Freie Radios bei Linker Medienakademie in Berlin

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radotage

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Guten Abend,

für alle Interessierten zur Kenntnisnahme:
anbei die Weiterleitung einer Pressemitteilung zu Angeboten Freier Radios bei der Linken Medienakademie (5.-8.3.09).


Debatte, Weiterbildung und Networking rund um freie Radios

Die Linke Medienakademie [LiMA] in Berlin bietet in diesem Jahr erstmals
Kurse für Aktive und Interessierte aus dem Bereich der freien Radios an.
Das Themenspektrum reicht von Diskussionen über „Freies Radio 2.0 –
Alternative Radiopraxis im Internetzeitalter“ über Einführungskurse wie
„Einstieg in die Radiopraxis“ bis hin zu Workshops wie „Recherche im
freien Radio“.

Das Programm „LiMA radio“ entstand in Zusammenarbeit mit dem
Bundesverband freier Radios (BFR). Die Dozentinnen und Dozenten bringen
langjährige Praxis in der freien Radioarbeit mit. Es sprechen unter
anderem Medienschaffende von Radio CORAX (Halle/Saale) und der
Radiokampagne Berlin. Der Workshop „Infrastruktur auf dem Feld“
beispielsweise stützt sich auf Erfahrungen aus der
Live-Berichterstattung aus dem Radio Forum anlässlich des G8-Gipfels in
Heiligendamm 2007.

Auf der Linken Medienakademie werden unter dem Motto „Debatte,
Networking und Weiterbildung“ 120 Veranstaltungen mit mehr als 85
Referentinnen und Referenten angeboten. Am 5. März eröffnet LiMA campus,
das Angebot für Schüler und Studierende, das Programm. Vom 6. bis 8.
März 2009 folgt die Linke Medienakademie. Die Veranstalter erwarten
mehrere hundert Teilnehmende. Als Medienpartner unterstützen die
Tageszeitungen „Neues Deutschland“ und „taz“ das Projekt.

6. Akademie für linke Medienmacherinnen und –macher
5. bis 8. März 2009
Tagungszentrum Franz-Mehring-Platz, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin

*Informationen zur Linken Medienakademie und Anmeldung:*
www.linke-medienakademie.de <http://www.linke-medienakademie.de/>
info@linke-medienakademie.de <mailto:info@linke-medienakademie.de>
 
AW: Freie Radios bei Linker Medienakademie in Berlin

Interessanter Hinweis und link. Was mich nur stört bei der Sache:
Sind die "freien Radios" alle automatisch "links"?
Zudem ist der Begriff "freie Radios" m.E. auch anders besetzt (siehe free radio!).
Und: Macht hier eine Partei (die linke) nicht ganz offen Parteipolitik?
Die wir alle doch möglichst aus unserer Berichterstattung heraushalten woll(t)en?
:rolleyes:
 
AW: Freie Radios bei Linker Medienakademie in Berlin

Die wir alle doch möglichst aus unserer Berichterstattung heraushalten woll(t)en?
:rolleyes:

Oh, Du meinst, weil sich die Linkspartei für so böse Dinge wie soziale Gleichberechtigung bzw. Chancengleichheit einsetzt? Weil sie dafür sorgen will, dass die Einkommensschere nicht noch weiter auseinandergeht? Weil sie die Selbstbedienungsmentalität in gewissen Kreisen eindämmen und das Börsencasino schließen möchte? Sollte das etwa bei den vermögenden Gesellschaftern vieler Sender Ängste wecken, weil die Mehrung des Reichtums sich verlangsamen könnte?
Bei der Linken gibt es jedenfalls einige Leute, die deutlich mehr auf dem Kasten haben, als manch ein Marktschreier, der Uhrzeit und Senderkennung verkündet.
 
AW: Freie Radios bei Linker Medienakademie in Berlin

Mag sein. Trotzdem wäre es unprofessionell und mit einem großen Verlust an Glaubwürdigkeit verbunden, wenn Journalisten in deren ausgebreitete Arme rennen.

Allerdings, man muss ja nicht sofort eine politische Verschwörung am Werk sehen, wenn irgendwo das Wort "links" auftaucht. Wo steht denn, dass diese Akademie von Stalinisten unterwandert ist?
 
