Zu hohe bzw. niedrige Ansprüche an Internetradio?

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AW: Zu hohe bzw. niedrige Ansprüche an Internetradio?

Das ist ja alles schön und gut, und die Spielerei sei auch unbenommen, nur: Ihr seid damit erst mal nicht so an die Öffentlichkeit gegangen, sondern habt die Ergebnisse, wenn überhaupt, im Familien- und Freundeskreis präsentiert.
Das, inklusive möglicher Risiken und Nebenwirkungen, war noch überschaubar.
- Abgesehen davon habt ihr euch gleich etwas mehr mit der Technik auseinandergesetzt. -

Heute sieht die Welt ein wenig anders aus, und wenn heute einer hinterm Deich einen feuchten Furz ins Netz stellt, kann ab diesem Moment für die nächsten sechs Monate die ganze Welt darüber lachen.
Mach' einem Minderjährigen und dazu strafunmündigen so etwas mal klar.
Wir reden an der Stelle über ganz andere Dimensionen!

Dass man vom Virus, Radio machen zu wollen, schon sehr früh befallen sein kann, bestreite ich gar nicht und ich finde das auch gut.
Die Frage ist nur, wie man damit umgeht.
Nochmals: Ich kenne 14 - 16jährige, die haben den gleichen Wunsch, aber die üben vorher. Nicht öffentlich im Netz. Die fragen, die wollen lernen, die lassen sich verbessern. Aber von denen gibt es keine podcasts. Vielleicht mal Teststreams.

Übrigens, Unbeteiligter, schön, dass Du auf den Webradioführerschein ansprichst. Wo gibts den? :D
 
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Also wenn ich Dich so reden höre, dann bin ich froh das ich bis dato überlebt habe.

Ich möchte das Thema mit Dir auch nicht vertiefen, weil meist von Dir so viel Lebensweisheiten rüberkommen, das man annehmen könnte das du schon so alt wie Mal Sondock bist.

Hat übrigens am 4. Juli Geburtstag.

Nur weil sich die Medien geändert haben muss da üben wo man auf die Fresse fallen kann.

Nur so lernt man und das haben wir auch so gemacht... und sind auch verlacht worden...ich hab die Cassetten nämlich verliehen und erntete auch Lacher jede menge sogar....man ich war 11 jahre alt!!!

Die heutigen Kids können sehr gut damit umgehen, ich habe inzwischen 2 große Kinder und meine Tochter hat sich auch zum Narren gemacht bei einem damaligen Kids Radio im Netz (es war anfangs mehr als Peinlich - na und), nun jobt sie neben ihrem Studium beim UKW .

Noch Fragen?

Zum üben ruhig ins Netz... Feedback abwarten, resignieren oder weitermachen ...so einfach ist das.

Also deine Argumente versteh wer will ...ich nicht.
 
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Das ist ja alles schön und gut, und die Spielerei sei auch unbenommen, nur: Ihr seid damit erst mal nicht so an die Öffentlichkeit gegangen, sondern habt die Ergebnisse, wenn überhaupt, im Familien- und Freundeskreis präsentiert.

Nicht ganz: Ich habe mit 12 schon Schülerradio (mit Andrea Scherell auf HR1) gemacht. Und ich war richtig, richtig grottig.

Und glaub mir: Hätte es 1981 die Möglichkeit gegeben, hätte ich meine ersten Copyrightverletzungen nicht mittels zahlreicher Wunsch-"Sendungen" für meine Mitschüler auf dutzendfach kopierten CompactCassetten auf dem Schulhof begangen, sondern garantiert auch im Netz.
 
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Zum üben ruhig ins Netz... Feedback abwarten, resignieren oder weitermachen ...so einfach ist das.

Richtig. Nach genau der Devise verläuft hier eine Internetradiovorstellung nach der nächsten, dieser Tage endlich auch mal mit der Konsequenz einer Schließung des entsprechenden Threads, weil da einer so richtig gar kein Deutsch beherrschte.

Der Internetradiobereich ist ein übler Schandfleck hier und es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Betreiber sich endlich dazu durchringen, den hier stattfindenden Irrsinn anderen Kinderspielplätzen im Netz zu überlassen.

Dieses besser schon morgen als an irgend einem Tag danach.
 
