Praktikantenfunk bei Radio Eins?

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blizzard

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Hallo zusammen,

heute morgen auf Radio Eins, kurz vor halb neun in den Tipps, empfielt die junge Dame etwas von oder mit, oder wie auch immer, Marcel Reich-Ranicki. So weit, so gut. Doch sie liest zweimal "Marcel Reich Raniki" und wundert sich dann, dass es so dort steht und nicht anders.
Jetzt frage ich mich, warum werden solche Dinge nicht vorher gelesen? Hallo? Ähnliche Dinge passieren ständig in den Verkehrsmeldungen, wo sich die lieben "Vorleser" ständig vertun und dann spontan etwas hinzu erfinden, bzw. versuchen ihren von sich gegebenen Blödsinn wieder zu verschlimmbessern.
Nicht falsch verstehen, ich mag Radio Eins total gern, ich höre es so oft es geht, vielleicht ärgert es mich deswegen ja um so mehr, weil ich sowas nicht nachvollziehen kann. Ich habe 8 Jahre Radio gemacht (News bei landesweiten Sendern), mein Programmchef hätte mir den Kopf runter gerissen. Ist es "out" Meldungen vorher mal zu lesen? Wie war doch damals immer der Spruch: Lieber gut gevoicetrackt, als schlecht live moderiert. In diesem Sinne ...
 
AW: Praktikantenfunk bei Radio Eins???

Hui, da ist aber jemand verärgert wegen eines!!! Lapsus am frühen Morgen, der vielleicht aus einer gewissen Schusselgkeit heraus entstanden ist, wegen der die/der Kollege/in evtl. auch hinterher gerüffelt wurde. Deshalb gleich von Praktikantenfunk zu sprechen... und sich hier anzumelden.... hmmmm
 
AW: Praktikantenfunk bei Radio Eins???

Das ist leider ein seit langem herrschendes Problem dieses auch von mir ansonsten sehr geschätzten Senders: Im Bewußtsein der eigenen Besonderheit wird sich auf dieser ausgeruht und wenig Wert auf professionelle Mindeststandards gelegt. Die korrekte Aussprache von Namen oder Ortsbezeichnungen ist da nur ein Beispiel und es ist mir absolut schleierhaft, warum die Wellenleitung auf derlei Dinge anscheinend keinen Wert legt.

Ob man bei radioeins Sprechunterricht und inhaltliche Vorbereitung für spießig oder Markenzeichen des Kommerzfunks hält, weiß ich nicht; was ich weiß ist, daß mir solche Lapsus immer wieder den Spaß am Hören dieses Senders nehmen.

Im übrigen: Ob da nun Raniki oder Radetzky oder Rapunzel steht - daß der Mann Ranicki heißt und "Ranitzki" ausgesprochen wird, sollte jedem, wirklich jedem bekannt sein, der in ein Mikrophon sprechen darf. Demzufolge spricht man das dann auch korrekt aus, sch**ßegal, was irgendein Redaktions-Vollpfosten aufgeschrieben hat. So ein On-Air-Klops müßte Mikrophonverbot von nicht weniger als einem Monat nach sich ziehen. :wall:


P.S.: Dank an Hinhörer! ;)
 
AW: Praktikantenfunk bei Radio Eins???

@ sachsenradio2: Stimmt, ich habe mich deswegen angemeldet, auch wenn ich hier schon seit gefühlten zehn Jahren mitlese. Und es stimmt auch, dass ich da ziemlich verägert bin, weil ich der Meinung bin, dass sowas tatsächlich nix im Radio zu suchen hat. Es zieht sich bei Radio Eins wie ein roter Faden durch den Tag, immer wieder solche Dinger, immer wieder solche Unzulänglichkeiten. Nochmals, ich liebe deren Inhalte, deren Programm (besonders die Nachmittage mit Wieprecht und Skuppin!), deren Moderatoren. Aber ich hasse es, wenn vor der vollen Stunde Musik gekillt wird, oder eben die minimalsten Anforderungen einfach nicht funktionieren.
 
AW: Praktikantenfunk bei Radio Eins?

Ach das kenn ich... Sowas kann einem nun mal den kompletten Morgen versauen, egal ob hinterm Mikro oder vor den Boxen ;)

Klar ist das ein Lapsus. Aber ein kleiner im Vergleich zu dem was sich andere Dauerpraktikanten so leisten. Ewige Verhaspler, nervöses Gekichere, maßloser Stolz der durch die Leitung glüht weil Mutti einen live im Radio hören kann...

Ich finde Radio 1 im Berlin-Brandenburger Raum trotzdem oder auch gerade wegen solcher Menschlichkeiten wie dem einen oder anderen Versprecher noch so ziemlich als das hörbarste was es dort gibt. die hochkorrekten Zeiten von "Achtong Achtong, Hierr schprrrrächt Bärrlin!", vorgetragen im Anzug, sind wohl hoffentlich vorbei.

