Der rbb nach dem Calauer Funkturm-Brand

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Radiokult

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Es hat was von Realsatire, was der rbb in Bezug auf seine Ersatzfrequenzen gerade veranstaltet. Auf der rbb-Textseite 140 ist zu lesen, dass alles wieder beim Alten ist und die "Ersatzlösung" gar eine bessere Sendeleistung als die bisherige habe. http://www.rbbtext.de/140
Dumm nur, dass nach wie vor alle angestammten Frequenzen im südlichsten Brandenburg schweigen. Selbst mit Dachantenne ist da nur mit viel Anstrengung etwas wahrzunehmen, was man Radio nennen könnte. Im Autoradio herrscht seit dem Brand sowieso Funkstille.
Da kann man Potsdam eigentlich nur gratulieren. Man macht ein sinnbefreites (TV-)Regionalstudio nach dem anderen auf, jammert aber das das Geld vorn und hinten nicht reicht. Und eine anständige Lösung was die Empfangbarkeit betrifft, findet man auch nicht, obwohl es eigentlich ganz einfach wäre. Lieber erzählt man dem im Grunde wohlwollend geneigten Gebührenzahler dummes Zeug. So langsam kann ich nachvollziehen, warum selbst rbb'ler (solange sie ausserhalb des Potsdamer Dunstkreises beschäftigt sind) immer nur auf "die da in Potse" schimpfen.
 
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Wie bitte befreit man ein Regionalstudio von seinem Sinn?
Und:
Was macht die Schaffung einer Interimsloesung denn sooo einfach?
 
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Was die Regionalstudios angeht, werde ich das öffentlich nicht ausdiskutieren, weils zum einen im Grunde nur den TV-Bereich betrifft und ich mir zum anderen hier nicht das Maul verbrennen werde.
Das Rundfunkproblem könnte man insofern relativ einfach lösen, indem man sich mal anschaut, wo man vor der (TV-)Digitalisierung so alles Füllsender hatte. Von dort könnte man mit geringer Leistung auf den angestammten Frequenzen abstrahlen, denn die sind ja derzeit sowieso leer. Als vorübergehende Lösung für das südlichste Problemgebiet würde ich das als durchaus machbar ansehen.

Erstaunlich übrigens, das Brandenburg aktuell wahrheitsgemäß gerade berichtete, dass es in mindestens 2 Landkreisen nach wie vor nichts zu hören gibt. Vielleicht sollten sich VT- und Nachrichten-Redaktionen mal besser abstimmen und nicht jeden Quark der Media Broadcast unüberprüft übernehmen. Das würde manche Verärgerung von Gebührenzahlern abmildern.
 
AW: Der rbb nach dem Calauer Funkturm-Brand

... Erstaunlich übrigens, das Brandenburg aktuell wahrheitsgemäß gerade berichtete, dass es in mindestens 2 Landkreisen nach wie vor nichts zu hören gibt. Vielleicht sollten sich VT- und Nachrichten-Redaktionen mal besser abstimmen und nicht jeden Quark der Media Broadcast unüberprüft übernehmen. Das würde manche Verärgerung von Gebührenzahlern abmildern.
Hab ich das im rbb-Fernsehen gerade richtig gesehen, in den Kreisen EE & SPN gibt es nix zu hören ?
Dummerweise stehen die 2 Ersatzsendetürme aber fast genau in der Mitte vom Landkreis SPN ! Der ist mittlerweise wieder recht gut versorgt, nur EE und teilweise OSL bleiben weiterhin tod.
Warum schalten die in Finsterwalde nicht einfach alle Sender mit 10 KW auf ? Dann wäre die Lausitz wieder gut versorgt.

Tschüß
 
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Das Rundfunkproblem könnte man insofern relativ einfach lösen, indem man sich mal anschaut, wo man vor der (TV-)Digitalisierung so alles Füllsender hatte. Von dort könnte man mit geringer Leistung auf den angestammten Frequenzen abstrahlen, denn die sind ja derzeit sowieso leer.
Eine Gleichwelle ist bei analogen Übertragungsstandards aber nicht so weiteres möglich. Man kann also nicht statt einem Großsender auf 104,4 plötzlich lauter Kleinsender auf 104,4 betreiben, das gäbe böse Interferenzen.

Oder habe ich Dich jetzt falsch verstanden?
 
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Warum schalten die in Finsterwalde nicht einfach alle Sender mit 10 KW auf ? Dann wäre die Lausitz wieder gut versorgt.
Das wäre zum Beispiel eine Variante. Und dann steht bei Elsterwerda auch noch eine Mast, der einst ein Füllsender vom rbb-Fernsehen war und derzeit nur von 104.6 RTL genutzt wird. Ob nun per Gleichwelle oder auf anderen Frequenzen müßte man ausloten. Da es sich jeweils nur um relativ geringe Sendestärken handeln müßte, sollte das relativ schnell koordiniert sein.
 
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Das mit dem "einfach koordinieren" stelle ich mir deutlich schwieriger vor, zum einen technisch (die Sendestandorte sind nicht auf Gleichwelle ausgelegt), und Umkoordinierungen, zumal so nahe der polnischen Grenze, sind auch schwierig wegen der rechtlichen Lage.

Ich würde dem RBB empfehlen, rechtlich zu prüfen, inwiefern man eine temporäre Übernahme der Südbrandenburg-Frequenzen von 104,6-RTL, rs2 und dem Berliner Rundfunk einfordern könnte. Immerhin hat der RBB einen Versorgungsauftrag, und gemäß höchstrichterlicher Rechtssprechung ist die Vergabe von Frequenzen an Privatveranstalter nur dann zulässig, wenn die Versorgung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht darunter leidet. Im Moment leidet sie aber erheblich. Während die Unterversorgung von Inforadio in Brandenburg sogar staatsvertraglich abgesegnet ist, dürfte der RBB zumindest bei Radio Eins und Kulturradio Erfolg haben. (Auch wenn das ein anderer Fall war: Bei DVB-T-Umstellung haben die öffentlich-rechtlichen auch kurzfristig ehemalige Privatfrequenzen bekommen).
 
