Umrüsten von ADR auf DVB-S

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FTI

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Hallo in die Runde!

Bitte lacht mich nicht aus, aber in Technik-Dingen bin ich eine absolute Niete und bräuchte deshalb mal Eure Hilfe.

Also: ich will in nächster Zeit von Astra Digital Radio auf DVB-S umrüsten. Momentan besitze ich noch den (analogen) Kathrein-Satelliten-Receiver UFD 430, über den ich sowohl die ADR-Radioprogramme als auch Fernsehprogramme empfange.

Meine Frage nun: kann ich meinen ADR-Receiver einfach durch jeden handelsüblichen DVB-S-Receiver austauschen oder muss ich auf besondere Dinge achten? Ich kenne mich da leider wirklich überhaupt nicht aus. :confused: Dass ich auch weiterhin Radio und Fernsehen über ein und dasselbe Gerät empfangen will, muss ich ja nicht extra dazu sagen.

Ich freue mich wirklich über jeden Hinweis und danke Euch bereits im Voraus aufs Allerherzlichste. :D
 
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Meines Wissens ist beim Umstieg von Analog-SAT auf Digital-SAT zu beachten, dass das LNB (dieser kleine Kasten am "Arm" der SAT-Schüssel) das High-Band (zumeist von digital ausgestrahlten Programmen verwendete hohe Frequenzen) empfangen kann. Manche Schüsseln sind mit einem solchen LNB ausgestattet, besonders wenn dort in der letzten Zeit etwas ausgetauscht wurde.

Ich hatte letztens den Fall bei meiner Großmutter. Dort war eine analoge SAT-Schüssel verbaut, welche auf digital umgerüstet werden sollte. Das Vorgehen war folgendes: Digitalreceiver beschaffen (habe meinen aus der Wohnung mitgenommen) und anschließen. Sendersuchlauf starten bzw. bereits einprogrammierte Sender versuchen zu empfangen. Zu meiner großen Freude waren alle benötigten Programme sofort empfangbar, die Schüssel also bereits mit einem digitaltauglichen LNB ausgerüstet. Würde man einen Sendersuchlauf starten und dieser würde nichts oder nur sehr wenige Sender finden, wird das LNB das High-Band nicht einfangen können. Dann müsste es in der Tat ausgetauscht werden.

Hoffe, das hilft so :)
 
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Korrekt, im Handel heißt das Ding Universal-LNB und kostet zwischen 5 und 20 €. Die Montage kann prinzipiell jeder durchführen, blutige Laien sollten aber besser einen Fernsehtechniker kontaktieren.
 
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Ob Du einfach statt des UFD 430 einen x-beliebigen DVB-S-Receiver anklemmen kannst, ist davon abhängig, von wann das LNB an der Schüssel ist. Das LNB ist der eigentliche Empfangskopf, das Ding vorne am Arm der Schüssel, wo das Kabel / die Kabel rauskommen.

Früher, ganz früher, funkten die Astra-Satelliten im Frequenzbereich zwisxhen ca. 10.95 GHz und 11.75 GHz. Da man solche Frequenzen nicht über Koaxkabel verteilen kann (sie würden sofort "versickern", man braucht bei Mikrowellen stattdessen sogenannte Hohlleiter), hat das LNB davon gleich mal 10 GHz elektronisch subtrahiert. Blieben also 950 MHz bis 1750 MHz übrig. Das kann man auf ein Koaxkabel geben und da ist auch nach 30 Metern bei gutem Kabel noch was da.

Irgendwann wurde ein weiterer Astra-Satellit gestartet. Der funkte nun unterhalb 10.95 GHz, das ging bis zu 10.714 GHz runter. Da liegt heute der analoge KiKa. Dumm: wenn das LNB 10 GHz subtrahiert, bleiben da nur 714 MHz - und das liegt außerhalb des Empfangsbereichs der Receiver, der ja bei 950 MHz beginnt (es gibt einige Ausnahmen aus genau diesem Grund).

Also brachte man neue LNBs raus, die nur 9.75 GHz statt 10 GHz subtrahierten. Dadurch rutschten alle Programme um 250 MHz nach oben und auch der KiKa war zu empfangen - und zwar auf 964 MHz. Damit nun die obersten Kanäle des Astra-Systems nicht aus dem Empfangsbereich der Receiver rausrutschen, wurde der bei neueren Modellen auf 2050 MHz erweitert. Das war etwa 1993.

Du kannst die steinalten 10-GHz-LNBs und die neueren mit 9.75 GHz entweder durch den Aufdruck (da steht dann "LOF 10 GHz" oder "LOF 9.75 GHz" drauf, LOF heißt lokale Oszillatorfrequenz) unterscheiden oder dadurch, auf welcher Frequenz die Programme zu empfangen sind. Bekommst Du den analogen KiKa? Dann ist es zwangsläufig ein 9.75er, sonst wäre der nicht am Receiver einstellbar.

Noch paar Jahre später wurden weitere Astra-Satelliten gestartet. Sie funkten nun auf Frequenzen oberhalb der bisher genutzten. Um da ranzukommen, mußte deutlich mehr als bisher subtrahiert werden, da man sonst wieder oberhalb des Receiver-Empfangsbereichs lag. 10.6 GHz wären richtig gewesen - dann wären aber viele der bisher empfangbaren Kanäle unten aus dem Empfangsbereich gerutscht. Also brachte man umschaltbare LNBs auf den Markt. Die Dinger verhalten sich wie normale 9.75-GHz-LNBs, legt man auf dem Antennenkabel vom Receiver aus jedoch zusätzlich zur Betriebsspannung (13 oder 18 Volt, je nach gewünschter Polarisationsebene) ein 22-kHz-Tonsignal an, dann schalten die LNBs um und subtrahieren nicht 9.75 GHz, sondern 10.6 GHz.

