Behringer VMX 300 USB

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Flyingdoctor

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Hi,

in Kooperation mit holländischen HF Free Radios plane ich ein Projekt. Da ich mich bisher jedoch nur auf der analogen Seite bewegt habe, nun meine Fragen :

Mixer mit USB-Anschluss in and out, wie kommt das abgemixte Signal denn auf dem PC an ?

Der Live-Mix soll unverändert per stream rausgehen.

Wird das gemischte Signal einfach "so wie es ist" über die onboard-Soundcard abgespielt, oder haben diese USB Mixer eine eigene Soundcard, die man via Systemsteuerung oder Hardware bei XP dann suchen und die (hoffentlich mitgelieferten) Treiber installieren muss ?

Für euch sicherlich einfache Fragen, aber ich bin trotz Recherchen nicht weiter gekommen. Ich habe auch per Suchfunktion geschaut, aber nix entsprechendes gefunden.

Ich freue mich über eure Antworten

Danke vom Flyingdoctor
 
AW: z.B. Behringer VMX 300 USB

Hi Doc,
Während bei den ersten Behringer XENYX USB Mixern tatsächlich noch eine kleine externe USB Audiokarte im "Beipack" lag, ist dieses Interface mittlerweile in den Pulten eingebaut. Am Beispiel des DX2000USB:

Das Pult ist per USB mit dem Rechner verbunden, das Interface wird als USB Standardaudiointerface erkannt und kann ohne Treiberinstallation ausgewählt und verwendet werden. Das Signal von Rechner in Richtung Mixer läuft über (leider nur) einen Stereokanal, der einem Kanalzug fest zugeordnet ist und per Eingangswahlschalter ausgewählt werden kann. Beim VMX300USB sollte das identisch sein.

Auch wenn ich selbst an dieser Stelle ein separates Interface verwende, ist die USB Anbindung für Heimstudioanwendungen gut verwendbar und schlägt bei manchem Rechner die Onboard Audiochips in Sachen Rauscharmut und Störspannungsabstand um Längen. (Hätte ich so gar nicht vermutet.)

Herzliche Grüße vom kranich
 
AW: z.B. Behringer VMX 300 USB

Danke für die schnelle Antwort, kranich !

Ja, tolle Sache das.
Was heute im pre-amplifying an digitalen Komponenten so alles möglich ist... da staunt der alte DJ !

Nochmal Danke sagt

Doc


P.s.: See ya on shortwave !!!
 
AW: Behringer VMX 300 USB

Wobei ich beim verzweifelten Versuch, die Bedienungsanleitung des Pultes einigermaßen zu erfassen, noch entdeckte, dass über der USB-Buchse Input/Output steht. Das könnte bedeuten, dass der Mainmix auch per USB zurückgegeben würde.

Während ich eigentlich immernoch gern die Bedienungsanleitungen von Behringer gelobt hatte, die besser und aufwendiger als die Geräte waren, bin ich seit gestern aber auch anderer Meinung. Das obige Beispiel ist scheinbar aus chinesischem Originaltext übersetzt, und zwar in nahezu alle europäischen Sprachen. Demnach gibt es nur eine handvoll Wort- und Informationsfetzen. Hindi kann man aber leider bei der Gelegenheit so nicht lernen. Absolut Grotte und auch wenn es zunächst nur eine Bedienungsaleitung ist, ist sie ein Don't-buy-Argument.

... USB Anbindung für Heimstudioanwendungen gut verwendbar und schlägt bei manchem Rechner die Onboard Audiochips ... (Hätte ich so gar nicht vermutet.)

Ich schon, denn der meiste Dreck, der von Onboard-Lösungen ins Signal (egal welche Richtung) gepackt wird, entsteht ja unmittelbar im Rechner selbst. Da mag es für den Billigchip schon erholsam sein, in einer nahezu HF-freien Umgebung mit einer vergleichsweise sauberen Stromversorgung wursteln zu dürfen. Klanglich spielen sie aber dennoch nicht auf besserem Niveau, wie diese omniösen USB-Mikrofone der unteren Preisklasse zeigen. Schwammig und noisy, hissy, hummy, wobei auch dort die Stromversorgung ein Problem sein dürfte.
Behringer wird ja hoffentlich nicht die Wandler mit USB-Power speisen?! Oder doch? Naja, es ist Behringer! Und eine zusätzliche 5V-Stabilisierung kostet ja schon ein paar Cent, die man dort sicher gern auch einspart. Geiz ist geil.
 
