Mysterium Hitparade

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Mannis Fan

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Die Hörerhitparade ist ja noch wie vor ein nicht totzukriegender Dauerbrenner in vielen Programmen.
Was mich schon immer gestört hat und immer noch stört, dass mann als Hörer zwar die Platzierungen kennt, nicht aber die tatsächlichen Anrufe/Votings für die einzelnen Titel.

Keine Ahnung, wieviel Hörer sich zum Beispiel an der SWR-3 Top-30 Hitparade am Sonntagabend beteiligen. Aber das wäre doch erst richtig interessant, wenn man wüsste, Platz 10 hatte 2000 Anrufer, Platz 9 vielleicht 2015 Anrufer, Platz 1 schafft es mit 5000 Anrufern.

Und wenn man als Sender Sorge hat, die Bekanntgabe der absoluten Zahlen könne deutlich machen, wie leicht eine solche Hitparade zu manipulieren ist (1000 Anrufe reichen, um einen Titel nach vorne zu puschen), dann könnte man ja immer noch mit Prozentzahlen operieren.

Kennt jemand einen Sender, der bei seinen Charts Zahlen oder Prozente bekannt gibt?
 
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Einerseits möchten die Sender diese Zahlen evtl. nicht nennen, weil es nur eine geringe Wahlbeteiligung gibt, andererseits interessieren sich wohl auch nur wenige für diese Zahlen.

Mich wundert, dass bei den SWR3-Charts oft weniger bekannte Songs gut platziert sind, diese aber im täglichen Programm selten gespielt werden. Oder täusche ich mich da?
 
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In Zeiten des Onlinevotings sind Hörerhitparaden eine hochmanipulative Sache seitens der Hörerschaft geworden. Anonymisierungsdienste, DSL Trennung und Cookie Löschung mit anschliessendem Neuvoting bieten hier eine kostenlose "Push"-Möglichkeit seines Favoriten. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, es gibt Leute, die während der Woche nichts anderes zu tun haben, als Ihrem Favoriten durch o.g. bis zu 800-1200 Stimmen zuzuschustern.
 
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Kennt jemand einen Sender, der bei seinen Charts Zahlen oder Prozente bekannt gibt?

Bei den hr1-Charts (gerade on air) werden die Gesamtstimmen angezeigt, wenn man abstimmt. Habe heute kurz vor 11 nochmal für "Crying in the chapel" von Peter Blakeley abgestimmt und da wurde eine Gesamtzahl von 2222 Votes für alle Titel zusammen angeteigt.

Peter Blakeley übrigens als Neueinsteiger auf der 12. Position. :)
 
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Aus gutem Grund werden in den Verkauscharts die absoluten Zahlen auch nicht veröffentlicht. Seit Ende der Achtziger sind solche Charts überflüssig, weil sie nicht geeignet sind, unterschiedliche Strömungen in einer stark diversifizierten Musikwelt wiederzugeben und den Eindruck erwecken, alles abseits eines vermeintlichen Mainstreams wäre zu vernachlässigende Nische. Insbesondere halte ich es für falsch, wenn Hörer dem Sender sagen, was sie zu spielen haben. Es ist vielmehr die Aufgabe von Musikredaktionen, dem Hörer das neue, unbekannte nahezulegen. Was ich kenne, was mir gefällt, kann ich auch so zuhause auf dem Plattenspieler hören.
 
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Die Hörerhitparade ist ja noch wie vor ein nicht totzukriegender Dauerbrenner in vielen Programmen.
Was mich schon immer gestört hat und immer noch stört, dass mann als Hörer zwar die Platzierungen kennt, nicht aber die tatsächlichen Anrufe/Votings für die einzelnen Titel.

Wenn ich mich recht erinnere, wurde bei der SWF3-"Hitline", dem Vorgängerformat der heutigen SWR3-"Charts", immer die Zahl der Anrufe genannt - kam m.W. aber auch immer auf den jeweiligen Moderator an.
 