Diese LNBs nennt man Universal-LNBs. Um die vielen Digitalprogramme zu empfangen, brauchst Du so eins - die meisten in Deutschland interessanten Transponder liegen im oberen Band und benötigen die 10.6 GHz Oszillatorfrequenz des LNBs. Da mit Start der neuen Satelliten fast ausschließlich Digitalpakete aufgeschaltet wurden, nennt man das obere Band fälschlicherweise "Digitalband" und die LNBs "digitaltauglich". Das ist Quatsch, da oben könnten auch analoge Programme aufgeschaltet werden, dem Satelliten ist das herzlich egal.

Du brauchst also zwingend ein "Universal-LNB", gerne auch "digitaltaugliches LNB" genannt. Aufdruck meist "LOF 9.75 / 10.6". Oder halt alles, was neuer als vielleicht 10 Jahre ist, das sollte umschaltbar sein.

Falls Du keins hast, kaufe eins. Die Dinger kosten nicht die Welt. Wenn Du nur einen Receiver anschließen willst (einen Single-Receiver!), dann nimm ein Universal-Single-LNB. Für zwei Receiver oder einen Twin-Receiver nimm ein Universal-Twin-LNB. Da kommen dann 2 Kabel raus. Für 3 oder 4 Receiver (bzw. 2 Twin-Receiver oder einen Twin-Receiver und zwei Single-Receiver) nimm ein Universal-Quad-LNB.

Die hier verlinkten LNBs sind mit Standardbefestigung (40 mm Durchmesser) versehen. Es gibt von Kathrein und TechniSat Spiegel, bei denen Spezial-LNBs
montiert werden müssen, da die Halterung völlig anders ist. Also Obacht, was Du für einen Spiegel hast!

Du kannst da problemlos den Kathrein weiterlaufen lassen. Ggf. mußt Du was an der Programmierung ändern, wenn vorher ein 10-GHz-LNB im Einsatz war.

Als Receiver kommt jeder DVB-S-Receiver in Frage. Die gibt es ab 25 Euro. Da zeigt gerade mal eine LED an, daß die Kiste läuft. Weitere Infos gibt es nur auf dem TV (Menü).

Für Radio ist besser, man sieht, was man hört. Da bieten sich Geräte mit Sendernamenanzeige an. Einer der billigsten ist der Edision Trojan, der kann darüber hinaus auch auf USB-Stick Radio und TV aufnehmen zur Weiterbearbeitung am PC. Außerdem ist ein HDMI-Anschluß dabei zur digitalen Anbindung an Flachbild-TVs. Das kann, muß aber nicht unbedingt besser sein als analoge Videoverbindung. Die Kiste kostet nur noch um die 60 Euro, dafür ist sie bei weitem nicht so komfortabel wie ein großer TechniSat - und sie zieht 6 Watt standby, wenn man sie nicht hinten hart ausschaltet!!!

Um etwa 130 Euro gibt es dann diesen kleinen Vollplast-Technisat, der nur wegen seines exzellenten Radio-Displays zu empfehlen ist. Da werden alle Infos angezeigt, die die Sender mit ausstrahlen (Radiotext). Leider eine der üblichen Vollplastgurken, aber meilenweit besser im Handling als noname-Geräte. Und weniger Standby-Verbrauch. Dafür kann er nicht aufnehmen und hat keinen HDMI-Out.

Falls Du TechniSat-Komfort und -Stabilität mit Aufnahmefunktion haben willst, schau Dir den HD8-S an. Der zeichnet auf USB-Stick oder Wechselplatte auf und kann auch HDTV. Kostet allerdings 300 Euro.

Referenzklasse ist dann etwa hier: TechniSat DigiCorder HD-S2+. Doppeltuner für Aufnahme und gleichzeitiges Sehen eines anderen Programms. Eingebaute Festplatte zur Aufnahme. Netzwerkanschluß zum Abholen der Aufnahmen, Einbindung ins Heimnetzwerk möglich, spielt dann auch Inhalte lokaler Festplatten ab. Das hat freilich seinen Preis, aber ich halte TechniSat für sehr empfehlenswert. Meist von Anfang an ausgereifte Software, stabiles Verhalten, saubere Menüführung. Dafür kann man halt nicht hacken und cracken wie bei den Linux-Receivern...

Selbstverständlich kannst Du auch beliebige andere Receiver verwenden. Kathrein hat ein umfangreiches Sortiment, aber manche davon sind seit Jahr und Tag dermaßen instabil, daß sie teils elementare Funktionen nicht absturzfrei bewerkstelligen. Es gibt dann noch Labels wie Kreiling oder arcon, die beide teils bei dem gleichen Entwicklerteam (digenius, ehemlige Lemon-Leute) entwickeln lassen und in der Spitzenklasse durchaus interessante Geräte bieten, die aber gewissen "Exotenstatus" innehaben. Es gibt die Linux-Boxen von Dream, die was für echte Computerfreaks sind, aber auch ne Menge ermöglichen *zwinker*. Es gibt Humax und Topfield aus Asien, die recht beliebt sind, aber gerne hübsch in Standy Strom ziehen und bei weitem nicht so komfortabel daherkommen wie TechniSat.

