Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

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Liebe Forumuser,

nachdem ich mir Gedanken über B1, B3 und ABY gemacht habe, ist mir eingefallen, dass es ja eine vierte Schiene im Freistaat gibt, die von allen bayerischen Hörerinnen und Hörern empfangen werden kann: Die Lokalfunkkette.

Ich wollte mal von erfahrenen Hörern in der Szene wissen, ob diese von der BLR gestalteten Radiosendern eine gute und realistische Alternative zu den Sendern des BR und der Antenne ist.

Meine Erfahrung ist, dass einzelne Sender ABY oder B3 nachahmen, andere aber recht gut sind.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

:wall: Ich glaube hier ist mal dringend Aufklärung notwendig in Sachen Privatfunk in Bayern. Es gibts kein von der BLR gestalltetes privates Hörfunkangebot! Es gibt in Bayern wie sonst auch in Deutschland das duale System. Das heißt, das Angebot wird von ÖR und Privat gestalltet. Da es aber keinen Auftrag für Landesweite Programme in Bayern gibt, außer für Antenne, handelt es sich bei den Lokal- und Regionalstationen um rein private, eigenständige Unternehmen unter öffentlich rechtlicher Trägerschaft. Heißt, das obwohl diese Funkhäuser privat sind, stehen sie unter Kontrolle (BLM) und sind an ein öffentliches Vergabeverfahren (auch BLM) gebunden. Gesellschafter beim Privaten Lokal- und Regionalfunk sind meistens die Zeitungsverleger bzw. Oschmann... . Die BLR existiert nur aus einem Grund. Für die Lokalen Stationen wäre es unrentabel z.B. sich ein Korespondenten Netz, eigene Weltnachrichten etc. aufzubauen. Das gab es zwar mal bei vielen Stationen, war aber ein finanzielles Grab. Nur wenige handeln da noch selbst. Deswegen wurde die "solidar"-Gemeinschaft BLR gegründet. So zahlen viele Sender für gemeinsame Nachrichten, Korespondenten etc... ist billiger. Das die BLR auch einen Mantel anbietet ist zwar so, deswegen sind es alles trotzdem aber eigenständige Sender, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten... und (BLM) Regeln tun und lassen was sie wollen. Amen!


UND ES GIBT KEINE PRIVAT KETTE auch nicht mit BLR!!!
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Woher soll radioddr 1, der in einem Wald wohnt, das auch wissen? Wenigstens hast Du ihn aufgeklärt. Ich denke, die lokalen Sender sind in Bayern aufgrund ihrer Nähe zum Hörer sehr beliebt. Ein Blick auf die Quoten zeigt, das sie mindestens genauso gerne, wenn nicht noch mehr, gehört werden als die landesweiten Sender. Ein solches Konstrukt wäre auch für NRW bestimmt interessant: mehr lokale private Sender und mindestens 2 landesweite. Das wäre eine Wohltat in Nordrhein-Westfalen.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

@ friedl: gestaltet schreibt man mit einem "l", hat nichts mit einem Stall zu tun.

Ganz richtig liegst Du allerdings mit Deiner Antwort nicht. Rein formell gibt es keine "Kette"
Was radioddr1 meint, sind höchstwahrscheinlich die zwei großen "Ketten", die anfänglich gegeneinander gearbeitet haben-
zum einen "Charivari" (Oschmann) mit allen Charivari-Sendern, aber u.a. auch Primaton und Primavera,
zum anderen die Gong-Gruppe.
Bei beiden kann man durchaus von einer/zwei Kette(n) sprechen, da viele Frequenzen über ganz Bayern. Und dann gab es einst noch die Frequenzuntermieter und gibt es noch jede Menge anderer kleinerer Stationen, die keiner der beiden großen Lokalradiomacher zuzuordnen sind.

Und: Da gibt es in der Tat einige Sender, die sich viel Mühe machen und gut positioniert sind. Mit und ohne Zulieferungen und Zulieferprogramm der BLR. Und durch gezielte gute Lokalinfos Hörer an sich binden und dafür eine eigene Redaktion einsetzen.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Liebe Forumuser,

nachdem ich mir Gedanken über B1, B3 und ABY gemacht habe, ist mir eingefallen, dass es ja eine vierte Schiene im Freistaat gibt, die von allen bayerischen Hörerinnen und Hörern empfangen werden kann: Die Lokalfunkkette.