Man sollte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, solange man mit der Gesamtsituation zufrieden ist :)

Allerdings...Vielleicht kann mir ja jemand in dem Zusammenhang erklären wer Leute wie die Pantel eigentlich ans Mikro gelassen hat und sie seit Jahren mitschleppt. Obwohl, wenn die RBB-übliche alternative Abschiebung in den Kinderfunk a la Ansa bedeutet, behaltet sie lieber. Tut das den Kids nicht an.
 
AW: Praktikantenfunk bei Radio Eins?

Nix gegen Patricia Pantel, die mag ich ja nun wirklich. Ich finde, sie klingt unheimlich erfrischend und super sympathisch rüber, wenn auch ein wenig naiv, aber könnt auch eine Art Rolle sein. Ich mag sie.
 
AW: Praktikantenfunk bei Radio Eins?

Um gleich weitere 5 Euro ins Phrasenschwein zu werfen, man sollte auch nicht mit zweierlei Maß messen...

Pantel nuschelt, verspricht sich, weiß am Ende des Satzes nicht mehr wie sie angefangen hat, fällt ins Wort, um unqualifizierte Worthülsen zu platzieren...

..und schafft solche Stilblüten wie z.B. einen gewissen Manfred Lehmann bei der Verleihung eines Synchronsprecherpreises in einem rbb-TV Interview zu fragen wie es so ist, wenn er doch jetzt -dank ihr- auch mal im Fernsehen zu sehen ist.

DAS nenne ich mal schlecht vorbereitet. Aber echt jetzt. Mir hat die sehr Lehmann-typische Reaktion übrigens gefallen. umgedreht und gegangen...

Also warum eine Mitarbeiterin schlechtmachen und eine andere hypen?

Wie gesagt, mir gefällt Radio 1. auch wenns nicht immer perfekt ist. Da ertrage ich auch eine PP. ;) Und gehe entspannt durch den Tag...
 
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hm, ich sehe da einen kleinen Unterschied:
Das eine ist abgelesen, das andere ist freie Moderation. Das eine ist für mich reiner Informationscharakter, da sollte alles bitte stimmen und passen, das andere ist Entertainment, Dialog, Unterhaltung. Wie es in einem normalen Gespräch auch läuft. Aber Schwamm drüber :) Da sind wir uns ja einig, Radio Eins ist, zumindest aus meiner Sicht, der einzig dauerhörbare Sender in B und BB.
 
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So isses :)

Und nach ein, zwei (Redaktions- ) kaffees sieht plötzlich alles viel besser aus und hört sich besser an ;)
 
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wenn sie das jetzt nur noch mit der abgewürdgten Musik hinbekommen würden ... :)
 
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So.. jetzt mal zum Ausgangsthema in diesem Faden. Ich habe mal gehört, es gibt eine "Aussprachebibliothek" (heißt bestimmt ganz anders, aber ihr wisst bestimmt was ich meine)? Können dort nicht alle Mitarbeiter zugreifen?
 
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bei uns gab es sowas "früher" nicht, da wurde in die Runde gefragt, wer es denn weiß, sozusagen eine demokratische Abstimmung über Aussprachen :)
 
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boesermiezekater schrieb:
Ich habe mal gehört, es gibt eine "Aussprachebibliothek" (heißt bestimmt ganz anders, aber ihr wisst bestimmt was ich meine)? Können dort nicht alle Mitarbeiter zugreifen?
Wer bei Reich-Ranicki die ADB benötigt, gehört nach meiner bescheidenen Ansicht nicht in eine Redaktion und ganz sicher nicht vor ein Mikrophon. Schon gar nicht vor ein öffentlich-rechtliches. :rolleyes:
 
AW: Praktikantenfunk bei Radio Eins?

Ergänzend zur ADB: Sie wird praktisch ausschließlich von Profi-Sprechern benutzt; sprechende Journalisten vor allem aus den bereichen Sport und Kultur, Wetter-, Verkehrs- und Veranstaltungshinweisvortrager sind so umfassend gebildet und wissend, dass sie niemals etwas hinterfragen und alles so aufführen, wie es ihnen gerade in den Sinn kommt. Das meint ausdrücklich nicht nur Radio Eins.:rolleyes:
 
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Wer bei Reich-Ranicki die ADB benötigt, gehört nach meiner bescheidenen Ansicht nicht in eine Redaktion und ganz sicher nicht vor ein Mikrophon. Schon gar nicht vor ein öffentlich-rechtliches. :rolleyes:

Gut geaugenrollt, Löwe. Aber bewerten wir mit dieser Sichtweise nicht einen zwar kurligen, aber in seiner Eitelkeit und Selbstüberschätzung maßlosen Kollegen grenzenlos über? Nach meiner bescheidenen Ansicht ist solche Rei-Ra-Respektlosigkeit eher erfrischend.
 