AW: Behringer VMX 300 USB

@dea: Danke für die morgendliche Belustigung aus der Bedienungsanleitung. Da gibt es also Anschlüsse: XLR ausgewuchtet - RCA nicht ausgewuchtet. Also wenn der Plattenspieler "leiert" dann ab damit zum Reifendienst oder XLR-Stecker dran, das geht auch! :wow::wow::wow:

Ich habe daraufhin gleich mal in die gedruckte Anleitung des DX2000USB geschaut - und da habe ich solche groben Schnitzer nicht gefunden. Vielleicht hat es ja der chinesische Lehrling übersetzt. :cool:

Ja, die Interfaces sind bidirektional, auch wenn man das der Beschreibung nach eher erahnen kann. Und ja, es wird auch der Mainmix zurückgegeben.

Zum Thema der Onboardchips: Ich hatte bis vor kurzem einen Rechner in Betrieb, dessen interner Yamaha Audiochipsatz in Sachen Sound und Störabstand eine ARC88 (früher mal sehr teures Teil) weit in den Schatten stellte. Aber das lag aber wohl an besagtem Yamaha Chipsatz. In den meisten Fällen ist es sicher, wie von Dir beschrieben, ich würde es jedoch ungern verallgemeinern.

Zum Thema des USB Chips: Wie bereits erwähnt, ich war positiv überrascht.

Dennoch, bei allen Argumenten: Wir reden hier von Heimstudiotechnik also sollten wir die Messlatte auch da anlegen.

VG der kranich
 
AW: Behringer VMX 300 USB

@dea: Danke für die morgendliche Belustigung
Also ich finde das nur noch zum heulen.

... die gedruckte Anleitung des DX2000USB ... solche groben Schnitzer nicht gefunden.
Ja, wie gesagt: Da hatte man sich dort eigentlich immer große Mühe gegeben. Auch die Xenyx-Anleitungen sehen nicht so erbärmlich aus und helfen selbst einen DAU ordentlich auf die Beine.

Ja, die Interfaces sind bidirektional, ...
Ja, das hätte mich als potentiellen Käufer noch interessiert, steht aber nirgends vernünftig ausgeführt und deine Erläuterungen gaben es auch nicht her.

Zum Thema der Onboardchips:
Wir schaffen es auch immer wieder, irgendwie vom Thema abzuweichen, gell? :)

... Rechner ..., dessen interner Yamaha Audiochipsatz
ja schon fast wie eine Spezialanfertigung oder etwas Exquisites aus dem vergangenen Jahrtausend am klingen sein tutet. OnBoard-Sound wird doch seit unzähligen Jahren mehrheitlich von Realtek und C-Media verbaut, hin und wieder finden sich Intel- oder nVidia-Chips, ich habe auch noch ein Board herumliegen, dessen Audio vom Chipsatzhersteller - in dem Fall SiS - mit realisiert wurde. Ich habe aber noch nie auch nur ein OnBoard-Audio erleben dürfen, dass sich qualitativ mit einem einigermaßen vernüftigen Interface aus dem semiprofessionellen Bereich hätte anlegen können. Die Klamotten leisten heute wirklich erstaunlich viel und sind vergleichsweise günstig. Deshalb definiere ich das als
Heimstudiotechnik
.

In den meisten Fällen ist es sicher, wie von Dir beschrieben, ich würde es jedoch ungern verallgemeinern.
Kannst du aber ganz getrost.
Du bist ja auch schon länger hier zugange und kennst sicher diese Grafiken:

attachment.php


Zwei Spektralschriebse von zwei Mikrofoneingängen: oben ein CMI8738 auf einem Asus A7V333 und unten der einer Phase26USB zum Vergleich - jeweils ohne Signal. Dazu muss man nichts mehr sagen, außer vielleicht, dass der OnBoardschrott so mieserabel ist, dass man nicht einmal damit skypen könnte, weil man dem Gesprächspartner sonst Schmerzensgeld zahlen müsste.
 
