Bitter Lemmer: Endzeitstimmung bei den Medienanstalten

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Interessanter Bericht! Bisher dachte ich, DAB wäre die digitale Radiozukunft. Warum blockt man dies, bzw. fördert das nicht? Oder soll UKW in 25 Jahren noch zeitgemäß sein?

LW, MW, UKW und dann DAB. Ist das entwicklungstechnisch nicht sinnvoll?
 
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"darf dafür ganz Deutschland besenden, lautet der Deal. Bisher ist das ja nicht möglich, weil die Länder alle eigene Wege gehen und ihren Radioprotektionismus mit Föderalismus begründen. Dass private Fernsehsender auch ohne ZAK schon lange bundesweit senden dürfen, sei nur am Rande vermerkt.
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Ist das jetzt 'nur' reine Geschichtsvergessenheit oder einfach nur blindeste Polemik?
Die Rundfunk(und nicht Fernseh- oder Internet-)Hoheit liegt bei den Ländern, weil die Alliierten des 2. Weltkrieges das so wollten - im übrigen aus guten Gründen. Bitte mal googeln: Thema 'Gleichschaltung der Medien im dritten Reich'.
Die föderale Struktur sollte und soll die Rundfunkvielfalt und Pressefreiheit sichern. Was sie ja auch vortrefflich tut!
Äpfel und Birnen: Wieviele Fernsehsender senden noch terrestrisch? Und wie viele Radiosender? Was kostet ein Fernseh-Network im Betrieb? Und was eine Radiokette? -> Frequenzen im Rundfunkbreich sind ein knappes Gut, nach wie vor und unbestritten.
Im Digitalen wird das auch bald so sein. Wieviele Internetfernsehsender sind auf Sendung? Und wieviele Webradios?
Wo konsumiere ich was - und bei welcher Gelegenheit? Wer hat die höchste Glaubwürdigkeit, insbesondere bei aktuellen News?

Mit Spannung erwarte ich den Moment, in der der wohl leicht angeschnupfte ex-CvD Antworten auf diese verflixten Fragen finden wird. Und damit seinen o.a. Ausfall entsprechend selbst konterkariert ...
 
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Die föderale Struktur sollte und soll die Rundfunkvielfalt und Pressefreiheit sichern. Was sie ja auch vortrefflich tut!

Tut mir leid, aber mir eine "vortreffliche" Rundfunkvielfalt gibt es doch schon seit vielen Jahren nicht mehr. Und das, was man sich als Zusatz durch das duale Rundfunksystem erhofft hat, ist längst Makulatur.

Äpfel und Birnen: Wieviele Fernsehsender senden noch terrestrisch? Und wie viele Radiosender? Was kostet ein Fernseh-Network im Betrieb? Und was eine Radiokette? -> Frequenzen im Rundfunkbreich sind ein knappes Gut, nach wie vor und unbestritten.

Ich würde eher sagen, es gibt längst viel zu viele Frequenzen, was inzwischen zu einem äußerst ungesunden Wettbewerb geführt hat, bei dem nur derjenige überlebt, der sich dem kleinsten gemeinsamen Nenner anpaßt.

Wenn Du 50% der Radio- und Fernsehsender streichen würdest, würdest Du wenigstens bei den restlichen Sendern ansatzweise wieder eine Steigerung der Qualität finden. Bei noch mehr freien Frequenzen hingegen würden noch mehr Sender am Rande des Existenzminimums vor sich hinkrebsen und die Zuschauer mit Gewinnspielen, Astro-Beratung usw. beglücken.

Im Digitalen wird das auch bald so sein. Wieviele Internetfernsehsender sind auf Sendung? Und wieviele Webradios?

Webradios gibt es jetzt schon sehr viele, weitaus mehr, als "normale" Radiosender und nicht wenige davon sind mit einer Professionalität aufgezogen, daß sie spielend mit "normalen" Sendern konkurrieren könnten.

Wo konsumiere ich was - und bei welcher Gelegenheit? Wer hat die höchste Glaubwürdigkeit, insbesondere bei aktuellen News?

Mit Sicherheit nicht das kommerzielle Radio.

In Punkto Nachrichten hat ohnehin schon längst das Internet die Spitzenstellung inne. Und solange nicht die Medienanstalten auf die Idee kommen, dies regulieren zu wollen, wird das wohl auch so bleiben.
 
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DAB ist die vorerst letzte Chance, über den terrestrischen Weg ein paar Hörer zu erreichen. Die Frequenzen liegen brach, man kann sie nutzen. Und nur darum geht es. Die Programme werden, auch wenn man es jetzt verneint, nur de n üblichen Kommerz bringen, da es sich sonst nicht mehr rechnet.

Endzeitstimmung ? Nein. Es sind Beamte. Und diese bekommen neue Aufgaben, wenn die alten nicht mehr zu stemmen sind. War so, ist so, bleibt so.
Zur Zeit versammelt man sich, um auf den Fortschritt in Form von "Internetradio" einzuprügeln. Welch eine Gemeinheit : diese Leute senden ohne Lizenz. Alarm !!!
 
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Das (glaube ich) erste Mal, dass ich einen Lemmer-Artikel mit Interesse bis zum Ende durchgelesen habe.

Besonders interessant fand ich diese Passage:
Die Anzeigepflicht begründet Dürr mit der „Meinungsmacht“, die vom Medium Radio ausgehe. „Es geht darum, dass man weiß, wer was macht“, sagt der ZAK-Sprecher.

Die Landesmedienanstalten wollen also Meinungsmacht begrenzen, und Machtstrukturen veröffentlichen. Gut zu wissen, denn von alleine wär ich da nicht drauf gekommen. Da frag ich mich doch glatt, warum sie dann bei den "richtigen" Radiostationen so ein Laissez-faire walten lassen, um nicht zu sagen, strukturelle Meinungsführer noch zusätzlich fördern. In nicht wenigen Teilen der Republik haben sie bei der Zuteilung der privaten Sendelizenzen meist diejenigen Radiogesellschaften begünstigt, an denen die lokalen Zeitungsverleger beteiligt sind; folglich wurde hier Meinungsmacht nicht begrenzt (wie Dürr es bei den Internetradios fordert), sondern gefördert.

Und den Satz, dass man wissen wolle, wer was (im Radiobusiness) mache, ist aus dem Munde des LMA/LfK/ALM/KEK/ZAK-Wasweißich-Sprechers arg verständlich. Denn wenn man sich auf der Webseite der KEK (auch so ein tolles LMA-Konstrukt) informieren möchte, wer im "richtigen" Radiobusiness "was macht", so findet man bei den Angeben der Besitzerstrukturen der lizenzierten Sender oft den Hinweis "keine Angabe".

Vielleicht sollten die Direktoren Landesmedieananstalten erst mal vor ihren eigenen Haustüren kehren, bevor sie auf ihren monatlichen Kaffee-und-Kuchen-Treffen große Pläne schmieden und Töne spucken von etwas, was sie nicht verstehen?
 
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WAZman hat es treffend auf den Punkt gebracht.
 
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@freiwild
Ich erkenne einen Bruder im Geiste und unterschreibe vorbehaltlos Deine Einschätzung.
Wenn hierzulande irgendewtas überflüssig ist in der Radiolandschaft, dann sind es die Landesmedienanstalten. Nicht, weil die Idee, die ihrer Existenz tzugrunde liegt, eine Falsche wäre, sondern weil sie sich selbst überflüssig gemacht haben, durch die beharrliche Nichterfüllung ihrer Aufgaben.
 
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