Für die Radiosender benötigste Du nur einen free-to-air-DVB-S-Receiver. Für das derzeitige TV-Angebot mit Ausnahme von Premiere ebenso, falls HD nicht auf dem Spielplan steht. Ich würde aber heute dennoch zu einem HD-Receiver raten, wenn Dir TV wichtig ist. Preiswerte und offenbar funktionierende HDTV-Geräte mit Aufnahmefunktion kosten um die 150 Euro.

Die öffentlich-rechtlichen werden bis auf weiteres unverschlüsselt bleiben. Die Privaten wollten verschlüsseln, durften aber nicht (Kartellamt) und haben auf der ANGA dieses Frühjahr wohl mehr oder weniger gesagt, daß die SD (Standardauflösung)-Kanäle offen bleiben werden. Bei HDTV ist mit einer Verschlüsselung zu rechnen, von der noch nicht klar ist, ob sie mit Standard-Receivern empfangbar sein wird. Es ist gut möglich, daß jede Plattform bald ihre eigenen Receiver hat. Zukunftsaussagen sind deshalb kaum möglich.


Das Programmangebot (analog und digital) kannst Du schonmal hier anschauen.
 
AW: Umrüsten von ADR auf DVB-S

Tolle ZF, Radiowaves, vielen Dank!!!

Und Receiver, am DVB-S und DVB-T können?

(Alternative: Den alten Fernseher austauschen. Ich wehre mich nur dagegen, funktionierende Geräte rauszuwerfen.)
 
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ZF? :confused:


Receiver für DVB-S und -T in einer Kiste gibt es auch einige, man ist damit dann aber modellmäßig halt sehr eingeschränkt.

arcon Titan 6000 PVR TS
Der basiert auf diesem Satelliten-PVR, kann allerdings offenbar nicht die Version DVB-T, die jetzt im Raum Stuttgart und Halle/Leipzig geplant ist, mit MPEG4 H.264 und PayTV für die Privaten. Da steckt ein ganz normaler Free-DVB-T-Tuner mit MPEG2 drin. Vorsicht in anderen Ländern (also in der halben Welt), dort scheint DVB-T in H.264 in größerem Stile üblich zu sein.

TechniSat MultyMedia TS 1
Da gilt das gleiche: DVB-T nur in der MPEG2-Variante, dazu eingeschränkter Anzeigekomfort und keine Aufnahmemöglichkeit. Die Kiste ist nämlich schon recht alt.

Topfield TF-5400 PVR Combo
Ebenfalls nicht für das MPEG4-DVB-T. Und schön hoher Standby-Verbrauch.

SL DVB-DTS 11
Ein einfaches Gerät, auch ohne H.264.

SL DTS-20 CI HDMI
Der ebenso, aber immerhin mit HDMI-Ausgang und Upscaler.

SL DVB-DTS 12 mobil
Weniger geht nicht, dafür aber an 12 V lauffähig.

Dreambox DM-7025+
Das ist dann die Hardcore-Variante. Dank des modularen Aufbaus kann man hier Tuner beliebig mischen, also auch DVB-S und DVB-T gemeinsam fahren. Man muß halt nur willig sein, sich in Linux einzuarbeiten, im Netz nach aktuellen "Images" und "Emus" zu suchen, Kernel zu compilieren usw. Dafür kann man dann aber auch TV live ins Hausnetzwerk streamen und am Laptop mit dem VLC anschauen und ähnliche Späße. Ein Freund hat, seitdem er wohnungsbedingt auf Sat verzichten muß, die Dreambox eines seiner Freunde per dynDNS ins Web gehängt, programmiert via Browser von daheim alle Aufnahmen, die er gerne hätte und holt sie sich anschließend per FTP ab. HDTV kann das Teil allerdings auch nicht - und die ganz große Dreambox muß es ja vermutlich wirklich nicht sein. Die kostet nen Tausender. Dafür kann man da bis zu 4 (vier!) Tuner reinstopfen. Die einzige mir bekannte Universal-Lösung mit MPEG 4 / H.264.


Da gibt es sicher noch mehr Varianten, aber alle sind nicht auf dem aktuellsten Stand. Derzeit fährt man wohl am besten, wenn man einen TV mit integrierten Digitaltunern holt. Nachdem schon seit geraumer Zeit DVB-T im Flachbild-TV Standard ist, kommen nun vermehrt Geräte mit DVB-T / DVB-C-Kombituner für den digitalen Kabelempfang. Ausgerechnet der ist aber in Deutschland mit großem Fragezeichen versehen, da jeder Kabelnetzbetreiber sein eigenes (Verschlüsselungs-)süppchen kocht und die Smartcards gerne mit seinen eigenen (abgespeckten) Receivern verheiraten will. Nur ARD/ZDF gehen am Kabel landesweit offen, die Privaten sind meist verschlüsselt, auch die ansonsten via Satellit freien Programme wie RTL, sat.1 und Pro7. Da stehen dann Loewe- oder Metz-TVs für 3000 Euro in styligen Wohnzimmern, Privatfernsehen wird allerdings mit ner schrabbeligen Plastebox geschaut, die dann auch noch analog angeschlossen werden muß.

