MABB - geplante Frequenz-Rochade in Berlin?

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TonSpion

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Begehrte UKW-Frequenz 106,0 MHz Berlin-Alexanderplatz wird neu vergeben

Unglaublich, wie die MABB hier die Leute "ver..scht", anders kann man DIESEN VORGANG wohl nicht bezeichnen.

Kurz zur Chronologie:

Vor geraumer Zeit hatte die MABB die Frequenz von RADIO PARADISO - UKW 98,2 MHz - ausgeschrieben und den Zuschlag - überraschend - an Oldiestar (heute Radio B2) erteilt. Daraufhin die Klage seitens PARADISO, was zur Folge hatte, dass die Kirchenfunker nach wie vor die Frequenz 98,2 belegen.

Da sich die MABB offenbar so sicher war, dass das Gericht gegen PARADISO entscheiden muss, hat man sich bei der nächsten Ausschreibung einer Frequenz in Berlin - UKW 102,9 MHz - auf andere Bewerber konzentriert.

Nachdem hier auch eine Entscheidung gefallen war, entschied sich das Gericht im Fall PARADISO auch ... vorläufig ... und gab dem Kirchensender zunächst recht. Damit konnte Oldiestar NICHT in Berlin senden (obwohl eine Sendelizenz ja vergeben wurde).

Und hier beginnen die Mauscheleien der MABB:

OHNE Ausschreibung gewährte die MABB eine Umkoordinierung der Frequenz UKW 96,7 MHz vom Standort Pausin (HVL) nach Berlin (Postgiroamt) und genehmigte die Nutzung durch Oldiestar bzw. jetzt ja Radio B2. Ein Vorgang mit "Geschmäckle", aber die MABB hatte ja auch noch was gut zu machen.

Jetzt aber - mit der Ausschreibung der "begehrten" Frequenz UKW 106,0 MHz (RFI) wird eine geplante "Schieberei" bereits im Vorfeld ganz offensichtlich. KEIN Bewerber, der nicht RFI oder Radio B2 heisst, wird auch nur den Hauch einer Chance haben, die Ausschreibung zu gewinnen. Der Gipfel der Dreistigkeit dabei ist, dass die MABB es auch noch ankündigt:

MABB - Pressemitteilung vom 17. November 2011

Ausschreibung der UKW-Hörfunkfrequenz 106,0 MHz am Senderstandort Berlin-Alexanderplatz


Hier soll eine Frequenz-Rochade durchgeführt werden, unter dem Deckmantel einer "Ausschreibung", um dem Versagen vor Gericht im Fall PARADISO vorzugreifen.

Gut natürlich für die Profiteure (Radio B2) und evtl. auch RFI (die damit Kosten sparen). Ganz schlecht aber für alle anderen Bewerber auf die UKW 106,0 MHz: Diese werden lediglich die Gebühren für das Bewerbungsverfahren "abdrücken" dürfen und am Ende "hinten runter fallen".
 
AW: MABB - geplante Frequenz-Rochade in Berlin?

Im Gegenteil: Ich finde es ehrlich, dass die MABB es so offensichtlich macht. Was glaubst Du, bei wievielen Ausschreibungen in den letzten Jahren, bundesweit gesehen, der Sieger von vorneherein feststand? Eben! Da ist es doch einigermassen kulant, wenn man die Absichten von Anfang an durchblicken lässt. Somit kann sich der eine oder andere Bewerber doch den Aufwand sparen, überhaupt mitzubieten.
 
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Was auch interessant ist: Offenbar gibt radio b2 zugunsten seiner neuen Frequenz auf dem Alex (eben die 106,0) die Frequenz 104,9 MHz in Oranienburg auf. Und wenn das was gut informierte Kreise so spekulieren zutrifft darf sich sunshine live anschließend auf seine zweite UKW-Frequenz in Brandenburg freuen, die dann zumindest auch den Nordwesten von Berlin ankratzt. Mal abwarten ob alles so eintritt wie von uns spekuliert.

In diesem Sinne auch noch interessant: Thimme wird wieder in den Berliner Radiomarkt zurück kehren. Offiziell soll sein Power Radio für Potsdam senden, er bekommt aber eine UKW-Frequenz am Schäferberg (89,2 MHz), die auch den Westen Berlins in Stereo und große Teile des Ostens in Mono mitversorgt. Zusammen mit der 91,8 (Oranienburg) und der 97,0 (Erkner/Köpenick) wäre Berlin UKW-mäßig dann voll versorgt.
 