AW: Behringer VMX 300 USB

Was ich noch ganz vergessen hatte, um den Kram auch richtig schlecht zu reden: 16 bit/48 kHz.

Dies gibt Behringer ja sogar in den technischen Daten brav an, was in der Tat auf OnBoard-kompatible Chips hindeutet. Daraus ergibt sich nämlich noch ein weiteres, ganz praktisches Problem.

Wenn die Wandler nur 48 kHz verstehen, muss mindestens einmal resampled werden, denn man wird in der Regel wohl CD-Rips ausspielen, und die passen mit ihren 44,1 kHz bekanntermaßen nicht gut in 48, was den Klirrfaktor in die Höhe treibt. Wenn man dann auch noch den Mainmix digital mit 48 kHz zurückholt, um ihn zu verstreamen, dies dann auch brav mit 44,1 kHz tut (man hält sich ja gern an (Schein)Standards), wird ein zweites mal resampled. Dann noch die MPEG-Artefakte dazu... eine 1-A-Schlammschlacht.
 
AW: Behringer VMX 300 USB

Was ich noch ganz vergessen hatte, um den Kram auch richtig schlecht zu reden: 16 bit/48 kHz.

by the way dea, das steht auch auf der vielgelobten Phase26 USB (hab eben nochmal nachgeschaut).

Also die 48 kHz, nicht das "schlecht zu reden". :)

Da würde ich jetzt mal die "Schlammschlacht" außen vor lassen. Ich würde mal vermuten, dass das Interface seine reale Samplingrate der Anwendung (44,1 oder 48 kHz) anpasst. Sicher hast Du aber genaue Quellen für Deine "Gewissheiten", obwohl Du bis heute noch nicht wusstest, ob das Interface auch bidirektional arbeitet.

Lasst uns also nochmal zum Ausgangspunkt zurückkehren: Einige Behringer "Kleinmixer" mit der Endung USB beinhalten ein USB Audiointerface. Dieses arbeitet bidirektional (1 Stereoeingangskanal, 1 Ausgangskanal). Eine Treiberinstallation ist nicht erforderlich, es wird als Standard USB Soundkarte erkannt. Sowohl die Audioqualität als auch der Störspannungsabstand wurden von mir (kranich) subjektiv als brauchbar für Heimstudioanwendungen befunden, das hätte ich diesen Teilen, bei allem Negativimage, gar nicht zugetraut.

Offtopic: Ich habe tatsächlich einen Rechner (Sony Vaio) Baujahr 2004 (bis vor wenigen Tagen benutzt), durchaus kein Exot, durchaus nicht aus dem letzten Jahrtausend, dessen Onboard Audio Chipsatz (Yamaha) auch im Recordingbereich mit hervorragenden Werten glänzte. Der NVIDIA High Definition Audio Chip des Nachfolgegerätes ist in keinster Weise verwendbar, da sind wir exakt bei den Aussagen von dea's Diagrammen. Meine Ergebnisse (auch mit Phase 26 USB als Vergleichsgerät) untermauern diese Darstellung ebenfalls.

VG kranich
 
AW: Behringer VMX 300 USB

by the way dea, das steht auch auf der vielgelobten Phase26 USB (hab eben nochmal nachgeschaut).

Also die 48 kHz, nicht das "schlecht zu reden". :)
Nachgeschaut, aber nicht gelesen u8nd vor allen nicht/falsch verstanden. Zunächst steht da erst einmal 24/96 drauf, was korrekt anzeigt, welches digitale Audioformat das gerät generell auszugeben in der Lage ist. Ich lege die Betonung bewusst auf "digitales Audioformat", weil die sonstigen Qualitäten der Phase26 viel zu schlecht liegen, als den hohen Ansprüchen an 24/96 gerecht werden zu können.
Ein Audio-Interface, dass nicht mal 16 bit rauschfrei zu wandeln in der Lage ist, sollte nicht mit 24 Bit pransen, von denen die ersten 10 nachher nur digitalen Müll und Rauschen repräsentieren. Aber mit tollen Zahlen Kunden zu locken war ja schon immer IN; ich werde trotzdem nie müde, dieser Einmal-digital-und-alles-ist-super-Mentalität entgegen zu argumentieren.

