Einzigartigkeit im deutschen Radio überhaupt noch vorhanden?

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Sunshiner

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Hallo zusammen,
Wir alle wissen ja bereits, das solche Sachen wie Telefonspaß im deutschen Radio überhaupt nicht mehr weckzudenken sind. Meiner Meinung nach sind dieß und andere Späße oft gar keine schlechten sachen. Nur geht es einen auf den Nerv dass oft mals gute Sachen gleich jeder kopieren muss und dass man oft mals gar nicht mehr weiß, welchen Sender man eigentlich hört. Frühjahr hatte beispielsweise Fritz seine ganz eigene Art und war sofort zu erkennen. Nun müssen sie auch noch die privaten parodieren.
Meine Frate: Was versprechen sich denn die Berater davon und gibt es eigentlich überhaupt noch einen Sender, der etwas einzigartiges hat von dem man meint, dass muss man jeden tag hören?
das war, wie ich finde damals immer ein ganz bestimmter Reiz. Gruß
Sunshiner
 
AW: Einzigartigkeit im deutschen Radio überhaupt noch vorhanden?

Nein. Oder?

Jeder macht sicher weniges ein bischen anders, aber an sonsten: Einheitsbrei!

Vielleicht ist da Ostseewelle noch, was die Musikauswahl angeht einzigartig. Die trauen sich vielleicht was: Nach snap kommt abba dann la rouge dann gigi dann R.I.O dann Pitbull dann Bad Boys Blue usw. Hammer!, wer traut sich das noch? Aber an sonsten ist die Moderation auch nicht viel anders. Die Frage ist nur wiel ange sich das die Berater noch gefallen lassen, da die ja das Gesetz und die Vorschrift für das sind, was wir hören sollen/müssen.

Es geht halt ums Geld.
 
AW: Einzigartigkeit im deutschen Radio überhaupt noch vorhanden?

Seitdem vor einigen Jahren explizit die "Stundenuhr" von den Beratern eingeführt wurde (nein, sowas wie Rotation gab es früher tatsächlich noch nicht in dieser Ausprägung wie heute), ist es mit "gutem" Radio in Deutschland eh (fast) vorbei. Nachdem dann fast alle Wellen durchformatiert wurden, ging man dazu über, Special Interest-Sender zu schaffen, die dann meist Musik nonstop spielen, um die Hörer, die früher was anderes gewohnt waren, nicht komplett zu vergraulen. Ich denke, hier liegt die ganze Crux an der Sache. Und der Info-Anteil wird von Jahr zu Jahr selbst bei ausgewiesenen Informationssendern auch immer geringer, zumindest mein Eindruck. Man möchte ja den Standard-Hörer bloß nicht überfordern. Sowas nennt man auch neudeutsch "Häppchen-Journalismus", selbst in ARD-Wellen anzutreffen.
 
AW: Einzigartigkeit im deutschen Radio überhaupt noch vorhanden?

Nein.

Wenn ich mir so Sender wie Radio NRW oder mittlerweile leider auch 1LIVE anhöre kommt mir das so vor, als ob die alle Angst hätten, mit einem neuen Titel in der Playlist die Hörer zu vergraulen. Man bleibt bei den alten Kamellen, auf die die (meisten, ich z.B. nicht mehr, mich k**** es mittlerweile an) Hörer anspringen. Und solange da nichts in den Minusbereich geht bleibt man dabei.
Mal Titel abseits vom Mainstream spielen. Aber nein, kein Risiko solnage alles so bleibt wie es ist. Das Radio ist für mich in der Bewegung stehengeblieben.
 
AW: Einzigartigkeit im deutschen Radio überhaupt noch vorhanden?

Was ich persönlich sehr bemängel, sind die einfallslosen Programmschienen. Wozu braucht man heute noch einen Sendeplan? Es gibt unter der Woche vielleicht 5 Sendungen bei sogenannten Popdudlern. Die Sendung am Morgen, am Mittag, am Abend, in der Nacht. Und am Wochenende gibt es vielleicht einen Partymix. Ein nie endender Turnus Tag für Tag.
 
