Die besten Mikro-Vorverstärker

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Natürlich hängen sie stark vom verwendeten Mikrofon ab. Gehen wir von einem einigermaßen amtlichen Studio aus, in dem mindestens ein besseres AKG, wenn nicht sogar ein Neumann hängt.

Die Preamps liegen im Preisbereich zwischen 100 und unendlich, wobei der Behringer Ultragain mit etwa 100 der billigste ist - in jederlei Hinsicht. Mein TLM 103 klingt zwar trotz Ultragain recht anständig, aber eine Dauerlösung ist das natürlich nicht.

In einem befreundeten Tonstudio hatte ich das Vergnügen, an einer Produktion mit SPL GoldMike + Neumann U87 teilnehmen zu dürfen; eine Kombination, die mir sehr gefallen hat.

Nicht mehr lieferbar aber mit nahezu keinem Wertverlust werkeln da draußen noch 586er von dbx, die qualitativ sicherlich noch über dem GoldMike stehen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Mindprint EnVoice.

Raumakustik und Einsatzbereich haben ohne Zweifel auch einen Einfluß auf die Wahl des Vorverstärkers. Mein Pult-Bauer meinte irgendwann mal, ich sollte mit meinem Neumann doch nackt ins Pult gehen, der VV sei ja immerhin klanglich sehr ordentlich - was ich aber trotzdem nicht tue, denn ein vernünftiger PreAmp kann aus einem Neumann/Brauner/Schoeps ja schon noch was rausholen.

Bevor ich nun tatsächlich zum Scheckheft greife, frage ich mal in die Runde und bitte um Eure Erfahrungs- und/oder Empfehlungslisten; möglichst in Kombination zum verwendeten Mikro.
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Der Mindprint Envoice wird etwas überbewertet, ist ok aber so toll auch wieder nicht. In manchen Einstellungen bzw. mit manchen Stimmen klingt er einfach fürchterlich. Das soll aber nur meine persönliche Meinung sein.

Wenn Du das Budget im Bereich eines Envoice hast (ca. 500 bis 600 EUR?) dann denke ich gibt es eine ganze Menge Auswahl.

Davon abgesehen habe ich meinen "Lieblings-Preamp" auch noch nicht gefunden.

Grüße
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Ich hatte in den letzten Jahren viele Mic-Preamps. Von den günstigen bis zu den Top-Teilen.

Am besten gefällt mir der Great River:

http://www.greatriverelectronics.com/product.cfm?ID=20&type=0

Sieht bescheiden aus - ist aber ein sau-geiles Teil. Ich benutze
ihn in Kombinantion mit einem Kompressor von Universal Audio:

http://www.uaudio.com/products/hardware/1176ae/index.html

Wenn dann noch das Mikro stimmt :D

Technisch begründen kann ich das leider nicht, bin halt nur Sprecher.

Gruß,
Voive
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

mich täten einige kurze Klangbeispiele von Mic+Amp interessieren. Ist das möglich?
Leider nicht, weil ich in dem betreffenden Studio für eine Kampagne war und dort nur einen Text gesprochen habe, der dann weiterverwendet wurde. Die trockenen Takes habe ich nicht. Die Kombi ist ja aber nicht so besonders exotisch, Neumänner hängen fast überall, und der GoldMike ist auch bezahlbar. Beim großen T kann man beide ohne Angabe von Gründen auch wieder zurückgeben. Wenn also eine der genannten Komponenten vorhanden ist, läßt sich die andere ja auch "leihweise" irgendwoher beschaffen.

Den Mindprint kenne ich nur vom Hörensagen. Ich hatte vor einigen Jahren einen Testbericht dazu gelesen, als er neu rauskam. Er machte damals einen guten Eindruck auf mich, aber ich habe ihn noch nicht gehört.