Die Lokalsender können mit Sicherheit nicht von allen Bayern empfangen werden können, die sind meist nur in den größeren Städten angesiedelt.

Zu "meinem" Lokalsender Primavera kann ich sagen, sie sind ziemlich bemüht, eine Alternative darzustellen mit ihrem "Wellness für die Ohren", aber wenn viertelstündlich Werbung kommt, ist das für meine Ohren überhaupt kein Wellness.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Gegen eine Liberalisierung des Radiomarktes ist erst mal nichts einzuwenden. Die Syndikate in Bayern (BLR) und Nordrhein-Westfalen (Radio NRW) sind effiziente Arbeitsplattformen, die kleine, finanzschwache Sender gut versorgen. Schade ist halt nur, dass der kommerzielle Rundfunk musikalisch immerzu zwischen AC und Oldieschiene oszilliert, die wahre Vielfalt ist das nicht gerade. Dabei wären gerade ältere Hörer für Vor-Ort-Berichterstattung leicht zu gewinnen.

Wie gesagt: Die Liberalisierung und Dereglementierung des Äthers ist an und für sich eine feine Sache. Aber was machen dann die Wellenchefs der Öffentlich-Rechtlichen? Sie werden hysterisch, weil sich immer mehr Hörer zur Konkurrenz verirren und beginnen die Privaten schamlos nachzuahmen. Das ist die Kehrseite des bayerischen Modells, die man durch ein Werbeverbot für die BR-Wellen zumindest relativieren könnte. Es balgen sich ohnehin schon zu viele um den mageren Werbekuchen.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Um meinen Gedankengang einmal mehr zu präzisieren: Die Tatsache ist doch, dass es einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Bayern, der vom Bayerischen Rundfunk gestaltet wird, gibt und einen Privatfunk. Das ist das duale System. Aber unterhalb des Privatfunkes gibt es meiner Ansicht nach zwei Äste: Einer ist der landesweite Antenne Bayern, der mit über 40 Frequenzstationen Bayern und das Umfeld versorgt. Ein weiterer Ast ist aber der lokale Privatfunk, darunter sind Stationen wie z.B. hitradio.rt1, Gong 96.3, Hitradio N1 oder auch unserradio vertreten.
Da in diesem Forum schon oftmals im Bezug auf Antenne Bayern und dessen Umgang mit dem Hörer oder den einzelnen Moderatoren gesprochen worden ist, wollte ich fragen, ob die Zweite Kette besser oder anders gestaltet werden könnte als die Erste.
Die Sender, die im BLR zusammengefasst werden, sind nach meiner Einschätzung besser geeignet, auch risikofreudige Dinge zu wagen, da die Reichweite weniger groß ist. Manche dieser Lokalsender haben aber leider schon den Charakter von eigenen Regionalsendern (-> vgl. hitradio.rt1 und RSA Allgäu).
Mein Eindruck ist auch, dass es gerade auch im Bereich des Lokalfunks einige Rosinen gibt, die es zu picken gilt.
Kann sich noch jemand z.B. an Radio ALADIN aus Ammerndorf bei Fürth erinnern, das über 95.8 MHz ausgestrahlt wurde?
Daher stelle ich auch heute wieder die Frage, welche Maßnahmen oder besser Chancen der Lokalfunk ergreifen sollte, um weiterhin attraktiv zu bleiben, damit er eine gute Alternative zum öffentlich-rechtlichen Programm des Bayerischen Rundfunks und des landesweiten Senders Antenne Bayern ist?
Leider gibt es in Bayern keine zwei großen landesweiten Sender wie z.B. in Schleswig-Holstein oder in Niedersachsen.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

... unterhalb des Privatfunkes gibt es meiner Ansicht nach zwei Äste: Einer ist der landesweite Antenne Bayern, der mit über 40 Frequenzstationen Bayern und das Umfeld versorgt. [...] Die Sender, die im BLR zusammengefasst werden, sind nach meiner Einschätzung besser geeignet, auch risikofreudige Dinge zu wagen, da die Reichweite weniger groß ist.