Einige wenige TVs bieten Empfangsteile für alle digitalen Wege. Bei TechniSat (hier das Basismodell, nach oben ist vieles möglich, bis zu Doppeltuner und Festplatte) bekommt man so etwas und der derzeit wohl preisgünstigste Einstieg in DVB-S, DVB-T und DVB-C (jeweils HD-fähig und MPEG4) bietet der Panasonic TX-L32GW10. Das für seine Klasse offenbar exzellente Gerät (den Tests nach, ich werde bald berichten können, meine Eltern haben sich den bestellt) kann empfangstechnisch wirklich alles - ist nur fraglich, ob sein CI-Slot in Zukunft noch an Kabelnetzen und bei DVB-T funktionieren wird. Und: Aufnahme ist intern freilich nicht möglich, auch nicht auf USB. Das Gerät gibt es auch in weiß, es hat größere Brüder und Plasma-Varianten, die sicherlich den gleichen Multi-Tuner besitzen.

Radiohören ist damit freilich auch möglich, allerdings bleibt der Bildschirm hell mit nem Menü - und das muß ja nun wirklich nicht sein (100 Watt).
 
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Welche Programme senden denn über DVB-T und nicht -S?
DVB-S ist wegen höherer Bilddatenraten stets vorzuziehen.
 
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Zunächst einmal ein großes Dankeschön für Eure Antworten - vor allem an Dich, Radiowaves, bei Deinem enormen Fachwissen könntest Du ja fast mal ein Ratgeberbuch zu diesem Thema schreiben! ;)

Also, ich habe mir jetzt mal das LBN an meiner Schüssel angeguckt und auf dem Kasten steht folgendes:
10.70 ... 12.75 GHz - LO1=9.750 GHz - LO2=10.600 GHz

Das heißt dann wohl, dass ich das LBN ersetzen muss, bevor ich einen DVB-S-Receiver anschließen kann, oder? Sorry, ich merke selbst, dass ich mich total dumm anstelle. :wall:

Bekommst Du den analogen KiKa? Dann ist es zwangsläufig ein 9.75er, sonst wäre der nicht am Receiver einstellbar.

Ja, den Kika empfange ich analog. Das 9.750 GHz steht ja auch auf meinem LBN.
 
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könntest Du ja fast mal ein Ratgeberbuch zu diesem Thema schreiben!
Dazu gibt es glaube ich ne Menge Bücher, die niemand braucht. Heimwerkerliteratur kann so merkwürdig sein. ;)
Aber im Ernst: eine exzellente Anlaufstelle ist Beiti mit seinen Satelliten-Seiten. Da steht sehr viel wichtiges, aus meiner Sicht nur richtiges, gut (und im Gegensatz zu mir) knapp geschrieben und illustriert.

10.70 ... 12.75 GHz - LO1=9.750 GHz - LO2=10.600 GHz

Das heißt dann wohl, dass ich das LBN ersetzen muss, bevor ich einen DVB-S-Receiver anschließen kann, oder?
Nö, Du mußt gar nix - nur den DVB-S-Receiver anklemmen. Steht doch drauf: beide LOF sind verfügbar und umschaltbar (9.75 GHz / 10.6 GHz). Du hast nur das LNB vermutlich noch nie genötigt, nach oben zu schalten - das brauchte der Kathrein nicht. Und wenn Du hier mal schaust, welche Frequenzen da so belegt sind, dann passen die voll in die auf dem LNB angegebenen 10.7 - 12.75 GHz rein. Ist also alles da - es sei denn, das LNB ist im Highband defekt.

Hatte ich RaSS schon erwähnt? Muß ich der Vollständigkeit halber noch machen. Können nur wenige Boxen, aber außer SWR und BR (?) macht das wohl auch keiner. Der Nutzen ist auch eher fraglich.


So, und nun anständigen Receiver kaufen und dann viel Spaß!
 
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Vielen Dank für die erneuten Infos, jetzt blicke ich langsam durch.

Muss mir dann in den nächsten Tagen eben noch Gedanken machen, welchen Receiver ich mir anschaffe - momentan schwanke ich wohl zwischen dem Digit HD 8-S 0000/4750 und dem TechniSat DigiPlus STR 1...
 
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Mit dem HD8-S hast Du vermutlich deutlich mehr Freude, auch wenn er weniger anzeigt:

  • Besser verarbeitet (Premium-Line).
  • Aufnahmefähig (USB-Platte oder -Stick). Man kann übrigens nicht einfach den Stick mit der Aufnahme abziehen und in den PC stecken. Das heißt, man kann schon - es geht bloß nicht. Hauseigenes Dateisystem... Der Stick bleibt hinten stecken und man steckt zum Transfer vorne einen zweiten Stick an und kopiert das gewünschte mit dem HD8-eigenen Dateibrowser rüber. Doof, aber ist so.
  • Netzwerkfähig (sollte hoffentlich auch so den Transfer und die Programmierung via Browser ermöglichen).
  • HDMI-Ausgang für den TV (kann, muß aber nicht besser sein als analoger Videoausgang, hängt von der Kombination Receiver-TV ab).
  • Tonsynchronität einstellbar (wichtig, wenn Ton über die Stereoanlage und Bild über den TV läuft, da aktuelle TVs durch ihr Scaling Zeitversatz bringen können).
  • HDTV-fähig.
  • Kartenleser für Wiedergabe lokaler Multimediainhalte.