Die sonstigen Zahlen der Phase26, nämlich am Betriebsartenwähler zeigen auch nur das Maximum dessen, was mit der jeweiligen Betriebsart maximal machbar ist. Selbstverständlich beherrscht sie alles, was via S/PDIF gängig ist, also bis hinunter zu 32 kHz. Leider ist aber auch die Phase26 als Gerät aus der "Producer"-Reihe von Terratec eher mit diesem Begriff als Marketing-Gag behaftet. Für einen Producer ist es eben gerade immens wichtig, zu wissen, wie seine Hardware gerade läuft und sie gegebenenfalls sogar mit anderen digitalen Audiokomponenten zu synchronisieren. Da ist aber Fehlanzeige angesagt, bzw. gar keine, denn mit welcher Samplingfrequenz der Wandler gerade betrieben wird, kann man nur bestimmen, indem man mit Software einen Aufnahme- oder Wiedergabestream initialisiert, der die entsprechenden Parameter an den Treiber gibt. Bei anderen Karten hatte man das besser gelöst; da gab es zur Kontrolle und Einstellung, notfalls sogar einer festen, die entsprechden Optionen im CPL.

Was passiert, wenn resampled werden muss, zeigt die Phase26 übrigens auch sehr schön aufgrund eines Bugs. Sie beherrscht nämlich kein Dithering, ist aber so dusslig und lässt sich zum Bleistift trotz laufender Wiedergabe, sagen wir mit 44,1 kHz, von einer zweiten Anwendung auf 32 oder auch 48 kHz setzen. Im Normalfall ist das nicht zulässig und die zweite Wiedergabe würde von Windows intern und unbemerkt auf 44,1 kHz resampled und einfach auf die laufende Ausgabe addiert. Nicht so die Phase: Sie schaltet irgendwo um und resampled zwar (Wiedergabegeschwindigkeit bleibt kostant), aber dithert nicht -> es zerrt extrem. Eine grausame Besonderheit, mit der man aber leben kann, wenn man um sie weiß.

Soviel grob zu diesem Teil.

Da würde ich jetzt mal die "Schlammschlacht" außen vor lassen.
Falls das in den falschen Hals gekommen ist: Ich meinte Audioschlamm aufgrund von Klirr und Artefakten, nichts sonst.

Ich würde mal vermuten, dass das Interface seine reale Samplingrate der Anwendung (44,1 oder 48 kHz) anpasst.
Das wirst du wohl falsch liegen.

Sicher hast Du aber genaue Quellen für Deine "Gewissheiten", obwohl Du bis heute noch nicht wusstest, ob das Interface auch bidirektional arbeitet.
Schrieb ich nicht weiter oben, dass Behringer eben genau DIE Angabe in den TD des Pultes angibt und ich daraus den Schluss ziehe, dass es sich bei dem verwendeten Audiointerface um eben einen solchen einfachsten Wandler handeln dürfte, wie sie auf zigtausenden Mainboards von Computern verbaut werden? Schrieb ich!

Der Grund ist ganz einfach: Ein A/D/D/A-Wandler, der mehrere Samplingfrequenzen unterstützen soll, muss auch entsprechende Taktgeneratoren besitzen. Diese sollten naturgemäß auch noch recht jitterfrei, möglichst exakt und stabil laufen. Alleine dafür geben Hersteller einigermaßen professioneller Audiohardware schon Unsummen Entwicklungsgeld aus.
48 kHz realisieren ist einfach: Ein Quarz, der Rest fliegt direkt in den Chip... kostet nichts zusätzliches. Und wer das nicht glaubt, der möge mal Experimente mit Onboard-Sound machen. Solange ein S/PDIF-Anschluss vorhanden ist, der meist nur den Output bietet, kann man den nutzen und mal versuchen, diesem etwas anderes als 48 kHz-Signale zu entlocken. Wenn das nicht gegeben ist, muss man mit Recording-Software arbeiten. Da kannn man dann über den Signal-Rauschabstand ermitteln, was passiert, wenn man statt mit 48 kHz, die der Billigwandler nunmal nur kann, mit Samplingfrequenzen aus der 44,1er Serie (11025, 22050, 88200) arbeiten möchte. Was wird wohl passieren? Richtig! Der Signal-Rauschabstand wird sinken, denn die Artefakte aus dem Resampling der rein faktormäßig zueinander schiefen Frequenzen vermüllen die unteren Bits. Schlecht, wenn man nur 16 hat.
 