Hat jemand Erfahrungen mit den mittelgroßen bis großen PreAmps von dbx?
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Am besten gefällt mir der Great River [...]
Ich benutze ihn in Kombination mit einem Kompressor von Universal Audio
Wenn dann noch das Mikro stimmt :D

Das dürfte für ein Sprecher-Setup schon ziemlich das obere Ende darstellen, das Mikro ist dann vermutlich von Brauner?
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Raumakustik und Einsatzbereich haben ohne Zweifel auch einen Einfluß auf die Wahl des Vorverstärkers. Mein Pult-Bauer meinte irgendwann mal, ich sollte mit meinem Neumann doch nackt ins Pult gehen, der VV sei ja immerhin klanglich sehr ordentlich - was ich aber trotzdem nicht tue, denn ein vernünftiger PreAmp kann aus einem Neumann/Brauner/Schoeps ja schon noch was rausholen.

Bevor ich nun tatsächlich zum Scheckheft greife, frage ich mal in die Runde und bitte um Eure Erfahrungs- und/oder Empfehlungslisten; möglichst in Kombination zum verwendeten Mikro.

Hab mal vor 2-3 Jahren mal nen Test für nen Kollegen gemacht. Der nimmt immer über die alte m-box auf. Wir haben Focusrite Voicemaster Pro , DBX 376 , SPL Chanel one getestet mit einem Audio technica 4040. Ergebniss: der Unterschied zur Mbox 1 im linearen Betrieb war entweder verschwindend gering (beim Focusrite) oder zu Harsch (DBX) und der Channel One war ihm dann zu Teuer für das bisschen besser. Natürlich kann man mit den Geräten noch vortrefflich am Klang biegen aber im Sinne der Reproduzierbarkeit würde ich das eh lassen zumal das fast alle mit erhöhtem Rauschen quitieren. Der SPL Goldmike 1 ist mir auch schon häufiger positiv aufgefallen da muss man nur aufpassen beim Einsatz der Flair schaltung die zwar schöne Höhen macht aber unter Umständen auch grauslig das Schmatzen betont. Ich würde warscheinlich mal die SPL-Gainstation testen im Vergleich zu meinem Mischpult VV.
Gruss Joman
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Hallo,

es gibt so viele Möglichkeiten, wobei Behringer nicht die schlechteste ist. Fakt ist, das der Ultravoice Digital eine Klapperkiste ist, wie es auch zu erwarten ist. Auch der MIC2000 von Behringer, den einen Spaßröhre ziert, ist nicht der Rede wert, denn der Kanal 2 brummt. Nicht, weil die Kiste defekt ist – sondern weil die trotteligen Konstrukteure einen Transformator der übelsten China-Serie verwendet haben. Die Eingangsschaltung ist schlecht geschirmt und wird nach Billig-Technologie mit einfachen Verdrahtungen zwischen Endplatine (Buchsen) und Frontplatte verbunden. Übel – übel. Selbst ein NJM4580 OP kann durchaus Hallsensor verwendet werden, wenn man ihm ausreichend Streufeld anbietet (grrrrr….)

Tipp: Einen Behringer MIC502 kaufen, die beiden OP´s SSM2017 gegen SSM2019 oder INA217 tauschen (tauschen lassen) die Phantomspeisequelle stabilisieren und ggf morsche Potys und Schalter auswechseln. Der Freak isoliert die Schaltkontakte vom Schalter, lässt die Audiosignale über Reed-Kontakte laufen und „Schalterkrachen“ ist für immer vorbei. Dann ist die Kiste durchaus Referenzklasse und spielt in der oberen Liga. Klar ist natürlich, dass die Marken-Fetischisten mit dem „schau mal was ich habe Syndrom“ nicht auf Ihre Kosten kommen, weil „Behringer“ draufsteht. Für den Notfall gibt es schwarze Filzschreiber mit hoher Deckkraft... Doch jede Schimpf- und Hetzarie ist hier fehl am Platze.
Wer sich einmal mit der Konstruktion von MIC-Preamps beschäftigt hat, entdeckt schnell, das auch ein Neve- oder SPL-Preamp nur mit handelsüblichen Bauteilen gefertigt wird.