Nachteil 1: die Lautstärkeregelung wirkt auch auf den Digitalausgang und vermutlich auch auf die Analogausgänge. Muß man halt voll aufdrehen und dann so lassen.

Nachteil 2: der STR1 soll komplett ohne Menü bedienbar sein, der HD8 ist es definitiv nicht. Zur Programmierung brauchst Du den angeschlossenen TV.

Ich lese aber gerade nebenan einen langen Thread zum Gerät und da soll es derbe Bugs geben. Bitte unbedingt erstmal reinschauen! Die Welt der DVB-Receiver ist offenbar auch bei TechniSat nicht bug-frei.

Da liest man dann aber auch sowas hier:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-160-3179-85.html schrieb:
Hallo Leute,
so bis Seite 33 könnt ihr lesen, dass ich selbst einen HD8-S hatte. Doch dann dachte ich Kauf doch lieber einen ohne Probleme und gib den HD8-S zurück.
Gesagt getan.
1. Alternative Humax 1000, gab ich wieder zurück
2. Hirschmann 910 eine Zumutung
3. Telestar HD ( fast baugleich, aber der Technisat hat einige Features besser) also zurück
4. Topfield 7700 HSCI eine Frechheit womit man sich da beschäftigen muss, und alte BDA und Fernbedienung.

Fazit: Hab heut einen Technisat HD8-S bestellt, beim Fachhändler, kommt Donnerstag und ich freu mich schon ! Trotz Ecken und Kanten.
Wenn er genauso ist wie mein erster, dann ist er besser als vieles andere auf dem Markt.
Kommt direkt aus der Technisat Produktion, ich werde berichten.

Zu geil. Früher haben Radios einfach funktioniert.
 
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Hallo an alle,

ein Aspekt wurde noch nicht betrachtet, nämlich die Verbindungskabel. Falls es Störungen beim Empfang gibt, hier meist im Bereich von SAT1, ist oft ein DECT Telefon schuld, dass in die nicht HF festen Kabel einstreut. Hier ist dann der Austausch des/der Verbindungskabel vom LNB zum Receiver angesagt.

Das nur noch zum Bedenken, falls es Störungen gibt.
 
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Lieber nicht! Wenn alles funktioniert, wirsd Du das Zeug nicht mehr missen wollen. Allein das Angebot von sämtlichen Radioprogrammen der ARD wird Dich für alle Anfangsprobleme entschädigen.
 
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Allein das Angebot von sämtlichen Radioprogrammen der ARD wird Dich für alle Anfangsprobleme entschädigen.

Eben - und genau das ist ja auch der Grund, warum ich mir den DVB-S-Receiver anschaffen möchte. Viele Programme werden ja zwar auch noch über ADR ausgestrahlt, aber wohl nicht mehr allzu lange. Und viele DVB-S-Sender (z.B. die gesamten NDR1-Regionalprogramme, die mich hin und wieder durchaus interessieren) wurden ja noch nie über ADR ausgestrahlt...

Na ja, und in Sachen Fernsehen bekomme ich via DVB-S dann wohl auch noch die Zusatzprogramme von ARD und ZDF ("Eins Plus", "ZDF Theaterkanal" etc.) - und das ist ja auch was!
 
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So, nachdem ich das komplette Posting gerade einfach so verloren habe, wirds sicher etwas kürzer...

DECT kannst Du heute schon testen. Nimm Deinen analogen UFD 430 und schau mal n-tv (11.641 GHz - 9.75 GHz = 1891 MHz im Kabel) oder RBB Brandenburg (11.656 GHz - 9.75 GHz = 1906 MHz im Kabel). Im Bereich um 1900 MHZ tackern unermüdlich die asseligen DECT-Telefone, auch O2 und E plus liegen dort, störten mich aber nie. Sind bei Dir da Störungen drin? Blubbern die ADR-Radios des RBB?

Ich hatte das nach dem Umzug nach Berlin: die ARD-Radios des RBB blubberten. Da es den Hörfunktransponder Anfang 2005 noch nicht gab, mußte ich mir was einfallen lassen. Ich beschaffte mir also TV-Bild (besitze keinen TV) und fand auf o.g. analogen Programmen dicke, weiße, horizontale Balken im Bild (siehe Anhang), die ein Spezialist (Sat-Mensch vom MDR) sofort als DECT-Störung erkannte. Es war der Nachbar, dessen DECT-Basisstation offenbar genau hinter meinem Receiver im Regal steht - auf der anderen Seite einer 40 cm dicken Mauer. Schob ich ein Backblech (!) aus dem Gasherd zwischen meinen Schrank und die Wand, war der Spuk vorbei.

Abhilfe schaffte bei mir vorübergehend ein Trick, der nicht mit jedem ADR-Empfänger geht. Wenn der Receiver das 22-kHz-Schaltsignal aufs Kabel legen kann, kann man das LNB zwingen, statt 9.75 GHz einfach 10.6 GHz zu subtrahieren - auch dann, wenn man im Lowband empfangen will, wo die RBB-Radios nunmal liegen. Also statt 11.656 GHz - 9.75 GHz = 1906 MHz halt 11.656 GHz - 10.6 GHz = 1056 MHz, auch gut im Receiver-Empfangsbereich drin, aber weit weg von den DECT-Störungen. Da sieht man sehr schön, daß die Bezeichnung "Digitalband" für das Highband sinnlos ist und man sehr wohl auch im analogen Bereich mit den 10.6 GHz Oszillatorfrequenz des LNB operieren kann, wenn man weiß, was man tut.