Beides Falsch! Der Privatfunk egal ob Antenne oder Lokal wird von der BLM als großes ganzes betrachtet. Leider. So rühmt sich ja die BLM wie gut der Privatfunk in Bayern ist. Das nur Antenne großteils Quote macht, die kleinen lokalen (Ausnahmen in den Ballungsräumen N und M) auf dem Zahnfleisch gehen wird einfach übersehen. Die Sender sind auch nicht in der BLR zusammengefaßt. Wer das behauptet, der hat anscheinend das Kartellgesetz noch nie gesehen oder verstanden. Unmöglich! Die BLR wird von allen Anbietern bezahlt. Jeder Anbieter kann aber selber entscheiden, ob er auf die BLR als Angebot oder Syndikator zurückgreift. Ferner ist es so, daß der Tagesmantel immer weiter gekürzt wurde, was besonders angesprochenen kleinen weh tut. Von programmlichen Einschränkungen ganz zu schweigen.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Es ist in der Tat so, daß keine Sender in der BLR zusammengefasst sind, da muß ich Friedl Recht geben. Die BLR ist ein Content-Anbieter, von dem Inhalte, Nachrichten, Sendestrecken gekauft werden könnnen. Übrigens nicht nur von Stationen in Bayern.
Aber das hat Friedl ja oben schon völlig richtig erklärt.

Bitte verwechselt die BLR auch nicht mit der BLM. Die BLM ist die öffentlich-rechtliche Aufsichtsorganisation für den gesamten Privatfunk in Bayern. Ohne die BLM dürfte es rechtlich keinen Privatfunk in Bayern geben, da Rundfunk in Bayern nur unter öffentlicher-rechtlicher Trägerschaft stattfinden kann. Das haben wir der Bayerischen Verfassung zu verdanken. Die BLM genehmigt und beaufsichtigt alle Privatsender in Bayern, also auch Antenne und die Lokalfunker.

Wir wollen ja nur erklären, wenn etwas hier falsch aufgefasst wird...
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Was radioddr1 meint, sind höchstwahrscheinlich die zwei großen "Ketten", die anfänglich gegeneinander gearbeitet haben-
zum einen "Charivari" (Oschmann) mit allen Charivari-Sendern, aber u.a. auch Primaton und Primavera,
zum anderen die Gong-Gruppe.
Bei beiden kann man durchaus von einer/zwei Kette(n) sprechen, da viele Frequenzen über ganz Bayern.

Hallo radiovictoria01,

m.E. hätte man die Chari's und Gong's seinerzeit durchaus als Kette bezeichnen können, allerdings hatten die Charivari und Gong Stationen untereinander nichts miteinander zu tun, außer vielleicht eine gemeinsame Vermarktung und den Namen. Mittlerweile sind beide Marken ja, außer in München, in den Funkhäusern zusammengeschlossen worden.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

... allerdings hatten die Charivari und Gong Stationen untereinander nichts miteinander zu tun, außer vielleicht eine gemeinsame Vermarktung und den Namen. Mittlerweile sind beide Marken ja, außer in München, in den Funkhäusern zusammengeschlossen worden.

So auch nicht ganz richtig, aber fast :)! Die Namen haben sich wegen der teilweise gleichen Gesellschafter so verbreitet. Eine gemeinsame Vermarktung gab es nie. Eine Art von gemeinsamer Vermarktung findet für alle Privaten gemeinsam nur über die Funkpakete (sprich Studio Gong) für überregionale Werbeangebote statt. Da aber der Anteil der Antenne am Privatfunk quotentechnisch immer größer wurde, bekommen die lokalen von der überregionalen Vermarktung nur sehr wenig noch ab. War mal anders... da war Offirowski noch Cheffe bei der Antenne.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Ich höre mir ganz gerne Radio Ramasuri an, die ja inzwischen wieder Tagsüber zur vollen Stunde eigene Nachrichten machen, und arm können die auch nicht sein wenn man als Lokalfunker sein Jingelpaket in Amerika produzieren lassen kann.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

...und arm können die auch nicht sein wenn man als Lokalfunker sein Jingelpaket in Amerika produzieren lassen kann...

Dort gibt es andere Voraussetzungen.

Erstens muß ein Jinglepaket aus USA nicht teurer sein, als eines aus dem deutschsprachigen Raum (könnte hier durchaus auch Beispiele nennen).