Weitere Empfehlung wäre ein Orban 787A (oder mit Orban 787SL als zweiter Kanal für Doppel-Mod´s) der in den USA weit verbreitet ist. Hat bereits eine Phantomspeiung mit 48Volt integriert – allerdings oftmals kein MIC-Input Modul.
Die Schaltpläne gibt es bei Orban auf Anfrage. Nachgebaut mit einem NE5534 und einem 1:1 oder 1.10 NF-Übertrager eine mega-saubere Sache.
Bemerkenswert sind die vielen Auswahlmöglichkeiten des 787. Deesser, EQ und Kompressor (und sogar ein Sidechain für Effekt Level (Hall…) runden die Kiste ab. Alle (wirklich alle) Parameter lassen sich auf Tastendruck speichern und abrufen. Bei uns im Studio eine schöne Sache, wenn jeder Mod. seine Einstellung gefunden hat. Auf Tastendruck die „Stimmung der Stimme“ und los geht es. Für die Speicherung gibt es innen eine CR2032 Batterie die lange hält. Mit dem Zusatzmodul 787SL kann ein zweiter Kanal bearbeitet werden. Zwar beläuft sich der Platzbedarf dann auf 3HE (2HE Main Unit und 1HE Slave Unit) – aber das ist im Rahmen (im Vergleich zu 2 Goldmike mit 4HE zusammen).

Auch gut und schön mit allen Features wäre ein Symmetrix 528 – Kompressor, Gate und EQ sind bereits integriert und die 48V für ein „Riesenmikro“ zum Bieröffnen ist auch mit dabei und lässt sich auf der Rückseite beim Einsatz eines RE20 deaktivieren… doch perfekt…!

Zum Thema dbx 586 kann ich technisch nur soviel beitragen, das die verwendete Schaltung einer Applikation von Analog-Devices entspricht. Dabei wird der SSM2017 entsprechend äquivalent eingesetzt - wie auch im Behringer 502! Nun kann man lange überlegen, ob hier kopiert wurde. Wenn ein Hersteller die Anwendungs- Empfehlungen der IC Hersteller verfolgt, ist das legitim. Fakt ist, das die mechanische Ausführung des Behringer unglaublich gelungen ist. Besser (nach einigen Schönheits OP´s) geht es nicht. Nicht zu verwechseln mit dem dbx286 – der eine vollkommen andere Technologie (wie auch der 386er) verfolgt.

Ebenfalls diskret werkelt der ART MPA-Gold mit einem Haufen Transistoren am Eingang, bestehend aus 2N4403 und 2N4401. Typische Teile aus der Dödelkiste – die Centbeträge kosten. Bemerkenswert ist die dreifache Parallelschaltung der Transistoren im Konzept, um Rauschen zu reduzieren. Da sich Rauschen quadratisch addiert gelingt den Konstrukteuren hier eine erhebliche Absenkung des Grundrauschens.

Als Fazit wäre zu sagen, das es wohl keinen ultimativen Pre-Amp gibt, denn Stimmen sind individuell. So kann ein preiswertes T-Bone Mikro durchaus gute Ergebnisse liefern – wenn es keiner vorher zu wissen bekommt. Das Auge hört ja bekanntlich mit, und so konnte ich schon zahlreiche „Experten“ an der Nase herumführen, die angeblich ein Neumann gehört haben. Ernüchternd war die Tatsache, dass es sich bei dem angeblichen Neumann U87 um ein Stagg MCO7 an einem ART MPA-Gold handelte…



Gruß Jens
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Zitat von Sinus:

...es gibt so viele Möglichkeiten, wobei Behringer nicht die schlechteste ist. Fakt ist, das der Ultravoice Digital eine Klapperkiste ist, wie es auch zu erwarten ist. Auch der MIC2000 von Behringer, den einen Spaßröhre ziert, ist nicht der Rede wert, denn der Kanal 2 brummt. Nicht, weil die Kiste defekt ist – sondern weil die trotteligen Konstrukteure einen Transformator der übelsten China-Serie verwendet haben. Die Eingangsschaltung ist schlecht geschirmt und wird nach Billig-Technologie mit einfachen Verdrahtungen zwischen Endplatine (Buchsen) und Frontplatte verbunden. Übel – übel. Selbst ein NJM4580 OP kann durchaus Hallsensor verwendet werden, wenn man ihm ausreichend Streufeld anbietet (grrrrr….)

