Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

XXLFunk

Gesperrter Benutzer
Bin ja mal gespannt, wie lange die ARD-Radios noch brauchen, bis sie endlich breitflächig über die für Samstag angekündigten, in ganz Deutschland stattfindenden Aktionen berichten.
Eines ist mal wieder mehr als auffällig: Über Occupy Wall Street hat als einer der ersten Spiegel Online berichtet. Erst Tage später hat dann die ARD das Thema für sich entdeckt. Warum immer so langsam??
http://occupyfrankfurt.de/doku.php
http://de-de.facebook.com/occupycologne
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Gab es zum Anfang was zum berichten? Occupy wird es auch in einigen "kleineren" Städten geben,werden das die örtlichen Primatenfunker mitbekommen?
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Absoluter Quatsch! Der hr hat schon letzte Woche darüber berichtet. Und das in den Nachrichten bei YouFM! Übrigens auch mit dem Hinweis auf die Demo in Frankfurt.
ARD-Bashing kann man auch besser verpacken! ;)
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Ein paar hundert, vielleicht tausend Leute leben mal wieder ihren Traum von der sozialistischen Weltrevolution aus, behaupten mal wieder, sie seien oder zumindest repräsentierten die Mehrheit der Bevölkerung und haben dem ganzen mal wieder einen neuen Namen verpaßt. Spannend...

Im übrigen, und das war auch gar nicht anders zu erwarten, überschlagen sich die linksgrüngewirkten Öffis, von Deutschlandradio bis radioeins, bereits seit Wochen vor Begeisterung über diese "Bewegung", die sie schon "Massenproteste" nannten, als in New York gerade mal ein paar hundert Leutchen kampierten - und, seien wir ehrlich, viel mehr sind es immer noch nicht. Und selbst, wenn in N.Y. 8.000 Leutschen demonstrierten - die Stadt hat 8,5 Millionen Einwohner. Die Bedeutung dieser Proteste kann sich also jeder ausrechnen.

Du liegst also falsch, Tom - im Gegenteil zu dem von Dir Behaupteten haben die ARD-Radios die Sache schon lange und über ihre tatsächliche Wichtigkeit hinaus groß gefeatured. Was auch nicht anders zu erwarten war.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Wir in Freiburg kennen die sogenannten "Wagenburgler", das sind Menschen, die in Wohn- oder Bauwagen auf öffentlichen Plätzen campieren, sich dort häuslich einrichten, weil sie anderenorts keine Miete bezahlen (wollen), kein Wohneigentum haben, keinen Wasser- und Stromanschluss, aber dennoch der Auffassung sind, ihre "alternative Wohnformen" seien zu akzeptieren, in der Regel auf Kosten der Allgemeinheit. Falls es Widerstände aus dem Establishment gibt, umgibt man sich gerne mit Protestthemen, die der ganzen Besetzungsaktion eine Pseudolegitimation verleihen.
Wenn dann ein Platz ausreichend versifft und vermüllt ist und die Beschwerden der Nachbarn selbst von den gutmütigsten und wohlmeinendsten Behörden (und davon gibt es in Freiburg reichlich) nicht mehr ignoriert werden können, beginnen die Räumungsmechanismen zu greifen, die meistens damit enden, dass die ganze Wagenburg umzieht zum nächsten idyllischen Platz, auf dem es dann für ein zwei jahre von vorne losgeht.
Im Zucotti-Park unweit der New Yorker Börsenmeile sitzt eine Wagenburg namens "Occupy Wallstreet", die inzwischen auch "unhygienische Verhältnisse" hergestellt hat, wie ein Sprecher der dortigen Stadtverwaltung vorsichtig umschreibt. Aber "occupy Wall Street" ist natürlich ein hehres Anliegen, dem weltweit Sympathien zufliegen. Egal, wie es auf dem Platz riecht.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Geht es noch? Eure chronische Leseschwaeche nervt. Ich sprach weder von punktueller Berichterstattung, noch vom Lumpenproletariat, sondern von den Opfern der Finanzmarktkrise, die aus allen Schichten kommen. Uli Wickert sagte bei Illner, auf sie kaeme es an, nachdem die Regierung sich weigert, die noetigen Schritte zu ergreifen. Jedenfalls haben all die jungen Leute eine ausgiebigere Berichterstattung verdient.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Ein paar hundert, vielleicht tausend Leute leben mal wieder ihren Traum von der sozialistischen Weltrevolution aus, behaupten mal wieder, sie seien oder zumindest repräsentierten die Mehrheit der Bevölkerung und haben dem ganzen mal wieder einen neuen Namen verpaßt. Spannend...