Als undichte Stelle entpuppte sich nicht nur ein wenig das Metallgehäuse (!) meiner Volksbox, sondern vor allem das Loopkabel, das Analog- und Digitaltuner der Box verbindet. Dieses extrem kurze Kabel (siehe Anhang) ist derbe um 180° (!!!) gebogen, an der überdehnten Stelle bricht das Schirmgeflecht ("Jägerzaunkabel") auf und läßt die Störung rein. Das alte 90-dB-Kabel, das zur Schüssel liegt (auf kürzestem Wege, ca. 5 Meter, mehr ist es nicht) war jedenfalls unschuldig. Die Fensterdurchführung (so ein weißer flacher Schlauch) hat sicher auch gut geleckt, ich habe sie aber schon wegen starker Signaldämpfung und unschönen Aussehens am Fenster baldmöglichst mit 40 cm langem Mauerwerksdurchbruchsbohrer gegen ein Stück Luftlinie ersetzt. Der Oberbaumaat der Wohnungsgenossenschaft trug es mit Fassung. ;)

Heute verwendet man Koaxkabel mit 3- oder gar 4-facher Schirmung (2 mal Folie, 2 mal Geflecht), das erreicht idealerweise Werte um 100-120 dB Schirmung. Das 3-fach geschirmte Kabel mit 6.8 mm Normdurchmesser ist wirklich zu empfehlen, das 4-fache halte ich für völlig überreizt. Es ist auch dicker (Stecker!), steifer und macht mehr Streß als Nutzen. Lieber ein gutes 3-fach geschirmtes nehmen als ein mieses 4-fach geschirmtes. Dafür aber beim Verlegen der Kabel darauf achten, niemals Kabel zu knicken oder um scharfe Ecken zu legen. Ein Biegeradius von mindestens 15 cm sollte schon gewährleistet sein, schon wegen eventueller elektrischer Fehlanpassung, die mitunter auf einzelnen Transpondern zu starken Signalstärkeeinbußen führen kann. Und Stecker nur so wenig wie möglich, und wenn, dann Kompressionsstecker, die der Laie leider nur selten zur Verfügung hat - das nötige Montagewerkzeug noch seltener. Oft kommen deshalb wieder nur die ollen Aufdrehstecker zum Einsatz, die aber keine HF-Dichtigkeit unter allen Bedingungen gewährleisten können.

Endgültige Lösung war dann halt ein längeres und besseres Loopkabel. Für mich habe ich indes noch keine Lösung gefunden - ich sitze hier in diesem DECT-Trommelfeuer. Diese Dinger sollte man verbieten.


Rechnen wir nun mal andersrum:

Störungen im Bereich um 1900 MHz, Oszillatorfrequenz des LNB 9.75 GHz, dann kommt man auf die analogen Kanäle von n-tv und RBB Brandenburg. Genau so kann man das mit den 10.6 GHz Oszillatorfrequenz tun und erhält einen Sat-Frequenzbereich um 12.5 GHz, der potentiell gestört sein kann. Ein Blick in die Transponderliste zeigt: da liegen der APS-Transponder auf 12.48 GHz mit Tele 5 und DSF, ein Holländer mit 2 offenen Radioprogrammen, ein verschlüsselter Franzose in HD-TV und eventuell noch Pro7/Sat1 auf 12.545 GHz. Die sind eigentlich aber schon oberhalb des potentiell gestörten Bereichs. Einst lagen die auf nem anderen Transponder und litten übel unter DECT, manche Leute haben sich das Standbild einfach durch Auflegen des Telefons auf den Receiver einschalten können. ;)

Pro7/Sat1 haben deswegen vor geraumer Zeit sogar den Transponder gewechselt, etwas, was man nur ungern macht, da die ganze Nation (inklusive Kabelkopfstationen) die Receiver umprogrammieren muß. Der Leidensdruck war aber offenbar zu groß.

Lange Rede, kurzer Sinn: wenn bei Dir die RBB-ADR-Radios störungsfrei laufen und n-tv und RBB nicht gestört sind, wirst Du auch digital vermutlich keine Probleme haben.


JKOS hat recht: (fast) sämtliche ARD-Radios, dazu die D-Radios in 256 kbps (auf UKW werden sie nur mit 192 kbps zugeführt und scheppern furchtbar), dazu FM4, egoFM, die durchgeknallten Holländer, die Spanier, die brüllend lauten Gleichstrom-Franzosen - das ist ein wirklich buntes Angebot. Wenn Du dann Mut faßt, kannst Du noch ein zweites LNB neben das erste packen (da gibt es Verbindungsschienen) und auf den Astra 28.2° Ost schielen. Für TV reicht das nur im Westen der Republik, aber die BBC-Radios bekommst Du so auf jeden Fall offen, und die lohnen sich auch. Die Umschaltung macht man mit einem kleinen Kästchen, in das die Koaxkabel von beiden LNBs reingehen und eins zum Receiver raus. Das Kästchen (DiSEqC-Schalter, Digital Satellite Equipment Control) wird über Steuersignale vom Receiver aus umgeschaltet, je nach gewähltem Programmplatz. Kostet wirklich fast nix und macht Spaß. Wenn man erstmal Blut geleckt hat und übermütig wird, schraubt man weitere LNBs dazu und bohrt das auf 4-in-1 auf. Ich empfange so Astra 28.2° Ost, Astra 19.2° Ost, Eutelsat Hotbird 13° Ost und Sirius mit den Skandinaviern auf 4.8° Ost an ner 85er Schüssel. Je Single-LNB 5 Euro, dazu 2 Multifeedhalterungen, ein Stück Winkel-Alu aus Papas Bastelkiste, ein 4-1-DiSEqC-Schalter für 10 Euro und ein Vormittag Bastel- und Justierzeit mit ner Schüssel Müsli an frischer Frühlingsluft.