Hallo Sinus,

ich habe so einen Behringer Mic 200 Ultragain. Steht ziemlich nah am PC. Hab ihn schon einmal ausgetauscht, wegen so einem komischen Sirren, je nachdem wie er steht geht es mal weg, mal nicht. Auch nach Austasch die gleiche Leier. Heißt das, ohne größere Bastelei kann ich das Ding entsorgen? (War ja nicht so teuer).

Viele Grüße
Nicolai
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Auch der MIC2000 von Behringer, den einen Spaßröhre ziert, ist nicht der Rede wert, denn der Kanal 2 brummt.
Der MIC2200 mit der Spaß-Röhre oder der ältere, röhrenlose MIC2000? Was ist mit dem? Wo steht der eigentlich in der Liga? Was ist da verbaut?

Ansonsten habe ich nebenan gerade eine witzige Fundstelle gepostet. Gelber, das wäre doch mal ein Bastelprojekt. :D
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Danke für den Hinweis. In der Willkommens-Mail steht, daß ich erst morgen mitspielen darf :( So lange kann ich nicht warten. Vielleicht nächste Woche oder so, aber danke für den Hinweis. Ich kann mir die Auflösung schon denken...
Wenn ich dann aber bei einer nicht unbedeutenden Sprechervermittlungsagentur lese, daß man, um sich dort registrieren zu dürfen, "mindestens" (!) ein TLM-103 und einen EnVoice haben muß, frage ich mich, wo sich das Ideal bewegt und ob es hier wirklich um Klang geht oder einfach nur um dicke Hose. In meinem Setup werkelt auch nur ein Behringer (der mit Röhre), allerdings auf Kanal 1, aber wenn ich jemandem da draußen sagen würde, daß das ein 786er dbx ist, würde das wahrscheinlich auch jeder glauben.
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Du hättest Dich nirgendwo anmelden müssen, nur in Ruhe lesen, was da steht. Die Teilnahmemöglichkeit an diesem Test ist bereits seit Jahren vorbei, dafür wartet auf Seite 2 die Auflösung.

Gewonnen hat demnach (was ich so auch nur bedingt nachvollziehen kann) eine Bastelschaltung rund um den bereits weiter unten von Sinus zitierten integrierten Instrumentenverstärker INA217 von TI (Instrument heißt "Meßinstrument") für wenige Dollar, auf ner Lochrasterplatte schnell zusammengefrickelt. Die offene Schaltung ist schon etwas erstaunlich (Schirmung!), aber wenn alles schön niederohmig ist, mag das gehen. Das Thema stabile Stromversorgung hat man in diesem Laboraufbau exzellent durch Batteriebetrieb gelöst - besser als jedes Netzteil mit noch so aufwendiger Spannungsstabilisierung.

Und Deine komische Sprecheragentur müßte dann erstmal die Frage beantworten, ob nun beliebiges Equipment, das ich im Vergleich zu ihren "Mindestanforderungen" auffahre, "besser" oder "schlechter" sei als die Kombination TLM103 und Envoice. Darf ich auch ein Gefell M930 haben? Das rauscht genauso wenig laut Datenblatt. Darf ich kein U87 haben, weil es deutlich mehr rauscht als das 103? Darf ich ein altes Gefell UM70 nehmen, weils vielleicht meiner Stimme schmeichelt?

