Erfahrungen mit Zoom H2?

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hi, ich überlege mir ernsthaft den zoom rekorder zuzulegen. stimmen dafür - dagegen?

grüßle und danke!

susanne*
 
AW: zoom h2 erfahrungen?

Ab August soll der neue Zoom H1 kommen. Angeblich genauso gut, halb so teuer und sieht besser aus...
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

Oh, nein nicht den rauschenden "Rasierer", ohne Aussteuerungsmöglichkeit!

Der Zoom H2 ist kein Gerät mit dem man "billig" Interviews, oder gar Reportagen
aufzeichnen kann. Der Frequenzgang und die Mikrofondynamik ist grottig.
Früher nannte man so etwas Diktaphon.

Abgesehen von seiner billigen Verarbeitungsqualität in dem Plastikgehäuse, kann er
etwas nicht, was man als Reporter bei Aufzeichnungen unbedingt können sollte:
Den Aufnahmepegel einstellen!

Diese Kiste geht einfach nur an und läuft dann. So kann man nicht arbeiten.

Ich empfehle Dir nach Geräten Ausschau zu halten, bei denen die Mikrofone in X/Y
angeordnet sind und nicht in einem Abstand zu einander stehen.
Nur mit X/Y Mikrofon Anordnung hat man eine akustische Fresnelzone in der Mitte,
mit der man eine aufgenommene Interview-Stimme immer sicher aufnehmen kann.
Und nein, ein externes Mikrofon anschließen bringt auch nix.
Ein dynamisches, niederohmiges Mikrofon macht die ganze Sache nur dumpfer.

Man kann ein gutes Gerät während der Aufnahme mit einer(!) Hand halten
und den Aufnahmeregler z.B. mit dem Daumen betätigen.
Die eingebauten Mikrofone sollten Spitze sein.

Mit dem Zoom H2 geht das alles nicht.
Es hat zwar ein Gitarren Tuner eingebaut, aber den wirst Du wahrscheinlich nicht,
bis niemals, bei einem Interview benutzen wollen, oder?

Finger weg, der H2 ist kein broadcast taugliches Teil.

Evtl. solltes Du als Profi etwas (deutlich) mehr in dein Equipment investieren.
Stell dir vor, ein Pressefotograf geht mit einer hundert Euro Plastik Kamera,
anstatt mit einer guten Spiegelreflex und vernünftigem Objektiv los.
Das wird dann auch nix auf dem Pressetermin.

Meine Empfehlungen unter tausend Euro:
- Sony PCM D 50
- Zoom H4n


Gruß Codo
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

Das ZOOM H2 ist absolut genial! Ich kann die Aussagen von Codo überhaupt nicht unterstützen. Beim H2 lässt sich der Aufnahmepegel ohne Probleme regeln!!!!!!! Es gibt zusätzlich sogar noch eine sehr gute AutoGain Funktion (mit verschiedenen Modi), welche den Pegel der Umgebung anpasst. Klar ist das Gehäuse nur aus Plastik und es macht einen nicht gerade luxeriösen Eindruck. Aber was will man mehr bei diesem Preis. Das ZOOM H2 lässt sich absolut fürs Radio verwenden (in der Schweiz arbeiten grosse kommerzielle Radiostationen mit dem Teil). Viele Einstellungen können verändert werden (Aussteuerung, Pegel, Mono/Stereo, AutoGainControl, etc.). Ich merke bei den Aufnahmen keinen Unterschied wenn ich einmal ein teures FlashMik oder das günstige ZOOM H2 verwendet habe. Es ist absolut tauglich fürs Radio!!!

Nachteile:
Kein XLR-Eingang, aus Plastik, kein Akku,
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

Ich wiedeerum kann codos aussagen nur unterstreichen.

Eine manuelle Aussteuerung des H2 ist zwar - so glaube ich - theoretisch möglich, allerdings werden sich die Griffgeräusche beim Betätigen der Tasten auf die Aufnahme übertragen. Das Gerät ist Spielzeug für die Hobbyband im Probenraum unheimlich gut geeignet, aber mitnichten professionelles Handwerkszeug. Presslufthammer-Bernhard rückt ja auch nicht mit nem Akkuschrauber aus dem Lidl an, um ne Wand aufzustemmen...

