Sparpläne beim BR nehmen Form an

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...und beim Hörfunk immer dort, wo es wehtut, statt dort, wo es wohltuend fürs Niveau wäre. Das scheint eine Art Naturgesetz bei der ARD zu sein.

Aber wie ist es denn nun wirklich?

So hier

Gekürzt wird darüber hinaus auch beim Zündfunk, der über die Woche gesehen ein Fünftel seiner Sendezeit verliert.

oder so hier

Das Szenemagazin "Zündfunk", das sich in dieser Woche etwa mit der Frage beschäftigte, ob die Netzgemeinde eine Lobby brauche, erhält fortan nur noch ein Fünftel ihrer Sendezeit.

?

Letzteres wäre ein Grund, dem BR wirklich aufs Dach zu steigen. Bei ersterem müßte man heute ja beinahe noch dankbar sein, daß es nicht schlimmer gekommen ist.

Egal wie: harte Zeiten für Menschen mit etwas höheren Ansprüchen an Gesellschaft, Alltagskultur und somit auch Medien. So ist das nunmal in einer Konsumentendiktatur.

Aber warum bauen die on3radio weiter aus, das Programm ohne Frequenzen? Da hat der Zündfunk zigmal mehr Potential, Fundament und Wert.
 
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...Gekürzt wird darüber hinaus auch beim Zündfunk, der über die Woche gesehen ein Fünftel seiner Sendezeit verliert.

oder so hier

...erhält fortan nur noch ein Fünftel ihrer Sendezeit.

Ersteres ist richtig. Montags bis Donnerstags statt 1 1/2 Stunden nur noch eine Stunde. Freitags und Feiertags stattdesssen 2 Stunden.
 
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Puh, danke! Schonmal wenigstens dreiviertel beruhigend. Unschön ist es immer noch, aber mal sehen, was die Zündfunker aus dem geänderten Stundenplan zaubern.

Und jetzt schauen wir erstmal, wer alles noch die Falschmeldung abschreibt. Derzeit sind es DWDL und Quotenmeter.
 
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Ersteres ist richtig. Montags bis Donnerstags statt 1 1/2 Stunden nur noch eine Stunde. Freitags und Feiertags stattdesssen 2 Stunden.
Danke! Als ich vorhin das auf DWDL gelesen habe, ist mir auch gleich der Schreck in die Glieder gefahren. Ein Kürzung auf ein Fünftel wäre wirklich heftig gewesen. Zumal es um 2004 herum, sowie 2008 bei Start von on3radio schon einmal Meldungen über Pläne gab, den Zündfunk zusammenzustreichen.

Ich spekuliere mal, dass Bayern 2 am Abend ein ganz neues Programmschema bekommt, und sich von der bisherigen :30-Struktur verabschiedet.
 
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Hoffentlich endet dann auch diese K(r)ampfprogrammierung in der Stunde nach 19 Uhr: Eine von vier moderierten Stunden bei on3 läuft genau gegen die erste Stunde Zündfunk...
 
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Na, ein Beispiel hat der BR überraschenderweise sogar umgesetzt: das Horoskop auf Bayern 3 ist weg. Ob das nun eine Spar-Entscheidung oder eine imagebedingte Entscheidung war, kann ich freilich nicht sagen.
Unabhängig vom aktuellen Beispiel BR fielen mir ein: Promi-News auf Unterschichten-Niveau, allzu häufige Verpackungs-Modernisierungen, bei denen dann u.U. viel Geld für nerviges Gebimmel ausgegeben wird, zuweilen ganze Programme (so sie werbefrei sind, kosten sie Geld), die keinen öffentlich-rechtlichen Wert bieten - ich denke da ganz radikal z.B. an N-Joy.

Ansonsten hast Du freilich recht: gutes Programm kostet erst recht Geld.
 
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Wie wär's mit Katy Perry auf "Bayern 1" und mehr Hip-Hop Marke Diddi Dirty Money auf "Bayern 3"? Da für die Akteure beider Sender eh nur der Werbewert zählt, eigentlich eine folgerichtige Entscheidung.