Und vor allem: darf ich beitreten, wenn ich ein TLM103 nebst Envoice auf dem Klo betreibe, da ich keinen Sprecherraum mit anständiger Akustik habe? Und darf ich, obwohl ich lispele, nuschele und mein hardcore-Sächsisch (die Ecke um Hohenstein-Ernstthal wäre da super für) kein bißchen abstellen kann? ;)
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Hallo Nicolai,

die Geräusche, die dein MIC200 macht sind mir neu. Neu ist allerdings nicht, das die Behringer Kisten durchaus ein komplettes Empfangssystem für Signale aus dem Weltall darstellen. Aber mal Spaß beiseite: Es kann sein, das die verwendete Röhre (meist eine billige China ECC83 aus der Abfallkiste) extrem auf Einstreuungen reagiert. Dann demodulieren sich Signalanteile (mit den ein PC und sein Mainboard nebst Schaltnetzteil) eventuell an Halbleiterstrecken – oder werden durch die Röhre aufgenommen.
Auch sonst sind die Behringer Kisten für dem Empfang von Störungen bekannt. Daher rate ich zur Fehlersuche, indem Du den Eingang mit einem 600Stecker (XLR zwischen pin2 und pin3 einen 560Ohm Widerstand löten) abschließt und dann mal überall hinstellst. Erzeugt die Gurke dann immer noch „Töne“ entweder in der Garantiezeit zurückbringen – oder mal das Netzteil prüfen. Hilft das alles nichts – als defekt an Bastler verkaufen oder entsorgen. Eine Reparatur oder aufwändige Analyse bringt bei den Behringer Kisten nicht viel.
Tipp: Für Sprachaufnahmen kannste den Behringer Ultravoice Digital nehmen. Wird oft verkauft als Gebrauchtgerät. Geht so gerade eben – für Webradio Anwendungen aber absolut ok. Als Sprecher Preamp für hochwertige Aufnahmen weniger zu gebrauchen.

Gruß Jens
 
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Hallo Radiowaves,

der MIC2000 ohne Röhre beinhaltet die typischen Behringer Schaltungen, die sich mit den Eingangsschaltungen in fast allen Mackie-Pulten vergleichen lassen. Grundprinzip ist eine 50mA Stromtreiberschaltung, die dann auf einem TL072 oder NJM4580 OP landet. Fakt ist, das diese Schaltungen (auch im ART MPA Gold verwendet) extrem wenig Rauschen. Wie Behringer allerdings seine Schaltungen aufbaut, ist hinsichtlich schlechter Ausführung bekannt. Außen hui und innen ... Schlechte Stromversorgungen mit streuenden Trafos und zu kleinen Siebkondensatoren – wie mangelhaft ausgeführten Regelschaltungen verschlimmern das Ergebnis erheblich.
Da ich bisher noch keinen 2000er zerlegt habe (kein Test oder ähnliches) kann ich nur Mutmaßungen anstellen. Fakt ist aber, das diese Kiste ebenso gruselig sein wird, wie der 2200 mit „Fakle-Röhre“.
Fake-Röhre: Es stimmt, das man eine ECC 83 mit 45Volt betreiben kann. Die Elektronen wandern schon von der Kathode zur Anode bei dieser niedrigen Spannung und lassen sich auch durch das Gitter ärgern. Nur schlagen sie nicht mit der gewünschten Schnelligkeit auf das Anodenblech auf, was der Röhre eine verminderte Schnelligkeit beschert. Das resultat ist eine „mal so und mal so“ Arbeitsweise.
Entweder klingt die Kiste nach Röhre - oder sie klingt nach nichts (meistens mehr nach nichts). Wenn dann kratzt es durch die Röhre erheblich... Die Parameter schwanken mit der Spannungsversorgung an der Anode und der Röhrentemperatur. Somit wird der MIC2200 zum „Soundlotterie“ – mal wann es gut und wann es zum würgen klingt...

Gruss JEns
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Gewonnen hat demnach (was ich so auch nur bedingt nachvollziehen kann) eine Bastelschaltung...
Wobei ich deren Sieg nicht nachvollziehen kann. Wie ich "da drüben" schon schrieb, empfinde ich sie als "tonalen Sacktreter" - in Verbindung mit der Stimme des Sprechers, die vergleichsweise schmalbandig ist. Da das selbst bei dem 2. Mikrofon sebst der dubiosen Atmo so ist, handelt es sich eindeutig um eine unangenehme Charakteristik des Verstärkers an sich.
Nein, das ist kein guter Mic-Amp. Er funktioniert - mehr nicht.