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Im Grunde ist es das gleiche Problem, wie bei der Spiegel Bestsellerliste. Da steht wochenlang ein Titel vorne dran, und kein Mensch weiß, wieviel echte verkaufte Auflage dahinter steckt.
 
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Wenn ich mich richtig erinnere, gab es zu alten SWF3-Zeiten die Genesis-Fanclubs, die "Carpet Crawl" pushten durch Mehrfachstimmabgabe von Postkarten.

a.
 
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1. Zahlen sollte man nicht veröffentlichen, denn dann drehen die Fanclubs frei - dort werden Titel ohne Ende gepuscht, das hat dann mit der Realität nichts mehr zu tun...

2. es gibt moderne Filterverfahren, wo IP-Adressen, die mehrmals gevotet
haben, automatisch nur 2x gewertet werden - also ein normaler Haushalt
mit Vater und Mutter.... und das ist gut so....
 
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es gibt moderne Filterverfahren, wo IP-Adressen, die mehrmals gevotet
haben, automatisch nur 2x gewertet werden - also ein normaler Haushalt
mit Vater und Mutter.... und das ist gut so....

Hätte jeder Haushalt eine STATISCHE IP wäre das kein Problem. Bei der DSL Neueinwahl bekommste ne neue IP - damit fällt der Filter auch schon wieder flach.

@Antenna: Bei der Postkartenwahl war zumindest noch eine "finanzielle" Hürde im Spiel. Stell mal vor 1000 Postkarten. Hat schon ein paar Mark gekostet. Heute mal schnell 1000 Stimmen im Web zusammenklicken => kein Problem für Pfuscher
 
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Was spricht denn gegen eine Teilnahme ausschließlich per E-Mail? „Echte“ E-Mail-Postfächer hat man in der Regel nicht zu Tausenden vorrätig, und E-Mails von Ad-hoc-Adressenvergebern kann man einfach wegfiltern. An der Hitparade International von hr3 konnte man von 1996 bis zu ihrer Absetzung 2004 per E-Mail, per Fax und per Postkarte teilnehmen, und das war m E eine sehr gute und auch handhabbare Entscheidung. Von Manipulationen durch E-Mail-Teilnehmer ist mir nichts bekannt.
 
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In Zeiten des Onlinevotings sind Hörerhitparaden eine hochmanipulative Sache seitens der Hörerschaft geworden. Anonymisierungsdienste, DSL Trennung und Cookie Löschung mit anschliessendem Neuvoting bieten hier eine kostenlose "Push"-Möglichkeit seines Favoriten. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, es gibt Leute, die während der Woche nichts anderes zu tun haben, als Ihrem Favoriten durch o.g. bis zu 800-1200 Stimmen zuzuschustern.
Hörerhitparaden sind schon manipulativ, seit es sie gibt. Die "Mutter aller Hörerhitparaden" im deutschsprachigen Raum, die legendäre Hitparade von Radio Luxemburg, wurde von ihrem Macher Camillo Felgen nach ein paar Jahren gestoppt, weil er u. a. die Einflußnahme von Fanclubs erkannte. Die ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck mußte auf das umständliche Stimmkartensystem umsteigen, weil vorher sogar einige der Interpreten bündelweise frankierte Postkarten an ihre Fanclubs geschickt hatten, um eine Wiederwahl zu erreichen! Und wenn ich noch an diese komische Schlagerrallaye im WDR denke, mit jahrelangen TED-Platzierungen wie "The sun allways shines on TV" bis in die Puppen....diese Sendung war NIE eine richtige Hitparade, und ich trauer ihr auch heute noch keine Träne nach!
 
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Mit "Your Hit Parade" sendeten am 20.4.1935 in den USA erstmals Sendernetze in New York, Chicago und Los Angeles diesen Programmtyp. Lange vor Schallplattenverkäufen waren nämlich die Liveaufführungen im Rundfunk für die Musikmacher das Mass zur Ermittlung eines Hits.