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Der Berliner Rundfunk fällt raus, weil der im äußersten Süden keine Stützfrequenz hat. Die Stützfrequenzen von rs2 in Lauchhammer und von Energy Berlin in Finsterwalde sind im Grunde völlig nutzlos. Das sind tatsächlich reine Stadtfunzeln, deren Sinn bisher niemand so richtig erklären kann, denn ausserhalb der besagten Städte ist der Empfang dieser Programm so gut wie nicht möglich.
Einzig die RTL-Frequenz wäre durchaus nützlich. Freiwillig werden sie die aber kaum abgeben.
 
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Das mit dem "einfach koordinieren" stelle ich mir deutlich schwieriger vor, zum einen technisch (die Sendestandorte sind nicht auf Gleichwelle ausgelegt), und Umkoordinierungen, zumal so nahe der polnischen Grenze, sind auch schwierig wegen der rechtlichen Lage.
So nah ist das garnicht, von Finsterwalde sind es mal locker 60-80 km bis nach Polen. Selbst ein Sender mit 20-30 KW reicht nicht bis an die Neiße. Ich weiß es, ich kann fast in die Neiße reinspucken, ich wohn da.

Auch die neuen Ersatzsender mit 10 KW in Oßnig & Madlow (seit heut) kommen gerade so bis zu mir, also kann sich kein Pole darüber aufregen. Antenne Brbg (wieder auf 98.6) kommt etwas stärker und reicht auch bloß 10-20km nach Polen rein.

Es soll ja auch nix umkoordiniert, neu errichtet oder mit großer Leistung nach Polen geblasen werden. Das verlangt doch niemand. Einfach nur die ehemaligen Sender notfalls mit anderen Frequenzen und kleinerer Leistung auf kleineren Sendetürmen abstrahlen, so dass große Teile der Lausitz wieder versorgt werden. Mit Finsterwalde könnte mann grosse Teile von EE & OSL versorgen.

Ohne die 5 Sender aus Sachsen hätte ich hier mehr Sender in polnisch als deutsche. Und die Polen drücken momentan selbst die Ersatzsender fast weg.

hier ist ne aktelle Liste der Standorte:
http://www.fmlist.org/sendertabelle/ukw-st.php?inputLand=D&inputRegion=brb

Tschüß
 
AW: Der rbb nach dem Calauer Funkturm-Brand

Korrektur meinerseits: Die Energy Berlin-Funzel steht in Herzberg, nicht in Finsterwalde. Die ist aber ähnlich wie die rs2-Funzel in Lauchhammer zu nichts zu gebrauchen. Einzig verwendbar wären die RTL-Funzeln in Finsterwalde und die in Hohenleipisch bei Elsterwerda (um die fmlist mal zu korrigieren :p). Letztere hat dank der relativ hohen Lage eine recht gute Reichweite gen Süden, trotz der sehr geringen Sendeleistung.
 
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Auch die neuen Ersatzsender mit 10 KW in Oßnig & Madlow (seit heut) kommen gerade so bis zu mir, also kann sich kein Pole darüber aufregen. Antenne Brbg (wieder auf 98.6) kommt etwas stärker und reicht auch bloß 10-20km nach Polen rein. [...] Einfach nur die ehemaligen Sender notfalls mit anderen Frequenzen und kleinerer Leistung auf kleineren Sendetürmen abstrahlen
Mir scheint, Du kennst die internationalen Regularien, zu denen sich in Europa alle Staaten - bis auf Italien - verpflichtet haben, nicht. Selbst ein 50-Watt-Sender 80km jenseits der Grenze ist prinzipiell einspruchsfähig. Einen 20-kW-Sender auf einer neuen Frequenz genehmigt zu bekommen würde vermutlich länger dauern, als einen neuen Turm in Calau aufzubauen. Kurzfristig kann man nur mit dem Frequenzpool arbeiten, den man bereits hat.
 
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Mir scheint, Du kennst die internationalen Regularien, zu denen sich in Europa alle Staaten - bis auf Italien - verpflichtet haben, nicht. Selbst ein 50-Watt-Sender 80km jenseits der Grenze ist prinzipiell einspruchsfähig.
Nöö, ich muß ja auch nicht alles wissen. ;) Aber ist dein krasses Beispiel nicht fern jeder Realität !?

Wo kann ich solche internationale Regularien nachlesen ?

Tschüß
 
AW: Der rbb nach dem Calauer Funkturm-Brand

Ich "hänge" mich in diesen Thread garantiert nicht rein - dazu fehlen mir die notwendigen Informationen.

Ich lese euch aber gern. Macht einfach weiter...

Genau so stelle ich mir radioforen.de vor. ;)


Man wird ja mal loben dürfen...

vg Zwerg#8
 
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Die UKW-Frequenzen sind 1984 im sogenannten Genfer Wellenplan festgelegt worden. Gegen jede Abweichung davon, die theoretisch andere beeinträchtigen könnte, kann kann Einspruch erhoben werden, und das geschieht auch ziemlich häufig.

Frag mal im Parallelforum nach, da sind einige Experten in Sachen Genf84 dabei.
 
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10km südlich von Bautzen ist Antenne Brandenburg auf 98,6MHz und Fritz auf 103,2MHz wieder zu hören.
auch BB-Radio auf der 107,2MHz ist wieder da
 
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