Das finde ich auch. Es gibt also doch noch genügend Leute die sich noch nicht von den Medien haben einlullen lassen und von den Hofnarren des Kapitals (neudeutsch: Regierungen) einschüchtern lassen und endlich da hingehen wo die wirklichen Verursacher der Krise sitzen. Was mich hoffen lässt, dass es vorwiegend junge Leute sind, die da ihrem Unmut Luft machen und nicht irgendwelche frustrierten Alt-68er. Das macht Hoffnung, dass die Jugend doch nicht nur an Facebook, Fast-Food und Handys interessiert ist.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Nun, würden sie tatsächlich "da hingehen wo die wirklichen Verursacher der Krise sitzen", dann stünden sie vor den Wohnungen jener zehntausenden Amerikaner, die Häuser gekauft haben, obwohl sie sich gar keine leisten konnten. Oder sie stünden vor Bill Clintons Büro in Harlem, denn er war es schließlich, der die Banken per Gesetz gezwungen hat, eben diesen Leuten trotz nicht vorhandener Kreditwürdigkeit Kredite zum Kauf von Häusern auszureichen - sozialistische Wohlfahrtspolitik in Reinlkultur.

Oder aber sie stünden vor den Gebäuden von Griechenlands Parlament und Regierung, wo man sich mit gefälschten Zahlen Zutritt zum Euro erschlichen hat und wo man anschließend mit dem billigen Geld, das nicht der eigenen Wirtschaftsleistung wegen so billig war, sondern wegen der Wirtschaftskraft der Nordländer in der Eurozone, jede Menge Geschenke an die wahlweise superreiche oder kleinbürgerliche Klientel verteilt hat, auch das Wohlfahtrspolitik in Reinkultur, denn was sollen wir Hellenen Steuern von unseren Bürger erheben, wenn wir auch Kredite aufnehmen können und warum sollten unsere Bürger nicht schon mit 55 in Rente gehen, wir haben's doch.

Sie stünden vor Gerhard Schröders Haus in Hannover, der nicht nur die Griechen in den Euro gelassen hat, was Helmut Kohl noch strikt ablehnte, sondern auch den Euro-Stabilitätspakt massiv gebrochen und damit die Tore für alle seither erfolgten Verstöße quer durch Europa geöffnet hat.

Und sie stünden vor dem Bundeskanzleramt und dem Bundes-Finanzministerium, wo derzeit mit Volldampf in die nächste Eskalationsstufe der Krise gesteuert wird, wo Milliarden und Abermilliarden zur Rettung einer nicht mehr zu rettenden Währung in obskure Rettungsschirme gepumpt werden.

Die Banken und Hedgefonds hingegen haben letztlich nur ihren Job gemacht; Kreditswaps, Subprimepakete und ähnliches sind kein Teufelszeug, sondern ganz normales Geschäft. Wer sich darauf einläßt, weiß in der Regel um das damit verbundene Risiko und nimmt es der großen Renditeaussichten wegen in Kauf.

Man kann einigen Banken (nicht DEN Banken!) nur zwei Dinge vorwerfen: Daß einige offenbar zahlreichen Kunden solche hochriskanten Produkte als sichere Anlagen verkauft haben. Das ist zu verurteilen, hier muß Schadenersatz geleistet werden, aber das ist nicht der Auslöser der Krise. Und daß einige Banken, lustigerweise überwiegend im öffentlichen Besitz, man schlage nach unter "Landesbanken" und "fehlendes Geschäftsmodell", weil sie sonst nix zu tun haben wie die Bekloppten Hochrisikoanlagen getätigt haben, ohne sich in irgend einer Weise zu fragen, was denn wohl passieren mag, wenn die Sache schiefgeht.

Zur pauschalen Bankenschelte bietet die Krise jedoch keinen Grund, auch wenn so mancher sie als willkommenen Anlaß nimmt. Und den "Occupy"-Demonstranten ist es ebenfalls völlig egal, an welchem Bügel sie ihre immer gleichen Forderungen, von Verstaatlichungen bis zum Systemwechsel, aufhängen. Hauptsache, sie können mal wieder Weltrevolution spielen.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Die Öffis laufen so sehr den Privaten hinterher, da bleibt für eine besondere Themensetzung wenig Raum. Verrückterweise ist das hier in Berlin zumindest mit fritz und Radio 1 ein wenig anders. Und sonst? mdr, ndr, br, hr, wdr? Da werden in TV und Radio nur noch selten eigene Themen gesetzt. Vieles wird zeitverzögert nachgeplappert. Das war bei den Wikileaks-Videos nicht anders.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Im Augenblick werden die Proteste ja (auch in unseren Medien) noch gefeiert wie eine neue Heilsbewegung. Teilweise von denen, gegen die sie sich eigentlich richten müssten. Aber wartet mal ab, bis sie sich paart mit Wutbürgern, NGO-Extremisten und Links- und Rechtsblindgängern. Die gesellschaftspolitische Sprengkraft, die dem Ganzen innewohnt, müsste eigentlich alle Alarmglocken klingeln lassen. Bisher hört man aber nur folkloristischen Beifall.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Makeitso schrieb:
Die Banken und Hedgefonds hingegen haben letztlich nur ihren Job gemacht; Kreditswaps, Subprimepakete und ähnliches sind kein Teufelszeug, sondern ganz normales Geschäft. Wer sich darauf einläßt, weiß in der Regel um das damit verbundene Risiko und nimmt es der großen Renditeaussichten wegen in Kauf.
Und weil man das Risiko nicht selber tragen muss. Wenn es schief läuft, springt eben die Allgemeinheit ein.