Ach so: die Zusatzprogramme von ARD und ZDF bekommst Du dann ebenso wie die ARD-HDTV-Testsendungen und arte in HDTV.
 

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Hui, das war ja wieder ein langes Posting - vielen Dank! :)

Lange Rede, kurzer Sinn: wenn bei Dir die RBB-ADR-Radios störungsfrei laufen und n-tv und RBB nicht gestört sind, wirst Du auch digital vermutlich keine Probleme haben.

Ja, die RBB-Radiosender empfange ich über ADR absolut störungsfrei. Seit 2003 höre ich fast täglich zumindest einen der RBB-Sender über ADR (vorwiegend "Radio Eins", sporadisch auch "Fritz", "Kulturradio" und "88,8", früher "radiomultikulti") und hatte noch nie Probleme. Gleiches gilt auch für n-tv und das RBB-Fernsehen. Das ist dann ja schon einmal ein gutes Zeichen!!

Bekomme jetzt immer mehr Lust auf so 'nen DVB-S-Receiver... :cool:
 
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Sollen wir Dir noch mehr Wasser im Mund zusammenlaufen lassen? :D

Wenn Du ein Twin LNB montierst und einen Twinreceiver mit Festplatte anschliesst, kannst Du natürlich auch Aufnahmen machen, während Du eine andere Sendung hörst oder siehst, auf den PC holen, bearbeiten und archivieren. Die benötigte Software gibt es legal und kostenfrei im Netz.

So, nun ran an den Speck und die Eier gebraten. Die Qual der Wahl hat immer der letzte in der Kette und ich fahr jetzt in den Urlaub. :wow:
 
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Statt eines Twin-Receivers kann er sich für den Twin-LNB auch eine DVB-S-Karte für den PC kaufen, dann nimmt er gleich auf dem PC auf, auch z.B. eine programmierte Nachrichtensendung, bearbeitet die Aufnahmen und speichert sie, während er sich im Wohnzimmer beim Tatort entspannt.

Allerdings weiß ich nicht, ob er sich dann noch die LNBs für Hotbird und BBC drauf montieren kann. Alternativ ist dann vlt. eine Motorsteuerung zu empfehlen, die müssen allerdings sehr exakt montiert werden und mein gegenwärtiger Receiver ist recht katastrophal in der Motorsteuerung, das muss er beim Kauf dann also auch beachten.

Übrigens: Habt Ihr auch alle einen Blitzschutz an Eurer Anlage? Ist das eigentlich Vorschrift?

Sind wir noch im topic?
 
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Hallo!

Ein Blick in die Transponderliste zeigt: da liegen der APS-Transponder auf 12.48 GHz mit Tele 5 und DSF...

Ich hau mich weg. Da löst der Waver doch so ganz nebenbei mein Problem. Ich hab mich nämlich gewundert, warum Tele5 bzw. DSF bei mir immer mal wieder nicht zu empfangen sind. So wichtig sind die Programme nicht, ich habe das also nie weiter verfolgt.

Wenn ich mein DECT-Telefon benutze (Freizeichen), bricht die Signalstärke natürlich völlig ein. Das funktioniert bis zu einer Entfernung von gut 3 Meter bis zur Antennendose/Koax-Kabel. Wenn ich nicht telefoniere, habe ich eine Signalstärke von 52% und eine Qualität von 98%. Die Frage ist: Was passiert, wenn meine Nachbarn über mir telefonieren? Das Kabel läuft schließlich im Schacht nach oben und ist sicherlich gut 10m lang...

Hab ich nun den DECT-Zonk?


Grüßle Zwerg#8
 
AW: Umrüsten von ADR auf DVB-S

Wow, Waver, was für tolle und informative Beiträge. Schon allein dafür bin ich dankbar, daß Du hier (wieder) schreibst.

Eine Kleinigkeit möchte ich dennoch klarstellen, bevor hier noch jemand loslegt und am Ende enttäuscht ist.

(...) und auf den Astra 28.2° Ost schielen. Für TV reicht das nur im Westen der Republik, aber die BBC-Radios bekommst Du so auf jeden Fall offen, und die lohnen sich auch.

Das gilt nur für fast alle BBC-Radioprogramme. Die beiden Programme Five Live und Five Live Sports Extra senden nur auf Astra 2D mit der stark auf die Inseln fokussierten Ausleuchtzone. Daß der Empfang aber auch im Osten geht, allerdings mit grooooßen Schüsseln, steht ebenfalls auf der vom Waver schon genannten exzellenten Beitinger-Website, nämlich hier.
 