Als mehrheitsfähiges Programm mit weit über zwei Millionen Hörern Tag für Tag müsse sich Bayern 1 natürlich auch am Geschmack von Mehrheiten orientieren, schreibt Maximilian Berg, Programmchef Bayern 1, in einem Brief an den NN-Leser Karl K... Etwa die Hälfte der Bevölkerung zwischen 14 und 70 Jahren tendiere inzwischen zu Musikformaten, wie sie von Pop- und Rocksendern angeboten wird.

Die beliebtesten Musiksparten der bayerischen Erwachsenen seien ausnahmslos englisch-sprachig... sogar in der Altersgruppe der über 60-Jährigen erhalten englische Titel inzwischen eine weitaus bessere Bewertung als deutsche Schlager oder volkstümliche Musik.»

Der Bayerische Rundfunk beruft sich indes auf regelmäßige, repräsentative Umfragen, denen zufolge die Mehrheit der Hörerinnen und Hörer mehr moderne, englisch-sprachige Musik hören möchte. Susanne Zimmer, die Programmbereichsleiterin Bayern 1, argumentiert: «Die Mehrheit unseres Publikums und damit die Mehrheit unserer Gebührenzahler bestimmt unser Musikprogramm. Wir spielen, was diese Menschen gerne hören!

Ohne ein Angebot an ein Publikum, das inzwischen anders sozialisiert ist, würde Bayern 1 an Akzeptanz und Reichweite verlieren, sagt Berg. Mehr deutschsprachige Musik polarisiere und führe bei einem großen Teil der Hörerschaft zu «Ausschaltimpulsen»
.

Viele gewundene Phrasen mit wenig Realitätsgehalt, aber immerhin geltendes Werbedogma. Da in beiden Sendern die Berater freie Hand haben, braucht man auf die Hörer ja keine Rücksicht mehr zu nehmen.
 
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Da hast Du ja ein feines Zitat ausgegraben. Obwohl das alles seit Jahren klar ist und fast überall so praktiziert wird, habe ich es in dieser Kaltschnäuzigkeit noch nie gelesen. Da steht ganz klar: kulturelle Minderheiten haben kein Recht auf Berücksichtigung. Das wäre auch alles kein Problem, wenn das nur für diese Programme gelten würde und es eine genauso einfach empfangbare "Parallelwelt" für Menschen mit anderen Präferenzen gäbe. Es gibt aber Anstalten, bei denen gilt das für alle Programme und DLF bzw. D-Kultur sind erstens nicht überall für "Normalhörer" zu empfangen und zweitens auch nicht in jedem Fall das, was als "Parallelwelt" in Frage käme.

Man kann dem natürlich ausweichen, mein 78-jähriger Patenonkel hört inzwischen ästhetisch für ihn wertvolles Internetradio aus den USA anstelle der deutschen Häppchen-Kulturprogramme - aber welche Senioren können das sonst?

Man hat halt einfach Pech in unserer feinen Demokratie, wenn die eigene Meßlatte etwas höher liegt als 0 m ü. NN.
 
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Da hast Du ja ein feines Zitat ausgegraben. Obwohl das alles seit Jahren klar ist und fast überall so praktiziert wird, habe ich es in dieser Kaltschnäuzigkeit noch nie gelesen.

Das Zitat liest sich wirklich erschreckend selbstentlarvend. Aber von wo stammt es?

Denn wenn das wirklich so gesagt wurde, ist es ist nicht nur kaltschnäuzig. Ich halte es auch für eine grandiose Fehleinschätzung.

Denn

- in einem Land, in dem es zur Zeit mal locker vier deutschsprachige Künstler in die TOP TEN der Albumcharts schaffen:
http://germancharts.com/weekchart.asp?cat=a

- in dem Andrea Berg seit Jahrem mehr Platten verkauft, als jeder DSDS-(Möchtegern)-Superstar und Judith Holofernes von "Wir sind Helden" in den Feuilletons als deutschsprachige Sängerin zu politischen Themen befragt wird

- in dem die Flippers bei ihrer Abschiedstour in ausverkauften Riesenhallen spielen und die Kastelruther Spatzen ein (zugegebenermaßen von der Medienöffentlichkeit peinlich verschwiegenes) Abonnement auf den ECHO haben

- und in dem ein Sender wie SWR4 Baden-Württemberg jedes Jahr um die 80.000 Besucher (!) auf ein gigantisches deutschsprachiges Schlagerfest lockt

in so einem Land kann Bayern 1 doch nicht ersnthaft mit dem Argument, die Mehrheit der Hörer würde englischsprachige Musik hören wollen, die deutschsprachige Musik beschneiden. Da liegt einfach ein gehirninterner Kurzschluss vor. Denn schon gewußt? Eine Mehrheit ist keine Mehrheit mehr, wenn Dutzende Sender sie sich teilen und stattdessen die "Mehrheit der Minderheiten" völlig vergessen wird.