AW: Behringer VMX 300 USB

@kranich

Weil wir doch gerade so schön bei
Heimstudiotechnik
als
waren und du in Ansprache meiner Person
tunlichst in Anführungszeichen setztest (was durchaus ein nicht unprovokantes Geschmäckle hat), habe ich hier gleich noch etwas:

Der Bitterlemmer aus aktuellem Anlass verlinkt auf ein Youtube-Video, das ich mir freiwillig wohl nicht angesehen hätte. Letztlich hatte ich mehr Spaß an dem Dreck im Hintergrund des Signals, als am Nutzsignal selbst.

Ja, wenn man Mikrofone mit unsensibler Elektronik abnimmt und mischt, um das Signal später tierisch aufzublasen, dann sollte man sich dessen bewusst sein, dass unerwünschte Neben- bzw. Wechselwirkungen in den Vordergrund treten können.

Man achte also mal auf den Geräuschteppich... und was hört man? Neben dem Raum, was ja normal ist, und heftigem Rauschen ein latentes, nerviges Fiepen. So ungefähr hören sich OnBoard-Audio-Mimiken sehr gern an und das Video macht deutlich, wie schlecht es um die Möglichkeiten der Nachbearbeitung steht, wenn allzu viel Unsauberkeiten toleriert werden.

Das Fiepen selbst - und damit zur "Gewissheit" - wirft aber gleich die Frage nach seiner Herkunft auf. Nein, gewiss ist es freilich nicht, aber ein Erfahrungswert und deshalb habe ich gleich mal eine Kiste aus dem Schrank geholt, von der ich weiß, dass sie genau dieses Geräusch zu erzeugen vermag. Glücklicherweise nicht in der NF, aber mechanisch, also hörbar und elektrodynamisch erfassbar (in diesem Fall mit einem SM58; was man hört, ist kein Schall, sondern eine "eletromagnetische Unverträglichkeit").

Es gehört übrigens ebenfalls zum Erfahrungsschatz aus der eigenen Praxis, zu wissen, dass es Geräte gibt, die dieses lästige Geräusch definitiv in der NF haben. Tja, was ist es (Vor dem Abspielen leise machen! Trotz schwachen Pegels ein extrem durchdringendes Signal!)?
 

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AW: Behringer VMX 300 USB

Ach lieber dea,
ich habe das Gefühl, da hatten wir beide wohl ein "Kompatibilitätsproblem". Vielleicht haben wir 2 ja unterschiedliche Samplingraten. ;) Lass uns mal den Versuch einer Synchronisation starten. :)

1.) Ich schätze Deine fachliche Meinung, aber es sei mir gestattet, sie zu hinterfragen. OK?

2.) Und Gewissheit anhand eines Behringer Datenblattes ist für mich eben erst mal "Gewissheit" (und das hat garnichts mit Dir zu tun) und ist ganz weit weg von provokant - das sollte es beim besten Willen auch nicht sein (obwohl Du ja auch gerne mal "stachelst").

3.) Eine Herausforderung war es dennoch für mich, nämlich dem Thema 44,1/48 Khz etwas mehr auf den Grund zu gehen und die Frage der subjektiv bewerteten Signal-Störabstände mit einfachen Bordmitteln etwas zu untermauern. Alles natürlich nur zur Selbsterkenntnis. ;)

Damit zunächst zum Testergebnis der Störsignale (in meiner Testumgebung ausschließlich Rauschen, die lustige Grille wollte sich einfach nicht hinzugesellen). Da es mir ja nur um eine Untermauerung meines subjektiven Empfindens ging, habe ich auf Spektrogramme genauso verzichtet, wie auf den Versuch, das Rauschen der Vorstufe oder dem Wandler zuzzuordnen. Testaufnahme jeweils in Samplitude 9 (Phase 26 in Samplitude 10) Eingang auf jeweils gleiche Empfindlichkeit eingestellt und bei abgezogenem Mikro Screenshot des Pegelmessers gemacht. Zum Test standen: ESI U46, Phase 26, Behringer DX2000USB und der Soundchip meines Laptops (Realtec) - alle Geräte auf Mikrofoneingang als Quelle eingestellt.