Die offene Schaltung ist schon etwas erstaunlich (Schirmung!), aber wenn alles schön niederohmig ist, mag das gehen.
Das wundert dich? Mich eher nicht. Offensichtlich ist das Ding strik symmetrisch aufgebaut und hat damit bei einigermaßen passenden Abschlüssen keine Sorgen mit dem fliegenden Aufbau.


Und Deine komische Sprecheragentur ....
ist eine von mehreren, die auf diese Weise lediglich versuchen, echte "Profi-Sprecher" von Sprech-Anfängern oder gar Laien zu trennen. Mit überzogenen Anforderungen schrecke ich letztere ab, was dazu führt, dass die Honorare für "Profis" nicht in den Verfall geraten. Was davon an sich sowie von zumindest einigen der "Profis" zu halten ist, kann sich jeder selbst zurecht denken. Es geht aber meiner Meinung nach nur um den Ausschluß nichtgeweblicher Konkurrenz, die sich zweifellos nicht so oft extrem teure Aufnahmetechnik ins heimische Studio bastelt. Das macht man sicher nur, wenn das Geld in absehbarer Zeit wieder eingespielt wird.


mein hardcore-Sächsisch (die Ecke um Hohenstein-Ernstthal wäre da super für)...
Nana! ;)

Zum Thema Behringer und Röhre noch:
Den Ausführungen von Sinus kann ich zustimmen. Die dubiosen Hybrid-Schaltungen geben kaum etwas vernünftiges her, sind sehr stark röhrenabhängig und erzeugen statt Transparenz eher Audio-Matsch. Diese Erfahrungen durfte ich mit den ominösen Tube-Composern sammeln, von denen ich mit zweien arbeiten durfte. Jeder klang anders platt und jeder lag vor allem völlig schief was die Kanalgleichheit anging. SCHROTT!
Schade um die Röhren - in einem waren immerhin gute Sovtek 12AX7LPS drin.
Was nützt das, wenn man diese am physikalisch-funktionellen Minimum betreibt?
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Hallo Sinus,
Grundprinzip ist eine 50mA Stromtreiberschaltung, die dann auf einem TL072 oder NJM4580 OP landet.
...Behringer läßt sogar die OpAmps umlabeln. "BE037" steht da drauf. Was steckt drinnen?

Schlechte Stromversorgungen mit streuenden Trafos und zu kleinen Siebkondensatoren
Im 2000er immerhin ein Ringkerntrafo mit "Made in Germany"-Aufdruck...

Da ich bisher noch keinen 2000er zerlegt habe (kein Test oder ähnliches) kann ich nur Mutmaßungen anstellen. Fakt ist aber, das diese Kiste ebenso gruselig sein wird, wie der 2200 mit „Fakle-Röhre“.
Bitteschön, ich habe gerade eben mal aufgeschraubt. Bei mir steht nämlich seit 2000 oder 2001 so ein Ding - ich brauchte damals dringend was erschwingliches, um ein normalerweise nicht erschwingliches Mikrofon (Gefell UM70 mit P48) zu testen. Leider hatte ich bis heute nicht die Gelegenheit, diese Kombination auch nur annähernd auszureizen, um was darüber sagen zu können.

Am Aufbau kann ich erstmal nichts prinzipielles bemängeln, außer Flußmittel-Resten, die schon zu nettem Grünspan an einigen Bauteilen geführt haben.



Christian
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Danke für die hilfreichen Kommentare. Von der Technik verstehe ich nicht so viel. Ich habe meine Micros jetzt statt an das sirrende Behringer "Mic 200 Ultragain Tube" an einen kleinen Alesis Mixer (FX 8 USB oder so ähnlich) angeschlossen. Ergebnis: Perfekter Sound ohne Störungen, sowohl an dynamischen als auch an Kondensator Mics. Aber ich mache natürlich auch keine Aufnahmen von der Olympiade im Graswachsen.