Sorry. Aber da muss doch ein großes Missverständnis vorliegen.....???
 
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Google sagt: das Zitat ist ziemlich genau 3 Jahre alt. Wie gesagt, nichts neues. Aber erschreckend ist es schon. Für mich nicht wegen irgendwelcher Musik, die gegenüber irgendwelcher anderen Musik nicht nur bevorzugt, sondern als ausschließlich hingestellt wird. Sondern wegen der Argumentation, daß die Mehrheit alles, die Minderheit nichts bekommen möge.

Wie war das doch gleich? "Wenn hunderttausend Rundfunkhörer James Last hören möchten und ein einziger Schönberg, dann heißt die Lösung nicht hunderttausend Sendestunden für James Last und eine für Schönberg, sondern eine für James Last und eine für Schönberg. Das ist Demokratie." Ein Zitat von Urs Frauchiger, und weil ichs nicht aus dem Kopf zitieren wollte, bemühte ich Google und fand - richtig - wieder Radiobezug. 13 Jahre alten, aus völlig anderem Gebiet. Wie sich die Probleme doch gleichen.
 
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- in dem Andrea Berg seit Jahrem mehr Platten verkauft, als jeder DSDS-(Möchtegern)-Superstar und Judith Holofernes von "Wir sind Helden" in den Feuilletons als deutschsprachige Sängerin zu politischen Themen befragt wird

- in dem die Flippers bei ihrer Abschiedstour in ausverkauften Riesenhallen spielen und die Kastelruther Spatzen ein (zugegebenermaßen von der Medienöffentlichkeit peinlich verschwiegenes) Abonnement auf den ECHO haben

- und in dem ein Sender wie SWR4 Baden-Württemberg jedes Jahr um die 80.000 Besucher (!) auf ein gigantisches deutschsprachiges Schlagerfest lockt

...zeigt doch nur, dass die Ewiggestrigen, die auf vertonte Schundromanschnulzen stehen, immer noch da sind. In zwanzig Jahren haben wir hoffentlich die Mutantenstadl-Generation endlich überstanden!!
 
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Wie war das doch gleich? "Wenn hunderttausend Rundfunkhörer James Last hören möchten und ein einziger Schönberg, dann heißt die Lösung nicht hunderttausend Sendestunden für James Last und eine für Schönberg, sondern eine für James Last und eine für Schönberg. Das ist Demokratie." Ein Zitat von Urs Frauchiger, und weil ichs nicht aus dem Kopf zitieren wollte, bemühte ich Google und fand - richtig - wieder Radiobezug. 13 Jahre alten, aus völlig anderem Gebiet. Wie sich die Probleme doch gleichen.

Mir kam dieses Zitat jetzt irgenwie bekannt vor nur wusste ich jetzt nicht mehr genau wo her, im Internet habe ich dieses Zitat nicht gelesen.
Da fiel mir gerade ein das ich doch das Buch "Radio-Report" im Bücherregal stehen hab, also vorgeholt und Nachgeschlagen, und sie da in Kapitel 12 zum Thema "Spartenkanäle mit klassischer Musik" ist dieses Zitat gleich als Einleitung zu finden. :D
 
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Das Zitat liest sich wirklich erschreckend selbstentlarvend. Aber von wo stammt es?

Es stammt aus den Nürnberger Nachrichten und deckt sich weitgehend mit einem standardisierten Schreiben, mit dem die B1-Hörerredaktion auf die zahlreich eingehenden Protestschreiben reagiert. Konkrete Fragen zu diesem Thema werden schon lange nicht mehr beantwortet.

Diese Aussagen zeugen nicht nur von Kaltschnäuzigkeit und Ignoranz, sondern auch von einer erschreckenden Unkenntnis musikalischer Grundtatbestände. Einige Passagen sind sogar absolut unwahr, wie die Mär von der "repräsentativen Umfrage" oder der gewissenhaften Meinungsforschung, die der Sender zu betreiben vorgibt.