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Da kann ich nur eine Buchempfehlung geben. Der Fremdwörter-Duden (Band 5 der Duden-Reihe) auf CD-ROM enthält ca. 9000 Hörbeispiele aus der ADB. So könnten sich sogar Webradiomoderatoren weiterbilden. Klar, längst nicht so umfanreich wie die gesamte ADB, aber immerhin. Für die anderen Wörter gibt es zumindest die phonetische Schreibweise (und wenn das noch nicht reicht, gibt es auch noch den Aussprache-Duden (Band 6) ;)

LG

McCavity
 
AW: Praktikantenfunk bei Radio Eins?

Es ist doch immer wieder die selbe Sauce hier:
Wenn bei irgendeinem Privatfunker der Moderator auch nur vergißt, ein Dehnungs-h zu atmen, echauffiert man sich seitenlang über den "Dummfunk".
Bei Radio Eins hingegen wird jeder noch so dämliche Fehler immer sofort zu "erfrischender Nonchalance" oder gar "ungewöhnlicher Respektlosigkeit" gegenüber dem Establishment hochgejazzt.

Dabei fehlt es vielen Moderatoren dort einfach in erschreckendem Ausmaß an der Fähigkeit, sinnvolle Sätze stimmlich überzeugend korrekt zu artikulieren.

Und daß da Menschen, deren einziger Job es ist, ein- oder zweimal in der Stunde Verkehrsmeldungen vorzutragen, nicht in der Lage sind, dies auch mal ohne inhaltliche oder sprachliche Fehler und jenseits von Genuschel zu tun, hat weiß Gott nichts mit Coolness zu tun: Das ist ein Mangel an handwerklicher Fähigkeit, den man keinem Fliesenlegergeselle durchgehen lassen würde.
 
AW: Praktikantenfunk bei Radio Eins?

Da der erwähnte Herr Literaturpapst auch sein ganz eigenes ADB zu haben scheint, geht IMHO auch die Welt nicht unter, wenn ein junges Opfer der Mario-Barth-Generation seinen Namen falsch ausspricht.
 
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Was ist das denn für ein Argument? Natürlich geht die Welt nicht unter - wer würde auch sowas behaupten? Im übrigen geht die Welt genauso nicht unter, wenn ein Fliesenlegergeselle sein Handwerk nicht beherrscht.

Es geht in dieser Diskussion doch hauptsächlich um die Frage, wie es die radioeins-Oberen mit den handwerklichen Fähigkeiten ihrer on-air-Mitarbeiter halten. Und die Haltung scheint lax zu sein, wie Beobachter festgestellt haben. Das wird angeprangert, und zwar zu recht. Nicht der einzelne Versprecher. Also bitte nicht am Thema vorbeidiskutieren.
 
AW: Praktikantenfunk bei Radio Eins?

Stehe auf dem Schlauch. Was ist IMHO?
Das selbe wie MBMN, nur auf Englisch. :p


666 schrieb:
Dabei fehlt es vielen Moderatoren dort (bei radioeins, d.Red.)einfach in erschreckendem Ausmaß an der Fähigkeit, sinnvolle Sätze stimmlich überzeugend korrekt zu artikulieren.
Besser kann man es nicht sagen. Bravo!


P.S.: IMHO= In my humble opinion = meiner bescheidenen Meinung nach
 
AW: Praktikantenfunk bei Radio Eins?

Es ist doch immer wieder die selbe Sauce hier:
Wenn bei irgendeinem Privatfunker der Moderator auch nur vergißt, ein Dehnungs-h zu atmen, echauffiert man sich seitenlang über den "Dummfunk".
Bei Radio Eins hingegen wird jeder noch so dämliche Fehler immer sofort zu "erfrischender Nonchalance" oder gar "ungewöhnlicher Respektlosigkeit" gegenüber dem Establishment hochgejazzt.

Nee, im Gegentum. Hier wird (zu Recht) jemand auseinander genommen, weil er einen bekannten Namen falsch ausspricht. Diese Kritik ist auch berechtigt, so lange Öffentlich-Rechtliche einen Bildungsauftrag haben. Von dem erwartet man einfach, dass er WEISS, wie sich MRR ausspricht. Und selbst wenn er es nicht wüsste: er hat außerdem auch Zugriff auf die ADB (wie mein Mathelehrer sagte: doof darf man sein, so lange man weiss, wo's steht...)

Bei Privatsendern ist mir das ehrlich gesagt wurscht. Da verlange ich das gar nicht. Da kann der Moderator von mir aus Reich-Ranicki für eine Treckerfirma halten. Da erwarte ich anständiges Hintergrundgedudel, wenn ich im Sportstudio bin. Was dazwischen erzählt wird, ist ja nicht mal akustisch zu verstehen.
 
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