Viele Güße an alle!
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Hallo Sinus,
...Behringer läßt sogar die OpAmps umlabeln. "BE037" steht da drauf. Was steckt drinnen?

Im 2000er immerhin ein Ringkerntrafo mit "Made in Germany"-Aufdruck...

Bitteschön, ich habe gerade eben mal aufgeschraubt. Bei mir steht nämlich seit 2000 oder 2001 so ein Ding - ich brauchte damals dringend was erschwingliches, um ein normalerweise nicht erschwingliches Mikrofon (Gefell UM70 mit P48) zu testen. Leider hatte ich bis heute nicht die Gelegenheit, diese Kombination auch nur annähernd auszureizen, um was darüber sagen zu können.

Am Aufbau kann ich erstmal nichts prinzipielles bemängeln, außer Flußmittel-Resten, die schon zu nettem Grünspan an einigen Bauteilen geführt haben.



Christian
Hallo Christian,

ja Behringer hat die OP´s umlabeln lassen. Der BE027 ist ein NJM4560 und der BE037 ein
4-fach dieser Serie (NJM2058). Alles Schwindel, denn eine kleine Klitsche wie Behringer wird nicht die Manpower für ei Chipdesign haben. Wenn die Dödel aus Villingen (da waren sie mal) einen Super-OP entwerfen können - sind dann die Profi-Entwickler bei Texas, Analog-Devices und Co zu blöd...? Aua! Aua!

Pech, wenn man an den gleichen Stellen mal für einen BE027 einen TL072 oder TL082, LM1458 oder RC4558 oder NJM4560 verwendet...
Die Geräte laufen eben mit dem größtem Abfall...

Gleiches Gilt für den BE037, der durch TL074, TL084, CA324 (Hammer!!!) oder NJM 2058 ersetzt wurde...

So gruselt es mich immer wieder.

PS: Die Lötoxidationliegt an den beschiss... Flussmitteln, die Behringer in der Lötwelle einsetzen läßt. Ist angeblich no clean - was jedoch im Trocknungsprozess zu einem hygrokopischen Verhalten neigt. Zieht Wasser und die Kiste vergammelt...
Der Behringer "Edision EX1" hat deshalb auch Stress mit dem Korrelator - der genau aus diesen Oxidationsgründen durch Kriechströme in der Komparatorschaltung des Korrelator ausflippt und regelmäßig in dieser Serie spinnt (ohne Signal K zwischen 0 und -1)...
Herzliche Grüsse Jens
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Danke Christian für die „Öffnung“ in das heilige Innenleben. Dank der hochauflösenden Aufnahme sind mir die technischen Grausamkeiten präsentiert worden. So hat der Hersteller mit dem Ohr tatsächlich eine Serie der umgelabelten NJM2058 OP´s (BE037) verwendet und damit eine Eingangsstufe aufgebaut.

In totaler Analogie dazu wäre ein SSM2017 oder INA217 die eindeutig bessere Wahl – aber auch teurer als dieser Bilig-OP gefolgt von einer wahrscheinlichen 50mA Transistorstufe eines externen Differenzverstärkers. In bereits hinreichend bekanntem Dilettantismus wurden hier garantiert billige 2N44.. bla bla Typen verwendet, die zu tausenden aus der Fernost Fertigung stammen. Der Einsatz hochwertigerer BC550 und BC560 Typen ist wahrscheinlich aus einkaufspolitischen Gründen nicht zu vertreten. Somit reihen sich hier unglückliche Konstruktionsumstände nahtlos zusammen und bescheren dem Anwender eine grausame Bruchkiste, die wirklich nur auf Grund der Bauweise mit THT (Bedrahtete Bauteile, kein SMD) ein Argument zum Gebrauchtkauf darstellt.
Durch den Einsatz der „einfachen OP´s“ kann allerdings bei deinem Defekt schnell gehandelt werden, denn oftmals stellen die anliegenden +48V an den Mikroeingängen eine Gefahr für die Eingänge dar. Wenn sich die „billigen“ Koppelkondensatoren über eine Stoßentladung ihrer anliegenden 48V entledigen, sieht es für den SSM2017 am Eingang (oder INS217) schlecht aus. Schutzdioden sollen dies verhindern – helfen aber nicht immer. Daher ist der Anwender immer gut damit bedient, Mikrofone mit Phantomspeisung NICHT im Betrieb zu stecken.