Wie kann man davon ausgehen, dass die eigenen Hörer so stupide sind, Musik ausschließlich nach der Sprache der Liedtexte zu beurteilen? Hier liegt ein radikaler Denkfehler der Werbebranche vor, der sich auf juvenile Vorurteile aus den frühen 80er-Jahren stützt, die im Radiobusiness seitdem unablässig wiedergekäut werden. Es gibt im Bereich der deutschen Unterhaltungsmusik jede Menge hochwertiger Produktionen, die exakt den Geschmack der mittleren Altersgruppen treffen und sich hervorragend in ein eher retrospektives Musikformat einfügen. Auch heute gibt es neben Billigproduktionen noch jede Menge hervorragender deutschsprachiger Musikstücke, sei es aus den Bereichen Schlager/Volksmusik, Deutschrock oder Songwriter/Chanson. Die Grenzen zwischen den eben genannten Stilrichtungen sind mitunter fließend und abhängig von der Machart lässt sich ein Stück mal mehr, mal weniger als "Deutsch-Pop" qualifizieren.

Wer heute, wie ich meine zurecht, auf die dürftigen Produktionsbedingungen vieler Schlagererzeugnisse hinweist, darf nicht unterschlagen, dass der mitunter recht anspruchslose Dance-Pop, der auf den meisten AC-Wellen sein grenzenloses Unwesen treibt, um kein Jota besser ist. Gegen Teenie-Pop ist prinzipiell nichts einzuwenden, in Programmen mit vorwiegend erwachsener Zielgruppe ist er jedoch meist fehl am Platz.

Im Falle von "Bayern 1" haben wir es mit einer geradezu wahnhaften Schlageraversion zu tun, die Schlager jedweden Alters unabhängig von Qualität oder Herstellungsweise umfasst, sofern der Titel jemals mit der Genretypisierung Schlager "getaggt" wurde. So eine radikale Sichtweise herrscht noch nicht mal beim Programmverjüngungs- und Rationalisierungsweltmeister RBB. "Bayern 3" läuft schon seit Jahren der Antenne hinterher und versucht den privaten Umfragekönig nach Kräften und ungeachtet der damit einhergehenden Selbstentblößung renditehungriger BR-Radiomanager zu imitieren und auszubooten.

Wenn es denn wirklich wahr ist, dass etwa die Hälfte der 14-70-Jährigen "inzwischen zu Musikformaten tendiert, wie sie von Pop- und Rocksendern angeboten werden" (was auch immer damit gemeint sein mag), wäre es doch wohl selbstredend, dass sich eine öffentlich-rechtliche Anstalt wie der Bayerische Rundfunk notwendigerweise um die andere, wenn auch nicht ganz so "lukrative" Hälfte zu kümmern hat, zumal es mit der Lokalradioschiene in Bayern schon ein Übermaß an stereotyper Oldie-/AC-Beschallung gibt. Aber das will den profitgierigen Programmverantwortlichen nicht in den Kopf.
 
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...zeigt doch nur, dass die Ewiggestrigen, die auf vertonte Schundromanschnulzen stehen, immer noch da sind. In zwanzig Jahren haben wir hoffentlich die Mutantenstadl-Generation endlich überstanden!!

Ob ein Andrea Berg-Hörer "gestriger" ist als ein ACDC-Fan sei dahin gestellt. Und ob eine Justin Bieber-Nummer weniger schundromanschnulzig ist als ein Udo Jürgens-Hit auch. Das ist Geschmackssache und so gesehen halte ich den Kommentar für arrogant und ignorant.

In EINER Hinsicht ist der Kommentar aber auch defintiv FALSCH: Schlagerfans sind nicht ausschließlich Rentner. Stars wie Andrea Berg, Helene Fischer oder Nicole haben längst NEUES Publikum gewonnen. Und die Festivals der Schlagersender sind übersät von Mitt-Dreißiger und Vierzigern.

Es gibt also nix zu "überstehen", aber es gibt Publikum, das bedient werden kann. Nicht mehr und nicht weniger. Persönliche Aversionen gegen einen bestimmten Musikstil sollten für einen professionellen Radiomacher zweitrangig sein. Schließlich ist die Diskussion zwischen E- und U-Musik doch so überflüssig wie eine Sandkiste in der Wüste.
 