Das Ergebnis bestätigte meine Vermutung (siehe Grafik).

Störabstand.jpg

Nun stand ja die Frage, des Resample auf 48 kHz für mich noch im Raum, so dass ich nach einer Testmöglichkeit recherchiert habe, ob die jeweilige Soundkarte denn nun 44,1 kHz kann oder nicht.

Hier bin ich fündig geworden: http://www.minidiscforum.de/forum/viewtopic.php?f=3&t=20785

Minidiscforum schrieb:
Einige Soundkarten (darunter vor allem interne/OnBoard) betreiben ein internes Resampling. Genauer: Sie verstehen insgeheim nur Datenraten von 48kHz, spielen aber nur mit 44,1kHz ab; es findet ein Resampling jeder abgespielten Datei statt. Um zu ermitteln, ob deine Soundkarte das auch tut existiert ein bekannter Testsample, der "udial". Da dieser in den meisten Foren als APE-Datei angeboten wird (ein Lossless-Format welches ohne Plugin kaum noch unterstützt wird) habe ich hier extra eine FLAC-Version für euch: *Klick für Download*

Wichtig! Spielt diese Datei nicht bei hoher Lautstärke ab! Sowohl der verwendete Kopfhörer/Lautsprecher als auch euer Verstärker/Wandler oder gar euer Gehör kann dadurch Schäden nehmen, da hierbei Töne im Ultraschall-Bereich zu hören sind! Verwendet am besten billige Noname Kopfhörer- oder Lautsprecher für die folgende Wiedergabe.

Die Datei habe ich hier mal angehängt, zum selbst testen. (Ziel speichern unter ... und bitte in udial.flac umbenennen, da *.flac im upload leider nicht unterstützt wird.) Wenn der Wandler 44,1 kHz ohne Resampling versteht, ist ein sauberer dialtone (ohne Nebengeräusche) zu hören, wenn nicht, klingt es sehr "garstig". Am besten nochmal den Artikel vorher lesen.

Anhang anzeigen udial.txt

Und - nun zum Thema "Gewissheit" nein, das Interface kann nur 48 kHz, das scheint jetzt wirklich gewiss zu sein. Aber allen anderen getesteten Karten geht es genauso. Am schlimmsten machte sich die "gute" Phase26 (im 48/16 Mode). Nix da mit 44,1 einfach mal so! Das war etwas ernüchternd, ist also möglicherweise nur in einer anderen Preisklasse zu finden.

So, und jetzt lege ich mir deas lustige Grille auf und lasse mich in den Schlaf summen. (Denn das ist noch ein ganz anderes Thema.)

VG kranich
 
AW: Behringer VMX 300 USB

Ein sehr schönes Spielzeug, das Testfile. :) So einfach wie genial, man hätte eigentlich selbst darauf kommen können... wenn man ein Problem gehabt und die Notwendigkeit zu einem solchen Experiment bestanden hätte. Aber dazu nachher mehr. Zunächst muss ich noch zwei Dinge klären.

Zum einen die Sache um die "Gewissheit". Da hatten wir uns wohl tatsächlich gleich an mehreren Stellen missverstanden. Mein Gemecker hinsichtlich der Wandler in den Behringer-Mixern bekam ja gerade erst durch das Lesen der Anleitung und somit der technischen Daten richtig Wind in die Segel. Lesen wollte ich zwar ursprünglich nur wegen der Frage "Bidirektional oder nicht?", wozu ich ja keine vernünftige Antwort fand, dafür aber die Wandlerdaten. Insofern war ich also dessen schon gewiss.