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Wieviel "Glaubwürdigkeit" wollen denn Journalisten noch verlieren? - Ich glaube, das ist bei den meisten dieser Zunft nicht mehr viel zu verlieren, sind die doch in ihren alten Strukturen derart verwurzelt, dass der gemeine Hörer und/oder Leser beim Nennen des Namens sofort weiß, was für Ergüsse kommen werden. - Gut, das war schon immer so, nur wurde früher versucht, diese Meinung zu begründen. Davon hat man sich aber schon lange verabschiedet, und die, die es noch machen, sterben langsam aus.
 
AW: Freie Radios bei Linker Medienakademie in Berlin

Die wir alle doch möglichst aus unserer Berichterstattung heraushalten woll(t)en?
:rolleyes:

warum, ich finde es sehr interessant, das heutzutage Regierungspolitiker Positionen der Linken vor einigen Jahren vertreten. (etwa Verstaatlichungen, Kontrolle der Finanzsysteme etc)

Und wie war das mit der Pluralität der Medien?

PS: ich bin übrigens kein Die-Linke-Wähler ;)
 
AW: Freie Radios bei Linker Medienakademie in Berlin

Aushalten, Leute, aushalten!

Merkwürdig, dass deutsche Demokraten (darunter auch Journalisten und andere Medienwerker) immer ganz schnell feuchte Finger bekommen, wenn es um radikale Parteien von links oder rechts außen geht.

Sollen sie doch antreten, Akademien gründen und und und.

In die (Radio-)Programme gehört Werbung/Propaganda weder von LINKE noch NPD, aber auch nicht für SPD, CDU oder FDP, tja, wohl auch BündnisGrüne.

Ansonsten gilt. Wenn die Bundesrepublik nach 60 Jahren nicht stabil genug ist, ein paar verfassungskritische Linke oder Rechte auszuhalten, dann kann es mit unserer Demokratie tatsächlich nicht weit her sein.

(schreibt einer, der immer brav Parteien wählt, die schon mal Regierungsverantwortung im Bund trugen :D)
 
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divy schrieb:
Wo steht denn, dass diese Akademie von Stalinisten unterwandert ist?
Das nun vielleicht nicht. Aber wenn so ein Verein schon nicht mal mehr versucht, als Lehr- und Fortbildungsinstitution halbwegs neutral wenigstens zu erscheinen, dann sagt uns die Lebenserfahrung, daß "links" hier getrost als Euphemismus für "gaaaaanz weeiiiit linksaußen" gelesen werden darf.


wurstsalat schrieb:
rv01 schrieb:
Die wir alle doch möglichst aus unserer Berichterstattung heraushalten woll(t)en?
Oh, Du meinst, weil sich die Linkspartei für so böse Dinge wie soziale Gleichberechtigung bzw. Chancengleichheit einsetzt? (...)
Nein, er meint, daß Parteipolitik zwar Objekt der Berichterstattung sein darf und soll, aber nicht Grund oder Anlaß und auch nicht Kompaß für ihre Ausrichtung.

Davon abgesehen darf man die Sache mit der "Chancengleichheit" für die sich die Linke angeblich einsetzt, durchaus ein wenig hinterfragen. Meistens geht es den Linken nämlich nicht um gleiche Chancen (die sind hierzulande nämlich in der Regel gegeben, wenn man Chance als Möglichkeit und nicht als Eintrittswahrscheinlichkeit übersetzt), sondern um die Bevorzugung gewisser Kreise und Klientele. Als Beispiel sei nur die in Berlin geforderte Sozialquote fürs Gymnasium genannt, der zufolge Kinder aus sozial schwachen Familien auch dann aufs Gymnasium gehen dürfen sollen, wenn ihre schulischen Vorleistungen dies nicht rechtfertigen, einfach nur, weil sie aus sozial schwachen Familien stammen. Was hat das mit Gleichheit zu tun? :rolleyes:
_________________________________________

Nachtrag:
wineandradio schrieb:
Merkwürdig, dass deutsche Demokraten (darunter auch Journalisten und andere Medienwerker) immer ganz schnell feuchte Finger bekommen, wenn es um radikale Parteien von links oder rechts außen geht.
Daß hierzulande irgendwer bei linksextremistischen Bestrebungen nervös wird, schon gar in der Journaille, wäre mir aber neu. Die herrschende Meinung lautet doch vielmehr "rechts=Nazi, links=gut, linksradikal=irgendwie haben sie ja richtige Ansätze".
 