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...zeigt doch nur, dass die Ewiggestrigen, die auf vertonte Schundromanschnulzen stehen, immer noch da sind. In zwanzig Jahren haben wir hoffentlich die Mutantenstadl-Generation endlich überstanden!!

Und weil ich mit meinen 37 Jahren so Ewiggestrig bin, suche ich mir im Internet die Schlagersender, besonders die mit den schönen alten Titeln aus den 50er,60er und 70er. Und ganz beliebt als Ewiggestriger ist bei mir "Pirnis Plattenkiste" auf Radio Salzburg. ;)
 
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Man kann jedes Programm, das sich an die mittleren Generationen wendet, zumindest anteilsweise mit Schlagern beschicken. Wenn man Ballermann-Sound und modernen Konfektionsschlager nicht für zielgruppenverträglich hält, kann man ihn ja auch weglassen; es ist unstrittig, dass auch heute noch gute Schlager veröffentlicht werden, obwohl sie leider oft in einem eher unattraktiven oder unpassenden Umfeld präsentiert werden. In einigen Schlagerwellen versucht man schmalztriefende Oldie-Schnulzen und krawalligen Discofox unter einen Hut zu bekommen, obwohl letzterer gerade mal für abgefahrene Top-40-Stationen mit jugendlicher Zielgruppe taugen würde. Ich stelle nicht in Abrede, dass professionell produzierter Teenie-Pop besser klingt als dieser billig zusammengestrickte, fiebrig-hysterische Foxschlager.

Man kann sagen was man will, der Discofox ist eine der zweifelhaftesten Ausgeburten der Schlagermusik, ich persönlich ertrage ihn keine 10 Minuten und würde alle discofox-infizierten Schlagerproduktionen für alle Zeit kategorisch aus der Playlist verbannen. Mit so was sägt man am erwachsenen Hörerstamm, insbesondere bei den volatilen 35-55-Jährigen. Es gibt massenhaft gute Schlager-, NDW- und Deutschrocktitel, die nicht polarisieren. Ich behaupte steif und fest, dass viele Oldieschinken heutzutage weit mehr polarisieren als es der konventionelle Schlager je könnte. Aber wer nur getürkte Scheinumfragen durchführt, um sich die eigenen Vorurteile bestätigen zu lassen, wird nie erfahren, was der Hörer wirklich will.

Wenn man ehrlich ist, ist der Discofox nichts weiter als eine ebenso verzweifelte wie missglückte Antwort ratloser Schlagerproduzenten auf die aberwitzige Durchseuchung deutscher AC-Wellen mit angloamerikanischem Teenie-Pop, ein ständiges Ärgernis für geplagte Hörer im mittleren Alterssegment. Durchdachte Formattrennung ist der Deutschen Sache nicht, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Das realitätsferne Beratergeschwätz der Bayern-1-Verantwortlichen und die geradezu morbide Schlagerfeindlichkeit in Werbekreisen ist eine andauernde Provokation für die bemitleidenswerten Hörer, aber solange die Werbetreibenden in Apathie verharren statt gegen die Machenschaften dieses "Agentur-Berater-Kartells" aufzubegehren und solange der öffentlich-rechtliche Rundfunk sich schamlos kaufen und Formatvorschriften aufnötigen lässt, kann man nur darauf hoffen, dass der Hörer klare Zeichen setzt, indem er sich anderen Medien zuwendet.
 
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Sehr geehrter Herr Ricochet,
ich wäre sehr daran interessiert, woher Sie Ihr Wissen beziehen. Denn meines Wissens wird Bayern 1 bereits seit Jahren nicht mehr von einer Agentur strategisch beraten. Das war wohl zur Zeit der "schönsten Schlager und Melodien" der Fall. Aber das ist bestimmt schon fünf Jahre oder mehr her. Aber wenn Sie da andere Informationen haben, würde ich Sie bitten, mir die Agentur zu nennen.
Des weiteren würde mich interessieren, warum Sie den Programmmachern unterstellen, Sie wären von der Werbeindustire gesteuert. Können Sie das belegen? Denn die ARD-Werbetöchter haben keinerlei Einfluss auf Programminhalte und Formate.
Sie schrammen mit Ihren Aussagen haarscharf am Tatbestand der Verleumdung entlang. Ohne Belege wäre ich da sehr vorsichtig.
Über Aussagen wie "getürkte Scheinumfrage" freuen sich höchstens die ARD-Justitiare.
Und welchen Beitrag leistet Ihr Eintrag eigentlich zum Forumsthema Sparpläne beim BR?
Nichts für ungut!
 