Darf das Gerät etwas größer sein? Dann wäre der Marantz PMD-661 mein Tip. Sehr gute, rauscharme Mikrofonverstärker, einfachste Bedienung. Und - ein ganz wichtiger Punkt: symmetrische Anschlüsse für Mikrofon und Line mit verriegelbaren Steckern. Minimiert die Gefahr, sich Störgeräusche einzufangen - beispielsweise durch ein einstreuendes Handy - und der Stecker kann während der Aufnahme auch nicht rausrutschen.
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

Nun kriegt Euch mal wieder ein...

Wofür soll das H2 überhaupt eingesetzt werden?

Ralf
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

shark_swiss sieht das wie ich.
Das H2 kann gute sendefähige O-Töne liefern,
wenn auch die Bedienung alles andere als intuitiv und übersichtlich ist.

Eher schlecht geeignet ist es allerdings für schwierige Aufnahmebedingungen.
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

Hallo susanne*,

dieses Thema kann Glaubenskriege entfachen. Ja, man kann sich den Zoom H2 zulegen, man kann es aber auch lassen.
Es kommt letztendlich auf den Verwendungszweck an, und selbst da werden sich je Bereich die Geister streiten.

Für "schnell mal auf der Straße den O-Ton von einem Passanten": Okay, aber bitte mit einem ordentlichen Windschutz. Für Pressekonferenzen, Interviews, ordentliche Stellungnahmen: Würde ich eher von abraten und ein externes Mikrofon empfehlen (was an der 3,5 mm-Klinke nicht so viel Spaß macht, zumal der Vorverstärker besser sein könnte). Zum reinen einsprechen: Bedingt, mit der Tendenz zum "Nein".

Interessant ist, dass ausgerechnet semiprofessionelle Hörspieler ihren Amateur-Kollegen genau den H2 als ultimative Sprechwaffe empfehlen, was ich aber absolut nicht nachvollziehen kann.

Zutreffend ist, dass die Aufnahmelautstärke geändert werden kann; es ist allerdings etwas aufwändig und nicht einfach zu beherrschen bzw. kontrollieren. Vom Auto Gain würde ich absolut die Finger lassen, das versaubeutelt meiner Meinung nach das Rohmaterial irreparabel.

Meine Erfahrungen beruhen auf einem H2 (geliehen) und einem H4 (ohne -n) bei Veranstaltungen und Einzelinterviews mit eingebauten und externen Mikrofonen.
Der H2 scheint die perfekte all-in-one-Lösung zu sein, aber ich bin fest davon überzeugt, dass sich recht schnell der Wunsch nach "mehr" einstellt.
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

Ich hatte schon mal mit dem Zoom H4 gearbeitet (alte Version) und dabei dieselben Probleme. Es liess sich auf die Schnelle nur grob die Empfindlichkeit anpassen. Zur Aussteuerung gelangte man nur mühsam übers Menu. Das ist nicht alltagstauglich. Zudem war das Gerät sehr anfällig für Körperschall, man musste es extrem ruhig halten oder besser irgendwo hinlegen. Die Mikros an sich sind sehr empfindlich, aber das gibt eben auch die erwähnten Probleme, man hat auch schnell Übersteuerungen. Ich kenne keinen ernsthaften Radiosender, bei dem dieses Gerät eingesetzt wird. Für Bürgerfunker etc ist es sicher eine günstige Lösung, aber gerade der Laie kann damit schnell Murks produzieren.
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

Offenbar bestehen immer noch Unklarheiten zur Pegeleinstellung bei den Zooms.

Beim H2 und dem alten H4 gibt es einen Schalter mit den Stellungen L, M und H. Dieser Schalter beeinflußt die Vorverstärkung *vor* dem A/D-Wandler.

Alles andere - die Einstellung "Level" in dem Menüs, Auto-Gain, Limiter - passiert in der digitalen Ebene *hinter* dem A/D-Wandler. Wenn also der Schalter auf H steht und der Wandler in die Sättigung geht, läßt sich das mit den weiteren Einstellungen nicht mehr retten. Auch der Limiter verhindert keine Übersteuerung. Der Wert für "Level" sollte übrigens auf "100" belassen werden. Bei dieser Einstellung wird am Signal nichts verändert.

Komnen wir nun zum H4n. Das hat statt des Schalters an der Seite zwei Tasten, "Rec Level". Hier kann die Verstärkung vor dem Wandler, also noch im analogen Teil, zwischen "1" und "100" eingestellt werden. Dazu wird offenbar ein analoger Verstärker eingesetzt, dessen Verstärkung sich digital regeln läßt.