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Den letzten Satz unterschreibe ich, makeitso.
@wurstsalat: In meinem posting habe ich mich nicht generell und pauschal gegen "die Linke" gewandt... ich bin in weiten Teilen durchaus einig mit Deinen Aussagen :rolleyes:

Nur, wo kommen wir hin, wenn jede Partei von "hintenrum" und per Akademie jetzt ihre jeweilige Institution aufmacht und den angehenden Journalisten erklärt, wo es lang geht (mit der entsprechenden Portion Augenwinkel-Recherche)?
Journalisten müssen immer noch -egal, welches Parteibuch sie haben- objektiv und alle Seiten abwägend berichten...das meinte ich.

Solch' eine Akademie wird vielleicht nicht so hilfreich sein, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag.
Einschränkend: Aber sie wendet sich ja von vornherein an "freie Radios" (unter denen ich geschichtlich was anderes verstehe) und setzt diese automatisch mit "linksgerichtet" gleich.
 
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rv01 schrieb:
Nur, wo kommen wir hin, wenn jede Partei von "hintenrum" und per Akademie jetzt ihre jeweilige Institution
Mit Verlaub, aber die haben sämtliche Parteien seit Ewigkeiten.
Makeitso schrieb:
Daß hierzulande irgendwer bei linksextremistischen Bestrebungen nervös wird, schon gar in der Journaille, wäre mir aber neu.
Lange keine "Nationalzeitung" in der Hand gehabt, oder?
Makeitso schrieb:
Die herrschende Meinung lautet doch vielmehr "rechts=Nazi, links=gut, linksradikal=irgendwie haben sie ja richtige Ansätze".
Wen wunderts bei den merkwürdigen Verstaatlichungsansinnen diverser Politiker.
Makeitso schrieb:
Meistens geht es den Linken nämlich nicht um gleiche Chancen..., sondern um die Bevorzugung gewisser Kreise und Klientele.
Und welche andere Partei macht genau das nicht auch selbst? Ich wüßte keine.
 
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Nachtrag: Daß hierzulande irgendwer bei linksextremistischen Bestrebungen nervös wird, schon gar in der Journaille, wäre mir aber neu. Die herrschende Meinung lautet doch vielmehr "rechts=Nazi, links=gut, linksradikal=irgendwie haben sie ja richtige Ansätze".

Ja, nee. Könnte Dir ja noch zustimmen, wenn ich das geschrieben hätte. Aber Tatsache ist, dass beim Umgang mit den "Linken" (und linkeren), sowie der Rechten jegliche Gelassenheit verschwindet. Da wird nach dem Verfassungsschutz gerufen. Spitzel, V-Leute eingesetzt, der Untergang des Grundgesetzes beschworen. Humbug.

Deutschland ist bis zur Langweiligkeit stabil. Das ist gut so. Na, zumindest nicht schlecht.

Makeitso, sieh keinen Konflikt, wo keiner ist.

Lass sie machen, die Linken und Rechten - so ist das eben.
 
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Journalisten müssen immer noch -egal, welches Parteibuch sie haben- objektiv und alle Seiten abwägend berichten...das meinte ich.

Das wage ich aber jetzt doch ganz stark anzuzweifeln, weil das oftmals nicht in 1:30 min oder x Zeilen ausführbar ist. - Und bei den Diskussionsrunden im Fernsehen: Wenn denn einmal ein gutes Argument kommt, welches diskussionswürdig wäre, aber scheinbar nicht ins Konzept passt, wird es sofort seitens des Diskussionsleiters/der Diskussionsleiterin abgewürgt.

Provokante These: Steht jeder Journalist nicht irgendwo zwischen Gerhard Löwenthal und Karl-Eduard von Schnitzler* und versuchen von ihrem jeweiligen Standpunkt die Welt zu erklären?
_____
* mir fällt spontan niemand ein, der mehr rechts oder links zu verorten ist.
 
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