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Willst du mich einschüchtern oder generell Kritiker unter Androhung juristischer Schritte mundtot machen? Ist das bei euch so Usus? Wie heißt es so schön: Wem es in der Küche zu heiß ist, der soll draußen bleiben und wer keine öffentliche Kritik verträgt, der soll den Massenmedien fernbleiben. Kommt noch soweit, dass man mir Geschäftsschädigung unterstellt, weil ich auf euren Sender keine Schalmeienklänge anstimme. Ich habe niemanden persönlich entwürdigt, wohl aber professionelle Kritik geübt, wie es meine Art ist schnörkellos und unverblümt. Ich habe in meinem Leben von niemandem so viel gelernt wie von meinen Kritikern, solltet ihr auch mal versuchen. Kritik gibt es fürwahr genug.

Sie schrammen mit Ihren Aussagen haarscharf am Tatbestand der Verleumdung entlang. Ohne Belege wäre ich da sehr vorsichtig.

Keine Angst, ich kenne meine Rechte.

Soviel noch: "Bayern 1" ist ein Produkt der deutschen Werbewirtschaft, stromlinienförmig aufgezogen und zwecks Schwächung der Bayerischen Lokalradioszene formatgerecht zugeschnitten.

Bei einem Privatsender wäre das O.K.
 
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Lieber Herr Ricochet,
dass ist ja schön, dass Sie Ihre Rechte kennen. Aber Umgangsformen wohl eher nicht oder habe ich Ihnen das Du angeboten. Ich kann Ihnen gar nicht drohen, denn da müsste ich bei der ARD angestellt sein, was ich nicht bin.
Viel lieber wäre mir gewesen, wenn Sie meine Frage beantwortet hätten:
Woher beziehen Sie Ihr Wissen, dass Bayern 1 von einer Agentur beraten wird. Und ich würde Sie bitten, mir die Agentur zu nennen.
Des weiteren würde mich interessieren, warum Sie den Programmmachern unterstellen, Sie wären von der Werbewirtschaft gesteuert. Können Sie das belegen?
Können Sie irgend eine Ihrer Aussagen mit mehr als Ihrem Bauchgefühl belegen?

Und nochmal: Welchen Beitrag leistet Ihr Eintrag zum Forumsthema Sparpläne beim BR?
 
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Lieber Herr Ricochet,
dass ist ja schön, dass Sie Ihre Rechte kennen. Aber Umgangsformen wohl eher nicht oder habe ich Ihnen das Du angeboten.

In Internet-Foren wird grundsätzlich gedutzt, aber du darfst mich gerne siezen.

Woher beziehen Sie Ihr Wissen, dass Bayern 1 von einer Agentur beraten wird. Und ich würde Sie bitten, mir die Agentur zu nennen.
Des weiteren würde mich interessieren, warum Sie den Programmmachern unterstellen, Sie wären von der Werbewirtschaft gesteuert. Können Sie das belegen?
Können Sie irgend eine Ihrer Aussagen mit mehr als Ihrem Bauchgefühl belegen?

Einige Verantwortliche von "Bayern 1" bewegen sich seit eh und je im Umfeld der deutschen Werbewirtschaft, sind also Leute vom Fach - oder bin ich da nicht mehr auf dem neuesten Stand? Hättest du meine Beiträge aufmerksam gelesen, wüsstest du, dass ich niemals behauptet habe, dass "Bayern 1" derzeit von externen Beratern betreut wird, sondern dass die Programmausrichtung den grundsätzlichen Erwartungen der Werbewirtschaft folgt. Darauf bestehe ich mit absoluter Entschiedenheit.

Und nochmal: Welchen Beitrag leistet Ihr Eintrag zum Forumsthema Sparpläne beim BR?

Das tat ich mit leicht ironischem Unterton bereits in Beitrag #11, allerdings - man weiß ja nie...
 
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