Deutschlandfunk - Sprechtempo erhöht?

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AW: Deutschlandfunk - Sprechtempo erhöht?

...Trotzdem finde ich es gut, dass es ein Hörfunkprogramm gibt, welches die Nachrichten langsam vorträgt. So können diese auch die älteren Hörer verstehen und mitbekommen.

Das würden Sie nicht, wenn schneller gelesen würde? Kompliment Deiner Menschenkenntnis!
 
AW: Deutschlandfunk - Sprechtempo erhöht?

Ich habe mir den Spaß erlaubt, den Mitschnitt auf 00:08:30 zu verlängern. Für mich klingt es natürlicher, aber ich kenne die Stimme des Sprechers und seinen Duktus nicht.

Ich kenne dort auch niemanden namentlich, dazu bin einfach nicht regelmäßig genug Hörer.

So oder so übersteigt es meine Vorstellungskraft, dass man beim DLF tatsächlich mehrfach und so oft hintereinander die Nachrichten aufzeichnet und dann auch noch per Software zusammenstaucht. Dies insbesondere - ich schrieb es ja weiter oben schon - da bei dem einen Kollegen eine derartig sprunghafte Tempovarianz gepaart mit mehreren Lese-/Sprechfehlern wahrzunehmen war, dass ich eine digitale Nachbearbeitung auf jeden Fall ausschließen würde. Man markiert doch nicht wahllos irgendwelche Bereiche in der Waveform (mitten in den Meldungen!), strecht sie und belässt sonstige Fehler.

Und selbst wenn aus Zeitgründen die Nachrichten etwas kürzer ausfallen müssten, weil zum Beispiel die Laufzeit anderer Programmteile das temporär mal erfordern würden, wäre es für die Redaktion einfacher, einfach eine der älteren oder wenig relevanten Meldungen aus dem Script zu nehmen. Der Spielraum ist meist vorhanden und der Zeitgewinn wäre deutlich größer, als man ihn durch schadfreies Stretching erreichen könnte.

Nunja, wie hier zu lesen war, hat der seltsame Zauber wohl mittlerweile ein Ende, was ich für sehr erfreulich befinde. Über die Ursache zu mutmaßen kann zwar interessant sein, ertragreich ist es aber nicht, denn die wahren Gründe bleiben wohl ewig im Verborgenen.
 
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Wenn man den kompletten Marathon der Mittagsinformationen absolviert hat zeigt man bereits erste Ermüdungserscheinungen und ist für eine langsame Vortragsweise dankbar. Auch der durchschnittliche Kurzzeithörer wird von den 10-Minuten-Nachrichten nur die Hälfte behalten.
Manchmal ist weniger besser. :D
 
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Na ja, es gibt auch Leute, die vertreten die Auffassung, dass ein schnelleres Sprechtempo, bzw. ein schnellerer Rhytmus die Aufmerksamkeit erhöhen und zur
Informationsvermittlung sogar besser geeignet sind als ein eher behäbiges Vortragen.

Ich denke, es geht um den Anspruch: Beim DLF möchte man die Information auch in ihrer Komplexität im Rahmen der Nachrichten noch vermitteln. Das geht nicht, wenn man die runterrasselt. Andere wollen die drei wichtigsten News im Stenogrammstil ohne verwirrende Details an den Hörer bringen, wer das will, hört nicht mehr zu, wenn das zu lange dauert.
 
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Der DLF bringt mir jeden Morgen ab 6.30 Uhr die Nachrichten ans Bett. Ich kann mir (war selber bis 2005 Nachrichtensprecher) eine andere Anmutung kaum mehr vorstellen. Besonderen Genuss verschafft mir die Stimme von Martin Schaller. Sie ist nicht nur weich und obertonreich, sondern auch phonetisch souverän und von vornehmer Mitteilsamkeit. Man hört nämlich, wenn ein Sprecher (nicht) intelligent ist. Was die Phonetik betrifft, war heute der Wechsel von der Presseschau (Schaller) zum Nachrichtensprecher (?) leider sehr deutlich. Ich weiß zwar, wie ausgeleiert die Sprachwerkzeuge nach vier Stunden Frühschicht sind, aber wenn die Konzentration nachlässt, wird das Sprechtempo fahrig und die Artikulation ungenau. Auch Jodokus Krämer hört man die Überlastung oft an. Was mir alles immer noch lieber ist als die leblose Diktion von Ulla Gesin (Schreibweise?), die Zeremonienmeisterin der Doppelkonsonanten. Das Nachrichtensprecherteam des DLF ist aber insgesamt einsame Spitze!
 