Gerüchte um die Einflussnahme auf die Ergebnisse gibt es genau so lange. Abgesehen davon ist es immer nur ein verschwindend kleiner, nicht repräsentativer Prozentsatz der Hörer, die sich beteiligen. Also ist eine Hitparade auch dann problematisch, wenn Manipulationen sicher ausgeschlossen werden können.

Wenn einem der Akteure in diesem Geschäft wirklich an der tatsächlichen Popularität eines Musikstückes gelegen wäre, könnte er sie mit den Mitteln der Demoskopie leicht messen. Ist das jemals gemacht worden? Ich glaube nicht. Und warum nicht?

Eine Hitparade ist ein Unterhaltungselement unter anderen. Mehr nicht. (Natürlich ist ist mehr: sie hat Leitfunktion für unser Kaufverhalten, aber das ist uns ja allen bewusst. Oder? ;))
 
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Diese Frage dieses Threads hat mich auch schon mal beschäftigt.

Meine Vermutung: Es sind oftmals zu WENIGE Stimmen jeglicher Art (also egal ob Mail, Telefon, Fax oder sonstwas), besonders bei kleineren Sendern mit weniger Hörern. Heutzutage haben viele Menschen einfach nicht mehr die Zeit und Lust, sich an Hörfunkcharts zu beteiligen. Zu Zeiten von Radio Luxemburg war das sicherlich noch anders. Deswegen werden keine absoluten Zahlen genannt. Es wäre ja sehr peinlich, wenn der Moderator sagen müsste: "Für alle Songs von Platz 50 bis 35 hat niemand angerufen, die haben wir selbst gesetzt".
 
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Zum Glück gibt es bei einigen Hörercharts die zeitliche Begrenzung für die Titel: nach 10 oder 12 Wochen Teilnahme fliegen diese raus.
 
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Ich kenne keinen Sender, der die Titel 10 oder 12 Wochen laufen läßt....
 
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Hörerhitparaden sind schon manipulativ, seit es sie gibt. Die "Mutter aller Hörerhitparaden" im deutschsprachigen Raum, die legendäre Hitparade von Radio Luxemburg, wurde von ihrem Macher Camillo Felgen nach ein paar Jahren gestoppt, weil er u. a. die Einflußnahme von Fanclubs erkannte. Die ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck mußte auf das umständliche Stimmkartensystem umsteigen, weil vorher sogar einige der Interpreten bündelweise frankierte Postkarten an ihre Fanclubs geschickt hatten, um eine Wiederwahl zu erreichen!

Die "Deutsche Schlagerparade" in den 3. Programmen ist genau aus diesem Grund auch eingestellt worden. Und ich hab' da auch im Hinterkopf, daß Fanclub-"Einflußnahmen" auch einer der Gründe für die letztendliche Einstellung der ZDF-Hitparade gewesen sein sollen.
 
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Von Manipulationen durch E-Mail-Teilnehmer ist mir nichts bekannt.

Mir auch nicht, aber um "echte" Werte zu bekommen, sollte man jedem nur einmal gestatten für seinen Favoriten anzurufen und auch nur solche Anrufe entgegennehmen, deren Nummer nicht unterdrückt wird.

Telefonvoting ist hier immer noch das Beste Mittel ...

So wäre es jederzeit möglich ein "anständiges" und repräsentatives Voting zu erhalten. Dann noch einen kleinen Preis ausloten und gut ist. Mit der heutigen Technik muss doch das möglich sein!

Und dann natürlich die Angabe in Prozent der Wahlbeteiligung, denn das würde mich auch sehr interessieren bei einer Hörerhitparade ...
 
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Du bist doch der "OBERSCHLAUE"! Ich hätte sie schon ganz gern von Dir gehört....
 
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