Zum zweiten habe ich weiter oben im Zusammenhang mit dem Phase26-Bug von Dithering gesprochen, was das Interface nicht könne. Das war freilich falsch. Ich meinte zwar "Fehlerdiffusion", beim Resampling handelt es sich aber um eine Requantisierung "in der Weite" und den daraus resultierenden Effekten ist mit Antialiasing (vgl. Kantenglättung in der Bildverarbeitung) zu begegnen. Dithering bezeichnet die Fehlerdiffusion bei der Reduktion der Bittiefe. Mein Glück, dass da noch keiner gemeckert hat. :)

Nun zu dem Testfile.
Grundsätzlich ist es kein Wunderding, aber in der Tat eine hervorragende Idee, um vor allem Anwendern, die in der Angelegenheit "Digital Audio" und der anhängigen Schwierigkeiten mit Parametern etc. eher unbewandert sind und denen das Wissen und die sonstigen (Mess-)Mittel fehlen, Auswirkungen jedweder Unpässlichkeiten nachzuprüfen.
Insofern hat es mich direkt gefreut, den oben verlinkten Artikel zu lesen, weil er aufzeigt, dass es noch mehr Leute gibt die tiefer hinter die scheinperfekte Fassade digitaler Audiover- und -bearbeitung zu blicken bereit sind. Der Autor verpinselte zwar auch eine Menge Halb- und Unwahrheiten und es juckt in den Fingern, weil so manches revidiert oder ergänzt werden müsste, aber was solls. Bezogen auf unsere Diskussion lieferte er eine gute Idee.

Inspiriert davon habe ich zwei Testfiles generiert, die den Kern des "udial" enthalten: Einen PingPong-Sweep. Auf die Dialtöne kann man nämlich gut verzichten, weil sie bestenfalls verdecken, was sonst noch zu hören wäre, wenn es was zu hören gibt. Also je ein Wave Stereo, 16 Bit, 44,1 und 48 kHz, der Inhalt jeweils eine Sweep-Schleife: in 600 ms von 18 kHz auf 22 und wieder zurück.
Mit der jeweils korrekten Samplingfrequenz ausgespielt hört man - vorausgesetzt man ist schon hinreichend taub "da oben" - nichts, außer vielleicht das Rauschen und den Klirr der Komponenten, die mit dem Signal bzw. dessen Pegel ein Problem haben. Ansonsten hat man nur das dumpfe Druckgefühl im Kopf, das immerhin aufzeigt, dass die Schallwandler um die 20 kHz etwas ausgeben und die eigenen Trommelfelle weder ganz verhornt, noch perforiert sind. :)

Zum Test standen zur Verfügung:
  1. Terratec EWX 24/96
  2. Terratec Aureon 7.1 Universe
  3. E-MU 0404 USB
  4. Terratec Phase26 USB
  5. Realtek ALC650 (OnBoard AC'97)
  6. Cowon D2+ (Portable Media Player)

Die ersten drei Interfaces verhalten sich - wie nicht anders zu erwarten - vollkommen korrekt. Auf 48 kHz "festgenagelt" geben sie das 44,1-kHz-Testfile völlig problemlos wieder. Außer dem von mir schon weiter oben erwähnten angehobenen Grundrauschen sind keine signifikanten Mischprodukte zu hören.
Das ist auch kein Wunder, denn die Treiber melden richtigerweise "besetzt", wenn eine Anwendung versucht, zur Ausgabe ein anderes Streamformat zu befehlen, dieses aber nicht verfügbar ist. Windows (in meinem Fall XP) sieht sich daraufhin veranlasst, am Kernel zu resampeln. Das tut es bekanntermaßen ungefragt, was bei Profis und Puristen ja durchaus unbeliebt, aber keinesfalls grundsätzlich ein Problem ist.

Interface 4, also die Phase26, ist hier, ich erwähnte es im Verlauf des Threads schon, ein Sonderfall auf Grund eines (meiner Meinung nach) Fehlers des Treibers (oder der Firmware bzw. beider). Grundsätzlich beherrscht sie auch im 16Bit/48kHz-Modus selbstverständlich 32, 44,1 und 48 kHz vollständig. Die Betriebarten-Vorwahl war für die Entwickler nur deshalb nötig, weil zum Zeitpunkt der Entwicklung des Gerätes noch kein USB 2.0 zur Verfügung stand. Mit der knappen Performance des USB 1.1 ist es nicht möglich, Daten bis hinauf zu 24Bit/96kHz auf 4 Kanälen (1 Rec, 3 Play) zu transportieren. Daher entschloss man sich zur Anlage der 4 virtuellen Geräte und entsprechender "Arbeitsteilung". Auf die Wandlereigenschaften hat das keinen Einfluss.
Dementsprechend ist ihre Ausgabe zunächst völlig korrekt.