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Zu Beginn des Threads sind Fragen nach dem Timing von Texten aufgetaucht: Wie schafft es ein (Berufs-)Sprecher, die Textmenge exakt in 5, 8, 10 oder 12 Minuten unterzubringen? Wir orientieren uns "ganz einfach" an der Zeilenzahl des Manuskripts. Faustregel: 14 bis 15 Zeilen benötigen 1 Minute Sprechzeit (individuelle Unterschiede natürlich mit eingerechnet). So kann ein beliebig langer Text von hinten durch Zeit-Markierungen in Minutenschritte eingeteilt werden - gleich einem schriftlichen Countdown. Während der Präsentation vergleiche ich die Minutenzahl im Text mit der Uhrzeit. Hänge ich hinterher, kann ich beschleunigen, bin ich "zu früh", verlangsame ich (im Idealfall für den Hörer nicht bemerkbar). Ist der Redakteur ein lieber Mensch, gibt er mir zudem noch eine (weniger wichtige) Meldung als "Spielmasse" mit ins Studio, die auch wegfallen kann, wenn ich mal in völliger Zeitnot bin.
Aus der Geschichte: Viel Freude machte immer das Timen der Presseschau oder der 10-minütigen Börsenwerte vor den Nachrichten zur vollen Stunde. Da musste man in jedem Fall pünktlich fertig sein, sonst hätte man in die Nachrichten gelappt. Und eine zu große Pause war natürlich auch nicht erwünscht. Das schult ungemein :)
 
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... übrigens, nur so am Rande: Ehemals dienten die Nachrichten im Radio den arbeitenden Sekretärinnen (zum Verständnis: Es gab auch "repräsentierende" Sekretärinnen, die nicht viel können, aber schön sein mussten) für Steno-Übungen, weil die Sprecher eine deutliche, gleichmäßige Aussprache und wohl eine relativ "hohe Schlagzahl" die Silben pro Minute betreffend hatten.
 
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Für mich hört sich das so an als ob die news vorproduziert werden und beim sampling nicht alles in Ordnung ist.....
 
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Nur kurz: Der Deutschlandfunk hat sich nach meiner Mailanfrage bisher zu keiner Antwort hinreißen lassen können. Hier der Vollständigkeit halber für alle Beobachter dieses Threads der Original-Wortlaut meiner Anfrage vom 6. Juli:

Sehr geehrte Damen und Herrren,

ich habe den Eindruck, dass Ihre Sprecher (zumindest einige von ihnen) das Sprechtempo erhöht haben.
Bestes Beispiel: Heute (6.7.), 20 Uhr-Nachrichten. Vor allem der Anfang mit der Themenübersicht war erheblich schneller gesprochen als üblich. Das war aber nicht die einzige Sendung in den letzten Tagen, bei der mir das aufgefallen ist.

Ich finde es entschieden zu schnell gelesen. Das gilt auch für die Presseschau heute morgen (ich glaube um 7.05 Uhr). Gerade Presseschauen mit Sätzen, die fürs Lesen statt fürs Schreiben getextet wurden, kann ich zumindest bei zu schneller Sprechgeschwindigkeit nicht immer folgen.

Sollte die erhöhte Sprechgeschwindigkeit Absicht sein, um dem Programm mehr "Drive" zu verpassen? Das wäre sehr bedauerlich.

Beste Grüße
 
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Nochmal ich: Mir ist übrigens in den vergangenen Wochen keine zu schnell gelesene Nachrichtensendung oder Presseschau mehr aufgefallen. Es war also entweder Zufall oder ein Versuchsballon ...
 
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Entweder hat die E-Mail von Zeitzeichen an den DLF oder dieses Forum geholfen: Zumindest heute morgen war das Sprechtempo des von Zeitzeichen gemeinten Sprechers, welcher zwischen 5.00 Uhr und 9.00 Uhr die Nachrichten verlesen hatte, "normal", ohne "Gaspedal"! Vielleicht hat diese Diskussion hier geholfen? Ansonsten kann ich mich der Meinung von "musensohn" - siehe oben - anschließen!
 
Und wer beim Deutschlandfunk auch eine sehr angenehme Art in ihrer Stimme hat ist Agnes Pollner .Diese Frau strahlt so eine Ruhe aus .
 
Ich glaube, dass der DLF grundsätzlich gute Programmsprecher hat. Für mich alles gute Leute und gute Stimmen des Programms. Seien es u.a. die Herren Wittelsbürger, Laake, Schaller, Krämer, Pelzer oder Hucke, die Damen Scholmann, Göldel oder Sturm-Wende. Und nicht zu vergessen, der mittlerweile "im Ruhestand" befindliche Bert Cöll. Ich denke, es ist im Nachrichtendienst ziemlich anstrengend, 6 Stunden alle 30 Minuten konzentrierte Leistung zu erbringen - ob im Frühdienst oder auch Spätdienst. An diesem Programm wird für mich klar, wie wichtig es ist, gute, ausgebildete Sprecher zu haben, bei denen es angenehm ist, zuzuhören. Gute, ausgebildete Stimmen, die die entsprechenden Inhalte übermitteln. In der heutigen Rundfunklandschaft nicht mehr oft selbstverständlich.
 
Ralf Spengler nicht zu vergessen. Hat jemand einen Mitschnitt eines ausführlichen Seewetterberichts (mit einem der genannten Sprecher) zum upload ? Im Saarland sind die Meldungen über die angegebenen Frequenzen offenbar nicht zu empfangen.
 
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