Spiegel online: Sparrunde beim Deutschlandradio

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AW: Spiegel online: Sparrunde beim Deutschlandradio

Bislang traten Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur bei Wahlen mit unterschiedlichen Sendungen an. Zum Urnengang in Nordrhein-Westfalen wird es aber nur eine einzige, parallel ausgestrahlte Sendung auf den zwei Hörfunkwellen geben - geliefert vom Deutschlandfunk.

Wie furchtbar ! :p
 
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Die Programmvorschau will davon übrigens nichts wissen:
http://www.dradio.de/dlf/vorschau/ schrieb:
17:55 Uhr Deutschlandfunk aktuell
Nordrhein-Westfalen hat gewählt
Berichte, Interviews und Analysen zur Landtagswahl sowie Aktuelles vom Sport
18:00 Uhr Nachrichten
19:00 Uhr Nachrichten
http://www.dradio.de/dkultur/vorschau/ schrieb:
17:55 Uhr Wahlstudio
Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen
19:00 Uhr Nachrichten
erweckt zumindest nicht den Eindruck, es würde dasselbe gesendet. Und wer wüsste es auch vor dem 9.5., hätte SPON es nicht gebracht?
WDR 3 übernimmt schon seit Jahren die Wahlsendungen von WDR 5.
 
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Nach Durchsicht des SPIEGEL-Artikels erkenne ich - endlich darf man auch als Privatfunk-Mitarbeiter einmal herzlichst lachen. Laut und schallend. Nicht falsch verstehen, ich liebe DRadio Kultur, bin fast sogar Stammhörer. Aber wenn die "Kollegen" schon knapp an der Nichthörbarkeit vorbeisenden, so wird es ganz offensichtlich tatsächlich Zeit, dass zumindest die sozial-finanzielle Wirklichkeit nicht länger an ihnen vorbeigeht.
Ich stelle mich selten hinter die Chefs, aber in dem Fall - los, zusammenlegen.
 
Vielleicht hilft es ja, manchen von seinem Elfenbeinturm herunterzuholen.

Interessant wäre aber auch, ob die Redakteursausschüsse auch mal hinterfragen, wofür eigentlich wieviel Kohle der Diffusion de Médie in den Schlund geworfen wird, während man im Programm spart. Damals, in den 90ern, gab es jedenfalls kritische Anmerkungen in diese Richtung.

Und was ist das da in den Leserkommentaren: „der nach wie vor mysteriöse und ohne Höhrerkommunikation stattgefundene plötzlich Weggang der Zeitfunk-Frontfrau im DLF, Elke Durak im letzten Juni“ – ich dachte eigentlich, sie wäre halt schon Mitte vierzig gewesen, als sie damals das drittletzte Wort aus K3/K4 hatte. Ist dem etwa nicht so und der Abgang deshalb nicht ganz so selbstverständlich, wie es scheint?
 
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Okay, ich gebe zu, ich bin intern zu ahnungslos. Der Grad des Gemeckers stößt halt einfach amüsant auf. Was nicht heißen soll, dass Deutschlandradio auf Privatradio-Mitarbeiterzahl geschrumpft werden muss. Das ist ja das Fatale. Der Anfang ist ja so oft der Anfang vom Ende. Etwas zusammenzerren und der Wirklichkeit anpassen ist korrekt und wichtig! - aber wer sagt uns, dass da nicht schon mieseliges Beratertum unterwegs ist???
 
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Bislang traten Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur bei Wahlen mit unterschiedlichen Sendungen an. Zum Urnengang in Nordrhein-Westfalen wird es aber nur eine einzige, parallel ausgestrahlte Sendung auf den zwei Hörfunkwellen geben - geliefert vom Deutschlandfunk.

Selten etwas Vernünftigeres gehört!
 
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... Aber wenn die "Kollegen" schon knapp an der Nichthörbarkeit vorbeisenden, so wird es ganz offensichtlich tatsächlich Zeit, dass zumindest die sozial-finanzielle Wirklichkeit nicht länger an ihnen vorbeigeht.