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Wow!!! Dea ich bin beeindruckt... was ein Schüler alles an Hass Verbohrtheit und Frustriertheit bei Dir zur Tage bringt....

Scheint wohl bei Dir schlecht zu laufen, das Du noch mal alles in die Waagschale wirfst um auch den letzten zu Überzeugen...was kommt als nächstes...die Flag?

Mein Gott Du hast Recht..... das ist Kindergartenniveau!!!
 
Ich muß da für diese "Fun-"Projekte mal eine Lanze brechen. Um's vorwegzunehmen, ich heiße das keineswegs gut, was die da machen und den Rechtsgrundsatz "Unwissen schützt vor Strafe nicht" lasse ich uneingeschränkt gelten! Ich sehe aber auch - wie gesagt, *nicht* als Entschuldigung, nur zur Erklärung - daß der Schritt zum "Wissen" hier nicht gerade leicht ist.

Das hat meines Erachtens mehrere Gründe. Zum Einen ist da das Problem, daß der unbedarfte 08/15-Internetbenutzer zunächst einmal gar kein Unrechtsbewußtsein bezüglich Copyright hat. Sicherlich, den Nachrichten über Razzien, Verhaftungen, Beschlagnahmen und Verurteilungen dürfte kaum jemand entgehen, trotzdem heißt es da immer wieder, daß die das ja gewerblich gemacht hätten, das Recht auf Privatkopie bleibt undsoweiterundsofort. Das gepaart mit dem "Millionen Fliegen können nicht irren" Eindruck, nämlich, daß so viele andere ja auch Internetradio machen, schaltet den Denkapparat einfach aus. Warum soll ich mich mit etwas auseinandersetzen, die anderen tun's auch, also wird das schon richtig sein, was ich da tue. Die Feinheiten bemerkt man oft erst später.

An meinem Beispiel: Als ich 2006 zum ersten mal mit dem Medium Internetradio in Berührung kam, stellte sich mir schon kurz die Frage, ob man das denn dürfe - Antwort damals von meinem Kumpel: "brauchst Du Dich als Moderator nicht drum zu kümmern, das macht der Sender" hat mir erstmal ausgereicht. Bis ich dann beim Lesen der Radioforen auf einmal bemerkte, wie vielschichtig und Komplex das Thema ist und anfing, mich intensiver damit zu beschäftigen. Wer diesen Schritt nicht macht, bemerkt u.U. gar nicht, daß er sich auf schlüpfriges Terrain begibt. Wie gesagt. Unwissen schützt vor Strafe nicht.

Zum Anderen wird aber eine gewisse "Billigkeit" des Mediums auch geradezu suggeriert. Sendesoftware: Kostenlos (mAirlist oder dank (manchmal aktiver) Unwissenheit irgendwo gesaugt). Streamsoftware: kostenlos. de.vu.tl.cz.ru.schießmichtot-Domain: paar Pfennig im Monat. Streamserver für 'ne handvoll Dollar mehr. Werbung gibt's dafür zuhauf, da findet man schon ein Angebot, das selbst in den schmalsten Geldbeutel paßt. Und selbst wenn es bei den entsprechenden Anbietern Hinweise auf Copyright gibt, in der Regel sind diese sehr allgemein gehalten, weil man ja internationale Klientel bedienen will und jedes Land das anders handhabt und meistens auch irgendwo in AGB oder Disclaimern oder sonstwo versteckt. Der hoffnungsfrohe Intendant mit seinem neuem Superduper-Radio vor Augen überliest das entweder geflissentlich oder versteht gleich gar nicht erst, daß ihn das sehr konkret betrifft.

Will sagen: die Masse der Leute bekommt die falschen Signale: Internetradio ist billig, Copyrightverletzungen sind Kavaliersdelikte und ich bin ja so klein, mich erwischt man schon nicht - einige der Kardinalfehler, die dann zu solchen Fehlleistungen wie hier führen. Leider ist dieses Dilemma nicht ohne weiteres lösbar. Man könnte natürlich Streamanbieter dazu verknacken, daß sie Streams nur dann verkaufen dürfen, wenn sie vom Kunden die Lizensierung abgefragt haben, aber das ist a) aufwendig, b) aufgrund unterschiedlicher Handhabung in den verschiedenen Ländern immer nur eine Insellösung, die an die jeweiligen Gegebenheiten angepaßt werden müßte und damit c) international kaum durchsetzbar wäre und d) nur wieder mehr Vorschriften.