Zweitens hat man dort nach einem mehr oder weniger Desaster unter der alten Führung den Weg eingeschlagen, daß der Gesellschafter Nummer 1 mehr oder weniger selber den Sender führt (Conrad, kennt man vielleicht von Conrad-Elektronik, hat ganz schön lange Geld hineingebuttert).

Drittens ist Ramasuri im lokalen und regionalen Werbemarkt für Hörfunk konkurenzlos (das Sendegebiet grenzt sich ganz gut gegen Charivari aus Regensburg, die nordbayerischen und nürnberger Lokalfunker ab). Daraus ergiebt sich natürlich eine größere mögliche Wertschöpfung.

Viertens auch Ramasuri ist bei der Weltnachrichten-Auflage auf Zulieferung angewiesen. So besitzt Ramasuri zum Bleistift kein eigenes Korri-Netzwerk. Auch ist mir noch kein Ramasuri Mikro bei der Bundespressekonferenz aufgefallen. Aber eins von der BLR :)

Fünftens haben wir vorhin schon über geringe Abweichungen gesprochen. Ramasuri hat eine sehr treue und eingefleischte Hörerschaft, die nicht so anfällig schien in den letzten Jahren, wenn alle einem komisch geheimen Geräusch Richtung Ismanning hinterher gerannt sind.

Sechstens und letztens... Ramasuri gilt, und das schon seit Jahren als eine der großen Talentschmieden. Wenn man hier die angelieferten (schriftlich per Newswire z.B. von der BLR oder Netzzeitung) Nachrichten selber spricht und mit Regionalmeldungen mixt kann das mit einem guten Sprecher, und die hat man, durchaus ein Pluspunkt sein.

Noch Fragen? Hallo Ihr redet über meine ehemalige Radioheimat Bayern! Hab dort selber lange genug Privatfunk gemacht, Autobiographie ab morgen im Handel! :cool:
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

In Bayern gibt es, um es mal ganz deutlich zu machen, eine schöne Auswahl an Lokalstationen. Ob Radio Charivari Regensburg, der Nachbar im Osten, AWN, oder andere. Ich finde, man sollte manches Radio in Bayern loben für seine lokalen Aktivitäten. Als Ergänzung zu mancher Zeitung ist das Lokalradio aus der bayerischen Funklandschaft nicht mehr wegzudenken. Oder denkt man an die Ausländerradios, z.B. in Ingolstadt oder in Regensburg. Was nicht ganz so dolle ist, sind die Einmischungen gelegentlich von großen Chefs, oder von Zeitungsgruppen, die im Lokalfunk nur einen billigen und willigen Ableger sehen, der ab und an für Veranstaltungen Crossmedia sendet.
Gut, jedem sein Bier, wie er seinen Sender gestaltet. Aber ich denke, ohne den bayerischen Lokalfunk sähe es in Bayern zumindest, was Radio anlangt, eher dünn aus, denn eine Antenne oder ein BR können gar nicht so viel in die Regionen oder gar in lokale Fragen hineinschauen. Dafür reicht das Geld denn doch nicht. Und dafür haben wir den Lokalfunk und ich bitte, dass er noch lange bleiben möge.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

im Vergleich zum SWR ist das Regionalprogramm des BR wahrhaft erbärmlich.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?


Nur hat die Geschichte einen Haken. Dass der SWR BaWü, RP etc. regionalisiert ist so in Ordnung, jedoch regionalisiert der SWR auch z.B. in BaWü selber nach Regionen. Und das ist eigentlich dem SWR untersagt (Quelle: Landesmediengesetz). Wie so oft sagt man hier aber "wo kein Kläger, da kein Richter!" Aber trotzdem illegal... :cool:
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Kommen wir mal zur Frage zurück....

Meine Meinung: der Lokalfunk in Bayern ist keine Alternative!

Mittlerweile sind die Programme nur noch schrecklich und qualitativ werden sie jedes Jahr mieser.

Warum liegt das?

Die Sender haben einen Sparkurs hingelegt, der jede Nachhaltigkeit kaputt gemacht hat. Heute wird in den Sendern von Tag zu Tag entschieden - auf keinen Fall mehr langfristig. Das Personal wird nicht fortgebildet, geschweige die Volos ausgebildet.