Per externer Clock (optischer Input) auf 48 kHz gesetzt hat man allerdings das Desaster, wenn man mit 44,1 kHz ausspielen will. Das Interface sagt Windows nicht, dass es gerade benutzt wird und so bekommt das Gerät die Daten, wie sie die Ausspielsoftware ausgibt. Da das Interface keinen richtigen Samplerateconverter besitzt, was ja kein Drama ist (besitzen andere ja auch nicht), bekommt man die Reste der Division zu hören.
Das gleiche passiert leider eben auch, wenn eine Software mit Samplingfrequenz A bereits ausgibt, und eine zweite mit B ebenfalls spielen soll. Die Phase akzeptiert einfach das neu angeforderte Streamformat, schaltet um und die Ausgaben beider Streams sind im Eimer.

Die Realtek-Gurke on board ist freilich - soweit waren wir ja auch schon, echt der Hit. Allerdings ist es bei dem bei mir verbauten ALC650 nicht so, wie der Autor des Artikels im MD-Forum schrieb, sondern genau so, wie ich es schon sagte und wie das wohl gängiger Standard in der Chipklasse ist.
Es ist also nicht so, dass er intern 44,1 kHz verarbeiten würde und nach außen so tut, als wären es 48, sondern anders herum und noch schlimmer. Er verarbeitet intern nur 48 - dies auch völlig korrekt - schwindelt Windows aber vor, sonst auch alles andere zu beherrschen. Den gleichen Effekt hatte man früher schon mit zum Bleistift Creative Soundblaster 128, die sogar 24/96 vorzugaukeln vermochte, was aber freilich alles interpoliert wurde.
Damit entsteht an dem Realtek-Interface geradezu zwangsläufig der gleiche Effekt, wie an der Phase26. Windows "denkt", das Interface kann ... und liefert das Streamformat "as requested", was bei Samplingraten <> 48 Khz zu deutlich hörbaren Mischprodukten führt. Für mich erstaunlich war allerdings, dass deren Pegel bei weitem nicht so hoch und die Struktur nicht so dicht war, wie bei der Phase.
Trotz alledem ist und bleibt eine solche Lösung nichts als ein Notbehelf, schon der anderen Unzulänglichkeiten (z.B. Störabstand) wegen.

Bliebe zum Schluss ein Test außer der Reihe, Gerät Nr.6. Ich nenne die Kiste ungern MP3-Player, weil das für das Teil schon fast ein Schimpfwort ist. Der Cowon soll laut Hersteller ja 22,05, 32, 44,1 und 48 kHz vertragen. Da er mir altem Pingelsack noch nie in einer audiorelevanten Disziplin auffällig vorkam, habe ich auch nie hinterfragt, ob da vielleicht gemogelt wird.
Er hat mich nicht enttäuscht. Er zeigt bei Wiedergabe der beiden Testfiles nicht nur 44,1 oder 48 kHz an, sondern schaltet hörbar die Clock um. Dementsprechend höre ich gar nichts. Die 20 +/- 2 kHz erzeugen nichts als ein blödes Gefühl, sonst ist Ruhe. So ist das, wenn man alt wird. ;)

Soweit sich die ernüchternden Erkenntnisse zu OnBoard-Chips auf Behringer-Mixer mit USB-Port übertragen lassen (man möge dies prüfen), ist das in der Tat ein Don't-Buy-Argument, oder wenigstens Anlass, sich über Alternativen zu informieren und diese zu erwerben. Falls jemand die cleanen Testfiles haben möchte, kann ich diese ja mal bei einem Filehoster ablegen. PN genügt.
 
AW: Behringer VMX 300 USB

Da ich mich gestern noch gefragt habe, ob denn aufnahmeseitig der gleiche Mist mit dem OnBoard-Interface (Realtec) passiert, habe ich eben das Testsignal mal in den Line-In gegeben. Wie nicht anders zu erwarten:

Bei 48 kHz ist die Aufzeichnung naturgemäß schon extrem unsauber. Der Versuch, mit 44,1 kHz aufzuzeichnen, führt zu den selben Dreckeffekten, wie auch bei der Wiedergabe, zuzüglich dessen, was die Elektronik an schlechtem Störabstand und Klirr noch zumischt.
 
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