Deutsche Radiomacher verschlafen offenbar Ausschreibung von UKW-Frequenz in Koblenz

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Der Radiotor

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Wenn dem so ist wie im unten stehenden Artikel, dann ist es ja echt peinlich...:


Deutsche Radiomacher verschlafen offenbar Ausschreibung von UKW-Frequenz in Koblenz

Das ist wohl ein Novum in der deutschen Rundfunkgeschichte: Normalerweise sind UKW-Frequenzen auch in mittelgroßen Städten sehr begehrt. Veranstalter wie sunshine live, Radio Teddy oder Klassik Radio sind eigentlich immer bei jeder kleinsten Frequenzvergabe, und sei es in Stralsund oder Templin, dabei. Doch diesmal ist eine Ausschreibung im Sande verlaufen, ohne dass sich ein Veranstalter beworben hat. Wie die "Radiowoche" berichtet, gab es keinen einzigen Bewerber auf die Ausschreibung der UKW-Frequenz 87,8 MHz in Koblenz, nach Mainz und Ludwigshafen immerhin die drittgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz.

Ursprünglich haben die "Barmherzigen Brüder", ein Träger von Krankenhäusern, Altenheimen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen der katholischen Kirche die Ausschreibung ins Rollen gebracht. Man plante ein Radio für diese Einrichtungen, das Mantelprorgamm sollte vom Kölner Domradio geliefert werden. Doch offenbar zog man diese Planungen zurück. Da dieses Vorhaben jedoch nicht in der Öffentlichkeit publiziert wurde, kann es nicht alleine Grund sein, dass es keinen einzigen Bewerber gibt. Zumal die Ausschreibung allgemein ohne Formatvorgaben formuliert wurde. Der Verdacht liegt nahe, als hätten die deutschen Radiomacher diese Ausschreibung regelrecht verschlafen.

Quelle: Satnews.de
 
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So siehts wohl aus. Ein Sender in Koblenz hätte, als regional bedeutende Stadt, sicherlich wirtschaftlich betrieben werden können. Ich kenne aber die Parameter nicht. Vielleicht war auch die Sendeleistung einfach zu gering.
 
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Es sind wohl nur 50 Watt, aber von einem zentralen Standort in Koblenz gelegen mit einer techn. Reichweite von 80.000 Hörern Stereo und bis zu 150.000 Mono.
 
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Das ist einerseits bedauerlich, zumal in diesem Forum ja ein allseits bekannter und mittlerweile recht still gewordener Personenkreis unbedingt einen eigenen Sender auf die Beine stellen wollte. Hier wären freie Frequenzen für ein "Stadtradio UKW" gewesen!

Andererseits kommt es mir so vor, als habe das Interesse daran, einen Radiosender zu betreiben, mittlerweile bei Investoren stark abgenommen. Bei ~ 100.000 Hörern - lassen sich da nennenswerte Einnahmen aus Werbespots generieren?
 
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Für neue Sender wäre es schwer, aber bestehende bundesweite Sender hätten doch mit diesem Kanal einiges anfangen können. Wenn sich ein Sender wie sunshine live in Templin bewirbt hätte man dies auch in Koblenz machen können. Ich glaube, da beißen sich einige heute in die Knie welche Chance man da verpasst hat.
 
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Bei ~ 100.000 Hörern - lassen sich da nennenswerte Einnahmen aus Werbespots generieren?

Das sind ja nur mögliche Hörer, die man theoretisch erreichen kann. Wenn davon dann am Ende 10 oder 20 tsd. überbleiben, dann kann man schon froh sein. Sicherlich liesse sich so ein Sender wirtschaftlich betreiben. Denkbar wäre aber wohl wirklich nur ein lokaler Sender, da ein weiteres Hitradio mit einer 50-Watt-Frequenz wohl kaum genügend Hörer generieren würde.
 
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Denkbar wäre aber wohl wirklich nur ein lokaler Sender, da ein weiteres Hitradio mit einer 50-Watt-Frequenz wohl kaum genügend Hörer generieren würde.