Der Sparkurs liegt an schlechten Einnahmen, klar. Aber interessant ist doch, dass die Sendestunden voll mit Werbung sind. Das heißt: der Lokalfunk verrammscht sich selbst. Billige Sekundenpreise, weil der Sender als Marke schlecht ist.

In NRW ist das ganz anders. Im Vergleich zu Bayern verlangen dort "Puff"-Sender zum Teil das vierfache für 1.000 Hörer.

Es ist doch vollkommen schleierhaft, wie Sender in Oberbayern, Niederbayern und der Oberpfalz mit einem gesunden Mittelstand über all die Jahre keine fetten Gewinne eingefahren haben. Wie kann es sein, dass sich Sender in wirtschaftlich leistungsstarken Regionen wie München, Augsburg, Regensburg und Nürnberg nicht ausschließlich über die Lokalwerbung finanzieren können?

Für mich liegt das an katastrophlen Missmanagement in den vergangen Jahren und am System. Oft wollen die Zeitungsverlage doch auch keinen starken Lokalsender haben - aus Angst, sie könnten die Auflagen sinken lassen.

Und bevor hier auf den BR geschimpft wird. B1 mag zwar rückständig sein, die Lokalnachrichten sind dort aber meist besser als bei den Lokalsendern. Zumal es bei B1 jede Stunde News um halb gibt. Das ist bei den Lokalsendern doch kaum noch der Fall.

Ich hoffe, die Wirtschaftskrise wird in Bayern endlich mal viele und vor allem alteingesessene Führungskräfte zu Fall bringen. Es wäre eine Weichenstellung für eine bessere Zukunft.

Übrigens fallen die Hörerzahlen das Bayern-Funkpakets seit Jahren stetig.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Die Sender haben einen Sparkurs hingelegt, der jede Nachhaltigkeit kaputt gemacht hat. Heute wird in den Sendern von Tag zu Tag entschieden - auf keinen Fall mehr langfristig. Das Personal wird nicht fortgebildet, geschweige die Volos ausgebildet.

Richtig erkannt. Nur sind die Initiatoren des Sprkurses die Verleger selber. Diese sehen in einigen Regionen ihre Anteile als Machtmittel, damit niemand an einem Medienstandort über das Radio den Anzeigenmarkt etc. mit abgreifen könnte. Beispiele? Gibt es! Schaut mal nach Niederbayern.

Interessant ist doch, dass die Sendestunden voll mit Werbung sind. Das heißt: der Lokalfunk verrammscht sich selbst. Billige Sekundenpreise, weil der Sender als Marke schlecht ist.

Nicht ganz richtig. 60 bis 70% der Sender regionalisieren ihre Werbung. Um Blöcke zeitlich zu füllen wird sehr viel mit Eigenwerbung gearbeitet. Davon auch betroffen sind die Abnehmer der BLR-Stunden. Die 3 Minuten Blöcke müssen egal mit was vollgepfropft werden. Dazu kommt, daß über 50% der Werbeanteile eigentlich überregional sind, aber mit regionalem Abbinder (Beispiel Automarke > Autohaus)

Es ist doch vollkommen schleierhaft, wie Sender in Oberbayern, Niederbayern und der Oberpfalz mit einem gesunden Mittelstand über all die Jahre keine fetten Gewinne eingefahren haben. Wie kann es sein, dass sich Sender in wirtschaftlich leistungsstarken Regionen wie München, Augsburg, Regensburg und Nürnberg nicht ausschließlich über die Lokalwerbung finanzieren können?

Das war doch lange Zeit garnicht das Ziel. Die Hauptgesellschafter haben lange Zeit ein Minus schreiben lassen. Das Geld mußte raus schon aus politischen Gründen. Wenn der Sender minus schreibt, steigen die kleinen Gesellschafter irgendwann aus. Die großen bleiben übrig. Skurile Geschichte dazu: In den 90ern war es nichts ungewöhnlich, wenn für Reporter 7er BMW's mit Autotelefon (teueres C-Netz) zum arbeiten angeschaft wurden. Und weg war die Kohle. So geschehen in der Oberpfalz.


Ich hoffe, die Wirtschaftskrise wird in Bayern endlich mal viele und vor allem alteingesessene Führungskräfte zu Fall bringen. Es wäre eine Weichenstellung für eine bessere Zukunft.

