zuständigen ÖRA bräuchte man aber mindestens in jedem Bundesland... insofern d'accord.

Ansonsten geht das Informationsbedürfnis m.E. aber stark in den TV-Bereich über, siehe eben phoenix,n24,
n-tv,3sat,arte,die Zusatzprogramme von ZDF und ARD...

edit:
@radionase: Bißchen einseitig.... was glaubst Du, wovon Privatstationen (egal, ob Radio Caroline einst oder radio ffh heute....) leben? Was meinst Du, was der Aufbau eines solchen Senders kostet?
Wenn man mit solcher Einstellung rangeht, dann empfehle ich doch das dunkle Vorzeitalter bundesdeutschen Gruftifunks mit erhobenem Zeigefinger und belehrendem Unterton.... plus sofortiger Rücknahme aller Privatradiolizenzen.... :rolleyes:
 
AW: Offener Brief von Yvonne Malak

Nachdem ich das (doch längere) Interview gehört habe, wundere ich mich über die Aussagen dieser gewissen Yvonne doch ein wenig, da doch vieles wieder relativiert wurde. Etwa, dass es wieder einen (vorsichtigen) Gegentrend gab, dass etwa alte Radio-DJs wieder eingestellt wurden oder werden, man denke an Werner Reinke vor Jahren oder neuerdings Günter Fink, alles wohl alte Zugpferde... Nun fehlt wohl nur noch eine "Neuzüchtung" ;)

insofern kann man doch nicht verdenken, dass die Kritik berechtigt ist. Berater haben sich nunmal geirrt und getäuscht...
 
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Ja, zum Glück sind consultants nicht fehlerfrei und keine Götter. Und: das Pendel schwingt (meine Theorie...)
Apropos: Es gibt ja auch Städte, die haben für das Informationsbedürfnis ihrer Hörer exklusiven Zugang zu den Wellen von domradio...... gelle? :D
 
AW: Offener Brief von Yvonne Malak

richtig ;) ..Du aber auch per Internet, gelle :p

übrigens dudeln zumindest tagsüber auch ganz schön, wenn ich mal reinhöre fast reines, dennoch abwechslungsreich(er)es Pop-Programm, selbst "The Pogues" lief da schon ;)
 
AW: Offener Brief von Yvonne Malak

Tja, Frau Malak, mit Verlaub: Ich denke, Herr Lynen hat mehr drauf als Sie, radiotechnisch. Sie kennen NUR privates deutsches Formatradio unter den Vorgaben der Gewinnmaximierung. Er kennt enthusiastisches und nicht unbedingt gewinnorientiertes, chaotisches Free-Radio, das auch vom Stil niederländischer und britischer Piraten geprägt war. Er kennt die öffentlich-rechtlichen Popradios und er kennt Privatfunk. Er poltert nicht darüber, daß es Sender gibt, die solches Formatradio machen, wie Sie es propagieren. Er regt sich nur darüber auf, daß es kaum mehr Alternativen dazu gibt.
Die Wahrheit wird vermutlich irgendwo zwischen den Fronten liegen. Aber so sehr eine pauschale Verurteilung jeglichen Formatradios den Kern des Problems verfehlt, so fehlgeleitet ist auch ihr offener Brief.
 
AW: Offener Brief von Yvonne Malak

Ich denke, dass Frau Malak sich mit ihrer Formatradiodiskussion einfach mal wieder ins Gespräch bringen will. Ihre Kontaktdaten am Ende des "offenen Briefes" sind ja prominent hervorgehoben plaziert. Die Antiformatradiodiskussion ist entgegen ihrer Meinung keine Modeerscheinung, sondern hat einen langen Bart. Herr Lynen wird genauso wissen wie Yvonne, dass Format im Prinzip nicht mehr bedeutet, als ein Schema, damit die Sendungen nicht völlig aus dem Ruder laufen und dass man innerhalb eines Schemas selbstverständlich kreativ sein könnte.

Genau so gut wissen aber bereits alle, Frau Malak, dass Privatradiosender Wirtschaftsunternehmen sind. Diese Tatsache rechtfertigt allein keine Gewinnmaximierung um jeden Preis, nach dem Motto "Quote machen und Geld verdienen ist unsere Aufgabe". Wer in Deutschland eine Privatradiolizenz besitzt, hat diese in der Regel bei einer Landesmedienanstalt erworben und sich bereit erklärt, gewisse Auflagen zu erfüllen. Entgegen landläufiger Meinung haben auch Privatsender einen gewissen öffentlichen Auftrag. Verfassungsrechtler wie Hubert Gersdorf beispielsweise glauben, dass die Vielfaltspflicht nicht nur durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk vertreten wird. Auch Privatradios müssten dazu ihren Beitrag leisten. In vielen Mediengesetzen ist dies verankert, bitte mal nachlesen, Frau Malak.

Die Lizenz, Privatradio machen zu dürfen, ist nicht nur als Lizenz zum Gelddrucken gedacht. Warum sollte sie dann staatlich reguliert sein? Warum hat dann ein Bewerber die Lizenz zur Gewinnmaximierung erhalten und der andere nicht?