Schön. Und dann? Von einem lokalen Sender erwartet das Publikum auch lokale Inhalte. Wer soll die liefern? Wer wirbt bei einer so kleinen Zielgruppe? Aber gut... Wenn anderswo in Deutschland bei ähnlicher Ausgangslage Geld gescheffelt werden kann, dann bin ich natürlich überzeugt.
 
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Ich muß bei der Diskussion um ein "Stadtradio" mal eben die Antenne Koblenz in Erinnerung rufen. Einen zweiten Lokalsender braucht man dann wirklich nicht mehr an Rhein und Mosel, das erste ist mit seiner holprig/nervend gestalteten Regionalwerbung und -PR schon mehr als überflüssig.
Antenne Koblenz braucht zur Abdeckung des angestrebten Sendegebiets auch immerhin schon zwei Frequenzen, weil die erste einfach nicht ausgereicht hat. Ob die koordinierte 87,8 da auf Anhieb wesentlich mehr Hörer erreicht ist wohl auch nicht so ganz klar.
 
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Hat sich niemand beworben oder war(en) die eingegangene(n) Bewerbung(en) dermassen neben der Spur, dass sie die rechtlichen Dinge nicht einhalten konnte(n)?
 
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Ich habe diese Ausschreibung auch nicht mitbekommen. Ich weiss nicht, inwiefern sie publiziert wurde. Für ein eigenständiges Programm auf kommerzieller Basis ist die technische Reichweite sicher nicht ausreichend. Aber erinnern wir uns an die Anfänge des Privatfunks: Viele haben so angefangen, mit einer Frequenz in einer Kleinstadt...und später kamen dann weitere Frequenzen hinzu. Ich bin sicher, die Frequenz wird wieder ausgeschrieben. Interessant wäre sie in jedem Fall für bundesweite Spartenanbieter, z.B. für Klassik Radio, oder vielleicht auch für nichtkommerziellen Rundfunk oder ein Lernradio...gibt es in Koblenz denn keine Hochschule?
 
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Ich muß bei der Diskussion um ein "Stadtradio" mal eben die Antenne Koblenz in Erinnerung rufen. Einen zweiten Lokalsender braucht man dann wirklich nicht mehr an Rhein und Mosel, das erste ist mit seiner holprig/nervend gestalteten Regionalwerbung und -PR schon mehr als überflüssig.

Das stimmt allerdings. Das es schon einen Lokalsender in Koblenz gibt, war mir nicht so präsent. Dann ziehe ich meinen Vorschlag eines Lokalradios natürlich zurück. Dann wäre Klassik-Radio, Motor-FM oder auch SSL sicherlich interessanter.
 
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Andererseits kommt es mir so vor, als habe das Interesse daran, einen Radiosender zu betreiben, mittlerweile bei Investoren stark abgenommen. Bei ~ 100.000 Hörern - lassen sich da nennenswerte Einnahmen aus Werbespots generieren?

Dann sollten die Investoren mal in Südtirol nachfragen - dort gab es Sender mit weitaus geringerer Reichweite, die sich rechneten. Wobei - jetzt ist es zu spät, inzwischen sind ja auch in Südtirol die Berater eingefallen - mit entsprechendem Ergebnis.
 
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Wenn man kreativ ist, kann man sowas schon aufziehen...warum z.B. arbeitet ein Sender wie R. Neckarburg profitabel? Weil sie alles anders machen, und absolut low budget.
 
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Mehr als auf die Schnauze fallen kann man nicht.
 
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Gab es das überhaupt schon mal in Deutschland: Eine UKW-Ausschreibung ohne Bewerber? Ich kenne das bislang nur von DAB :D.

Ich hab mir mal einen Plot dieser 87,8 angeschaut: Koblenz ist komplett abgedeckt, und auch anliegende Städte wie Lahnstein, Vallendar und Bendorf werden erreicht. Also attraktiv genug war das, und publiziert wurde alles von der LMK auch: per PM und anschließend online. Na ja, ich denke mal, gestern nach Eröffnung dieses Threads und den Artikeln bei Radiowoche und SatelliFax wird bei der LMK das eine oder andere Mal das Telefon geklingelt haben :D.
 