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Das ist ja mal 'n ganz neuer Thread. Wird das nicht langweilig zum zehntausendsten mal in vielen Worten festzustellen dass alles scheisse geworden ist? :rolleyes:
 
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Vielleicht ist da Ostseewelle noch, was die Musikauswahl angeht einzigartig. Die trauen sich vielleicht was: Nach snap kommt abba dann la rouge dann gigi dann R.I.O dann Pitbull dann Bad Boys Blue usw. Hammer!, wer traut sich das noch? Aber an sonsten ist die Moderation auch nicht viel anders.

Genau das ist es, was ich auch so vermisse: Die Abwechslung im Programm. Jeder macht nur noch Radio um damit Marktführer zu werden und somit haben Sendungen und Moderatoren, die anders sind, als es andere der Masse vormachen, keine Chance bzw. bekommen erst keine. Man könnte ja den ein oder anderen Hörer verkraulen, der dann zum MA-Gewinn fehlt.
Da ist die Ostseewelle mit dem Musikmix wirklich eine große Ausnahme in dem deutschen Einheitsbrei.
 
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ja, ich muss mich echt anschliessen: die ostseewelle ist echt eine ausnahme in der deutschen privatradiolandschaft! das hätte wirklich niemand gedacht, nach dem katastrophalen anfang mit "mehr hits und oldies" in den 90ern..
 
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Nachdem dann fast alle Wellen durchformatiert wurden, ging man dazu über, Special Interest-Sender zu schaffen, die dann meist Musik nonstop spielen, um die Hörer, die früher was anderes gewohnt waren, nicht komplett zu vergraulen.

Da hast Du recht, wobei es bei bestimmten Sendern auch angenehmer ist, eine gewisse Druchhörbeitkeit mittlerweile zu haben und nicht zu bestimmten Zeiten umschalten zu müssen. Wie auch hier hat alles Vor- und Nachteile. Es kann nicht sein, dass heutzutage auf einer Musikwelle ein 30minütiger Wort- und Informationsbeitrag gesendet wird, meiner Meinung nach.
Aber was den Großteil der Sender - vor allem der Privaten - angeht, hast Du leider recht.

Man möchte ja den Standard-Hörer bloß nicht überfordern. Sowas nennt man auch neudeutsch "Häppchen-Journalismus", selbst in ARD-Wellen anzutreffen.

Stimmt, zumal man ja in dem ein oder anderen Interview auch erfahren kann, dass die gebildeteren Schichten eher ARD-Hörfunk hören. Eine These, die je nach Sender sicherlich beleg- oder widerlegbar ist.

Aber um zum Grundtenor:

Im Fernsehen ist es doch ähnlich: Ein Sender überlegt für den Nachmittag eine Talkshow, sämtliche andere Sender ziehen nach!
Ein Privatsender sendet ein oder zwei Gerichtsshow, andere Sender folgen.
Dann überlegt sich das Erste oder ein Drittes Programm eine Zoosendung zu installieren, schon ziehen alle anderen Dritten Programme mit Puma, Elefant und Ziege nach.

Vor allem grundsätzlich zur gleichen Sendezeit!!! Welche Überraschung...

Es kommt plötzlich eine Art Konkurrenz auf, die nicht darauf zielt, eine gewisse Vielfältigkeit zu gewinnen, sondern lediglich dem einen Sender die Zuschauer für die Talkshow oder die Gerichtsshow wegzunehmen: nicht durch Alternative, sondern durch Kopie!
Im Radio ist dies ähnlich:
Telefonwitze, Comedy oder Gewinnspiele... keine Alternativen, sondern "verbesserte" Kopie... :(
 
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Vielleicht ist da Ostseewelle noch, was die Musikauswahl angeht einzigartig. Die trauen sich vielleicht was: Nach snap kommt abba dann la rouge dann gigi dann R.I.O dann Pitbull dann Bad Boys Blue usw. Hammer!, wer traut sich das noch?

Es geht halt ums Geld.

Also noch eine Art von Jack.fm, wie Threads von Radio 21 oder Antenne MV darlegen, aber was ist an der Musikauswahl so besonders? der Mix, die einzelnen Titel oder etwa doch nur der Formatbruch?
 