Nachdem es aber die üblichen Beschwerden aus der Metal-Szene gab, das Gerät würde bei der Aufnahme extrem lauter Bands selbst bei der niedrigsten Einstellung der Mikrofonempfindlichkeit noch übersteuern, hat man den Bereich, der bislang von 1 bis 100 ging, mit dem Firmware-Update auf 1.30 dahingehend erweitert, daß es nun auch die Einstellungen 0.9, 0.8 bis 0.1 gibt.

Aber Zoom wäre nicht Zoom, wenn sie nicht irgendwo wieder geblödelt hätten. Denn dummerweise werden diese zusätzlichen Stufen nach der A/D-Wandlung rechnerisch realisiert, während der Wandler fröhlich weiter übersteuert, wie man auch an der hektisch blinkenden Eingangs-LED sieht. Daß sie das so übersteuerte Signal bei '0.1' in der digitalen Ebene um 24 dB 'kleiner' rechnen, hilft dann auch nix mehr.

Mehr dazu auch hier:
http://zoomforum.us/viewtopic.php?f=15&t=12763

Alles andere - Limiter usw. - passiert auch beim H4n im digitalen Teil, kann also auch hier keine Übersteuerungen des Wandlers verhindern.

Beim H4n gilt also: Level-Einstellung 1 bis 100 in der analogen Ebene vor dem Wandler; 0,1 bis 0,9 geblödelt in der digitalen Ebene. Wohlgemerkt: wer keine Metal-Bands in einen Proberaum von 5 m2 packt oder startende Tornados aus 10 m Entfernung aufnimmt, für den stellt sich das Problem mit den Stufen unter 1 sowieso nicht.

Jetzt klar?

Ich hatte ein H4 und habe sowohl ein H2 als auch ein H4n und nutze sie hauptsächlich für Atmo und Soundscapes. Dabei liefern sie sehr gute Ergebnisse. Als Reportergeräte würde ich sie eher nicht einsetzen wollen.

Ralf
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

Und, schon das Zoom H1 in der Hand gehabt?


zoom_h1.jpeg


- Mikrofone in X/Y Anordnung
- Seitliche Wipptasten zur Aufnahmeregelung
- Einhandbedienung
- großes gut ablesbares Display
- eingebauter Monitorlautsprecher
- schönes schlankes Gerät, im Handy Format
- mit Einknopfvollautomatik auf der Vorderseite ;)

Keine hundert Euro beim großen T. Also billiger als das unseelige H2.
Und scheinbar besser für den Reportereinsatz im Pulk, dank wehrhafter Stoßstange, ausgerüstet. ;)

Gruß Codo
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

Also billiger als das unseelige H2.

Was bitte ist am H2 unselig (man beachte: nur ein "e")?

Es ist kein Reportergerät. Es war nie als eines gedacht. Zoom hat seine Zielgruppe von Beginn an bei den Musikern gesehen.

Mit der gleichen verqueren Logik könnte man sich darüber auslassen, daß der Staubsauger XYZ Murks ist, weil man damit keine Baugruben ausschachten kann.

Horses for courses...!

Ralf
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

Diese "Handygeräte" haben alle den gleichen Nachteil: Die Gehäuse knarzen wie billige Telefonhörer, sogar das Nagra ARES-P macht das!

Gruß,

Rudy
 
AW: Erfahrungen mit Zoom H2?

Das Geknarze wird sich bald geben.
Wenn die Entwickler erkannt haben das die Geräte tatsächlich von Journalisten eingesetzt werden wollen.
Es ist kein Problem ein gummiertes und exakt passendes Gehäuse zu designen das nicht knarzt.
Ebenso lassen sich die angebauten Mikrofone besser mechanisch vom Körperschall entkoppeln.
Ja, warum nicht über Kreuz gespannte Gummis?

So könnten sie alltagstauglich für den Reporter werden:
- Stabile Gehäuse die min. 1 m freien Fall überstehen (Es gibt schließlich keine beweglichen mechanischen Teile innen.)
- Wasserfest, also spritzwassergeschützt, um damit auch mal einen Regenschauer überstehen zu können
- Kratz- und bruchfestes Display auf das man sich setzen kann
- Mit Gummilaschen gegen Staub und Feuchtigkeit geschützte Anschlußbuchsen
- Symetrische Line Eingänge für Presseverteiler


Gruß Codo
 
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