[Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

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Ralle_Köln

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(falls das doch zu OT sein sollte, bitte verschieben)

Hallo in die Runde,

es geht zwar ums Fernsehen und dort vornehmlich um Werbung, aber ich finde diesen Beschluss dennoch beachtlich!
Man wird eine homogenere Gesamtlautheit des Programms anstreben, in dem man "totgebrickwallte" Elemente einfach leiser ausgespielt.
Dieser einfache und für jeden nachvollziehbare Schritt war bisher vorallem juristisch ein Problem, da angelieferte Werbung in keinster Weise verändert werden durfte und gepegelt auf ein mitgeliefertes Bezugssignal ausgespielt werden musste.
Heißt im Klartext: Auf der MAZ bzw. vor dem File war ein Pegelton, -18db(FS), der musste bei -9dB(r) rauskommen, danach durfte der Regler nicht mehr angefasst werden.

Hier der Text bei der AS&S: http://www.ard-werbung.de/6408.html

Die "wichtige Erkenntnis" daraus, 1:1 zu übertragen auf jegliche Produktion:
AS&S Website schrieb:
Wichtige Erkenntnis:
  • Stark komprimierte Werbespots klingen im Vergleich zu „ordentlich“ dynamisch produzierten Spots deutlich schlechter – besonders nach der Lautheitsanpassung.
  • Diese Spots können im Umfeld von dynamisch produziertem Material an Wirkung verlieren, weil ihre klanglichen Schwächen mehr auffallen.
  • Dynamik ist ein elementares Gestaltungsmerkmal.
  • Durch übermäßige Kompression wird dieses Merkmal eliminiert, man verzichtet damit auf einen wesentlichen Faktor zur Erreichung von Klangqualität.
  • Lautheitsnormalisierung ermöglicht sehr dynamische Tonmischungen, die klanglich stark komprimierten Material i.d.R. überlegen sind – bei gleichem Lautheitseindruck.

Einen Großteil der Vorarbeit zur Einführung von EBU R-128 ist beim WDR in Köln geschehen, man rüstet mittlerweile auch alle Fernsehschnittplätze mit entsprechender Messtechnik nach, um dynamisches, homogeneres Material zu produzieren.

Spinne ich die Idee fürs Radio mal weiter, komme ich zu dem Traum, bald wieder anständig produziertes Material am Regler zu haben und nicht aktuellen Pop und Rock 6 bis 18 dB leiser aussteuern zu müssen als meine (mit Maß ankomprimierten) Mikrofone.

Außerdem fühlt sich das ein bisschen so an - und das sei mir jetzt bitte gegönnt - als hätten wir aus der Technik uns gegen die "es-muß-immer-alles-lauter-geiler-bunter"-Fraktion durchgesetzt. Endlich mal. :)
 
AW: Halb-OT: ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Da fragt man sich doch, ob es Zufall ist, dass RTW und DK Technologies genau zu diesem Zeitpunkt neue Werkzeuge zur Lautheitsmessung nach EBU R-128 zur Verfügung stellen ...

Grundsätzlich kann man sich wohl aber über die Entwicklung zur Lösung zur Lautheitsfrage freuen :)
 
AW: Halb-OT: ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Der krankhaften Maximierung der Lautheit als Stil- bzw. Druckmittel den Boden zu entziehen, ist tatsächlich immerhin ein erster Schritt. Allerdings bleibt es wohl vorerst auf das Fernsehen und zudem auf die ARD beschränkt. Insofern es auch vorwiegend ein Problem der Werbung ist, dürfte der Effekt auf die Konsumenten extrem gering ausfallen und meiner bescheidenen Auffassung nach gilt es, nicht nur Produzenten, sondern eben auch Hörer und Seher zu "erziehen". Letztere sind ja unfreiwillig daran beteiligt gewesen, dass in den vergangenen 20 Jahren der Dynamikbegriff regelrecht negativ besetzt wurde.

Insofern wäre es - legen wir das mal aufs Radio allgemein um - dringend notwendig, auch im Hörrundfunk verbindliche Maßnahmen vorzuschreiben, die unterm Strich auch und vor allem die Musikindustrie zwingen, endlich damit aufzuhören, bereits auf ihrer Ebene jegliche Dynamaik restlos zu beseitigen.
Erst, wenn der Hörrundfunk selbst wieder ein Hörerlebnis bietet und die Konsumenten keine neuen Produktionen in den CD-Regalen mehr finden, die gegen die digitale Wand gefahren wurden, ist der Kreis wirklich durchbrochen.

Ob wir das noch in diesem Jahrzehnt erleben werden?
 
Spinne ich die Idee fürs Radio mal weiter, komme ich zu dem Traum, bald wieder anständig produziertes Material am Regler zu haben und nicht aktuellen Pop und Rock 6 bis 18 dB leiser aussteuern zu müssen als meine (mit Maß ankomprimierten) Mikrofone.

Nur hätte außer Dir dann immer noch niemand etwas davon. Oder handelt es sich in aller Regel um Produktionen für Kulturprogramme, die mittlerweile das einzige sind, das nicht als Gleichstrom hinten aus den Funkhäusern rauskommt?
 
AW: Halb-OT: ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Oder handelt es sich in aller Regel um Produktionen für Kulturprogramme, die mittlerweile das einzige sind, das nicht als Gleichstrom hinten aus den Funkhäusern rauskommt?
Bingo. Und ein paar von denen sind bis vor kurzem sogar nahezu unbearbeitet über DVB-S gelaufen.
 
AW: Halb-OT: ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Bingo. Und ein paar von denen sind bis vor kurzem sogar nahezu unbearbeitet über DVB-S gelaufen.
Genau so. Der RBB hat sich im Sommer von HiFi auf DVB verabschiedet (seitdem höre ich kein Radio Eins mehr, weils eklig klingt), der MDR komprimiert auf Jump und Sputnik nun auch (DVB, ADR aber nicht - ist mir bei den Programmen aber wurscht), bei BR-Klassik fand ich zufällig die Dolby 5.1-Spur mit mehr Dynamik vor als die Stereospur (offenbar 1.4:1 komprimiert und hartes Limiting, macht sich sehr gut bei Sprache, weil die unsymmetrisch geclippt wird).

Gibt es da Verbindungen zwischen den einzelnen Anstalten, die erst kürzlich von HiFi weggingen? Man hörte an einer Stelle, "UKW-Signal auf allen Wegen" wäre eine ARD-interne Richtline. Wäre die aus Hörersicht unverständlichste überhaupt. Was hier ggf. als Havariezuführung dient, ist mir als Hörer herzlich egal, ich erwarte anständige Qualität, wenn auf den DVB-Webseiten der Anstalten schon gerne mit "CD-Qualität" geworben wird.


Insofern wäre es - legen wir das mal aufs Radio allgemein um - dringend notwendig, auch im Hörrundfunk verbindliche Maßnahmen vorzuschreiben, die unterm Strich auch und vor allem die Musikindustrie zwingen, endlich damit aufzuhören, bereits auf ihrer Ebene jegliche Dynamaik restlos zu beseitigen.
Im Hörfunk wäre die Folge, daß schlichtweg die aktuelle Brühe leiser gepegelt werden müßte. Das beträfe bei Popwellen das komplette Musikprogramm. Einziger Vorteil: man würde nicht mehr angebrüllt, wenn man von einer Kulturwelle dorthin wechselt - aber wer tut das schon?

Erst, wenn der Hörrundfunk selbst wieder ein Hörerlebnis bietet und die Konsumenten keine neuen Produktionen in den CD-Regalen mehr finden, die gegen die digitale Wand gefahren wurden, ist der Kreis wirklich durchbrochen.

Ob wir das noch in diesem Jahrzehnt erleben werden?
Im Falle der CD in den Regalen schon: die werden wir zugunsten von Musik in der Cloud wohl gegen Ende des Jahrzehnts nicht mehr in einem Verkaufsregal finden.
 
AW: Halb-OT: ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Zur Lautheitsmessung mal folgende Frage: Diese LUFS-Angabe bezieht sich ja wohl, wie der Name schon sagt, auf die digitale Vollskala. Nun steuere ich meine Filme (auch für die Nutzung im Internet) bisher auf 0 dB auf dem analogen RTW 1206D aus, also -9 dBFS. Beim Codieren der Internet-Dateien wende ich keine Normalisierung an. Nützt mir die LUFS-Angabe somit überhaupt etwas? Oder sollte ich dazu übergehen, künftig so zu pegeln, dass die Programmlautheit bei -23,0 LUFS liegt? Sollte man dann den RTW 1206 außer Betrieb nehmen oder ihn parallel weiterbetreiben?

Ich würde dann einen Touch Monitor TM 7 anschaffen und ihn in ein halbes 19-Zoll-3HE-Feld setzen.

Matthias
 
Produktionen für Kulturprogramme:

Bingo. Und ein paar von denen sind bis vor kurzem sogar nahezu unbearbeitet über DVB-S gelaufen.

Was steckt denn hinter dieser finsteren Andeutung? Muß man inzwischen befürchten, daß auch die Kulturradios demnächst so klingen wie der bekannte Klassikdudler aus Hamburg?

Programmlich gibt es ja schon teils bedenkliche Tendenzen, wenn ich an den wohlfeilen Musikteppich mit Schmusechansons und Filmmusik-Gedöhns denke, den der Hallenser Frisörfunk auszurollen pflegt. Da hält man mittlerweile alles für möglich.
 
AW: Halb-OT: ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

@ Pianist_Berlin

Ich stehe bezüglich R-128 auch auf dem Schlauch. Was die da machen (wie sie messen), ist mir schon klar. Daß eine solche Messung sehr langsam ist und nicht zur technisch (!) sauberen Aussteuerung taugt, da sie keinerlei Peaks erkennt, ebenso. Es steht ja auch gleich mit auf der AS&S-Seite, daß man ebenfalls noch maximal -3 dBFS berücksichtigen muß. Dabei gehe ich davon aus, daß man damit stillschweigend samplegenaue Bewertung meint, also wohl nicht einmal eine klassische 10-ms-Anzeige. Ein Parallelbetrieb der 1206 mit ihren 10 ms ist damit wohl als mindestes dringend anzuraten, es sei denn, die LU-Anzeigen geben den samplegenauen Peakwert gleich mit an.

Ich bin sehr gespannt, wie sich das ganze auswirken wird. Meine bösartige Phantasie kann sich durchaus Spots vorstellen, die brav auf die -23 LUFS gebracht wurden, dabei aber durchaus abenteuerliche Spitzenpegel erreichen können. Naja, abwarten.

@ K6
Genau das: das klingt für mich wie eine Drohung. Aber man muß ja kein Radio hören. Ich höre seit August ja auch kein Radio Eins mehr, seitdem man beim RBB glaubt, Privatfunk-Schweineprocessing auch auf DVB veranstalten zu müssen. Jürgen König und Holger Luckas als Alien? Danke, ich verzichte. Auf einem Heimempfangsmedium (DVB) für Qualitätsbewußte ballern die den UKW-Müll raus. Mann, was sind die öffentlich-rechtlichen runtergekommen...
 
AW: Halb-OT: ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Zur Lautheitsmessung mal folgende Frage: Diese LUFS-Angabe bezieht sich ja wohl, wie der Name schon sagt, auf die digitale Vollskala. Nun steuere ich meine Filme (auch für die Nutzung im Internet) bisher auf 0 dB auf dem analogen RTW 1206D aus, also -9 dBFS. Beim Codieren der Internet-Dateien wende ich keine Normalisierung an. Nützt mir die LUFS-Angabe somit überhaupt etwas? Oder sollte ich dazu übergehen, künftig so zu pegeln, dass die Programmlautheit bei -23,0 LUFS liegt? Sollte man dann den RTW 1206 außer Betrieb nehmen oder ihn parallel weiterbetreiben?

Ich würde dann einen Touch Monitor TM 7 anschaffen und ihn in ein halbes 19-Zoll-3HE-Feld setzen.


Matthias

Hallo Matthias,

kanns Du nicht weiter wie bisher arbeiten, dann sind Deine Files ja mal erst korrekt ausgesteuert = nicht übersteuert?
Anschliessend verpasst Du den Files eine Lautheitsnormalisierung auf -23LUFS mit einem entsprechenden Softwaretool.

Jean
 
AW: [Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Irgendwie hatten wir die Diskussion doch schon mal in mehreren Zusammenhängen und das ohne Ausschluß der Diskrepanz, in Abhängigkeit des zu belieferndern Mediums aussteuern zu müssen.

Für Endprodukte, die nicht für Broadcast bestimmt sind, sehe ich nach wie vor nicht einen Grund, gezielt untersteuertes Material abzugeben, was bei -9 dBfs de facto so wäre.
 
AW: [Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Na, ich bin erst mal froh das man hier endlich mal wieder an den Rezipienten denkt und auf Audioqualität mit mehr Dynamik setzt.
Und nicht aus wirtschaftlichen Gründen der Werbequote, auf "Brüllerei" spekuliert.

Man vergisst wohl all zu schnell das es etwas mit Kultur zu tun hat. (haben kann)

Ich kenne einige Omis die aus "Angst", bei einem Webeblock die Stumm-Taste an der Fernbedienung drücken,
weil sie vor "lauter" Schreck keinen Herzkasper kriegen wollen.
Auch die Limiter-Gerätchen zum dazwischen schalten, für den TV-Ton an der Home-Cinema 5.1 Anlage, werden dann wohl überflüssig.

Am meisten freut mich aber, das man damit den Werbespotproducern endlich mal klarmachen kann, was die da für eine Shice produzieren. Super Hochglanzbilder der Verführung komponieren, ja...Tondesigner einsetzen die Klänge entwicklen um Biergluckern und Schokoknacken so perfekt klingen zu lassen,....um das dann am Ende
zu zerquetschen. Wie Schade um die ganze künstlerische Arbeit davor.

Und ich hoffe das das dann später in der ganzen Branche zum "guten Ton" gehört "natürlich" zu produzieren und es dadurch auch bei den Radios bald ankommen wird.

Ich hoffe ganz im Ernst das danach die Musikbranche dran ist!

Das hier endlich die Erkenntnis einsetzt nicht lauter als der Werbespot sein zu müssen.
Es ist völlig richtig das die ARD hier beginnt den Loudnesswar-Teufelskreis an einer Stelle zu durchbrechen.
Bei sich!

Was würde die Techniker bei den anderen Stationen denn davon abhalten, endlich mal auf Maßhaltigkeit der angelieferten "Ware"
zu achten und bei der "Betriebsleitung" dafür zu sorgen, das man hier die kommende Werbeeinschaltverträge anders schreibt?

Was hält Musikredakteure davon ab, überbratene, geklippte Brikets gnadenlos auszusortieren und an den Labelchef persönlich,
mit der Bemerkung der "Unsendbarkeit", zurück zu schicken. (Hier das hilft bei der Titelbewertung: http://www.dr.loudness-war.info/ )

Ich arbeite glücklicherweise bei einem unkommerziellen Sender, wir machen keine Werbung.
Wenn ich digital übersteuerte Musiktracks finde, werden die gnadenlos vom Server gelöscht.

Wir (hier) können uns glücklicherweise erlauben, neben den Privaten einfach leiser und nicht so "druckvoll", dafür dynamischer zu klingen, weil uns die Hörer wegen der Musik und unserem Programm einschalten. Wir spielen auch nicht alle Hits der 80er, 90er, und das Beste von heute.
Wir erreichen unsere Rezipienten deshalb!
Und nicht wegen der Lautheit des Programms.

Schön zu klingen, plus Qualität, das Ganze bei einer hohen Auflösung an die GEZ-Zahler zu liefern, finde ich ist das mindeste was man bei dem Standard der heutigen Übertragungstechniken gewährleisten kann.
Die Techniker das sind wir. Wir können das.

Eine hohe Güte des Signalweges muss sich auch irgendwie "bezahlt" machen.
Sonst nutzt irgendwann der ganze Invest in den digitalen UKW-Optimod-, DAB+ und HD-TV-Krams wirklich mal gar nicht viel, wenn hinten Plörre rauskommt.

Man muss auf Qualität setzen, im Programm in den Formaten, bei der Technik sowieso.

Lasst euch von den Werbefuzzis und den Musikindustrie-Crap-Pushern nicht vorschreiben wie eure Station zu klingen hat.
Wir machen das Programm.
Immer an die Hörer denken.

Danke ARD-Konsortium. Danke.


Gruß Codo
 
AW: [Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Ich bin voll und ganz deiner Meinung, Codo! AOL!

Hoffen wir, daß das Ganze Früchte trägt und letztendlich auch bei der Musikindustrie ankommt. Zeit wird's.
 
AW: [Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Liege ich eigentlich richtig, wenn ich meine, dass man sich dann auf allen Verbreitungswegen (also auch im Internet) an die neuen Regeln halten sollte? Da gilt das ja ganz genauso: Jemand klickt eine leise Datei an, dreht den Regler lauter, klickt danach eine laute Datei an und kriegt einen Schreck. Ich fürchte zwar, dass viele kleine Videoproduzenten nicht die 4.000 EUR für einen RTW Touch Monitor mit den entsprechenden Software-Paketen ausgeben werden, aber das kann man ja dann auch wieder als Merkmal herausstellen, dass man sich an die neuen Regeln hält. Vor allem bei den Auftraggebern außerhalb der Medienbranche, die davon keine Ahnung haben. Denen kann man kurz und bündig erklären, worum es geht, und dass man die Lösung beherrscht. Ist doch eine gute Botschaft, oder?

Matthias
 
AW: [Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Ahh, danke! Seite 12 ist interessant:

http://tech.ebu.ch/docs/tech/tech3344.pdf schrieb:
Traditionally, analogue transmitters for terrestrial radio and television transmission have been fed directly from the broadcast studio by using a high quality line. Usually, broadcast stations apply (pre-emphasis) limiting at a central location. As long as the analogue terrestrial transmission remains active, it is recommended that this signal chain be separated from the audio output that supplies digital transmission systems such as DVB, IPTV and DAB(+), or to follow the approach for analogue cable distribution described in the previous section. By doing this, audio quality for digital distribution will not be degraded due to the limitations of the analogue transmission system.

Der RBB tut seit Sommer das Gegenteil, nämlich ADR und DVB mit dem UKW-Signal zu schänden. Der MDR hat Jump und Sputnik auf DVB mit Processing beaufschlagt, aber nicht ADR (zumindest war das vor einigen Wochen so, als ich mal getestet habe). Die meisten anderen Anstalten waren auf DVB immer grottig (NDR, WDR, hr, SWR, BR), wenn UKW auch grottig ist. Sie sind brauchbar, wenn UKW gut ist. Kaum eine ist konsequent gewesen. Der SR war es (ist es noch?), der RBB war es.

Die Grafiken auf Seite 15 zeigen aber noch etwas: es wird sich am komprimierten Soundmüll nichts ändern. Man dreht die komprimierte Soße einfach leiser. Damit ist Zappen streßfreier, aber klanglich hat man bei den einzelnen Services nichts gewonnen.

Was beim weiteren Blättern noch auffällt: das ist alles darauf ausgelegt, automatische Playouts zu haben, in denen Menschen nicht mehr vorkommen. Man betreibt einen irrsinnigen Aufwand mit Stundenblock-Messungen und Datenbanken, um etwas zu automatisieren, das eigentlich in die Hand eines Tonmenschen gehört. Und selbst die intelligenteste Automatik weiß ohne menschliches Zutun nicht, daß gerade ein Hörspiel läuft und das bitte so leise bleiben muß, weil es die Dramaturgie erfordert. Ich erahne da einen ganzen Zoo neuer lustiger Effekte und Probleme. Immerhin kann die Geräteindustrie wieder verdienen, dafür glaubt man nun halt, den letzten Tonmenschen vom Hof jagen zu können.

Die R128-Leute glauben doch nicht im Ernst, daß alle Kopfstellen jetzt mit neuer Technik ausgestattet werden, nur um - im Ernstfall durch Recodierung - den Pegel ändern zu können? Dafür kommt das ganze etwas zu spät, denn die Ausstattung der Kopfstellen im Zuge der Analogabschaltung läuft bereits.

Irgendwie kommt mir das ganze wie Aktionismus und Umsatzbeschaffungsmaßnahme vor. Da wird ja alles bis hin zum Scart(!)-Ausgangspegel reglementiert. Ein Eingriff, der für mich unverträglich ist zu manchen Geboten wie z.B. dem, in Übertragungsanlagen möglichst mit hoher, aber noch unverzerrter Aussteuerung reinzugehen. Ich war für hohe Ausgangspegel in Heimgeräten immer dankbar, fast so dankbar wie für niedrige Ausgangswiderstände. Jetzt reglementiert man selbst auf dieser Ebene.
 
AW: [Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

es wird sich am komprimierten Soundmüll nichts ändern. Man dreht die komprimierte Soße einfach leiser. Damit ist Zappen streßfreier, aber klanglich hat man bei den einzelnen Services nichts gewonnen.
In diese Richtung zielte ja meine Kritik bzw. die Frage, was möge das für den Hörrundfunk bedeuten.

Keine Frage: Bliebe die Angelegenheit beim Fernsehen und dort auf die Tonsumme beschränkt, hätte das für die Konsumenten den Vorteil, nicht ständig die Laustärke am Empfänger in teils weiten Bereichen varrieren zu müssen, weil Werbung und Trailer brüllend laut sind, andere Programmteile dagegen bisweilen erholsam dahinrieseln. Das ist auch bei ARD-Programmen ohnehin schon weniger dramatisch als bei Privatsendern.

Die von der ARD gewollte Wirkung auf vor allem Werbeproduzenten, sich wegen Zwecklosigkeit von der zwanghaften Dynamikkomprimierung zu lösen, wäre bestenfalls ein günstiger Nebeneffekt. Warum? Weil es keinen Zwang dazu gibt. Der träte erst ein, wenn die Fernsehanstalten einfach keine Werbungspots mehr annehmen und senden würden, die nicht ein Minimum an Dynamik bieten. Dass das Eintritt, ist ja wohl nicht anzunehmen.

Im Hörrundfunk würde dieses Prinzip ja von vorn herein gar nicht funktionieren, denn dort ist ja üblicherweise die Summe von Dynamik völlig befreit, was ja einen ganz anderen Sinn und Zweck hat. Da dürften die meisten Kriegstreiber ohnehin ihr Signal durchs MPX-Limit begrenzt sehen, noch bevor der Peak eines Signals mit einem Fünkchen Restdynamik den maximalen Hub in Frage stellt. An der Stelle einfach mit LUFS (irgendwie sieht das Kürzel schon bescheiden aus) ein weiteres Limit vorzusetzen, würde wirklich nur platte Summen zu geringerem Pegel und somit das medium zu weiterer Untersteuerung zwingen, das Problem der Plättung aber nie lösen.

Ein Eingriff, der für mich unverträglich ist zu manchen Geboten wie z.B. dem, in Übertragungsanlagen möglichst mit hoher, aber noch unverzerrter Aussteuerung reinzugehen. Ich war für hohe Ausgangspegel in Heimgeräten immer dankbar, fast so dankbar wie für niedrige Ausgangswiderstände. Jetzt reglementiert man selbst auf dieser Ebene.

So ist es und damit sind wir wieder beim Kern der Diskussion um Aussteurung und die -9 dBfs, die wir schon führten, weil mindestens ein User offenbar nicht verstand, dass sich eine EBU-Empfehlung, selbst wenn sie in irgendeinem Pflichtenheft zum quasi anstaltsinternen Gesetz wird, nicht einfach so auf alle Anwendungen übertragen, weil physikalische Belange außer Acht lässt.

Jedes Medium, vom Magnetband über AM, FM bis selbstverständlich auch Digital Audio hat seine ganz eignen physikalischen "Macken", die jeden Benutzer zwingen, so auszusteuern, dass im Rahmen der Möglichkeiten des Mediums die Signale mit einem Maximum an Qualität verarbeitet werden können. Im Allgemeinen heißt das, primär den Signal-Rauschabstand zu maximieren, freilich ohne Verzerrungen durch Übersteuerung herbeizuführen.
Dazu war der Dynamikkompressor im Hörrundfunk grundsäzlich das probate Mittel. Heute wird er, von wenigen Ausnahmen abgesehen, praktisch nur noch mißbräuchlich angewendet. Das gilt es auszuhebeln.

Was beim weiteren Blättern noch auffällt: das ist alles darauf ausgelegt, automatische Playouts zu haben, ...
Das wundert mich nun auch nicht mehr. Aber soweit habe ich gar nicht mehr gelesen. Ich habe nur kurz überflogen, was dieses ominöse LUFS-Meter eigentlich will und soll, und bin kurzerhand zum Selbsttest übergegangen.

Mikrofon vor die Nase, eingesprochen, LUFS gemessen. Na Klasse! Nach LUFS INT wäre meine Stimme bereits im Original "ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit." So ausgesteuert, dass ich brav bei -23 dBLUFS +/-1 durch den D/A-Wandler riesele, bleiben tatsächlich allerhöchstens -9 dBfs übrig. Will heißen: 1 Bit Auflösung ist somit ein für allemal verloren. Nach LUFS MOM liegt der Peak dabei immernoch bei -16 dB. Würde dieser Wert noch in eine Betrachtung mit einfließen, müsste demnach ein weiteres Bit verschenkt werden.

Insofern würde sich für einen Produzenten, der so anliefern muss, tätsächlich die Kompression zum Beispiel eines Sprachbeitrages völlig erübrigen. Soweit ginge die Rechnung also wohl auf.

Physikalisch gibt es dennoch keinen Grund, künftig nur noch mit 15 oder gar 14 Bit zu arbeiten. Kommt auch nicht in die Tüte! Das wäre dem Grunde nach genauso irsinnig, wie den Hub auf UKW auf 15 kHz zu reduzieren, nur damit das künftig zu irgendwelchen Pegelvorstellungen hinsichtlich einheitlicher Lautheit passt.

Mit einem solchen Ansatz und einem weiteren, xten VU-Meter (auch wenn es LU heißt) passiert nur neuer Mist auf unzähligen Ebenen.
 
AW: [Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

also ein erster schritt scheint getan zu sein. der zweite denkansatz ist, was nützte einem die gewonnene dynamik, wenn man sie nicht hören kann. die hörgewohnheiten, besonders der jungen konsumenten sind da ja zweifelhaft. ich sag nur das handy als lautsprecher... ich behaupte mal, der durchschnittliche hörer kann ein original von cd und eine (schlecht)-codierte mp3 nichtmal unterscheiden. mal abgesehen davon, dass das, was man heute auf cd kaufen kann auch scheußlich klingt. die sollten sich schämen, sowas anzubieten ...:mad:
 
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Die Grafiken auf Seite 15 zeigen aber noch etwas: es wird sich am komprimierten Soundmüll nichts ändern. Man dreht die komprimierte Soße einfach leiser.

Kennt man so ja schon von UKW, wo das ganze Gedöhns mit MPX-Spitzenleistung und wie das alles heißt, ja, auch nicht viel mehr als etwas leiser gedrehten Gleichstrom bringt.

Bei den Tschechen ist das übrigens pathologisch, da ist das Kulturradio nur etwas weniger hart komprimiert als das andere verzerrte Gebrüll. Sollte mich nicht wundern, wenn das bei den Holländern auch nicht anders ist. Wenn man das kennt, dann macht man sich wirklich Gedanken, wie lange die Kulturradios der ARD noch in technischer Hinsicht anhörbar sind.


Was beim weiteren Blättern noch auffällt: das ist alles darauf ausgelegt, automatische Playouts zu haben, in denen Menschen nicht mehr vorkommen.

Willkommen in der wunderbaren Fernsehwelt von heute!

Das Ergebnis kann man dann zum Beispiel auch in den Trailern bestaunen, die reingeklatscht werden, wo man sich eigentlich erstmal ein paar Sekunden Ruhe und Schwarzbild wünschen würde. Man könnte bei so manchem Duröhren-Video allein schon deshalb das Heulen kriegen, weil man da so deutlich merkt, daß da noch von Hand gefahren wurde, bis hin zu so hübschen Details wie radiomäßigen Musikblenden bei der Programmansage.


Die R128-Leute glauben doch nicht im Ernst, daß alle Kopfstellen jetzt mit neuer Technik ausgestattet werden, nur um - im Ernstfall durch Recodierung - den Pegel ändern zu können? Dafür kommt das ganze etwas zu spät, denn die Ausstattung der Kopfstellen im Zuge der Analogabschaltung läuft bereits.

Irgendwie kommt mir das ganze wie Aktionismus und Umsatzbeschaffungsmaßnahme vor. Da wird ja alles bis hin zum Scart(!)-Ausgangspegel reglementiert.

Man muß dabei auch mal bedenken, wer hier reglementieren will: Die europäischen Staatssender, die froh sein sollten, daß die EU-Kommission ihnen den Hals erst später umdrehen wird. Das ist wie damals, als sie zu ihren „Pflichtenheften“ nach dem Abgesang von Fese, Marconi usw. von den Japanern gesagt bekamen, daß sie entweder kaufen oder es eben sein lassen können. Am schärfsten scheint auf dem Gebiet ja die BBC zu sein.


Wie dem auch sei: Bei dem Vorgang hier handelt es sich m.E. um eine typisch behördenmäßige Sache, nämlich hochoffiziell den simplen Vorgang festzunageln, bei brüllend lauten Werbespots eben den Regler nicht ganz aufzumachen, damit die werten Fernsehzuschauer nicht vom Sockel fallen und dann sogleich zur Fernbedienung greifen. Die klarste Lösung wäre natürlich, die Werbung und die ganze mit ihr zusammenhängende Programmgestaltung rauszuschmeißen.

Aber man muß ja schon froh sein, daß die Fernsehfritzen das anscheinend nicht so „pragmatisch“ lösen wie alles im ARD-Hörfunk, das nicht die Fahne der hehren Kultur hochhält.
 
AW: [Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Bei den Tschechen ist das übrigens pathologisch, da ist das Kulturradio nur etwas weniger hart komprimiert als das andere verzerrte Gebrüll. Sollte mich nicht wundern, wenn das bei den Holländern auch nicht anders ist. Wenn man das kennt, dann macht man sich wirklich Gedanken, wie lange die Kulturradios der ARD noch in technischer Hinsicht anhörbar sind.
Zumindest ich habe nichts davon gehört, das man bei den Kulturradios härter komprimieren möchte. Das muß aber nichts heißen.

Darüberhinaus sieht es in den Nachbarländern oft düster aus. Es folgt eine subjektive Einschätzung der ö/r-Wellen im Südwesten nach Höreindruck - zu denen kann ich am Meisten sagen:

Belgien / Flandern: durch die Bank weg stark komprimiert, aber halbwegs neutral im Klangbild, nahezu kein Pumpen. Auch bei den Kulturwellen Radio 1 und Klara leider wenig Dynamik.

Belgien / Wallonie: sehr starke Kompression, topfiger Klang, Tiefenüberbetonung, es Pumpt, Störmodulation wird in leisen Passagen ordentlich hochgerissen. Leider auch bei den Kulturwellen La Prèmiere und Musiq3, das kriegen sie im norden Belgiens* deutlich besser hin.
Eine Ausnahme sind die deutschsprachigen Programme des Ostbelgischen BRF, hier komprimiert man nicht so heftig.

Frankreich: Gleichstrom mit starker Tiefenüberbetonung und seeehr "fettem" Mikrofonklang. Stimmen beim Abhören im Auto so "Brummig", das man es kaum erträgt.

"Die Niederlande" klingen meines Erachtens am Schäbigsten von allen, auch Radio 2 und Radio 4 (Kulturwelle) der NOS stark komprimiert. Von den Privatsendern erst gar nicht zu sprechen. Nach einer halben Stunde Veronica hebt u hoofdpijn.


*genaugenommen im Südflügel des Funkhauses, dass sich die großen beiden ö/r-Anstalten Belgiens teilen.
 
Au weia, Gotteslästerung über den krachtigen Holland-Sound ...


Vielleicht interessiert dann auch noch, wie es anderswo aussieht:

Die tschechischen UKW-Programme haben alle eine auffallend ähnliche, typisch harte Kompression. Das ist auch beim Kulturprogramm Vltava zu beobachten, auch wenn es dabei nicht ganz so stark komprimiert wird. Bei den anderen Öffi-Programmen ist nicht nur die Musik gleichgerichtet, es wird auch bei Sprache der Hall völlig unnatürlich hochgerissen; wenn mehr als ein Mikro offen ist, ist das Ergebnis geradezu unerträglich*). Bei den Privatsendern schießt Radio Impuls den Vogel; die wollen anscheinend die allerlautesten sein und haben nur noch ein einziges Gezerre auf der Antenne.

In Polen wiederum trifft man weithin etwas, das man vielleicht klassischen Optimodsound nennen könnte. Es ist noch zumindest ein nennenswerter Rest an Dynamik vorhanden, und auch Sprachübertragungen (zumindest bei Polskie Radio wohl durchweg mit anständigen Mikros) klingen passabel. Am auffälligsten ist da eine mitunter deutlich aufziehende AGC. Die Frage wäre noch, wie sich das Kulturprogramm Dwojka anhört, da kann ich nichts zu sagen, weil es nur noch auf einer Funzelkette läuft (immerhin: das traut sich hierzulande noch keiner).

Man müßte sich auch mal die tschechischen und polnischen Öffi-Programme über Digitalwege anhören. Scheint nämlich, als würden sie dort sauber rausgehen, was speziell im ersteren Fall sehr wesentlich wäre.


*) Auch hier gibt es eine Parallele zu Radio Eins (RBB), das neuerdings überall als UKW-Brei daherkommt: Bei Sprachübertragungen macht sich der Optimod noch deutlich unangenehmer bemerkbar als bei Musik. Über Kopfhörer sind sie im Grunde unerträglich. Ich las dazu mal das Wort „klingonischer Preßsound“.
 
AW: [Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Ich habe mir gestern mal für meinen Avid testweise das R-128-Plugin von Grimm Audio aus Holland installiert und ausprobiert. Vom Ergebnis war ich durchaus überrascht: Obwohl ich meine Spitze bei 0 dB auf dem RTW 1206 D habe, also bei -9 dBFS, und den Ton nicht sonderlich stark komprimiere, scheine ich bisher schon so "laut" gewesen zu sein, dass mein Pegel nach dem Prozessieren deutlich leiser wird. Ich hätte ja eher vermutet, dass er ein wenig lauter wird.

Da muss ich mir echt überlegen, ob ich mir sowas antun soll, wo meine -9 dBFS-Pegel eh schon leiser sind als die Dateien anderer Leute, die bis 0 dBFS normalisieren... Da würde die Kundschaft irgendwann fragen, warum mein Ton so leise ist. Muss man denn nun wirklich soooo viel Headroom verschenken? -23,0 LUFS scheint sehr wenig zu sein...

Matthias
 
AW: [Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

@ Matthias

Wenn ich mir Extrembeispiele aus meiner Musiksammlung ansehe, so hat die Festlegung der Norm-Lautheit durch die EBU R128 auf -23 LUFS schon seine Berechtigung.

Es handelt sich hierbei zwar um ausgesuchte Beispiele, aber immerhin: sie entsprechen der realen Audiowelt.

Einerseits:
Sade - Why Can't We Live Together: Lk[LUFS] = -22.7, TP[dBFS] = -2.7
Pentangle - Lord Franklin: Lk[LUFS] = -22.2, TP[dBFS] = 0.0
Sting - Englishman in New York: Lk[LUFS] = -21.4, TP[dBFS] = -0.8​

andererseits:
Red Hot Chili Peppers - Californication: Lk[LUFS] = -5.5, TP[dBFS] = +1.2
Iggy & the Stooges - Search and Destroy: Lk[LUFS] = -2.1, TP[dBFS] = +2.2
Metallica - All Nightmare Long: Lk[LUFS] = -3.6, TP[dBFS] = +2.3 (jaaa, plus zwei komma drei :wall:)​

Die Lautheitswerte sowie die True Peak Werte wurden mit der Software Loudness Management Batch processor (LMB) von Nugen Audio ermittelt (EBU R128 compliant).

Man sieht Anhand der Beispiele sehr schön, warum sehr dynamisches Material diesen hohen Headroom braucht. Man sieht aber auch, welcher Gleichstrom teilweise (genreabhängig) produziert wird.

LG
Jean
 
AW: [Halb-OT:] ARD-Fernsehen steuert ab 01. 01. 2012 nach EBU R-128 aus

Da hast du aber eine seltsame Version des Sade-Tracks. Die Diamonds-Life-Scheibe gehört zu den ganz wenigen CDs, die man im Blindtest kaum vom Vinyl unterscheiden kann. Insofern vertraue ich der CD in jedem Fall.
Es schaut jedenfalls alles ganz anders aus:

attachment.php


Das LUFS-Meter von Audiocation sagt im Übrigen das gleiche. Es hätte mich auch gewundert, warum ein Musiktitel so extrem viel "dünner" sein sollte, als meine eigene Stimme.
 

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