Umschalten lohnt sich nicht

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Mannis Fan

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Dass verschiedene Radiostationen sich der gleichen Korrespondenten bedienen ist nichts Neues. Dass im ÖR Aufsager und Beiträge von Korrespoindenten im Prinzip allen assozierten Sendern zur Verfügung stehen, ist auch usus - wird im Übrigen auch oft genug aus Sparsamkeitsgründen gefordert.
Aber heute (o6. 07.) ist mir dann doch eine Konstellation untergekommen, bei der sich dann die Frage stellte, ob sich das Umschalten zwischen öffentlich-rechtlichen Programmen noch lohnt, zumal diese Programme mit dem Anspruch auftreten, völlig verschiedene Zielgruppen zu bedienen.
Mein Morgen beginnt im Auto mit Deutschlandfunk. Um 7.38 Uhr läuft ein etwa dreiminütiger Beitrag des Südamerika-Korrespondenten Gottfried Stein über die Halbfinal-Begeisterung in Uruguay.
Unmittelbar danach schalte ich um in Deutschlandradio Kultur. Angeblich ja was ganz anderes als Deutschlandfunk. Ich komme gerade rechtzeitig, um die Anmoderation zum genau identischen Beitrag von Gottfried Stein noch zu hören, und dann notgedrungen auch diesen Beitrag.
Am Mittag gegen 12.20 Uhr sitze ich wieder im Auto und höre diesmal SWR3 Baden-Württemberg. Nicht zu vergleichen mit Deutschlandfunk oder Deutschlandradio Kultur. Was läuft? Der Beitrag von Gottfried Stein aus Uruguay (allerdings auf 40 Sekunden runtergekürzt).
Wäre mal interessant zu erfahren, wann und wo dieser Beitrag (mit O-Tönen eines Journalisten aus Montevideo) noch überall gelaufen ist.
 
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Ich finde das ganz normal. Ist ja auch echt Zufall, dass du den beitrag auf eben diesen Wellen gehört hast. Ich kann das nur begrüßen, dass die ARD diesen Beitrag mehrfach verwendet.
 
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Ich würde mir sogar wünschen, dass Beitrage auch im eigenen Haus auf mehreren Wellen liefen. Etliche ÖR-Sender haben da Manschetten, um die Abgrenzung zwischen den Wellen nicht zu verwässern. Ich behaupte umgekehrt, dass - auch identische - journalische Angebote auf mehreren Wellen Hörer bindet und Zappen eindämmt.
 
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Leider haben sich diese "Parallelen" zwischen DLF und DKultur nach meinen Beobachtungen erst in den letzten zwei drei Jahren entwickelt. Ich schalte auch schon seit vielen Jahren zwischen der "Ortszeit" und den "Informationen am Morgen" um, wenn z.B. mal wieder ein profilierungsneurotischer oder Worthülsen eloborierender Politiker im Interview nervt.
Besagter Beitrag von Gottfried Stein lief übrigens in gekürzter Form auch noch nachmittags im Radiofeuilleton als Einleitung zu einen längeren Interview. Würde mich nicht wundern, wenn er nochmals abends in der "Weltzeit" gelaufen ist.
 
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Das mit den Beiträgen finde ich jetzt nicht überdramatisch. Ganz im Gegenteil: Es bringt doch nichts, wenn ein anderer Reporter quasi das Gleiche sagt. Da kann man auch denselben Beitrag unter den Sendern austauschen. Wenn sich die Sendungen von der Gestaltung und dem Aufbau mehr und mehr ähneln, dann könnte man die Daseinsberechtigung eines der Sendungen diskutieren.
 
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Da könnte man noch einen Schritt weiter gehen und fragen, ob Info-Sender rund um die Uhr eigenes teures Programm machen müssen, oder ob man zur Kosteneinsparung nicht zeitweise in Kooperation ein gemeinsames Programm auf zwei oder mehreren Sendern ausstrahlen kann.

Bei WDR 5 und NDR Info wird z.B. das Mittagsecho bereits gemeinsam produziert und ausgestrahlt und die Berichte vom Tage am späten Abend laufen auf gleich mehreren Wellen bei WDR, NDR und Radio Bremen.
 
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@NurzumSpassda
dann könnte man die Daseinsberechtigung eines der Sendungen diskutieren
und @Dagobert Duck
und fragen, ob Info-Sender rund um die Uhr eigenes teures Programm machen müssen, oder ob man zur Kosteneinsparung nicht zeitweise in Kooperation ein gemeinsames Programm auf zwei oder mehreren Sendern ausstrahlen kann
Genau darum geht es. Ich erinnere an die panische Diskussion kürzlich, als es um die gemeinsame NRW-Wahlberichterstattung von Deutschlandfunk und DeutschlandradioKultur ging, obwohl allen Beteiligten klar war, dass sie - egal wieviel eigene Reporter sie losschicken und wieviel eigene Wahlstudios sie aufbauen würden - am Ende sowieso beide das mehr oder weniger Gleiche senden würden.
 
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Wenn jede groessere ARD-Anstalt sich eine eigene Stimme vor Ort leisten wuerde, wuerde hier auch gemeckert!
Also darf doch ein Beitrag bei diversen Stationen laufen, damit der Korrespondent nicht immer das Gleiche 'runterleiern muss.
 
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Da könnte man noch einen Schritt weiter gehen und fragen, ob Info-Sender rund um die Uhr eigenes teures Programm machen müssen, oder ob man zur Kosteneinsparung nicht zeitweise in Kooperation ein gemeinsames Programm auf zwei oder mehreren Sendern ausstrahlen kann.

Wozu? Die Beiträge aus dem ARD-Pool sind doch für alle Sender ohnehin problemlos zu haben. Das bißchen Honorar für Redaktion, Moderation und Technik für eine Stunde Info-Sendung spielt doch keine Rolle mehr.
 
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Irgendwann wird es wohl so sein, dass alle, alle Radiosender sich aus dem letzten übrig gebliebenen Audiopool bedienen und man wird überall dasselbe hören. Danach werden dann Sender abgeschafft werden, einer nach dem anderen, weil man ja eh überall das gleiche hört. Das eingesparte Geld wird zum Ausgleich der drastisch ansteigenden Managergehälterehälter verwendet werden.

Chapri hat schon Recht, aber leider wird das alles ausufern wie ich gerade schon schrieb. Auch die Radiolandschaft wird sich selber irgendwann tot sparen.
 
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@ToWa
Das bißchen Honorar für Redaktion, Moderation und Technik für eine Stunde Info-Sendung spielt doch keine Rolle mehr.
Ja, stimmt! Aber dahinter stehen noch ein Redaktionsleiter, ein Programmdirektor, ein stellv. Programmdirektor, eine kaufmännische Abteilung mit gut dotierter Geschäftsführung, ein Verwaltunsgapparat etc. etc. etc. Eben alles, was eine eigene Welle so braucht. Und deswegen geht es nicht um die Mehrkosten für die Indianer, die diese eine Stunde mit dme gleichen Material füllen, wie die Nachbarwelle, sondern es geht um die Häuptlinge dahinter. - Ist ungefähr so, wie bei den Krankenkassen...
 
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