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Im Gegenteil: Ich finde es ehrlich, dass die MABB es so offensichtlich macht. ... Da ist es doch einigermassen kulant, wenn man die Absichten von Anfang an durchblicken lässt. Somit kann sich der eine oder andere Bewerber doch den Aufwand sparen, überhaupt mitzubieten.

Das ist aber nicht der Sinn und Zweck einer Ausschreibung, die übrigens zwingend vorgeschrieben ist - in einem solchen Fall.

Bei einer Ausschreibung sollen alle Bewerber die gleiche Chance haben, diese gewinnen zu können. Im aktuellen Fall ist dies aber schon fast ausgeschlossen. Das hat mit EHRLICHKEIT oder KULANZ nichts tun, DAS ist SO einfach nicht in Ordnung.
 
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Sind denn nicht nahezu alle Ausschreibungen, egal welcher Art bzw. auf welchem Gebiet, so gestaltet, dass sie genau auf diverse Wunschkandidaten passen?
 
AW: MABB - geplante Frequenz-Rochade in Berlin?

Sind denn nicht nahezu alle Ausschreibungen, egal welcher Art bzw. auf welchem Gebiet, so gestaltet, dass sie genau auf diverse Wunschkandidaten passen?

Traurig genug, wenn DAS bereits die Realitäten in diesem Land sind. Und noch trauriger ist es, dass es offenbar auch "einfach so" hingenommen wird. :confused:
 
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Tja, so ist das Leben.

Gibt es eigentlich Neuigkeiten, wie lange Paradiso eigentlich noch weitersenden darf ?

... er bekommt aber eine UKW-Frequenz am Schäferberg (89,2 MHz), die auch den Westen Berlins in Stereo und große Teile des Ostens in Mono mitversorgt. Zusammen mit der 91,8 (Oranienburg) und der 97,0 (Erkner/Köpenick) wäre Berlin UKW-mäßig dann voll versorgt.

Abgesehen von der 91,8 kommt keine der beiden andere Frequenzen wirklich gut in Berlin an.
Die Schäferbergfrequenz 89,2 wird höchstens in der Gegend um den Wannsee, evtl. noch ein paar Teile von Berlin-Zehlendorf versorgen können. Für alles andere ist die Frequenz viel zu schwach.
 
Lecker Gewürzspekulatius

Offenbar gibt radio b2 zugunsten seiner neuen Frequenz auf dem Alex (eben die 106,0) die Frequenz 104,9 MHz in Oranienburg auf.

Woraus ergibt sich das, nachdem diese Sendeerlaubnis gerade erst um sieben Jahre verlängert wurde http://www.mabb.de/fileadmin/user_upload/11-01_Verlängerung_BerlRundfunk__104.6_RTL_und_B2.pdf

... während es zuvor in Cottbus zunächst nur eine Sendeerlaubnis für ein Jahr gab http://www.mabb.de/presse-publikationen/archiv/2011/24062011-2.html

... was sich zusammen so liest, als wäre der Fall im Juni noch in der Schwebe gewesen und ist es jetzt nicht mehr. Hier müßte man nun natürlich auch wissen, ob sich das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg inzwischen mit der Angelegenheit befaßt hat.


Und wenn das was gut informierte Kreise so spekulieren zutrifft darf sich sunshine live anschließend auf seine zweite UKW-Frequenz in Brandenburg freuen, die dann zumindest auch den Nordwesten von Berlin ankratzt.

Jaja, und bei 97,2 war es auch nur eine reine Formalie, daß sie die kriegen und baldmöglichst auch der Russensender runtergeschmissen wird ...


In diesem Sinne auch noch interessant: Thimme wird wieder in den Berliner Radiomarkt zurück kehren. Offiziell soll sein Power Radio für Potsdam senden, er bekommt aber eine UKW-Frequenz am Schäferberg (89,2 MHz), die auch den Westen Berlins in Stereo und große Teile des Ostens in Mono mitversorgt.

Kaum, wenn die mit der Antennenkonfiguration laufen wird wie weiland die 97,2 vor dem Umzug nach Berlin.
 