Das wäre die Fortsetzung vom Anfang vom Ende. Der Anfang ist ja schon gemacht worden, als damals das Werbeverhältniß anteilig Richtung Antenne gekippt ist. Sendegebietszusammenschlüße wären klüger.

Übrigens fallen die Hörerzahlen das Bayern-Funkpakets seit Jahren stetig.

Aber die BLM rühmt sich weiter für den tollen Privatanteil in Bayern. Daß der inzwischen zu 65% von Antenne gehalten wird, wird verschwiegen.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Die chronischen Verluste mussten in den 90'ern geschrieben werden. Da sind wir nun 10 Jahre raus, nun bekommt man die Verluste nicht mehr Weg und will auch für künftige Gewinne nicht investieren.

Es geht mir hier auch nicht um die kleinen Sender, die auf die BLR angewiesen sind. Es sind doch auch die großen Sender, die unendlich schlecht aufgestellt sind.

Die drei Minuten-Fenster sind auch nicht das Problem. Es geht hier daraum, dass es pro Stunde zum Teil drei Blöcke gibt, die über fünf Minuten mit Werbung voll sind - und vor allem sind es immer die gleichen Spots und in jedem zweiten kommt die gleiche Stimme vor.

Und das kommt noch dazu: bei vielen Sendern hört sich jeder Break so an wie schon vor vielen Jahren: gleiche Betten, gleiche Art, gleiche Jingles, gleiche Musik.

Die Ideenlosigkeit legt sich wie Mehltau über die Lokalprogramme.

Da will auch keiner mehr für viel Geld werben.

Verständlich.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Aber die BLM rühmt sich weiter für den tollen Privatanteil in Bayern. Daß der inzwischen zu 65% von Antenne gehalten wird, wird verschwiegen.

Gerade das ist aber ein Problem, das wir in Bayern haben: Die 65% Anteil von Antenne Bayern kann als Erfolg gewertet werden; jedoch scheinen hier nur oberflächlich die Probleme der kleinen und auch wirklich anständigen bayerischen Lokalradios durch. Sie müssten finanziell sich besser aufstellen, gelegentlich neue Formate einführen und dann könnte es besser gehen. Galaxy war mal ein hoffnungsvolles Projekt für Mittelstädte. Leider hat man damit aufgehört, dieses Projekt weiter voranzutreiben.

Sender wie Radio IN, die den Donaukurier im Rücken haben oder auch andere sollten mit so viel finanziellem Spielraum ausgestattet werden, dass aus 65% Antenne Bayern vielleicht nur noch 50% werden, wobei das vielleicht meine private Illusion bleibt...:mad::mad::mad:
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Galaxy war mal ein hoffnungsvolles Projekt für Mittelstädte. Leider hat man damit aufgehört, dieses Projekt weiter voranzutreiben.

Sorry wenn ich jetzt wieder eingreifen muss, aber Radio Galaxy wurde nie als Lokalprogramm konzeptioniert. Radio Galaxy hatte die Aufgabe als Privater ein Jugendformat für den DAB-Standart in Bayern zu verbreiten. Kann man auch bei der BLM in der Ausschreibung nachlesen. Die Galaxy-Citys sind Abnehmer des Mantels der aus Regensburg (Funkhaus Regensburg u.a. gong und Charivari) geliefert wird. In den Galaxy-Citys wird auch (obwohl ursprünglich nicht primäres Ziel) auf UKW gesendet. Aber Ziel war DAB-Jugendradio... So DAB ist fertig mit Gott und der Welt. Was nun?! Eigentlich war es vorher schon klar, daß Galaxy ein politisches Problem bekommt. Nicht wegen DAB. Denn die Vermarktung läuft nicht über das Funkhaus Regensburg, sondern über die "Spotcom"... und das ist (hä? klingelts?! richtig!) Antenne Bayern in Ismaning. Dort hatte man mit Mega-Radio, sein eigenes Digital-Projekt. Wurde sang- und klanglos eingestellt. Und wer glaubt, die "Spotcom" wäre am Vermarktungserfolg von Galaxy interessiert, der glaubt noch an den Osterhasen. Man wollte in Ismaning lediglich bei Galaxy seine Finger mit drin haben, damit ja nichts passiert. Noch Fragen?:cool:
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Also, diese Hundlinge in Ismaning. Habe mal das hier angeschaut. Danach wundert mich im Bereich des Lokalfunks gar nichts mehr...
Das grenzt ja schon fast an kriminelle Energie...
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Was ist da kriminell? Landesweite Privatradios werden in der Regel durch ein Konsortium von Zeitungsverlagen betrieben.
Auf die Autobiographie von frield hunsenfunz freue ich mich aus gewissen Gründen, sofern es sie gibt.
Nur mit mega radio (meagradio) liegt er falsch: Die Investoren kamen erstaunlicherweise aus dem Ausland, ein Frankfurter Anwaltsbüro vertrat in 2001 die Interessen des Senders, der zunächst über Mittelwellen in Meck-Pomm und Sachsen-Anhalt sendete (plus angemietetem MW-Sender RTL Luxemburg)
Erst 2002 erfolgte der Umzug nach München sowie Studiobenutzung mit ABY samt deren Adresse. Dies wurde medienrechtlich durch die BLM so genemigt und war Voraussetzung, die bayerischen Mittelwellenfrequenzen zu bekommen.
Inwieweit sich ABY auch finanziell bei megaradio engangierte, ist mir nicht bekannt - vermutlich war es ein "bartender"-Geschäft. Falsch ist aber die Aussage, megaradio wäre eine Initiative von ABY gewesen.
Im März 2003 war dann Knall auf Fall Schluß, Insolvenz.... :rolleyes:
Ein interessanter techno/house-Sender verschwand abrupt aus dem Äther.
 