Denunziantentum ist hier aber genauso der falsche Weg, wie die Leute gleich pauschal bei solchen Verstößen anzufahren. Am besten ist immer noch, die Leute auf das Fehlverhalten hinzuweisen, ihnen - nach dem ebenfalls sehr sinnvollen Rechtsgrundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" zunächst einmal Unwissenheit zu unterstellen und sie auf weitere Informationen aufmerksam zu machen. Zeigt sich ein Delinquent Beratungsresistent oder als notorischer Wiederholungstäter, steht natürlich immer noch frei, den Ton zu verschärfen oder auch weitere Rechtsmittel einzulegen.

LG

McCavity
 
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Billigkeit des Mediums auch geradezu suggeriert

Richtig. Wer es mal richtig durchrechnet, stellt fest, dass das alles eine Milchmädchenrechnung ist. Webradio kostet mehr, als es z.Z. bringen kann. Man stelle sich nur vor, eine einzige Person zu beschäftigen. Sich selbst. Festangstellt. Bei, sage ich mal, 2,5T€ brutto mtl. um 1,6T€ netto zu haben. Also inkl. Arbeitgeberanteil mind. satte 3,5T€. Das ist unmöglich. Die Leute sind doch froh, ihre laufenden Kosten zu decken. Und so weiter, und so fort. Achja: Ausnahmen bestätigen nur die Regel.
 
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Denunziantentum ist hier aber genauso der falsche Weg, wie die Leute gleich pauschal bei solchen Verstößen anzufahren. Am besten ist immer noch, die Leute auf das Fehlverhalten hinzuweisen, ihnen - nach dem ebenfalls sehr sinnvollen Rechtsgrundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" zunächst einmal Unwissenheit zu unterstellen und sie auf weitere Informationen aufmerksam zu machen. Zeigt sich ein Delinquent Beratungsresistent oder als notorischer Wiederholungstäter, steht natürlich immer noch frei, den Ton zu verschärfen oder auch weitere Rechtsmittel einzulegen.

Gut, es mag sein, dass ich und manch anderer hier über die Stränge geschlagen haben. Es ändert sich aber nichts daran, dass man Gutgläubigkeit, Naivität und Unwissen nicht gut finden braucht.

Letztendlich sollte man bei allem, was an die Öffentlichkeit geht (und das macht ja ein Webradio), darüber informiert sein.

Da es hier aber um Suggestionen von "billig bis kostenlos" geht, ein Beispiel aus einem anderen Bereich: Wenn jemand ständig das kauft, was ihm von Werbung etc. vorgegaukelt wird, unterstellt man ihm letztendlich auch, zuwenig selbstständig zu sein.

Und genau das ist es, was hier greift: Wenn man ernsthaft ein Webradio aufmacht, muss man die Fähigkeit besitzen, alles zu hinterfragen, genau herauszufinden, was man tun darf, und was nicht. Das fängt beim Impressum an und endet bei den Lizenzen.
 
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Du hast es richtig formuliert, McCavity. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Es mag auch sein, das viele denken "Hach, mich erwischen die nicht." Das wäre noch nachvollziehbar, wenn man sowas zum Spaß für ein paar Kumpels macht...ABER:
Wer sich in einem ÖFFENTLICHEN Forum vorstellt, um sein Projekt bekannter zu machen, müsste ganz schön naiv sein, mit der "Mich erwischen sie nicht" Einstellung zu werke zu gehen....ausserdem, wer ein öffentliches Projekt startet, sollte sich vorher informieren, was alles zu bedenken ist, grad in Hinsicht Urheberrechte etc.
Das jemand die Kosten unterschätzt, die ein Werbradio mit sich bringt, lass ich noch durchgehen, aber OHNE Lizenzen öffentlich zu senden, das grenzt schon an Dummheit. Sorry.
 