AW: MABB - geplante Frequenz-Rochade in Berlin?

Diese ständigen Frequenzrochaden werden langsam verdammt unübersichtlich. Ich finde es gut, dass Radio B2 von dieser Übergangslösung wegkommt und eine – hoffentlich dauerhafte – Frequenz erhält. Schade allerdings, dass man diese Lösung nicht viel früher gefunden hat. Radio B2 wird wohl nochmal kräftig ins Marketing investieren dürfen, wenn da (wieder) ein Frequenzwechsel bevorsteht.

Ich finde es extrem ärgerlich, dass man überhaupt nichts mehr hört von dem Gerichtsverfahren gegen die MABB. Hier müsste doch das OVG endlich mal Klarheit schaffen, schließlich sendet Radio Paradiso jetzt schon seit einem Jahr "ohne Lizenz" bzw. "ohne langfristige Perspektive" (je nachdem, von welchem Standpunkt aus man es betrachtet). Spannend wird es, wenn die MABB Recht bekommen sollte, denn dann wäre eine neue Frequenz frei – Sunshine Live würde ich nach dem ziemlich gewagten Vorstoß in diesem Sommer allerdings nicht mehr zu den Favoriten zählen. Für eine Frequenz in Brandenburg wird es aber wohl reichen, da teile ich radiotors Einschätzung.

Dass Power Radio in Berlin überall zu empfangen sein wird, würde ich bezweifeln. Vom Schäferberg habe ich jedenfalls bisher noch nie etwas im Westen/Süden der Stadt empfangen können. Auch in der City kriegt man den Sender über die Oranienburger Frequenz nur mehr schlecht als recht rein.

Grundsätzlich würde ich eigentlich sagen, dass die MABB nun wahrlich keine Mauschelei betreibt. Die MABB ist doch eigentlich die einzige Medienanstalt in Deutschland, die klar auf Wettbewerb, inhaltliche Vielfalt und die Einhaltung der Lizenz achtet. Ist es denn tatsächlich so, dass die Umkoordinierung einer Frequenz eine Neuausschreibung benötigt?
 
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Dass das Ende der Ausschreibung bereits heute festzustehen scheint ist das eine. Das Verhalten gegenüber B2 aber das andere. Ich bitte hier noch folgenden Aspekt zu berücksichtigen. Wie konnte es sein, dass ein Gericht eine völlig schlüssige Entscheidung der MABB untergräbt? Das Auslaufen bzw. Wegnahme der Lizenz wurde vor Jahren offensichtlich mehrmals angedroht und die Programmmacher von Paradiso interessierte das so gar nicht. Diese Neuausschreibung soll meines Erachtens ein klares Signal senden...
 
AW: MABB - geplante Frequenz-Rochade in Berlin?

Diese ständigen Frequenzrochaden werden langsam verdammt unübersichtlich. Ich finde es gut, dass Radio B2 von dieser Übergangslösung wegkommt und eine – hoffentlich dauerhafte – Frequenz erhält ...

... Ist es denn tatsächlich so, dass die Umkoordinierung einer Frequenz eine Neuausschreibung benötigt?

Das B2 Rechtssicherheit haben sollte und bekommen muss, steht außer Frage, da B2 (Oldiestar) mit der Entscheidung der Vergabe der PARADISO-Frequenz an sich nur soviel zu tun hatte, dass man sich an einem Ausschreibungsverfahren beteiligt hat. Die haben ja mit dem Rechtsstreit zwischen der MABB und PARADISO nun so gar nichts zu tun.

Wenn die Umkoordinierung ohne Ausschreibung - in der Form wie geschehen - legitim wäre, hätte die MABB die Nutzung der Frequenz UKW 96,7 MHz nicht auf ein Jahr zur Nutzung (als Testfrequenz in Berlin) begrenzen müssen, sondern hätte einfach die vorhandene Lizenz (von Oldiestar, unabhängig davon, wie der Sender jetzt heißt) übertragen müssen. Offenbar war dies aber nicht möglich, da die "bisherige" Lizenz auf den Standort Pausin ausgestellt war.