AW: Deutsche Radiomacher verschlafen offenbar Ausschreibung von UKW-Frequenz in Koble

Interessant wäre sie in jedem Fall für bundesweite Spartenanbieter, z.B. für Klassik Radio, oder vielleicht auch für nichtkommerziellen Rundfunk oder ein Lernradio...gibt es in Koblenz denn keine Hochschule?
In RLP gibt es weder nichtkommerziellen Rundfunk, noch Lern- oder Uni-Radio, sondern nur Offene Kanäle Fernsehen (davon aber eine Menge). Es ist auch nicht davon auszugehen, dass die LMK dafür Finanzmittel bereitstellen würde.
 
Radiomacher befinden Ausschreibung von UKW-Frequenz für uninteressant

Für neue Sender wäre es schwer, aber bestehende bundesweite Sender hätten doch mit diesem Kanal einiges anfangen können. Wenn sich ein Sender wie sunshine live in Templin bewirbt hätte man dies auch in Koblenz machen können. Ich glaube, da beißen sich einige heute in die Knie welche Chance man da verpasst hat.

Die Aufschaltung in Berlin sollte doch nur gegenüber der MABB signalisieren, ernsthaft an der Region interessiert zu sein. Ohne Hoffnungen, das könnte helfen, die Tür nach Berlin zu öffnen, hätten die das doch nie gemacht.

Als nächstes empfehle ich, sich mal anzuschauen, wer sich für die Frequenzen in Frankfurt (Oder) und Cottbus interessiert, die der RBB an die MABB zurückgegeben hat (!!!). Vor allem, wer sie auch alleinstehend und nicht nur als hinterhergeworfenes Anhängsel zu Berlin nehmen würde. Da bleibt dann auch nichts mehr übrig.

Was sollen Klassik-Radio oder Radio Teddy mit einer alleinstehenden Funzel in Koblenz, wohl ohne jede Hoffnung, später weitere Frequenzen, speziell für Mainz/Wiesbaden und Ludwigshafen/Mannheim, zu erhalten?

Hier geht es doch nur darum, die nun schon einmal für ein letztlich nicht realisiertes Kirchenfunkprojekt á la Bretzenheim (und ein zweites ist ja nun auch schon wieder dahingegangen) gut unter den Bus zu bringen. Mich hätte umgekehrt verwundert, wenn diese Frequenz ohne bestehende Sendeanlage größere Veranstalter hinter dem Ofen vorgelockt hätte.

Also alle schön von den ach so interessanten UKW-Frequenzen weiterträumen, und vielleicht wird's ja dann mal was mit einem Domradio Studio Daun oder so ...
 
AW: Deutsche Radiomacher verschlafen offenbar Ausschreibung von UKW-Frequenz in Koble

Was sollen Klassik-Radio oder Radio Teddy mit einer alleinstehenden Funzel in Koblenz, wohl ohne jede Hoffnung, später weitere Frequenzen, speziell für Mainz/Wiesbaden und Ludwigshafen/Mannheim, zu erhalten?

Na, ist immerhin besser als nix. In anderen Bundesländern hat man doch nur Funzeln, die auch keinen flächendeckenen Empfang bieten, aber wie heisst es schön? "Kleinvieh macht auch Mist."
 
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@K6: Dann würde mich aber mal interessieren, warum sich sowohl Radio Teddy als auch Klassik Radio in Schwerin engagiert haben (Teddy auch in Kassel) und sich sunshine live nur dort beworben hat? Und das mit der nicht existenten Sendeanlage ist auch Schmarrn, denn gesendet werden soll vom Standort Earl Grey-Systems in Rauental, von wo auch schon Antenne Koblenz auf 98,0 kommt. Ich denke eher die Tatsache dass sich keiner beworben hat dürfte damit zusammen hängen, dass die LMK sich sicher war, dass die Frequenz für dieses Domradio-Projekt genutzt werden soll und evtl. potenziellen Mitbewerbern gegenüber dies entsprechend publizierte. So wie ich es aber gehört habe sind einige Veranstalter auch ganz schön baff (O-Ton: "So ein Sch***, so schnell kommen wir nie mehr an ne UKW-Frequenz ran").
 
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