Erstens steuert der DLF auf die 5% Marktanteil (Spitzenwert in Sachsen; DLR die Haelfte) zu und
zweitens haben sie sich schon laenger der finanziellen Wirklichkeit gestellt.

Jetzt werden halt die naheliegendsten Sparmassnahmen genutzt.
Warum 2 Wahlsendungen, wenn aus NRW - und damit aus Koeln - direkt berichtet werden kann?
 
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Das sind typische Standortstreitigkeiten, sowas gab es und gibt es auch innerhalb des SWR zwischen Stuttgart und BadenBaden.

Im aktuellen Fall steht fest, dass der DLF bei Politikern aufgrund der Sendung "Information am Morgen" eine große Lobby hat (wegen laaaanger und ausführlicher Politiker-Interviews). Dies dürfte sich als entscheidender Standortvorteil für Köln auswirken.
 
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Das mit den Standortstreitigkeiten sehe ich genauso. Ich werde mal vorsichtshalber das hier festtackern:

Der Spiegel schrieb:
Zumindest für die künftig gemeinsam produzierten Wahlsendungen gibt Müchler Entwarnung. Das Funkhaus, das dem Ort des Geschehens am nächsten sei, werde federführend sein. Er legte sogar noch nach und sagte offen: "Wer das kritisiert, der verwechselt das eigene Interesse mit dem des Hörers."

Am 20. März 2011 in Sachsen-Anhalt werden wir ja sehen (hören), ob der DLF dann wirklich auf eigene Wahlberichterstattung verzichtet und das D-Kultur-Programm übernimmt.
 
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Ich würde sagen, der DLF sitzt einfach im richtigen Bundesland. Außerdem hat er die profiliertere Politikredaktion.
 
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Und was ist das da in den Leserkommentaren: „der nach wie vor mysteriöse und ohne Höhrerkommunikation stattgefundene plötzlich Weggang der Zeitfunk-Frontfrau im DLF, Elke Durak im letzten Juni“

Also das verstehe ich gar nicht. Elke Durak ist doch jetzt im Deutschlandradio zu hören. Umgekehrt sind neuderdings auch einige Stimmen aus dem Berliner Funkhaus im Kölner Programm präsent. Bei zwei Programmen, die vom gleichen Sender kommen, ist so ein Austausch ein recht normaler Vorgang. Genau so ist es sinvoll, Synergien zu nutzen. Ich gebe Müchler in vielen Fällen nicht Recht, aber zwei paralelle Wahlsendungen wären doch wirklich sehr ähnlich ausgefallen. Wenn dafür wieder mehr Geld da wäre, etwa das Doku-Format "Zeitfragen" wieder auf eine Stunde auszudehnen, dann halte ich das für richtig.
 
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Wenn man die Entscheidung zur Übernahme des Deutschlandfunks durch das Deutschlandradio Kultur als Einzelmaßnahme sieht, so kann man an der Argumentation von Herrn Müchler eigentlich kaum etwas aussetzen. Auch wenn ich für Pluralität im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bin; die Zahlenleserei am Wahlabend ist dafür wirklich nicht die richtige Bühne, und es ist auch besser, die Ressorcen, die hier eingespart werden, anderswo ins Programm gesteckt werden. Was die Belegschaft frustiert, sind zwei andere Dinge: Die grundsätzliche und alles andere als unbegründete Furcht, dass es hier nicht nur um Prozessoptimierungen geht, sondern dass manche im Geiste schon die Abrissbirne vor dem Funkhaus stehen sehen. Und das andere ist die gefühlte (und auch tatsächliche?) Bevorzugung "der Kölner" vor "den Berlinern", die gerade für selbstbewusste Es-RIASler ziemlich frustrierend sein muss.
 
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Ach nee, um Gottes Willen! Ich nehme jetzt mal eine Position ein, welche den ein oder anderen vollends in die Verwirrung stürzen mag. Sie ist nämlich nicht En Vogue.