Im Vorfeld der nun erfolgten Ausschreibung der 106,0, müssen bereits Verabredungen mit RFI und B2 getroffen worden sein, damit der Tausch möglich wird. Ohne die Zustimmung beider Partner wäre dies sicher nicht gegangen. In diesem Zusammenhang ist die Ausschreibung eigentlich Makulatur, da das Ergebnis bereits fest steht ... und DAS ist es, was ich der MABB als Mauschelei ankreide, DAS ist nicht ok.
 
Ausschreibungen für den Papierkorb

Da ist dann aber auch an das gerade gelaufene Ausschreibungsverfahren für die Frequenzen von 104.6 RTL und Berliner Rundfunk zu erinnern, das auch nötig war, weil eben nur einmal verlängert werden kann. Das war genauso eine Farce, deren Ergebnis von vornherein feststand.

Darüber, wie sich die Sache dargestellt hätte, wenn die Angelegenheit ohne die stillschweigende Ewigkeitsgarantie für die kommerziellen Platzhirsche (im Gegensatz zu Krautern wie der evangelischen Kirche oder gar einem Einzelunternehmer) unter Vielfaltskriterien betrachtet worden wäre, könnte man sich auch einmal unterhalten.
 
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Wenn wir schon von Mauscheleien reden, dann wollen wir die Frequenzvergabe von 100,6 mal nicht vergessen. Was ist denn aus dem Gespann Netzeitung und Renner geworden? Wollte Renner sich nicht hauptsächlich aus Downloads finanzieren und eigentlich keine klassische Werbung als Erlösquelle benötigen? Wo ist denn der tolle Wortanteil geblieben? Dagegen ist doch die Paradiso/B2/RFI-Nummer ein kleiner Goldfisch. Aber, still ruht der See. Renner ist politisch super vernetzt und ein Schelm wer sich seinen Teil dabei denkt. Ähnliches Spielchen auch bei Jazz Radio, da herrscht ja auch ein munteres Insolvenztreiben und ne lustige Gesellschafterstruktur.
 
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Also ich finde das MABB-Vorgehen auch sehr transparent. Ok, sie habenParadiso die Frequenz wegnhemen wollen. Das haben dann ei Gerichte verhindert. Weil der eigentliche Profiteur, Radio B2, aber nun nichts dafür kann und nicht in der leerem Luft hängen gelassen werden kann, hat man eben als Notlösung die 96,7 ins zentrum der Stadt geholt. Wegen der recht geringen Sendeleistung ist das in der Tat nur eine Notlösung. Daher ist es auch gerechtfertigt, Radio B2 bei der nächsten Frequenz -- in diesem Fall die 106,0 MHz -- zu bevorzugen, weil eigentlich hatten die ja schon eine Frequenz sicher.

Was RFI betrifft, so gibt es m. W. die Verpflichtung, auch deutschsprachige Sendungen zu senden. RFI sendet aber schon seit einiger Zeit nichts mehr auf deutsch. Außerdem muss auch in Paris gespart werden, da wird man das Kosten-Nutzen-Verhältnis der UKW-Ausstrahlung in Berlin ganz scharf kalkulieren. Bei France 24 und TV 5 stehen ja auch Kürzungen an.

Insofern könnte sich RFI bewerben, um die Ausschreibung absichtlich zu verlieren und sich so sang- und klanglos aus Berlin zu verabschieden.

Was möglicher weitere Interessenten für die 106,0 angeht: Der abschließende Gerichtsentscheid über die 98,2 MHz steht ja noch aus. Wenn die Nichtberücksichtigung von Radio Paradiso rechtens war, weil z. B. in der letzten Lizensierungsperiode wichtige Bedingungen nicht eingehalten wurden, dann steht die 98,2 MHz ja wieder zur Verfügung und es kann eine "offene" Ausstrahlung geben.

Was die "kleinen" Anbieter wie Flux FM udn JazzRadio angeht: Es ist nicht die Aufgabe der MABB, auf allen Frequenzen den üblichen Einheitsbrei sicherzustellen. Die MABB handelt im Interesse der Bürger, die auf ihrer Radioskala auch Programme vorfinden können, die eben nicht dem Dudelfunk entsprechen. Die MABB ist nicht dafür da, Unternehmen mit Frequenzen zu versorgen. Andere Medienanstalten machen nämlich genau das, und entsprechend trist sieht die Radiolandschaft in diesen Bundesländern aus.
 