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Also noch eine Art von Jack.fm, wie Threads von Radio 21 oder Antenne MV darlegen, aber was ist an der Musikauswahl so besonders? der Mix, die einzelnen Titel oder etwa doch nur der Formatbruch?
Das trifft es alles. Wenn dann noch Japke an einem Samstag Nachmittag moderiert, der das sagt, was er denkt und das spielt, worauf er grad Lust hat bzw. was die Hörer wollen (Bsp.: "Paloma Blanca" von George Baker Selection), die man regelmäßig on Air nimmt, dann hat man ein Radioprogramm, was total anders ist. Es ist zwar nicht jedermanns Sache, aber doch ganz anders und dadurch Einzigartig.

Es liegt meines Erachtens an dem Mix der einzelnen Titel, die man nunmal sonst nicht hören würde.
Und dort kommen, im Vergleich zu anderen Sendern, überdurchschnittlich viele Hörer per Tele direkt in die Sendung rein - auch das macht es sehr sympathisch.
 
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Seitdem vor einigen Jahren explizit die "Stundenuhr" von den Beratern eingeführt wurde (nein, sowas wie Rotation gab es früher tatsächlich noch nicht in dieser Ausprägung wie heute), ist es mit "gutem" Radio in Deutschland eh (fast) vorbei.
Mit der Aussage liegst Du mal falsch... die armen Berater haben damit wenig zu tun. Eine Stundenuhr gab es eigentlich schon immer, solange es Formate (und damit auch "Rotationen") gibt.
In DL hat es sich mit dem Start des Privatradios dann dort -und in den ÖR-Stationen- durchgesetzt, so ab 1984...
Eine Stundenuhr ist ein sehr brauchbares Hilfsmittel um den Überblick zu behalten. Insofern ist dagegen nichts einzuwenden.
Ärger gab es dann mit der Vorgabe "einsdreissig", das haben viele journalistisch geprägte Mitarbeiter (Redakteure am Mikrofon) bis heute nicht verknust. Aber es braucht ja auch keine Doktrin zu sein, hr3 überschreitet diese magische Grenze locker mehrmals am Tag.

Ob und wie das ganze dann mit major-promos und Mitmach-Gewinnspielen weiter ausgewalzt wird, ist zumeist eine Entscheidung der jeweiligen PDs, nicht der "Berater". Es wird also im jeweiligen Hause selbst verzapft.

Und um auf die Eingangsfrage zu kommen: Die Einzigartigkeit im Radio definiere ich immer noch und immer wieder über die Breite, Vielfalt und Ladung / Austausch der Musik. Da gibt es inzwischen hoffnungmachende Beispiele im Äther.
 
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AW: Einzigartigkeit im deutschen Radio überhaupt noch vorhanden?

Das ist ja mal 'n ganz neuer Thread. Wird das nicht langweilig zum zehntausendsten mal in vielen Worten festzustellen dass alles scheisse geworden ist? :rolleyes:

Das scheint mir die tägliche Antwort auf die tägliche Zumutung aus dem Äther zu sein. Ich kann das durchaus verstehen. Nicht wenige starten mit dem Radio in den Tag, da gehts schon mal mies los.
 
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gibt es eigentlich überhaupt noch einen Sender, der etwas einzigartiges hat von dem man meint, dass muss man jeden tag hören?

Müssen muss man sowie nicht. Ich würde eher sagen, einen Sender, der sich von anderen abhebt und der einen Einschaltimpuls bietet. Früher gab es sowas. Ich erinnere mich daran, dass z.B. sonntags die "Elmi-Show" Pflicht war. Auch Mal Sondocks Hitparade war eingentlich unverzichtbar, obwohl man in direkter Konkurrenz zum TV stand. Heute ist das alles austauschbar geworden und ich wüsste im Moment nur eine einzige Sendung, die ich gezielt einschalte.
 
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Das ist ja noch gar nichts, in der Plattenkiste auf Radio Salzburg da war
schon mal der Opernsänger Joseph Schmidt nach Bill Haley - Rock and Roll und dann kam der Babysitter Boogie und danach ein Walzer und dann die Spotnicks und diese Sendung ist äußerst beliebt !
Aber das ist ja ein österreichisches Radio, entschuldigung, gehört nicht hierher.
 
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Einzelfälle, grundsätzlich tut sich das österreichische Radio nicht viel mit dem deutschen.
 
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Wir schreiben das Jahr 2009 und viele hier trauern immer noch dem Radioprogramm, bzw. explizit der Musik von 1987 nach. Kann jeder machen, wie er möchte.