Das kann eigentlich nicht angehen!
Weshalb nicht alle Banken verstaatlichen, so wie von der Linken gefordert...und nicht nur die, die kurz vor dem Kollaps stehen, wie die Hypo Real Estate oder aktuell die Dexia.

Es muss endlich damit Schluss sein, dass Gewinne privatisiert, Verlusste dagegen sozialisiert werden!
Wenn dafür junge Menschen mit friedlichen Mitteln protestieren, kann ich das nur befürworten.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Gar nicht zum Thema. Dennoch :

Makeitso ist zurück. Das ist für mich die beste Meldung der letzten Zeit.
Ich wähnte dich schon zwischen den Zwillingsreifen eines LKW, der gerne mal Radler plattfährt oder ähnliches.

Zurück zum Thema.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Es muss endlich damit Schluss sein, dass Gewinne privatisiert, Verlusste dagegen sozialisiert werden!

Dieser dämliche Spruch wurde schon von vielen nachgeplappert, er wird dadurch trotzdem nicht richtiger.

Bei allen Gewinnen, die ich mit meiner Firma mache, hält der Staat die Hand auf. Verluste dagegen darf ich zu 100 % selber tragen.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Es gibt einen interessanten Film, nicht neu, aber einfach und verständlich. Wird hier aber sicher als Verschwörungstheorie zerfleddert werden!?
Fängt sehr entspannt im Mittelalter an....und endet in der Zukunft, der TOTALEN KONTRLLE, der absoluten Macht (des Geldes - der Banken).
Bitte:
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Der hr (Radio+TV) berichtet vorab bereits sehr viel über die Demos. Sogar fast schon euphorisch.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Plattenschrank schrieb:
Dieser dämliche Spruch wurde schon von vielen nachgeplappert, er wird dadurch trotzdem nicht richtiger.

Bei allen Gewinnen, die ich mit meiner Firma mache, hält der Staat die Hand auf. Verluste dagegen darf ich zu 100 % selber tragen.
Die Aussage ist alles andere als dämlich, man muss sie nur im richtigen Kontext betrachten.
Für Dein Unternehmen hast Du mit Deiner Feststellung zweifelsohne recht; das gilt ebenso das Gros der Bevölkerung.
Für eine sehr kleine Minderheit von Investmentbankern jedoch, trifft der besagte Spruch durchaus zu: Diese wenigen Leute können einen Schaden anrichten, den sie niemals selbst zu begleichen in der Lage sind, so dass im schlimmsten Fall die Allgemeinheit dafür geradestehen muss. Wenn die Geschäfte jedoch gut laufen, fließen die Gewinne in die Bank.
Das Problem liegt also letztlich darin, dass der Staat nicht den notwendigen ordnungspolitischen Rahmen schafft, um derartige Exzesse zu verhindern: Eine Finanztransaktionssteuer ist sicher der richtige Weg; besser wäre es jedoch, man würde solche spekulativen Geschäfte ganz unterbinden.

Ich kann übrigens allen, die sich für das Thema interessieren, das Buch Die Gier war grenzenlos: Eine deutsche Börsenhändlerin packt aus von Anne T. (ISBN: 3430200822) empfehlen. Trotz manchen Fachlateins ist es überaus interessant und lesenswert. ;)
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Schön zu sehen, dass der Mantel des Vergessens nicht nur ein Phänomen der vermeintlich Linken zu sein scheint...

Makeitso schrieb:
Sie stünden vor Gerhard Schröders Haus in Hannover, der nicht nur die Griechen in den Euro gelassen hat, was Helmut Kohl noch strikt ablehnte,

„Ich bin sicher, daß in den kommenden Jahren weitere Länder hinzukommen werden. Ich nenne nur Großbritannien, Schweden, Dänemark oder Griechenland“, sagte Kohl bei einer Rede am 8. Mai 1998, kurz nachdem die Einführung der Gemeinschaftswährung beschlossen war. Er grenzte Griechenland gar von Ländern wie der Tschechischen Republik, Polen oder Ungarn ab, die „in der weiteren Zukunft, wenn sie dazu in ihren Ländern die notwendigen Voraussetzungen geschaffen haben“ folgen könnten. Damit zählte der Altkanzler Griechenland in den Kreis jener Staaten, deren Volkswirtschaften als robust und Euro-tauglich bewertet wurden.