AW: Umrüsten von ADR auf DVB-S

Allerdings weiß ich nicht, ob er sich dann noch die LNBs für Hotbird und BBC drauf montieren kann.
Kann er. Die Abstände zwischen den LNBs für 28.2°, 19.2° und 13° sind ausreichend groß, um mit ganz normalen LNBs hantieren zu können. Das "Zentral-LNB" (in diesem Fall zwingend 19.2°) sollte nur nen langen Hals haben, damit man die Backen für die Multifeedhalterung drumklemmen kann. Unter der Marke Edision werden geeignete LNBs mit bewußt langem Hals vertrieben, gibt es aber auch von anderen Firmen.

Man kann freilich mit 3 oder 4 Twin-LNBs arbeiten: man behandelt dann jeweils einen Ausgang aller LNBs wie eine separate Schüssel, den zweiten Ausgang aller LNBs ebenso. Also 2 DiSEqC-Schalter 4-in-1, jeder der beiden Schalter bekommt von jedem LNB genau ein Kabel. Die 2 Ausgangskabel (je Schalter eines) gehen dann in die 2 getrennten Receiver oder den Twin-Receiver. Man sollte bloß drauf achten, daß die Reihenfolge der Satelliten auf beiden Schaltern die gleiche ist. ;)

Alternativ ist dann vlt. eine Motorsteuerung zu empfehlen
Für extreme Empfangslagen, die sich nicht erschielen lassen, wäre das zu überdenken. Ich bin kein Freund davon, da justier- und möglicherweise wartungsintensiv. Außerdem teuer und nicht jeder Receiver mag das. Zappen zwischen unterschiedlichen Satelliten ist so nicht wirklich möglich (Positionierzeit) und man kann es nur mit einem Single-LNB sinnvoll nutzen. Wenn sich zwei Teilnehmer um eine Drehanlage balgen... :D

Übrigens: Habt Ihr auch alle einen Blitzschutz an Eurer Anlage? Ist das eigentlich Vorschrift?
Es gibt klare VDE-Vorschriften dazu. Ich gehe davon aus, daß die selbst von vielen Fachhändlern nicht eingehalten werden, wenns um den Punkt "wir montieren ihre Satschüssel" geht. Es gibt Abstände von der unteren Dachkante (Dachrinne) und von der Hauswand, bei deren Einhaltung kein Blitzschutz nötig ist. Die Schüssel auf dem Balkon im 3. Stock eines 4-geschossigen Hauses, die da einfach auf nem Bodenstativ steht und über die Brüstung schielt, braucht z.B. keinen Blitzschutz. Die Schüssel auf dem Dach braucht ihn soweit ich weiß zwingend.

Akut wird das, wenn es Sach- oder Personenschäden gibt und der Versicherer den Nachweis verlangt, daß die geltenden Vorschriften eingehalten worden sind...


Die Frage ist: Was passiert, wenn meine Nachbarn über mir telefonieren? Das Kabel läuft schließlich im Schacht nach oben und ist sicherlich gut 10m lang...
Kommt sicher aufs Kabel an (Schirmungsmaß), auf seine Verlegung (wieviele Bögen, welcher Radius?), auf evtl. zwischengefrickelte Stecker. Ich habe da wenig Erfahrung, mein Bauch sagt mir aber, daß 100 dB Schirmdämpfung eigentlich... aber wo geht da die Länge des Kabels im "Gefahrenbereich" ein?


Die beiden Programme Five Live und Five Live Sports Extra senden nur auf Astra 2D mit der stark auf die Inseln fokussierten Ausleuchtzone.
Da hat der Hinhörer freilich recht. Ich glaube, es sind die Sportrechte, die das europaweite Ausstrahlen der Nachrichtenkanäle verhindern. Wobei die Lösung mit dem Spotbeam ja auch ein Witz ist - einer der mindestens halb Duetschland zugute kommt. In Ffm locker mit 65er Schüssel, Fokus zwischen 19.2 und 28.2 gesetzt. In Jena hatte ichs 2003 immerhin stundenweise an ner 85er.

Und danke für die Blumen! FTI hat ja geschrieben, daß er da wenig Ahnung hat. Also habe ichs mal ausführlich gemacht. Ganz ausnahmsweise, kennt man ja sonst nicht von mir. ;)
 
AW: Umrüsten von ADR auf DVB-S

So, ein erster Zwischenbericht.

Bevor ich mir einen eigenen DVB-S-Receiver zulege, habe ich mir zu Testzwecken jetzt erst einmal für ein paar Tage das Gerät eines Freundes geliehen.

Bis jetzt bin ich sehr zufrieden, läuft alles hervorragend (mir geht es ja vorwiegend um den Empfang von Radioprogrammen und erst in zweiter Linie um den Empfang von Fernsehsendern). Nur die digitalen ARD-Zusatzprogramme ("EinsPlus", "EinsFestival" und Co.) kann ich komischerweise nicht empfangen, da kommt immer die Meldung "Kein Signal". Habt ihr eine Ahnung, woran das liegen könnte?

Ach so, dass ich den ORF2 bekomme, finde ich übrigens auch sehr erfreulich!
 
AW: Umrüsten von ADR auf DVB-S

arte und Phoenix gehen aber? Die kämen auf dem gleichen Transponder. Mach doch mal nen Suchlauf auf 10.744 GHz horizontal mit Symbolrate 22.000.
 
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...und guck dir mal die Empfangswerte bei den empfangenen Programmen an, besonders BER (Wert sollte 0 sein). Vielleicht ist deine Schüssel nicht optimal ausgerichtet. Das muss sich bei Analogempfang nicht unbedingt sichtbar auswirken.
 
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