AW: MABB - geplante Frequenz-Rochade in Berlin?

Was die "kleinen" Anbieter wie Flux FM udn JazzRadio angeht: Es ist nicht die Aufgabe der MABB, auf allen Frequenzen den üblichen Einheitsbrei sicherzustellen. Die MABB handelt im Interesse der Bürger, die auf ihrer Radioskala auch Programme vorfinden können, die eben nicht dem Dudelfunk entsprechen. Die MABB ist nicht dafür da, Unternehmen mit Frequenzen zu versorgen. Andere Medienanstalten machen nämlich genau das, und entsprechend trist sieht die Radiolandschaft in diesen Bundesländern aus.

Ob die mabb im Interesse der Bürger handelt,weiß ich nicht, den "Bürger" gibt es nicht und einem Laubenpieper oder Schultheiß-Berliner ist ein Sender wie Flux bzw. Motor ziemlich egal. Aber, das ist nicht die Kernpunkt. Der Kernpunkt ist, Motor FM ist mit einer Lizenz lizenzsiert worden, der wesentlichen Säulen weggebrochen sind: keine Finanzierung aus Downloads und keine Wortprogramm mehr von der Netzzeitung (gibt es die eigentlich noch??). Persönlich finde ich es begrüßenswert wenn es eine wirkliche Formatvielfalt gibt, nur wenn offenkundig wichtige Lizenzsierungsbedingungen entfallen, dann hat das eben einen Geschmack.

Ich räume ein, in Berlin ist es gefühlte tausendmal besser als in NRW. Aber, jedes Bundesland hat eben den Privatfunk den es verdient und hier hat die Sozialdemokratie fröhliche Urstände gefeiert und den Verlegern, mit welchem Recht auch immer, einen Erbhof überschrieben.
 
AW: MABB - geplante Frequenz-Rochade in Berlin?

Wollte Renner sich nicht hauptsächlich aus Downloads finanzieren und eigentlich keine klassische Werbung als Erlösquelle benötigen? Wo ist denn der tolle Wortanteil geblieben? Dagegen ist doch die Paradiso/B2/RFI-Nummer ein kleiner Goldfisch.

Moooooment, zur Lizenz von FluxFM gehörte meines Wissens nie, dass der Sender sich nicht auch durch Werbung finanzieren darf. Klassische Werbung dürfte auch aus publizistischer Sicht besser sein als die Sonderwerbeformen, die Renner für die Finanzierung im Sinn hatte. Der Wortanteil ist meines Erachtens gleich geblieben bzw. wurde sogar noch weiter erhöht durch neue Spezialsendungen wie Arty oder auch die Vormittagssendung "Stadt, Land, Flux". Wortbeiträge zu gesellschaftlichen und politischen Themen in der Morgen- und Nachmittagssendung gibt es nach wie vor in gleicher Form wie vor fünf Jahren.

Ähnliches Spielchen auch bei Jazzradio, da herrscht ja auch ein munteres Insolvenztreiben und ne lustige Gesellschafterstruktur.

Stimmt, diese Entscheidung ist für mich bis heute nicht nachvollziehbar. Andererseits gab es durchaus auch Gründe, die für Jazzadio sprachen: Die Gesellschafter haben schon über ein Jahrzehnt lang einen Jazzsender betrieben, Jazz wird von keinem anderen privaten Anbieter abgedeckt und die neuen Gesellschafter dürften wahrscheinlich ziemlich finanzkräftig sein und auch einen langen Atem besitzen. Genausogut hätte die Frequenz aber auch an Sunshine Live oder Lounge FM gehen können.
 
Gleiche und gleichere Lizenznehmer

Was RFI betrifft, so gibt es m. W. die Verpflichtung, auch deutschsprachige Sendungen zu senden. RFI sendet aber schon seit einiger Zeit nichts mehr auf deutsch. [...]
Insofern könnte sich RFI bewerben, um die Ausschreibung absichtlich zu verlieren

Das ist ja der eigentliche Witz bei der jetzigen Rochade: So, wie sich die Pressemitteilung liest, will die MABB denen die 96,7 mal eben freihändig zuwerfen. Da soll also ein grober Lizenzverstoß auch noch belohnt werden. Wundert sich wirklich noch jemand, wenn die Herrschaften vom Kleinen Wannsee da vor Gericht ziehen und dort auch nicht gleich rausfliegen?