So sehr ich mich auch zurück erinnere: war das Radioprogramm Ende der 80er oder Anfang der 90er tatsächlich besser und anders als heute? Habe als Vergleich zwar nur SWF3, aber der war damals scheinbar ein beliebter Sender.

Und was heute Lady Gaga oder Katy Perry ist, waren damals Sabrina oder Samantha Fox. Deren Musik war auch gruselig, aber trotzdem gehörten sie auf die Playlist.

Hätte es 1955 schon Internet mit zugehörigem Equipment gegeben, hätte man 1987 vermutlich dort genauso wie heute über den Sittenverfall und das sinkende Niveau im Radio diskutiert.

Nur gibt es heute in Deutschland keine 20 Radiostationen mehr, sondern vermutlich 10 Mal (?) mehr. Warum soll aus dieser Menge eine Station mit mutigem Programm herausstechen? Die breite Masse möchte das wohl kaum hören. Ob wir das nun akzeptieren, oder nicht: das Volk will Dudelsender, Dudelmusik, billige Radiocomedy und hin und wieder ein Gewinnspiel!

Schade!
 
AW: Einzigartigkeit im deutschen Radio überhaupt noch vorhanden?

Ja, schade.

Das ist nunmal das, was viele Hörer wollen und worüber viele Macher nörgeln. Ein Teufelskreis. Natürlich glauben hier viele, das Radio neu erfinden zu können - bringt aber nichts, wenn es keine Hörer gibt, die es hören wollen und es sich somit wirtschaftlich auch nicht rentiert.

Bleibt also nur zu hoffen, dass es irgendwann mal eine Trendwende gibt und die Ansprüche der Hörer steigen.
 
AW: Einzigartigkeit im deutschen Radio überhaupt noch vorhanden?

das Volk will Dudelsender, Dudelmusik, billige Radiocomedy und hin und wieder ein Gewinnspiel!

Und ich will hier zugegebenermaßen hier ab und an mal meinen Frust ablassen, denn ich bin nicht das Volk, ich bin einzigartig, wie jeder andere auch.
 
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Haben die Rundfunksender, bzw. deren Verantwortliche, aber nicht "das Volk" erst dazu erzogen, dass es sich mit Belanglosigkeiten zufrieden gibt? Und arbeiten die Sender nicht weiter daran, dass Radio noch belangloser wird? - Einzigartig sind wohl wenige Sender; bei vielen kommt es mir so vor, ob der erste Sender so klingt, wie der 150. heißt.

Hier wird immer davon geredet, dass kein Geld vorhanden ist. Ein guter Koch oder eine gute Köchin kann mit preiswerten Lebensmitteln auch schmackhafte und abwechslungsreiche Kost zubereiten. Warum soll das nicht auch anderen Ortes gehen?
 
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von ammerlaender: Haben die Rundfunksender, bzw. deren Verantwortliche, aber nicht "das Volk" erst dazu erzogen, dass es sich mit Belanglosigkeiten zufrieden gibt?
So könnte man es auch sehen, der Auslöser ist aber die "Erkenntnis" des "Nebenbeimediums" Radio. Und das, was Du ansprichst, sind "nur" die Konsequenzen daraus.

Hier wird immer davon geredet, dass kein Geld vorhanden ist. Ein guter Koch oder eine gute Köchin kann mit preiswerten Lebensmitteln auch schmackhafte und abwechslungsreiche Kost zubereiten. Warum soll das nicht auch anderen Ortes gehen?
Einverstanden, und ganz besonders dann, wenn es "nur" um "Musik" geht, die ja bei unterhaltenden Wellen ausschlaggebend für die Hörerbindung plus Erschliessung neuer Hörerkreise ist. Mit wenigen Handgriffen, Neueinteilungen und Aufstocken der Ladungen plus schnellerem Austausch lässt sich viel viel viel erreichen, sollte ein guter Mann mit dem richtigen feeling vor Ort sein. Und der kostet meist nicht die Welt...
 
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Also ich habe letztes Wochenende Ostseewelle gehört und ich war begeistert.
Tolle Wunschsendung am Samstagnachmittag mit einer schönen Musikmischung.
Außerdem hatte ich das Gefühl das die Moderatoren Spaß an ihrer Arbeit hatten.
Ich hoffe das Ostsewelle so weitermacht...
 
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