Wenn es nach mir gehen würde, dann bekäme DKultur zukünftig eher mehr als weniger Geld. Das Ganze ist natürlich sehr eigennützig, denn ich mag den Sender so wie er ist. Veränderungen im Budget stehe ich als "Fan" natürlich skeptisch gegenüber. Wer will es mir verdenken. Ich bin einfach noch nicht in der Realität angekommen fürchte ich. Ich glaube tatsächlich das man ordentliches Radio nicht mit weniger Geld genau so gut oder gar besser machen kann.

Tja, es scheint als wäre ich ein hoffnungsloser Romantiker. Mit dieser Erkenntnis muß ich wohl leben lernen, aber wehtun tut's doch. :(

Hoffentlich bringt die Zusammenlegung der Wahlberichterstattungen wenigstens soviel, daß man auf Einsparungen an anderer Stelle verzichten kann.

ikari
 
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Ich würde sagen, der DLF sitzt einfach im richtigen Bundesland. Außerdem hat er die profiliertere Politikredaktion.

So ein Unsinn!


Ich habe die Befürchtung (und viele Redakteure beim Deutschlandradio Kultur evt. auch..), dass dies erst der Beginn eines kontinuierlichen Abbaus "ihrer" Politikberichterstattung sein könnte... Ich fand es stets super in beiden Programmen auf unterschiedliche Sendungen zurück greifen zu können während eines Wahlabends.


So macht es den Anschein, die vom Deutschlandradio Kultur wären überflüssig,; man könnte ja dann gleich (als nächsten Schritt) die "Ortszeit" und die "Informationen am Morgen" (beide von 5.05- 9Uhr) zusammen legen. Wer weiß, vielleicht denken einige ja schon darüber nach?!


Es würde (und tut es nun auch während der Wahlberichterstattung) am journalistischen Pluralismus fehlen! (weiß nicht so recht, ob der Terminus "Pluralismus" hier passt, aber ihr wisst was ich meine?!). Die Möglichkeit eines Kommentars, "ihrer" eigenen Interviews bleibt denen aus Berlin in diesem Fall verwehrt und sie können wohl absolut keinen Einfluss darauf nehmen, was in "ihrem" zuständigen Deutschlandradio Kultur läuft.

Nun argumentiert nicht, dass eine engere Zusammenarbeit von Nöten sei gerade dort; im Programm(-vielfalt) sollten die Finger von gelassen werden sonst kommt es zu immer mehr Zusammenlegungen und Streichungen..
 
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Habe die letzten Tage viel Deutschlandradio Kultur gehört.
Es wäre schade diesem Programm die Gelder zu streichen.
Ich höre aber auch den Deutschlandfunk.
Bringen ab und zu auch gute Musiksendungen.
Aber sie sind beide für unser Land.
 
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durchaus d'accord. Beide haben irgendwo irgendwie ihre Daseinsberechtigung. Aber Du sagst es selbst:
Bringen ab und zu auch gute Musiksendungen.
Das gilt für die bewussten Einschaltsendungen.
Aber auch das beste flächendeckene UKW-Netz, an dem beide Anstalten verbissen mit Kleinstsenderchen und erstaunlichen Frequenztauschen arbeiten (:D) wird kaum mehr Hörer bringen, wenn sie -nur mal so als Gedanke- nicht ein ganz ganz ganz kleines bißchen auch was an der Musik bzw. deren Anhörbarkeit tun (um das Wort Durchhörbarkeit mal zu vermeiden)...
Und damit meine ich ganz bestimmt nicht 300 researched tracks up and down!
Wenn man nur mal überlegt, was in der heutigen Radioszene -speziell in DL- an Musik nicht mehr stattfindet bzw. untergegangen ist, böte sich da einiges an musikalischer Bandbreite, die entsprechend aufbereitet, auch (besser) ankommen würde (=mehr Hörer). Was der Hauptabsicht, Informationen zu vermitteln, eher förderlich wäre.
ikari schrieb:
Tja, es scheint als wäre ich ein hoffnungsloser Romantiker. Mit dieser Erkenntnis muß ich wohl leben lernen, aber wehtun tut's doch.
Es gibt hier einige foren-user, die das auch so schreiben würden. Aber mit einem gaaaaanz anderem Hintergedanken und gaaaanz anderen Sendern im Hinterkopf...:rolleyes: (:D).
 