AW: Bayerischer Lokalfunk: Eine Alternative?

Nur mit mega radio (meagradio) liegt er falsch: Die Investoren kamen erstaunlicherweise aus dem Ausland, ein Frankfurter Anwaltsbüro vertrat in 2001 die Interessen des Senders, der zunächst über Mittelwellen in Meck-Pomm und Sachsen-Anhalt sendete (plus angemietetem MW-Sender RTL Luxemburg)
Erst 2002 erfolgte der Umzug nach München sowie Studiobenutzung mit ABY samt deren Adresse. Dies wurde medienrechtlich durch die BLM so genemigt und war Voraussetzung, die bayerischen Mittelwellenfrequenzen zu bekommen.
Inwieweit sich ABY auch finanziell bei megaradio engangierte, ist mir nicht bekannt - vermutlich war es ein "bartender"-Geschäft. Falsch ist aber die Aussage, megaradio wäre eine Initiative von ABY gewesen.
Im März 2003 war dann Knall auf Fall Schluß, Insolvenz.... :rolleyes:

Hab ja nicht behauptet, daß Mega-Radio eine Tochter der Antenne war. Jedoch hatte Antenne mit Mega-Radio im Haus natürlich ganz bestimmte Absichten. Ich zittiere mal aus Wikipedia. Das kann ja jeder lesen: "Megaradio hat Fremdleistungen von Antenne Bayern in Anspruch genommen." Und das war bestimmt nicht die Putzfrau die das Mega-Studio mit gefegt hat nach dem Auszug... ähm Konkurs. Warum hätte man sich die Jungspunde ins Haus holen sollen? Zum Kaffee kochen für Frau Weber? Nee... die gabs damals noch garnicht. Vertrau mir. Ich weiß was ich sag.:cool:

Einzige Sache die ein bißchen differiert. Galaxy war auf DAB und Mega auf DRM ausgerichtet. Aber beides Digitalradio, das irgendwie noch niemand damals gebraucht hat.

Viel interessanter ist doch der folgende Absatz in der Antenne-Beteiligungs-Gesellschaft: Beteiligungen der Antenne Bayern GmbH & Co. KG
Rock ANTENNE GmbH & Co. KG ( 100% )
veranstaltet: Rock-Antenne
Digitale Rundfunk Bayern GmbH & Co. KG ( 10.53% )
veranstaltet: Radio Galaxy (Rahmenprogramm)
Radio Next Generation GmbH & Co. KG ( 15% )
veranstaltet: egoFM

Und ob jetzt 10.53% viel oder wenig sind bei Galaxy... egal wenn man das Kind mit der Spotcom (und das ist Antenne) vermarktet.

Alle anderen Zahlen sind für Radiobeteiligungen an Landesweiten Stationen normal. Zeitungen, Verleger etc...
 
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