Im groben und Ganzen ist der MIC2000 also eine preiswerte Kiste für die Bastler, die eine vorhandene Eingangsschaltung einfach durch eine Lochraster-Huckepack Leiterplatte mit SSM2017, SSM2019 oder INA217 ersetzen.
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Ich habe noch keinen Vorverstärker-Shoot-Out veranstaltet, kann aber aus Erfahrung den Lake People MIC-AMP F355 empfehlen (nicht ganz billig). Ein solider, klangneutraler Preamp, sogar "Made in Germany". Hat allerdings keinerlei weitere Klangbeeinflussung.

Empfehlenswert finde ich auch den Mindprint Envoice (ich habe die erste Version), den bekommt man manchmal sogar recht günstig (~300€).
Über den Nutzen der Röhre kann man geteilter Meinung sein aber den EQ finde ich sehr brauchbar, den Kompressor ebenfalls. Und er hat eine Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten: symmetrisch XLR/Klinke, asymmetrisch, Instrumenteneingang. Mit der Digital-Option kann man sogar per S/PDIF rausgehen (Samplingrate 44,1/48kHz schaltbar), und man braucht für zwei Envoice nur einen Digital-Karte - die ist nämlich zweikanalig.
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Jünger V02 oder Jünger vamp
Mal abgesehen davon, dass der Thread ziemlich alt ist, kann ich nur sagen, dass der v02 mein bisher einziges Gerät war, das ich wegen Nichtgefallens zurückgegeben habe. Ich dachte immer, das muss voll die gute Lösung sein, weil so viele Rundfunkanstalten damit arbeiten, aber ich war klanglich wirklich total enttäuscht, was da für ein dünnes Signal rauskommt. An sich bin ich sehr dafür, Produkte von ortsansässigen Familienunternehmen zu nutzen, aber das war wirklich nichts. Leider. Gelandet bin ich dann, und zwar durch einen Hinweis hier im Forum, beim Tool-Mod-System von ADT-Audio.

Matthias
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Alles Geschmacksache.
In den letzten 20 Jahren hab ich einiges getestet.
Unterm Strich geht ab 1000 € irgendwie alles.
Allerdings lohnt es noch zwei Scheine mehr zu investieren.
Den Sprung hört man wirklich. Aktuell habe ich einen LIQUIDCHANNEL von Focusrite in Kombination mit einem Brauner Valvet X im Einsatz.

Besser geht sicher - aber dann geht es für die Mic/Pre/Lim/Comp-Kombie deutlich in den fünfstelligen Bereich.
 
AW: Die besten Mikro-Vorverstärker

Alles Geschmacksache.
In den letzten 20 Jahren hab ich einiges getestet.
Unterm Strich geht ab 1000 € irgendwie alles.
Allerdings lohnt es noch zwei Scheine mehr zu investieren.
Den Sprung hört man wirklich. Aktuell habe ich einen LIQUIDCHANNEL von Focusrite in Kombination mit einem Brauner Valvet X im Einsatz.

Besser geht sicher - aber dann geht es für die Mic/Pre/Lim/Comp-Kombie deutlich in den fünfstelligen Bereich.

Hallo zusammen,

im mittleren 4stelligen und erst recht im 5stelligen Bereich sind die Unterschiede zu deutlich preiswerteren Geräten so gering, dass nur noch der Anwender das hört oder besser gesagt: zu hören glaubt.

Das hier ist nicht das HIFI-Forum. Voodoo sollte hier nicht stattfinden.
Bitte mehr an der Physik orientierte Realität., wie es sich für ein Technik-Forum gehört.

Es grüßt RainerK
 
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