Nein, Privatradio krankt daran, dass Berater und Consultants den Gesellschaftern und Mitarbeitern Jahrzehnte lang erzählt haben, sie seien nichts anderes als ein Waschmittel, das man hübsch verpackt gewinnbringend verkaufen muss. Privatradio krankt daran, dass wir in Deutschland eine Reichweitenerhebung haben, die zum einen nichts, aber auch rein gar nichts mit Qualitätserhebung zu tun hat und die zum anderen aufgrund ihrer bereits vielfach angezweifelten Erhebungsmethode nicht die Realität der Hörgewohnheiten abbildet, sondern das Marktschreiertum geradezu herausfordert.

Wer in der MA schlechte Zahlen hat, gilt als Looser und hat automatisch ein schlechtes Programm. So ein Quatsch!

Nach meiner bescheidenen Meinung wird sich in der Radiolandschaft nichts ändern, so lange die MA auf diese Weise erhoben wird und Erfolg sich auf das Erinnerungsvermögen einiger per Cati Befragten stützt. Ich hatte das Vergnügen, erst letzte Woche ein solcher Proband zu sein und war entsetzt, wie diese Befragungung in der Realität abläuft. Mir fiel es bereits schwer, mich an meinen gestrigen Tagesablauf en Detail zu erinnern, wann ich wo wie lange Radio gehört hätte. Da dieser Tag für mich auch nicht typisch war, habe ich mir einen in meinen Augen exemplarischen Tag gebastelt. Wie oft wird das geschehen?

Ich gehöre übrigens nicht zu denjenigen "die beim Niedermachen von Formatradio und angeblichem „Dudelfunk“ eine besonders große Klappe haben, die nie die Verantwortung für Einschaltquote, damit verbundene Umsätze und Arbeitsplätze übernehmen mussten" (O-Ton Malak).

In diesem Sinne würde ich mir wünschen, dass Radio in den Augen der Macher mit mehr Herzblut veranstaltet würde, mit Verantwortungsbewußtsein und Begeisterung. Diese Eigenschaften findet man übrigens öfters beim gemeinen "Fußvolk" als in den Führungsetagen der meisten Sender...
 
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@moonlight: Gut gesprochen (geschrieben). Aber die MA allein ist nicht schuld daran, sondern auch veränderte Hörgewohnheiten, die in der Tat (in Untersuchungen) von bis zu 80% Nebenbei-Hörer ausgehen.... ergo das Programm: Infohäppchen und die "besten" 20-200 Hits rauf und runter und immer wieder.
Insofern könnte es hilfreich sein, wenn die "anderen Hörer" mal aufmucken. Nur
a) keine pauschalisierenden Beleidigungen und
b) das hier ist leider nicht das richtige "Medium", um einen Proteststurm zu erzeugen.

Dann -vielleicht- schon eher eine GEZ-Verweigerung, wie es radiowaves mal als Wortgebilde in die Diskussion warf.... :rolleyes:

Und ja (radiocat), es gibt sie noch, die Privatfunker (und damit im Prinzip die, die auch Formate verteidigen und um sie wissen...), die Caroline im Hinterkopf, Veronica im Herzen, Big L im Gedächtnis und Italien/Ostbelgien/free radio (mit)erlebt, (mitgestaltet) und verinnerlicht haben. Patrick ist da nicht alleine...
Und sie träumen von ganz anderen Formaten....
 
AW: Offener Brief von Yvonne Malak

Hat Frau Malak eigentlich keinen Schrank zuhause, den sie vollquatschen kann?!
Oder zur Abwechslung mal wieder ein Mikrofon?
Ach nee, dann doch lieber den Schrank.
 
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Die heilige Johanna im Pd-Büro kämpft für den Erhalt von Arbeitsplätzen und, sprechen wir es ungeniert aus: Famihihihilien...

Man wünscht sich ja regelrecht, in diesen sozial engagierten Einrichtungen tätig zu sein, wo Frau Malak ihr gutes Werk für die Allgemeinheit verrichtet.
Vergelt's Gott!

Möge ihr im Himmelreich die Anerkennung beschieden sein, die man ihr auf Erden aufgrund ihrer rasenden Unbeliebtheit in der Szene und der bösen, bösen Dinge, die über sie gesprochen werden, verweigert.
 
AW: Offener Brief von Yvonne Malak

Frau Malak hat vollkommen Recht. Ihr geht es auch um ein massenkompatibles Programm. Und mal ganz im Ernst, nennt mir doch bitte ein nicht formatiertes Radioprogramm in Deutschland, dass ein Massenpublikum erreicht! Für gewisse Sparten, da mag ein unverlässliches Programm einen gewissen Reiz ausüben. Solche Sender wären dann in den Sparten der öffentlich Rechtlichen richtig aufgehoben oder sind im Internet zu finden, da sie sich nicht über Werbung finanzieren brauchen. Privatradio muss halt Gewinne erwirtschaften und Gehälter finanzieren, denn kein professioneller Moderator oder Redakteur arbeitet für lau.
Und da schon in diesem Forum ja lesbar nicht auf Beleidigungen verzichtet werden kann, ahne ich, was in den hier geforderten Radioprogrammen so laufen würde.
 
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