Auf den Ausschreibungstext bin ich jedenfalls mal gespannt!
 
AW: MABB - geplante Frequenz-Rochade in Berlin?

Danke für die letzten Postings:

Genau DAS sind die "Mauscheleien" und "Ungereimtheiten", die bereits seit Jahren schon von der MABB praktiziert werden.

M. E. ist es durchaus ok, wenn Sender, die entsprechend Ihrer Sendelizenz handeln (also Ihr Programm so gestalten und ausstrahlen, wie vereinbart), von der MABB eine Verlängerung Ihrer Sendeerlaubnis bzw.den Frequenzzuschlag erhalten. Dies war auch bei 104.6 RTL und dem BERLINER RUNDFUNK durchaus der Fall.

Wenn ein Sender jedoch von der MABB bereits zwei Jahre vor Ablauf der Sendelizenz darauf hingewiesen wird, dass die Vorgaben / Vereinbarungen nicht eingehalten werden und eine Nichtverlängerung der Sendelizenz zu befürchten ist, sollte dies nicht ignorieren. DAS nämlich ist der Fakt im Fall der "angeblichen" Kirchenfunker, die nach der Nichtverlängerung ihrer Sendeerlaubnis vor Gericht gezogen sind. Und selbst nachdem "das Kind in den Brunnen gefallen" war, haben die Paradisos zwar den Wortanteil wieder leicht erhöht, sehr viel mehr Kirche findet aber nicht statt. Man hat bei PARADISO nicht den Eindruck, einen - im Schwerpunkt - kirchlichen oder christlichen Sender zu hören.

Jetzt will die MABB nur eines: B2 aus der "Schusslinie" ziehen und rechtssicherheit für die Umkloordinierung für die 96,7 schaffen. Vielleicht gibt es auch eine Vorabinfo seitens des OLG, dass der Fall PARADISO bereits "verloren" ist. Dies allerdings wäre ein Schlag gegen alle Medienanstalten in Deutschland, jede Entscheidung wäre dann gerichtlich anfechtbar.
 
Gestern hat die MABB übrigens die Antragstellerliste für die 106,0 veröffentlicht. Auch wenn schon klar ist, an wen die Frequenz vergeben wird, ist es ja trotzdem ganz interessant zu sehen, welche anderen Formate neben Radio B2 noch im Rennen sind:

UNITCOM: Radio Paloma
Werner Media Group: EUROPA CENTER
Stimme Russlands
BB Radio: 106,0 Indie Berlin
RTL: the wave – relaxing radio
ENERGY: Nostalgie – Evergreens und All Time Favourites
Motor Entertainment GmbH: Motor FM – Das demokratische Radio
Entspannungsradio GmbH: LoungeFM
Radio Russkij
Radio Paradiso
Novajazz (Embassy of Music GmbH, Mitgesellschafter bei Flux FM): 106,0 Klubradio oder BLN.FM oder Flux 2

104.6 RTL und Spreeradio bewerben sich für eventuell frei werdende Frequenzen in Brandenburg.

Auffallend ist, dass sunshine live in der Liste fehlt. Entweder hat man den Traum vom Berliner Standort komplett aufgegeben (was schade wäre) oder sich für diese Frequenzausschreibung einfach keine realistischen Chancen ausgerechnet.
 
So, und jetzt bringe ich mal Licht ins Dunkle, denn das alles ist, wie man so auf den Senderflurs hört, alles schon eine entschiedene Sache. Das einzige was noch nicht entschieden ist, das ist die Vergabe der 104,9 MHz in Oranienburg.

Aber der Reihe nach: Die 106,0 MHz fällt an Radio Paradiso für ein überarbeitetes, neues Konzept. Dieser Kompromiss sorgt dafür, dass man weiter senden kann, der Gerichtsstreit mit der mabb kann so elegant beigelegt werden.

Auf der 98,2 MHz kann dann endlich radio b2 senden, die dann auch eine ordentliche fette Reichweite bekommen.

Die 96,7 MHz fällt an Radio France Internationale ab.

Und last but not least benötigt radio b2 seine Oranienburger 104,9 MHz nicht mehr. Aufgrund der Nähe zur Frequenz 104,6 MHz wird diese in die Hände von 104,6 RTL fallen. Spreeradio hat sich zwar auch beworben, aber die technischen Facts sprechen nun mal eher für RTL.

Nicht Gegenstand dieser Ausschreibung, aber auch noch recht interessant ist die Tatsache, dass auch Thimmes Power Radio bald eine Frequenz am Berliner Schäferberg bekommt. Wie hier schon mal erwähnt wird die 89,2 MHz zwar vorwiegend gerichtet nach Potsdam senden, aber über die so genannte "rückwärtige Keule" wird zumindest der Westen Berlins -also ein Gebiet vom Wannsee bis Charlottenburg und nördlich bis Spandau - noch mitversorgt. Diese Konfiguration gab es früher schon mal bei der 97,2, als dort noch Jam FM drauf sendete.
 
Als ergebnisorienterter Mensch heisse ich das Vorgehen der mabb in den letzten Jahren meist gut, da in Berlin und Umgebung wenigstens eine Vielfalt im Äther entsteht und tlw. auch schon vorherrscht, von der man in anderen Teilen Deutschlands leider leider nur träumen kann.
 
Und last but not least benötigt radio b2 seine Oranienburger 104,9 MHz nicht mehr. Aufgrund der Nähe zur Frequenz 104,6 MHz wird diese in die Hände von 104,6 RTL fallen. Spreeradio hat sich zwar auch beworben, aber die technischen Facts sprechen nun mal eher für RTL.

Im Zweifelsfall landet es ohnehin bei der RTL Gruppe, ob nun Spreeradio oder 104,6 RTL ist relativ egal, Hauptsache da schaltet sich nicht in der Nähe der 104,6 noch ein weiterer Anbieter zu. Im Zweifelsfall wandern dann einige Hörer vom einen zum anderen Sender.
 
So, und warum bin ich jetzt überhaupt nicht überrascht? Die mabb hat entschieden wie es der Radiotor (siehe Posting vom 20. Januar) angekündigt hatte:

Der Medienrat hat in seiner heutigen Sitzung das Programm „Radio Paradiso“ für die derzeit noch von Radio France Internationale genutzte UKW-Hörfunkfrequenz 106,0 MHz in Berlin ausgewählt, die zum 1. Juli 2012 verfügbar wird.
Radio Paradiso hat sich mit einem verbesserten Programmkonzept beworben, das die Stärkung des christlichen Anteils und eine entsprechende personelle Verstärkung vorsieht. Mit der Vergabe sieht der Medienrat die Chance, den Ansatz eines privaten christlichen Radios in Berlin zu erhalten und auszubauen.
Radio Paradiso nutzt derzeit auf der Grundlage einer einstweiligen Anordnung die UKW-Hörfunkfrequenzen 98,2 MHz in Berlin, 105,9 in MHz Frankfurt/Oder, 95,5 MHz in Eisenhüttenstadt und 90,4 MHz in Guben. Für diese Frequenzen hatte der Medienrat am 11. Mai 2010 den Veranstalter Radio B2 ausgewählt.
Der Medienrat geht davon aus, dass Radio Paradiso - wie in der Anhörung erklärt - den anhängigen Rechtsstreit beendet. Die UKW-Hörfunkfrequenzen 98,2 MHz in Berlin, 105,9 in MHz Frankfurt/Oder und 95,5 MHz in Eisenhüttenstadt können dann, wie vom Medienrat am 11. Mai 2010 entschieden, von Radio B2 mit seinem auf Berlin und Brandenburg ausgerichteten Programm genutzt werden.
Ferner nimmt der Medienrat die Vergabe der UKW-Hörfunkfrequenz 90,4 MHz in Guben an die RTL Radio Center Berlin GmbH für eines der Programme 104.6 RTL Radio Berlin oder 105’5 Spreeradio in Aussicht.
 
Ein weiteres Mal wird ein anspruchsvolles Wortprogramm auf eine Sch***frequenz verschoben, und ein weiteres Mal zugunsten eines Mainstream-Musiksenders. Natürlich alles im Sinne der Vielfalt. Was soll denn das "verbesserte Programmkonzept" von Paradiso sein!?
 
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