Quelle


Es war Hintze der gegen den Beitritt der Griechen damals wetterte. Dr. Helmut Kohl hielt sich damals fein säuberlich aus der Diskussion heraus. Klugerweise, möchte man fast hinzufügen...

Makeitso schrieb:
Und den "Occupy"-Demonstranten ist es ebenfalls völlig egal, an welchem Bügel sie ihre immer gleichen Forderungen, von Verstaatlichungen bis zum Systemwechsel, aufhängen. Hauptsache, sie können mal wieder Weltrevolution spielen.
Sorry, aber das ist schlicht dummes Geschwätz, um nicht zu sagen FDP-Gewäsch erster Güte. Wer wieder besseren Wissens die sinnbefreite Vokabel von der angeblichen Verstaatlichung benutzt ohne hinzuzufügen, dass es unter Dr. Helmut Kohl jede Menge "verstaatlichter" Banken gab, betreibt nichts weiter als die gleiche dümmliche Demagogie, die er dem vermeintlichen Feind, sprich den linken "Unterschichten" (was nach FDP-Diktus bitte wörtlich zu nehmen ist) vorwirft.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Die phänomenalen Landesbanken sind jedenfalls in ihrer heutigen Konstruktion ein Kind der Kohl-Jahre.

Aber zurück zum Radiothema:
SWR3 hat heute (angeblich) Arno Willhelm nur für die "Occupy-Demonstrationen" abgestellt. In einer ersten Einblendung (bzw. Kollegengespräch) vor wenigen Minuten kündigte er an, im Laufe des Tages wolle man alle deutschen Demo-Städte und dazu noch Madrid besonders in den Fokus nehmen.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Der hr (Radio+TV) berichtet vorab bereits sehr viel über die Demos. Sogar fast schon euphorisch.

Ja, da aber auch in anderen ARD-Wellen ist man "wie auf Knopfdruck" augewacht. Hatte aber ensthaft auch nichts anderes erwartet.

Nun kommt es darauf, die Mehrheitsbevölkerung genügend auf sich und sein berechtigtes Interesse aufmerksam zu machen, um die Bewegung zu verbreitern, und so die Politik zu einem Kurswechsel bei der Setzung des gesetzlichen Rahmens für Geldgeschäfte zu zwingen. Man sieht ja anhand einiger Forumteilnehmer hier, wieviel noch zu tun ist. :D

@Radiokult
Schön, von Dir zu lesen. Ich freue mich auf noch auf viele Beiträge in der von Dir gewohnten Qualität und mit vielen fundierten, auf detailreiches Hintergrundwissen basierenden Argumenten!! :)
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

frag radiokult oder sags uns - du weisst doch eh alles am besten.
 
AW: Occupy Berlin, Occupy Frankfurt, Occupy Cologne etc.

Für eine sehr kleine Minderheit von Investmentbankern jedoch, trifft der besagte Spruch durchaus zu: Diese wenigen Leute können einen Schaden anrichten, den sie niemals selbst zu begleichen in der Lage sind, so dass im schlimmsten Fall die Allgemeinheit dafür geradestehen muss. Wenn die Geschäfte jedoch gut laufen, fließen die Gewinne in die Bank.

Und von der Bank zum Staat und von der Bank zum Anleger und vom Anleger zum Staat. Die wenigen Banker können nebenbei bemerkt auch nur so viel Schaden anrichten, weil sie von vorne bis hinten vom Staat durchreguliert und subventioniert (siehe die vom US-Bauminsterium und seinen Hypothekenbanken ausgelöste Immobilienkrise 2007/2008 oder die horrende Zinspolitik der Zentralbanken) werden. In den USA gibt es allein fünf Regulierungsbehörden für die Bankenbranche, das nach der Finanzkrise erlassene Dodd-Frank-Gesetz umfasst allein 2300 Seiten und konstitutioniert noch weitere Kommissionen, die für noch mehr Regulierung sorgen werden. Das Problem sind nicht so sehr die Banken, sondern eher der Staat, der sich immer mehr in die Geschäfte der Banken einmischt und die Großbanken, die von dieser Überregulierung weitestgehend profitieren und sie auch noch weiter fördern. Letztlich muss der Staat nun für die Banken aufkommen, die er selbst hochgepäppelt hat. Mit "ungezügeltem und grenzenlosem Kapitalismus" hat das alles herzlich wenig zu tun... Wenn der Staat beteiligt ist, ist das kein Kapitalismus mehr. Warum das die Linken nicht begreifen wollen, dass "mehr Staat" eben nicht die Lösung ist, sondern das Problem, ist mir angesichts der derzeitigen Verhältnisse ein Rätsel...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben