USA: Arbitron-Umfrage zur Radionutzung 2010

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ricochet

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Das Top-5-Ranking der Radioformate innerhalb der werberelevanten Altersgruppen der US-amerikanischen Gesamtbevölkerung einschließlich PPM-Märkten:

12-17

1. CHR (Top 40)
2. Rhythmic Contemporary
3. Country
4. Urban
5. Adult Contemporary

18-24

1. CHR (Top 40)
2. Country
3. Urban
4. Rhythmic Contemporary
5. Adult Contemporary

25-34

1. Country
2. CHR (Top 40)
3. Urban
4. Adult Contemporary
5. News/Talk/Information

35-44

1. Country
2. Adult Contemporary
3. News/Talk/Information
4. Urban
5. CHR (Top 40)

45-54

1. Country
2. News/Talk/Information
3. Adult Contemporary
4. Classic Rock
5. Classic Hits

55-64

1. News/Talk/Information
2. Country
3. Adult Contemporary
4. Classic Hits
5. Urban
 
AW: USA: Arbitron-Umfrage zur Radionutzung 2010

hätte nicht gedacht, dass country schon so früh die forderen Plätze belegt. und ac ist nie auf 1. und wieso verschwindet urban bei den 45-54jährigen und kommt anschließend wieder?? oder handelt es sich dabei bei der letzten altergruppe um classic r&b- und soul oldies-formate?? :confused:
 
AW: USA: Arbitron-Umfrage zur Radionutzung 2010

Country war 2009 bei den 18-24-Jährigen sogar noch führend; das CHR-Format erlebt gerade einen Höhenflug, was möglicherweise mit dem leicht veränderten Hörverhalten junger Immigranten zu tun hat. Das Oldie-Format verlor nach erheblichen Verlusten im Vorjahr neuerlich 30% seiner verbliebenen Hörerschaft, was vor allem dem Umstand geschuldet ist, dass immer mehr Oldie-Stationen zu "Classic Hits" umbranden und ihre Musikfarbe modernisieren.
 
AW: USA: Arbitron-Umfrage zur Radionutzung 2010

Ich hätte noch ein paar Kuriositäten anzubieten:

News/Talk/Information wird fast exakt zur Hälfte zu Hause (49,9%), zur anderen Hälfte auswärts oder unterwegs gehört; Adult Contemporary wird fast ausschließlich außer Haus gehört (75,9%), ebenso Hot AC (72,4%) und Classic Rock (73,6%). CHR und Country werden beide zu 66% auswärts gehört und bei Urban sind die Werte fast ausgeglichen (56,3% hören das Format außer Haus). Niemanden dürfte hingegen überraschen, dass Classical Music überwiegend im eigenen Heim gehört wird (59,3%), erstaunlicherweise aber weniger häufig als das Berieselungsformat AC.

wieso verschwindet urban bei den 45-54jährigen und kommt anschließend wieder?? oder handelt es sich dabei bei der letzten altergruppe um classic r&b- und soul oldies-formate?? :confused:
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Die Älteren bevorzugen das Urban-AC-Format, das grundsätzlich keinen Hip-Hop enthält und dessen Schwerpunkt bei den 25-54-Jährigen liegt, während die Hauptzielgruppe des Urban-Contemporary-Formats die Unter-34-Jährigen sind. Ansonsten unterscheiden sich die beiden Formate nicht sehr stark voneinander.

Gerade in der Altersgruppe 45-54 hören viele Schwarze "Classic Hits", "Urban AC" liegt auf Position 6, aber "Urban Contemporary" ist kaum noch nachzuweisen.
 
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@ricochet: Wie stark ist das Rhythmic-Oldies-Format auf dem US-Markt vertreten?

0,3% Marktanteil, das entspricht Position 36 im Format-Ranking.

Allerdings gibt es ein ähnlich gelagertes Format names "Rhythmic AC", das überwiegend 70er- und 80er-Disco, Dance-Hits, R&B, ein wenig House und älteren Hip-Hop umfasst (0,8% Marktanteil).

70er-/80er-Disco findet man anteilsweise im "Adult Contemporary"- und "Classic-Hits"-Format, R&B-Disco auch im "Urban-AC"-Format.
 
AW: USA: Arbitron-Umfrage zur Radionutzung 2010

0,3% Marktanteil, das entspricht Position 36 im Format-Ranking

Man sollte vielleicht noch darauf hinweisen, dass Formate, die bundesweit nur unter ferner liefen verbucht werden, regional sehr gut funktionieren können. Die Formatwahl folgt immer demographischen Kriterien, wobei neben dem Alter besonders die ethnische Zugehörigkeit bedeutsam ist. So findet man in verschiedenen Radiomärkten ganz unterschiedliche Schwerpunkte und Kleinformate, die "nationwide" keine Rolle spielen, mögen an bestimmten Orten gute Ratings erzielen.

Ich möchte in diesem Zusammenhang doch mal darauf hinweisen, dass die klassischen Südstaaten mit ihrer durchweg schwarz-weiß gemischtethnischen Bevölkerung die interessanteste Radiolandschaft darstellen, während in Texas, Kalifornien, Florida, New Mexico, Arizona, Nevada und Colorado die spanischsprachigen Programme einen großen Teil der UKW-Skala in Beschlag nehmen.
 
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@ricochet: Eine strikte Unterscheidung der Formate ist in einigen Fällen ohnehin schwierig.

Ich denke, wenn der deutsche Privatradiomarkt auch nur halb so gut wäre, wie der US-amerikanische, dann wäre das schon ein echter Gewinn im Vergleich zum Status Quo bei uns.
 
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Bevor Du ach so dezent zu Deinem Lieblingsthema ueberleitest: Hier gehts um den US-Markt - und den kann man am nur noch mit dem canadischen vergleichen - und sonst keinem.
 
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Faustregel in USA: Je attraktiver der Markt, desto mehr Konkurrenten gibt es. Wenn man da allerdings in der Pampa wohnt, hat man auch verloren. Außerdem halte ich amerikanische Stationen, so weit hier empfangbar vie Natz, meist nicht lange aus. Zu viel Werbung, zu viel promotional Gelaber, zu wenig Musik. Ich erkenne da eher große Ähnlichkeiten zwischen dem amerikanischen und deutschen Markt. Gute Sender bekommt man von woanders her.
 
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@alqaszar: Da scheint etwas Wahres dran zu sein.

Beim längeren Zuhören einiger US-Radiosender via Internet habe ich auch diesen Eindruck bekommen, wobei gerade Stationen der großen Rundfunkunternehmen wie Clear Channel, Cox oder CBS nur eine relativ kleine Rotation an Musikstücken haben. Auf den Classic Rock- und Classic R'n'B-Sendern laufen jedenfalls meinem Eindruck nach häufig immer die selben bekannten Titel, die man auch auf diversen Samplern findet.
 
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Das kommt daher dass der Durchschnittsamerikaner nur noch wenig Radio hört und gern Formate und Stationen wechselt. Am häufigsten läuft das Radio während kurzer Autofahrten oder beim Frühstück, daher sind die wenigsten Stationen auf Durchhörbarkeit ausgelegt - in kleineren Radiomärkten schon eher.
 
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So sieht es eben aus, wenn man Radio macht, das vor allem Werbung verkaufen will. In Deutschland gilt das leider auch für die Öffis. Und "Internetradiofan" bin ich auch geworden, seit ich eine Squeezebox Touch besitze und nicht nur am PC Streams hören kann. Auf der anderen Seite ist in Zeiten wie diesen der DLF unverzichtbar.

Und da kommen wir wieder zum US-Markt: Dort sind es vor allem die public stations, welche die Aufgabe wahrnehmen. Sie sind aber längst nicht eine solche Institution wie der DLF hierzulande. Wenn ein Politiker sich zu einem Thema in den "Informationen am Morgen" äußert, dann heißt es den ganzen Tag "...sagte im Deutschlandfunk..." auf allen Medien. Gut, natürlich wird es auch in USA bestimmte Medien geben, in denen tagesaktuell bedeutende Aussagen gemacht werden, aber beim DLF bekomme ich sie garantiert mit.

Zudem gibt es dort auch eine ganze Reige von College- und Uiniversitätssendern, natürlich von recht unterschiedlicher Qualität, und vielfach auch nur in Ballungsräumen zu hören. Dem würden in Deutschland die Uniradios entsprechen, die aber eine vergleichbar geringere Frequenzausstattung haben. Da haben sie "drüben" schon einen Vorteil. Der letzte Punkt in diesem selektiven Vergleich ist die Arroganz, die sich Radiomacher drüben nicht leisten können. Kein Privatsender, aber auch keine public station, kann sich eine wirkliche Arroganz gegenüber den Hörern leisten, wie es manchmal hierzulande den Anschein hat.
 
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Amerikanisches Musikradio mag schlecht und werbeverseucht sein, aber immerhin gibt es ein gutes Dutzend Formate zur Auswahl, da findet jeder irgendwas. In Deutschland sind es in manchen Radiomärkten gerade mal 2-3, und die richten sich nicht nach den Bedürfnissen der Hörer sondern nach dem gängigen Beratergesülze.
 
AW: USA: Arbitron-Umfrage zur Radionutzung 2010

Bei den diversen Sendern und Formaten, die ich regelmäßig u.a. aus Hartford/Connecticut, Wilmington/North Carolina oder Fort Wayne/Indiana höre, kann ich eigentlich nicht mehr Clutter feststellen, als bei deutschen Sendern. Vielleicht liegt es daran, daß die Werbung bei den US-Stationen nicht so ganz so dämlich ist, wie hier und auch die nervigen Verkehrsmeldungen und redundanten stündlichen Nachrichten wegfallen.
Die Rotationen sind mehr oder weniger eng, aber die Formattiefe höher; es laufen von core artists einfach mehr songs, als bei uns.
Insgesamt macht mir US-Radiohören mehr Spaß, auch, weil Imaging und Moderationsstil einfach mehr dem Format angepaßt sind.
 
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@Conny Ferrin: Auch wenn es an dieser Stelle OT ist: Produzierst Du weiterhin die "Jammin' Oldies"?

Was war das noch cool, als man Deine Sendung auf Antenne AC hören konnte! :rolleyes:

Neben Megan Jones, deren "Replay" auf Jam FM zuerst von Werktagsabends auf Sonntagvormittag verlegt wurde, um schließlich ganz aus dem Programm verbannt zu werden, warst Du der einzige, der Funk & Classic Soul im deutschen Radio bekannt gemacht hat.

Ich frage mich, ob Antenne AC noch heute die "Jammin' Oldies" einfach so ins Programm nehmen dürfte oder ob sie dazu das Einverständnis der radioNRW-Zentrale in Oberhausen benötigen.
 
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@Conny Ferrin: Auch wenn es an dieser Stelle OT ist: Produzierst Du weiterhin die "Jammin' Oldies"?

Was war das noch cool, als man Deine Sendung auf Antenne AC hören konnte! :rolleyes:

Neben Megan Jones, deren "Replay" auf Jam FM zuerst von Werktagsabends auf Sonntagvormittag verlegt wurde, um schließlich ganz aus dem Programm verbannt zu werden, warst Du der einzige, der Funk & Classic Soul im deutschen Radio bekannt gemacht hat.

@Internetradiofan: Nun pass bloß auf, das Du nicht auf dieser riesen Schleimspur ausrutschst.
 
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alqaszar schrieb:
Und "Internetradiofan" bin ich auch geworden, seit ich eine Squeezebox Touch besitze und nicht nur am PC Streams hören kann.
Die Squeezebox Touch ist ein gutes Gerät, aber leider für den Massenmarkt viel zu teuer.

Ich warte auf den Tag, an dem es endlich WLAN-Radios zu Brüllwürfelpreisen (ca. 40 bis 50€) gibt. Das könnte den stationären Rundfunkempfang revolutionieren.

Bei den Internetstreams US-amerikanischen Radiosender gibt es das Problem, dass die meist nur in eingebetteten Webplayern empfangbar sind.
Dazu habe ich ein klare Meinung: http://forum.mysnip.de/read.php?15515,869680,888744#msg-888744
 
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