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Das Internet ist denke ich auch für minderjährige geeignet, mal was zu probieren, ob schlecht oder gut, sei dahingestellt, das Internet hat neben dem Webradio genug anderen Müll, den es zutage bringt.
Aber die rechtliche Grundlage muß in jedem Fall stimmen. Das gilt auch für minderjährige, ganz klar.
Dennoch sollten wir uns nicht das Recht herausnehmen, deren Werk Besserwisserisch von oben nach unten herab zu betrachten. Lasst sie machen. In einigen Jahren werden sie rote Köpfe kriegen und sich fragen, wie doof sie gewesen sind. Na und? Wir haben alle Dummheiten gemacht, und hätte es Webradios schon vor einem halben Jahrhundert gegeben, möchte ich nicht wissen, wem oder was da sonst noch für Peinlichkeiten im frühesten Windelalter dahergekommen wären.

Ein anderer Punkt:
Der Vergleich UKW und Webradio wurde angerissen. Dazu möchte ich einen nicht unerheblichen Punkt anmerken:
Aus meiner Sicht und auch selber als Webmoderator bin ich mir bewusst, das Webradio generell als "schlechter" hingestellt wird als so ein UKW-Sender.
Die Gründe sind vielfältig, aber ein entscheidender ist folgender:
Während UKW-Moderatoren gänzlich ihr Geld damit verdienen und somit andere Möglichkeiten besitzen, unter anderem sogar eine große Redaktion im Nacken haben, möchten die Webradio-Moderatoren neben ihrem meist alltagsfüllenden Job noch senden. Und das ohne Redaktion. Heisst also nebenher die Playlist erstellen und zusehen, welche Themen ansprechend präsentiert werden können. Und machen wir uns nichts vor: Je nach Tag und Stress, den man so hinter oder vielleicht noch vor sich hat, kommen die unterschiedlichesten Empfindungen hervor. Und die fängt der Hörer sehr wohl auf.
Von daher kann man meiner Auffassung nach sehr wohl sagen, das Webradios immer einen etwas schlechteren Stellenwert besitzen werden. Geht ja schon mit den Sendeprogrammen los. Für mich persönlich ist ein Radio, das nur vier Stunden am Tag sendet, nichts, was ich mir durch die Boxen jagen würde. Aber gut, in diesem Punkt habe ich gesehen gehen die Meinungen auseinander, ist auch in Ordnung.

Aber, und das ist ein ebenfalls entscheidender Faktor (über die Technik will ich mich nun gar nicht auslassen, wurde auch schon angesprochen) ist der Zusammenhalt der Webradio-Gemeinde.
Interessant, wenn sich hier Webradio-Betreiber und solche, die überhaupt keinen Bezug dazu haben und sich ständig gerne und allwissend einmischen und dabei den Flair einer Löwenarena vermitteln. Wie möchte man da als Außenstehender ein gutes Gefühl zum Webradio vermittelt bekommen?
 
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Oder, um es mit Bertolt Brecht zu sagen:

Man sollte mehr können als man macht und nicht mehr machen als man kann.
 
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Ich wollte keinen neuen Thread dafür aufmachen, also wärme ich den hier mal wieder auf.

Heute fand ich über den Newsreader der Radioszene folgenden Artikel:
„Internet-Radio ist eine interessanter werdende Option“ (Infosat online vom 28.09.2009).

WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz bringt es in dem Interview meiner Ansicht nach auf den Punkt:
Ein großer Teil der Webradio-Angebote sind reine Jukebox-Kanäle. Das trifft dann zwar vielleicht genau meinen Musikgeschmack, ist aber auf Dauer eintönig und in Wirklichkeit kein Radio. Radio ist Abwechslung, Überraschung, wird bestimmt durch die Stimmen und die Ansprache von Moderatoren. Da kann ein Musikabspielcomputer nicht mithalten.
Gut, über die "Radio"-Definition lässt sich trefflich streiten, aber was die Präsentation durch Moderatoren angeht, gebe ich ihm 100%ig recht.
Wer seinen Job als Internetradio-Moderator ernst nimmt, der versteht sicher auch, was Schmitz mit "Abwechslung" und "Überraschung" meint. Bestimmt keine Chat-Begrüßungen oder "das war ... und jetzt kommt"-Gelaber.

Wer in der Lage ist, sein Radio so aufzustellen, der stellt auch für Schmitz eine "interessante Option" dar.
Ausgangsfrage: Sind die Ansprüche ans Internetradio zu hoch oder zu niedrig? Antwort: Kommt drauf an, wo man hin will. Aber es scheint sich was bewegt zu haben.

Anregende Grüße :)
 
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