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Mal im Ernst Leute: Wer an einem Wahlabend in den Programmen herumzappt, der hört überall die gleichen Prognosen, überall die gleichen Hochrechnungen, überall die gleichen O-Töne - und in der Analyse sind sich die Redaktionen in der Regel auch schnell einig, - die (marginalen) Unterschiede liegen da letztlich nur noch in der Tagesform eines Moderators oder Kommentators.
Das ist definitiv Geldverbrennerei und hat mit pluralistischer Berichterstattung herzlich wenig zu tun.
 
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Das ist definitiv Geldverbrennerei und hat mit pluralistischer Berichterstattung herzlich wenig zu tun.

Kann ich nicht nach vollziehen. Dir würde es auch reichen im Fernsehen nur eine einizige Berichterstattung zu bekommen?

Macht nicht gerade eine Vielfalt (auch an einem Wahlabend!) die journalistische Manigfaltigkeit aus? "Normale" Nachrichtenberichterstattung könnte somit ja auch abgetan werden mit einer Sendung für beide Programme, wenn man Deiner Argumentation folgt: immerhn gleiche News, Schwerpunkte, Analysen. ABER: von verschiedenen Fachleuten in verschiedenen Interviews, von verschiedensten Blickwinkeln usw. Kommentare/Analysen zu hören, das wär das, was dann flöten ginge.

Ich bin zufrieden, wenn ich an einem Wahlabend auf dem einen Sender beispielsweise eine fundierte Analyse (kein kurzes Interview!) von Herrn Korte und auf dem anderen von Herrn Falter mit anhören kann.
 
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Mal im Ernst Leute: Wer an einem Wahlabend in den Programmen herumzappt, der hört überall die gleichen Prognosen, überall die gleichen Hochrechnungen, überall die gleichen O-Töne - und in der Analyse sind sich die Redaktionen in der Regel auch schnell einig, - die (marginalen) Unterschiede liegen da letztlich nur noch in der Tagesform eines Moderators oder Kommentators.
Das ist definitiv Geldverbrennerei und hat mit pluralistischer Berichterstattung herzlich wenig zu tun.

Sorry, aber da muss ich dir leider widersprechen! 4 Augen sehen mehr als 2! Das ist doch gewissermaßen der Auftrag des ÖR, oder?
 
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Im Falle DLR/DLF dürfte die Zusammenlegung berechtigt sein. Ansonsten stimme ich eher svennie zu (und mannis fan nicht :D):

Wer sich an die spannenden Prozentbruchteilekrimis bei Bundestags- und Landtagswahlen erinnert, wobei ARD und ZDF dann doch differierten (und damit ganz andere Konstellationen für eine Weile herauskamen...) will wohl auch keine Zusammenlegung der öffentlichen Wahlberichterstattung. ich hatte bisher gerne hin und her gezappt... und auch die Interviews waren recht unterschiedlich ergiebig, je nachdem, auf welchem Fuß man den einen oder anderen Politiker gerade erwischt hatte.
Will sagen: Zumindest eine (andere) Wahlberichterstattung ist notwendig.
 
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von verschiedenen Fachleuten in verschiedenen Interviews, von verschiedensten Blickwinkeln usw. Kommentare/Analysen zu hören

Es sind nach meiner Wahrnehmung die immer gleichen Fachleute, die immer gleichen Interviews und die immergleichen Blickwinkel.
Ich rede hier vom hektischen Aktionismus am Wahlabend.
Ich rede nicht davon, wie am nächsten Tag in den verschiedenen Programmen verschiedene Schwerpunkte beleuchtet werden. Das ist durchaus ein pluralistisches Angebot - aber an dem will ja im Falle des Threadthemas auch niemand rütteln.
 
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Es sind nach meiner Wahrnehmung die immer gleichen Fachleute, die immer gleichen Interviews und die immergleichen Blickwinkel.



Das ist wirklich Quatsch. Auch dort gibt es zig verschiedene Analysten und Interviewpartner; Du hörst wohl wirklich nicht parallel bzw. hin- und her schaltend am Wahlabend? :rolleyes:
 
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